20-Sekunden-Strafe gegen Grosjean

Von Adrian Franke
28. Juli 201321:05
Roman Grosjean wurde im nach dem Ungarn-GP noch mit einer Zeitstrafe belegtgetty
Werbung
Werbung

Romain Grosjean hat für die Kollision bei seinem Überholmanöver mit Jenson Button beim Großen Preis von Ungarn nachträglich eine 20-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekommen. Die nachträgliche Zeitstrafe ändert jedoch nichts an seinem sechsten Platz. Ferrari muss für die illegale Nutzung des DRS-Systems eine Geldstrafe zahlen.

Für Romain Grosjean hat die nachträgliche Strafe zwar keine Konsequenzen, allerdings gibt es gleich doppelt Ärger. Ferrari kam mit einer Geldstrafe glimpflich davon.

Romain Grosjean hat für die Kollision bei seinem Überholmanöver mit Jenson Button beim Großen Preis von Ungarn nachträglich eine 20-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekommen. Die nachträgliche Zeitstrafe ändert jedoch nichts an seinem sechsten Platz. Ferrari muss für die illegale Nutzung des DRS-Systems eine Geldstrafe zahlen.

In Runde 24 hatte Grosjean, der innen fuhr, versucht, den McLaren in der Anbremszone zu überholen, drängte Button dabei allerdings an den Fahrbahnrand. Beim Einlenken berührten sich die Reifen der beiden Autos, woraufhin Grosjean die Schikane abkürzte.

Beide konnten weiterfahren, allerdings sah die Rennleitung laut einem Bericht von "Motorsport-Total.com" in der an das Rennen anschließenden Untersuchung Grosjean als Schuldigen. Der Franzose gab seinen Fehler zu: "Bei der Szene mit Jenson bin ich etwas zu weit links gefahren." Er habe die Strecke breiter eingeschätzt und entschuldigte sich dafür. "Ein Glück, dass nicht mehr passiert ist."

Grosjean, der das Rennen in Ungarn als Sechster beendete, wurden von der Rennleitung als Strafe 20 Sekunden auf seine Rennzeit addiert. Da er am Ende aber 21,5 Sekunden Vorsprung auf Button auf Platz Sieben hatte, behält Grosjean seinen sechsten Platz.

Lotus-Chef und Button beschweren sich

Auch Lotus-Teamchef Eric Boullier tadelte den 27-Jährigen bei "Sky": "Der Kampf mit Jenson war zu eng. Sie haben sich berührt. Das war kein normales Überholmanöver." Button selbst meldete sich ebenfalls zu Wort: "Ich konnte nicht weiter links fahren. Ich will natürlich nicht auf Gras kommen, wenn ich eine Kurve anbremse. Er hätte mich aber nicht berühren müssen."

Letztlich habe Button Glück gehabt, dass sein Auto so stark sei: "Ich weiß nicht, was er sich dabei dachte. Ich glaube, er hat zu diesem Zeitpunkt nicht nachgedacht. Er wollte mich von der Strecke fahren. In dieser Runde kostete mich das vier Sekunden. Es hätte das Rennen für uns beide zerstören können. Wir hatten Glück, aber wenn das noch einmal auftritt, könnte es ein großes Problem sein."

Weitere Strafe gegen Grosjean

Während des Rennens war Grosjean noch in einen weiteren Zwischenfall verwickelt, wofür er allerdings direkt bestraft wurde. Der 27-Jährige hatte beim Überholmanöver gegen Felipe Massa mit allen vier Reifen die Strecke verlassen und erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe.

Allerdings verurteilte nach dem Rennen Massa selbst laut "Autosport" die Strafe: "Wenn es die Strafe für das gab, was er mit mir gemacht hat, ist es komplett falsch. Er hat nicht mit allen vier Rädern die Strecke verlassen, sondern mit zwei Rädern. Das ist erlaubt."

Auch Lotus-Technikchef Alan Permane empfand die Bestrafung als zu hart: "Er hätte leicht auch auf der Strecke bleiben können, aber er ist ausgewichen, um Kontakt mit Massa zu vermeiden."

15.000 Euro Strafe für Ferrari

Derweil muss Ferrari eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro zahlen, weil Fernando Alonso dreimal illegalerweise DRS aktivieren konnte, obwohl er mehr als eine Sekunde Rückstand auf seinen Vordermann hatte.

Wie sich herausstellte, versäumte es die Scuderia, das Qualifikationssetting durch das entsprechende Rennsetting auszutauschen, weshalb Alonso irrtümlicherweise per Anzeige im Cockpit die DRS-Nutzung erlaubt wurde. Nachdem das Team den Fehler entdeckte, erhielt der spanische Pilot die Anweisung, nur noch nach Genehmigung durch das Team über den Boxenfunk DRS zu aktivieren.

Bereits 2011 wurden Alonso und Ferrari nach dem Großen Preis von China eine illegale Nutzung des DRS-Systems vorgeworfen. Allerdings gab es damals keine Strafe, da ein elektronischer Fehler als Ursache gefunden wurde.

Rennergebnisse des Ungarn-GP