Bei Money in the Bank (Montagnacht ab 1.30 Uhr im User Talk) im TD Garden von Boston hat John Cena ein Heimspiel. Doch im Leitermatch um die vakante WWE World Heavyweight Championship steht er unter anderem Roman Reigns, Randy Orton und Bray Wyatt gegenüber. Die SPOX-Vorschau.
Summer Rae vs. Layla (Special Guest Referee: Fandango)
Marcus Hinselmann: Es ist schon beeindruckend, dass es gleich zwei Diven-Matches auf die Main Card geschafft haben. Ob dies allerdings für die Qualität der Division spricht, ist stark anzuzweifeln, denn wirklich interessant war diese Fehde zu keiner Zeit. Verwirrend wird die Sache insbesondere, wenn man in der Fehde nach einem Face sucht, den gibt es allem Anschein nach nämlich nicht. Nach einem sehr unansehnlichen Match wird Summer Rae gewinnen und Fandango lächerlich machen, anstatt ihn zurückzunehmen. Interesse gleich Null.
Maurice Kneisel: Die Divas-Division ist uninteressant wie selten und man packt tatsächlich ein zweites Match auf die PPV-Card, dazu eines zwischen zwei Damen, die im Ring bestenfalls erträglich sind. Ich kann mich dir nur anschließen: Das braucht niemand. Die Fehde ist belanglos, wohin man mit Summer will, weiß kein Mensch und Fandango ist der Depp vom Dienst. Summer Rae wird natürlich gewinnen und das hoffentlich in unter einer Minute.
RybAxel vs. Goldust & Stardust
Kneisel: Was soll man von Stardust halten? Einerseits lebt Cody Rhodes, wie schon als Dashing und Deformierter, merklich auf, andererseits hat man ihn zu einer Goldust-Kopie gemacht. Dabei sollte das Team mit seinem Halbbruder ihn eigentlich nach vorne bringen. Glaubt man den Gerüchten, dann hängt die Zukunft des schillernden Duos von den Fanreaktionen ab: Kommen sie gut an, erhalten sie einen Titleshot beim SummerSlam, ansonsten steigt endlich die seit Jahren angedachte Bruderfehde. Hier wird man Goldust & Stardust entsprechend den Sieg geben, ein Bruch steht wohl frühestens bei Battleground an. Schade, dass dem guten Team von Ryback und Curtis Axel dabei nur die Rolle der Statisten zukommt.
Hinselmann: Was soll man von der ehemaligen Brotherhood halten? Von einem Aufleben Codys kann man nach zwei Wochen im TV sicherlich noch nicht reden, aber sehr lustig war das Backstage-Segment bei Raw diese Woche schon. Meistens verfliegt das Interesse an solchen Gimmicks aber genauso schnell wie es kam. Deshalb sehe ich die von dir bereits angesprochenen Fanreaktionen auf das Tag Team nicht kommen und wir werden (hoffentlich) zum SummerSlam die Bruderfehde sehen. Bedenkt man, auf welchem Weg sich Cody noch vor einem Jahr befand, ist es sehr bedauerlich zu sehen, in welcher Position er nun rumtingelt. Auch wenn weder die Tag Team-, noch die Singles-Zukunft der Halbbrüder rosig aussieht, werden Goldust & Stardust hier den Sieg einfahren.
Divas Champion Paige vs. Naomi
Hinselmann: Sicherlich wird die eifersüchtige Cameron eine entscheidende Rolle spielen. Wahrscheinlich ist, dass es zum finalen Split der beiden Cheerleader kommt, was dazu führt, dass die bezaubernde Paige ihren Titel behalten darf. Auch wenn ihr Run als Champion weit davon entfernt ist großartig zu sein, ist sie - verglichen mit dem Rest des Rosters - erfrischend anders. Dennoch befindet sich die Division wieder in einem ihrer vielen und langen Qualitätstäler. Kleine Lichtblicke wie der Einsatz von Alicia Fox erlöschen dabei genauso schnell wieder, wie sie auftauchten. Mittlerweile fehlt AJ Lee wirklich stark. Ist sie, wie gemunkelt wird, tatsächlich schwanger, ist die einzige Hoffnung am Diven-Himmel verschwunden und Irrelevanz weiterhin vorprogrammiert.
Kneisel: Wieder schließe ich mich dir an, sehe das Ganze nur noch etwas schwärzer. AJ können wir vorerst abhaken, Paige ist ungefähr so nah daran, Anti-Diva-haft zu wirken wie Zack Ryder am Gewinn des WWE-Titels und die einzig positive Entwicklung der letzten Monate, Alicia, hat sich schon wieder aus dem Titelrennen verabschiedet. Vom Match selbst erwarte ich auch nichts, da Naomis "Move-Set" nur aus Botches und Aktionen, bei denen sie der Gegnerin mit dem Hintern ins Gesicht springt, besteht, während Paige außer ihrem Finisher zum Sieg sowieso wieder nichts zeigen darf.
WWE Tag Team Champions The Usos vs. The Wyatt Family
Kneisel: Will man die Wyatt Family nach vorne bringen und nicht nur ständig Bray von der - ansonsten nicht bemerkbaren - Wiedergeburt sprechen hören, wäre ein Titelgewinn für seine beiden Riesenschafe kein schlechter Anfang. Gerade Luke Harper, der Woche für Woche starke Matches abliefert und die Wrestlingfahne im Stable hochhält, hätte sich sein erstes Gold redlich verdient. Allerdings halten sich die Gerüchte, dass die WWE die Gürtel bei den Usos lassen will, bis man die Ascension in den Main Roster bringt. Wie toll es funktioniert, NXTlern gleich den Titel zu geben, sieht man ja an Paige, die im Gegensatz zu Viktor immerhin Talent im Ring besitzt. Ich setze jedenfalls auf die Usos, die gute Champs sind, auch wenn man sie aktuell leider null weiter entwickelt.
Hinselmann: Du lässt deine Tipps doch sehr deutlich von den Dirt Sheets bestimmen, lieber Maurice. Blendet man diese jedoch aus, so kann ich nur zu dem Resultat kommen, dass die Wyatt Family hier den Titel erringen wird. Sicher sind die Usos gute Champions und trotz Charakterstagnation vergleichsweise over bei den Fans. Die Wyatts müssen jedoch endlich etwas gewinnen. Der letzte überzeugende Sieg eines Wyatts bei einem PPV war der von Bray gegen Daniel Bryan zu Beginn des Jahres. Die Zeit ist reif und wie du schon sagtest, hat insbesondere Harper sich diesen Titel nach nun fast einem Jahr im Main Roster mehr als reichlich verdient. Das Match an sich ist nach den Leitermatches das mit Abstand interessanteste und mit dem meisten Potential versehen.
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Money in the Bank Contract Ladder Match
Hinselmann: Ich freue mich riesig, dass wir dieses Mal wieder zwei Leiter-Matches sehen werden. Dieses um den Koffer wird sicherlich das spektakulärere. Dafür sind Leute wie Kofi Kingston, Rob Van Dam oder Dolph Ziggler immer zu haben, stehen aber eben auch nur deswegen in diesem Match. Mit dem erfolgreichen Erklimmen der Leiter werden sie genauso wenig zu tun haben wie Jack Swagger. Es bleiben also noch die ehemaligen Shield-Mitglieder und in meinen Augen interessantesten Gestalten in der WWE zur Zeit, Seth Rollins und Dean Ambrose und möglicherweise Bad News Barrett. Aufgrund der sich aufbauenden Fehde zwischen Seth und Dean gehe ich stark davon aus, dass die beiden sich gegenseitig davon abhalten werden, den Koffer zu gewinnen. Dies lässt nur einen Sieger zu, sofern dieser nicht selber schlechte Nachrichten über seine Schulter erhält und deshalb die Teilnahme absagen muss: Bad News Barrett. Sollte ein Einsatz des Briten nicht in Frage kommen, so tippe ich auf Seth Rollins.
Kneisel: Die Ansetzung ist erstklassig und das Match wird dank der von dir aufgezählten Spot Monkeys garantiert spektakulär. Nur kann man eben auch von Anfang an vier Leute als potentielle Sieger ausschließend, was schade ist. Barrett wird schon seit Jahren als Kofferträger gehandelt, hat aktuell ein gutes Momentum und würde sich aufgrund der erwähnten Fehde zwischen Ambrose und Rollins anbieten. Aber ganz ehrlich: Zumindest in der aktuellen Darstellung kann ich mir Bad News als World Champion nicht vorstellen, sein Gimmick gibt einfach nicht genug her für diese Rolle. Davon abgesehen steht ein Mann in diesem Match, der in den letzten Wochen praktisch im Alleingang dafür gesorgt hat, dass die Weeklys unterhaltsam waren; der Charisma und Mic Skills bis zum Abwinken hat, großartig sellt, im Ring alles kann und - im Gegensatz zu Rollins - stetig an Momentum gewinnt. Wenn die WWE hier einen kommenden Superstar auf die nächste Stufe hieven will, kann es aus meiner Sicht nur eine Wahl als Sieger geben: Dean Ambrose.
WWE World Heavyweight Championship Ladder Match
Kneisel: Im Gegensatz zum Koffer-Match dürfte dieses deutlich spannender werden. Alberto Del Rio, Sheamus und Kane würde ich ausschließen, die übrigen fünf hingegen sind alle denkbar. Cesaro wurde vor einigen Wochen noch als Sieger des Koffermatches hoch gehandelt, seit WrestleMania hat er aber merklich an Momentum verloren. Ein Titelgewinn zum jetzigen Zeitpunkt wäre deshalb eher schädlich. Randy Orton ist als Authority-Aushängeschild immer ein Kandidat und würde, ebenso wie Wyatt, für ein geplantes Rückmatch für Daniel Bryan bei dessen Comeback sprechen. Da RKO aktuell aber eher im Hintergrund steht und Bray trotz großem Wiedergeburt-Geschwafels eher schwach wirkt, entscheide ich mich auch gegen diese beiden. Bleiben Cena und Roman Reigns und damit verbunden ein Titelmatch gegen Brock Lesnar beim SummerSlam. Ein starker Draw wäre in beiden Fällen garantiert, allerdings sehe ich das Ex-Shield-Powerhouse hier nur als Fast-Sieger. Er wird den Titel berühren, am Ende aber - vielleicht durch Eingreifen von Rollins - nicht abhängen dürfen, da ihn ein Sieg in diesem Match nicht so sehr als Main Eventer etablieren würde wie ein Erfolg in einem regulären Match gegen beispielsweise Lesnar. Daher setze ich auf die Standardvariante der WWE: John Cena.
Hinselmann: In weiten Teilen sehe ich es ähnlich wie du. Sheamus ist nur dabei, weil er eben Sheamus ist, Siegchancen hat er allerdings keine. Dass Del Rio mit seinem derzeitigen Standing an dem Match überhaupt teilnehmen darf, ist für mich schon überraschend, als Sieger ist er undenkbar. Genauso wird man den Titel nicht in die Hände der großen roten Maschine legen. Orton hatte seinen langen Titel-Run erst kürzlich und konnte damit kaum eine Person wirklich überzeugen. Er wird sicherlich eine tragende Rolle im Match spielen, aber nicht, um nach dem Titel zu greifen, sondern vielmehr um Reigns davon fernzuhalten. Genau aus diesem Grund wird Roman den Titel auch nicht gewinnen. Für ihn folgen Kämpfe gegen Orton und dann als Krönung gegen HHH beim Summer Slam. Als nächster steht Cesaro auf der Liste. Auch mit ihm rechne ich mittlerweile als Sieger nicht mehr. Er ist nicht mehr konstant in wichtiger Rolle bei Raw zu sehen und versinkt auch sonst weiter in der Versenkung. John Cena ist, wie du schon sagtest, die Allzweckwaffe, aber diese wurde schon zu oft ausgespielt. Auf ihn zu tippen ist sicher naheliegend, aber meine Vorhersage und Hoffnung lautet Bray Wyatt. Nach der verlorenen Fehde gegen Cena kommt er mit einem Knall direkt ganz an die Spitze und darf sich WWE World Heavyweight Champion nennen. Es steht uns also die Nacht der Wyatts bevor!
Fazit
Hinselmann: Ein PPV mit zwei Money-in-the-Bank-Matches weckt allgemein schon eine große Vorfreude. Verstärkt wird dieses Gefühl noch dadurch, dass dabei Fehden wie Rollins vs. Ambrose weiterentwickelt werden und Leute wie Dolph oder Cesaro mitwirken dürfen. Genau an diesem Punkt hört die Vorfreude jedoch abrupt auf: Gab es in den Vorjahren neben den Leitermatches immer schmückendes Beiwerk, wie beispielsweise Del Rio vs. Ziggler, Cena vs. Henry, oder gar Matches, die die Leitermatches absolut in den Schatten stellten, wie CM Punk vs. Daniel Bryan oder das legendäre CM Punk vs. John Cena, so wird dieses Jahr rein gar nichts geboten! Die Card ist neben den großen Matches reif für die Müllabfuhr. Einzig die Wyatts vs. Usos können daran rütteln. Wir müssen stark bleiben und auf ein Wunder hoffen, denn "all we have to do is BO-lieve!"
Kneisel: Wo steckt eigentlich Bo "Future Record World Champ" Dallas? Ich hatte ja gehofft, dass man ein paar der Neulinge ins Koffer-Match steckt, stattdessen hat man sich für die Veteranen entschieden. Sicher keine schlechte Wahl, aber wenn man bo-lieved - was die WWE hoffentlich noch tut - dann sollte der Mann mit dem besten Titantron im Business doch bitte noch einen Platz auf der Card finden. Was die Einschätzung der Card angeht, muss ich dir leider zustimmen: Die Ladder-Matches werden überragend, der Rest zum Vergessen. Daniel Bryans Statement im Kickoff wird sicher noch das Highlight, die Tag-Team-Konstellationen sind leider nicht mehr frisch und könnten genauso gut mal wieder in den Weeklys steigen. Zu den Diven-Matches möchte ich mich gar nicht weiter äußern, das wäre schon zu viel der Ehre. Bleiben also die beiden Main Events, die garantiert wieder unglaublich unterhaltsam werden und uns noch am Ende des Jahres als Highlights in Erinnerung sein werden - und das ist doch die Hauptsache.
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