Auf der Suche nach der Lockerheit

Dominic Thiems US-Open-Auslosung ist nicht unfreundlich
© GEPA

Hinter Dominic Thiem liegt nach den kleinen Enttäuschungen der letzten Turniere eine harte Trainingswoche. Die Auslosung für die US Open hat es mit der österreichischen Nummer eins eher gut gemeint.

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Von Jens Huiber aus New York City

Dominic Thiem hat sich Grigor Dimitrov vorgenommen, am Samstag um 10:00 Uhr Ortszeit. Trainiert soll auf dem Court 17 werden, dort war der Bulgare schon am Freitag in prominenter Begleitung avisiert. Alleine - Rafael Nadal hat sich dann entschuldigen lassen, die früh in Stellung gegangenen Autogrammjäger auf die nächste Gelegenheit vertröstet. Die 2017 womöglich gar nicht mehr kommen wird, der an Position eins gesetzte Spanier hat sich auf die Trainingsplätze P1 bis P5 zurückgezogen.

Die österreichische Nummer eins geht indes gerne unter die Leute, die Fantrauben auf Court 11 waren am Freitag gerade noch bewältigbar. Auch weil Trainingspartner Sam Querrey die Hälfte der Arbeit übernommen hat.

Der US-Amerikaner, das muss festgehalten werden, ist ein vortrefflicher Tennisspieler, den man mitnichten nur auf seinen starken Aufschlag reduzieren sollte. Und der bei den US Open dennoch vor einer unmöglichen Aufgabe steht: In Wimbledon hat er nun zwei Jahre in Folge den Titelverteidiger aus dem Turnier genommen, in New York wird es dazu keine Gelegenheit geben. Stan Wawrinka fehlt in dieser Edition in Flushing Meadows bekanntermaßen.

Gegenentwurf zu Querrey

Dominic Thiem ist natürlich auch ein vortrefflicher Tennisspieler. Der allerdings, zumindest zum Anlass dieser speziellen Übungseinheit, nicht die Lockerheit seines Gegenüber mitbringt. Typ-Sache, versteht sich, die Klasse von Thiem ergibt sich ja auch und vor allem an seiner tadellosen Berufseinstellung. Work hard, play hard. Und so weiter.

Alex de Minaur als Erstrundengegner wird den Lichtenwörther nicht in Angst und Schrecken versetzt haben - zumal Thiem erst nach getaner Arbeit vom Ergebnis der Auslosung erfuhr. Der Australier jedenfalls ist über das Wildcard-Austausch-Programm der Grand-Slam-Veranstalter zu einem Platz im Hauptfeld gekommen, er ist körperlich der Gegenentwurf zum mächtigen Sam Querrey. De Minaur hat zu Jahresbeginn in Melbourne gegen Gerald Melzer ein Match gewonnen, das er nicht hätte gewinnen dürfen. In den vergangenen Tagen hat sich der 18-Jährige in Winston Salem versucht, dort in der ersten Runde gegen den US-Amerikaner Kevin King nur drei Spiele gewonnen.

Titelverteidiger der Herzen

Thiem hat gegen Querrey auch wieder am Rückschlag gearbeitet, verschiedene Varianten versucht. Sollten sich die beiden in New York auch sportlich wiedersehen, darf man sowohl für den Lokalmatador wie auch für Thiem von einem erfolgreichen Turnier sprechen: Möglich wäre dies erst im Viertelfinale. Und um dorthin zu kommen, müsste Querrey wohl Roger Federer ausschalten. Und der ist ja in New York City so etwas wie der Titelverteidiger der Herzen. Obwohl er im vergangenen Jahr nicht angetreten war. Und obwohl der letzte Titel des Schweizers im National Tennis Center aus dem Jahr 2008 datiert.

Hier die Einzel-Auslosung der Herren für die US Open

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