French Open: Starke Julia Görges gewinnt und fordert Serena Williams

Von Ulrike Weinrich
WTA, French Open, Julia Görges
© getty

Julia Görges ist Angelique Kerber und Andrea Petkovic in die dritte Runde der French Open gefolgt. Die deutsche Nummer eins besiegte die Belgierin Alison Uytvanck in einer ganz engen Partie mit 7:5, 7:6 (7:5). Im Duell um den Sprung ins Achtelfinale wartet nun am Samstag Superstar Serena Williams (USA) auf Görges.

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Nach knapp zwei Stunden verwandelte Görges ihren ersten Matchball. Damit steht die Weltranglistenelfte, die in ihrem Auftaktmatch Dominka Cibulkova (Slowakei) bezwungen hatte, zum ersten Mal seit 2015 wieder in der dritten Runde von Paris. Vor drei Jahren war dann das Achtelfinale Endstation - es war ihr bislang bestes Abschneiden beim zweiten Grand-Slam-Event des Jahres in der französischen Sandplatz-Metropole

"Für mich war es ein sehr schwieriges Match. Es war ein super Sieg, und ich bin stolz, in der nächsten Runde zu sein", sagte Görges bei Eurosport und war fasziniert von der Atmosphäre auf den Rängen: "Auf den kleineren Plätzen ist es oft gemütlicher, weil dort genau so eine Stimmung aufkommen kann. Ich bin sehr dankbar dafür."

"Jule" Görges trotzt Nacken-Problemen

Einen Schreckmoment erlebte das Team Görges, als die 29-Jährige beim 4:3 im ersten Satz eine medizinische Auszeit nahm - und sogar der Turnierarzt auf den Court kommen musste. Die Physiotherapeutin behandelte die auf dem Bauch liegende Görges drei Minuten lang - im Nacken-Bereich. "Beim Einspielen hat es geknackt, ich habe dann einige Schmerztabletten genommen", meinte die Fed-Cup-Spielerin.

Doch sie ließ sich auch dadurch nicht vom Erfolgsweg abbringen und wirkte trotz der Probleme hochkonzentriert. Bei den nächsten beiden Wechseln ließ "Jule" erneut die Physio kommen. Während Budapest-Siegerin van Uytvanck beim ersten Satzball von Görges ein Aufschlagwinner glückte, umlief die Wahl-Regensburgerin beim zweiten Satzball die Rückhand und war mit dem Return zum 7:5 erfolgreich.

Van Uytvanck startet stark in den zweiten Satz

Das ursprünglich als vierte Partie auf Court 1 angesetzte Spiel war kurzfristig auf Court 3 verlegt worden, um der Dunkelheit zu entgehen. Dass beide Spielerinnen über eine ganz ähnliche Spielanlage verfügen, wurde schnell deutlich: Starke Aufschläge, eine mit viel Topspin geschlagene Vorhand - und der Wille zum variablen Agieren. Zutaten für eine ansehnliche Begegnung im Abendrot.

Nach dem Verlust des ersten Durchgangs zeigte van Uytvanck ihre Qualitäten und nahm Görges gleich das Aufschlagspiel ab. Bei eigenem Service erwies sich die Nummer 46 des WTA-Rankings bärenstark. Die Deutsche vergab beim Stand von 3:4 zunächst eine Breakchance, als sie, gestört durch einen Zwischenruf eines Zuschauers, einen leichten Volley ins Netz schlug - und wenig später ihren Schläger schmiss.

Bestrafe gefordert: Görges mit der Wut im Nacken zum Erfolg

Van Uytvanck forderte daraufhin die ausgebliebene und im Regelwerk auch verankerte Verwarnung durch den Stuhlschiedsrichter, da das Görges-Racket nach dem Ausraster gebrochen war. Die Deutsche ärgerte sich sichtlich über die (umstrittene) Reaktion der Belgierin. Und spielte in der Folge mit der Wut im Nacken umso besser. Das Break gelang "Jule" beim 4:5 sogar zu Null. Wenig später belohnte sich die Auckland-Gewinnerin, der 34 Winner gelangen, mit dem Einzug in die dritte Runde.

Paris war nicht immer ein gutes Pflaster für Görges. Nicht zuletzt, weil die gebürtige Bad Oldesloerin am Bois de Boulogne stets von Heuschnupfen geplagt wird. Diesmal seien die Beschwerden aber nicht ganz so schlimm, wie ihr Physiotherapeut und Freund Florian Zitzelsberger in diesen Tagen verriet. Gute Voraussetzungen für "Jule"...

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