NHL

Rangers feiern Open-Air-Kantersieg

Von SPOX
Spektakel: Die New York Rangers und die New Jersey Devils duellierten sich im Yankee Stadium
© getty

Im ausverkauften Yankees Stadium feiert New York einen deutlichen Sieg. Die Blackhawks und Red Wings verschenken Punkte, Edmonton kann endlich wieder gewinnen und in Vancouver gibt es eine "bizarre" Partie.

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Das Spiel der Nacht:

New Jersey Devils (22-20-11, 55 Pts.) - New York Rangers (28-23-3, 59 Pts.) 3:7 BOXSCORE

Zunächst war viel Geduld gefragt beim mit Spannung erwarteten Outdoor-Duell im Baseball-Stadion der New York Yankees. Die tief stehende Sonne machte den Goalies zu schaffen, das Match wurde deshalb kurzerhand um 90 Minuten nach hinten verschoben. Das machte den wenigsten der bereits anwesenden Zuschauern etwas aus, vor ausverkauftem Haus und 50 000 Eishockey-Fans konnte das Duell der beiden Metropolitan-Teams im Rahmen der Stadium Series endlich beginnen.

Einen Start nach Maß durften die Fans der Devils bejubeln, die sich akkustisch leicht in der Mehrheit befanden: Die Führung durch Patrik Elias nach fünf Minuten hatte allerdings nur kurz Bestand. Dominci Moore sorgte für den Ausgleich der Rangers, die bis dahin auch optisch ein leichtes Übergewicht hatten. Erneut Elias und Travis Zajac kippten das Spiel erneut zugunsten der Devils, bei denen entgegen zahlreicher Keeper-Tausch-Spekulationen Martin Brodeur das Tor hütete.

Der 41-Jährige musste nach schwacher Fangquote (71 Prozent) nach zwei Dritteln der Partie Platz für seinen Kontrahenten Cory Schneider machen. Mit zwei Assists erreichte derweil sein Teamkollege Jaromir Jagr einen weiteren Meilenstein. Der 41-Jährige holt sich den alleinigen 10. Platz in der All-Time-Assists-Liste.

Das sollte der letzte Jubel für New Jersey gewesen sein. In der Folge münzten die Rangers ihre Chancen endlich in Tore um. Nacheinander trafen Staal, Zuccaerllo (2), Hagelin und Nash zur Entscheidung. Das starke zweite Drittel (4:0) sicherte dem Team von Alain Vigneault den wichtigen Sieg nach zuletzt zwei Pleiten in Folge. Damit bleiben die Rangers in der Metropolitan Division erster Verfolger der bis dato souveränen Pittsburgh Penguins. In der äußerst ausgeglichenen Division haben die Devils hingegen den Sprung auf einen Play-Off-Platz verpasst.

"Es war spannend und einzigartig. Es hat absolut Spaß gemacht, die Reaktion der Zuschauer war großartig", sagte Rangers-Goalie Henrik Lundqvist nach dem Sieg unter freiem Himmel. "Wir waren gefordert und lagen zurück, aber unsere Reaktion war großartig. Wir haben clever gespielt", so Lundquist, der mit 19 Saves (22 Schüsse) ein Garant für den Sieg war.

Die weiteren Spiele:

Detroit Red Wings (23-18-11, 57 Pts) - Florida Panthers (21-24-7, 49 Pts) 4:5 SO BOXSCORE

Es sah kurz vor Schluss noch so gut aus: Mit 4:2 führten die Red Wings auf dem Weg zum dritten Sieg in Folge. Was dann passierte, beschrieb Tomas Tatar so: "Eishockey dauert 60 Minuten und man darf nicht nach 55 Minuten aufhören. So konnten sie noch gewinnen." Drew Shore und Brad Boyes glichen die Partie noch aus, und was dann passierte, kann man mit zwei Worten beschreiben: Tim Thomas.

Drei Versuche stoppte der Panthers-Goalie im Shootout und versaute den Detroiter Fans so ihre Party. Der einzige Treffer gelang Nick Bjugstad gegen Jonas Gustavsson. Die Red Wings mussten abermals auf ihre Stars Henrik Zetterberg und Pavel Datsyuk verzichten.

Chicago Blackhawks (32-10-12, 76 Pts) - Winnipeg Jets (25-24-5, 55 Pts) 1:3 BOXSCORE

Schöner Abend für "Homeboy" Al Montoya. Der in Chicago geborene Jets-Goalie frustrierte die Blackhawks mit 34 Saves und konnte erstmals im United Center gewinnen. "Das ist etwas ganz besonderes. Darauf habe ich gewartet, seit ich ein Kind war. Ich kann es kaum beschreiben."

Nach nicht einmal eineinhalb Minuten führten die Blackhawks durch ein Tor von Brandon Bollig bereits, danach erklärte Montoya das Tor allerdings zum Sperrgebiet. Blake Wheeler machte im Schlussabschnitt seine Saisontore 20 und 21, Andrew Ladd traf zum 150. Mal in seiner Karriere und so verlor der amtierende Meister sein letztes Heimspiel bis zum 1. März. "Wir haben schon wieder zwei Punkte weggeworfen", ärgerte sich Jonathan Toews, "ich habe dafür keine Erklärung, ohne extrem negativ zu klingen."

Edmonton Oilers (16-32-6, 38 Pts) - Nashville Predators (23-23-8, 54 Pts) 5:1 BOXSCORE

Der Losing Streak ist vorbei! Nach sechs Niederlagen in Folge lief bei den Oilers endlich mal alles zusammen, sodass die Predators vom Eis gefegt wurden. Das Führungstor durch Justin Schultz wurde zwar von David Legwand egalisiert, danach lief aber scheinbar alles für Edmonton. Jordan Eberle, Ryan Smyth, Nail Yakupov und Ryan Nugent-Hopkins sorgten für den deutlichen Sieg, auch Ben Scrivens konnte sich mit 34 Saves auszeichnen.

Smyth zog mit seinem 125. Power Play-Goal in der ewigen Bestenliste mit Wayne Gretzky gleich und liegt nun auf Platz zwei hinter Glenn Anderson. Sein Coach Dallas Eakins freute sich: "Das war speziell. Hoffentlich kann er noch weiter hoch kommen. Wenn man irgendwo mit dem Namen Gretzky gleichziehen kann, ist das ein ganz großer Erfolg."

Vancouver Canucks (27-17-9, 63 Pts) - Phoenix Coyotes (24-18-10, 58 Pts) 5:4 OT BOXSCORE

"Das war auf beiden Seiten ein merkwürdiges Spiel. Ziemlich bizarr", fasste Mike Sullivan, Assistenztrainer der Canucks, die Partie zusammen. Mit Recht: Scheinbar jedes Tor war abgefälscht - Phoenix' Antoine Vermette etwa schoss von seinen drei Toren eigentlich nur eins mit Absicht ins Netz.

Eins wurde vom nicht wirklich überzeugenden Roberto Luongo mehr oder weniger selbst ins Tor gelenkt. Der Goalie konnte danach selbst nur lachen: "Geschenkter Hattrick! Wenigstens hat er das letzte Tor selbst versenkt, sodass es irgendwie zu rechtfertigen war. Das war einfach einer dieser Abende, an denen der Puck irgendwie einen Weg ins Tor findet."

So scheint es auch nur passend, dass mit Kevin Bieksa ein Verteidiger der entscheidende Mann für Vancouver war, das in den letzten sieben Spielen nur acht Tore zustande gekriegt hatte. Bieksa lieferte einen Assist sowie zwei Tore, das zweite brachte in der Overtime den Sieg.

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