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Nächstes Opfer für die Raiders-Offense?

Die Washington Redskins empfangen zum Sunday Night Game in Week 3 die Oakland Raiders
© getty

Das Sunday Night Game in Week 3 kommt aus der Hauptstadt: Die Washington Redskins empfangen die brandheißen Oakland Raiders und stehen insbesondere defensiv vor einer großen Herausforderung. Denn Oaklands Offense läuft bereits auf mehreren Zylindern glänzend - setzt sich das im dritten Saisonspiel fort? Das Spiel gibt es in der Nacht von Sonntag auf Montag (2.30 Uhr) live auf DAZN zu sehen!

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Die Prognosen vor der Saison waren relativ klar: Die Oakland Raiders dürften defensiv noch das eine oder andere Problem an den Tag legen - offensiv aber sollten die Raiders nicht nur in möglichen Shootouts mit jedem Team mithalten können. Und nach zwei Wochen, die in vielen Spielen auffällig defensiv geprägt waren, lässt sich tatsächlich festhalten: Die Raiders-Offense ist schon zum Saisonstart mehr als brandheiß.

Die Sample Size ist selbstredend noch klein, somit sollten alle statistischen Werte mit Vorsicht genossen werden. Dennoch lesen sich die ersten Zahlen gut: Oaklands 8,2 Yards pro Pass bedeuten den fünften Platz, nur die Broncos und die Lions (je 6) haben bisher mehr Passing-Touchdowns erzielt als Carr und Co. (5). Darüber hinaus stehen die Raiders mit 5,2 Yards pro Run auf dem ligaweit zweiten Platz.

Dabei sticht unter anderem die Kombination aus Lynch und der Offensive Line heraus: Die Raiders haben mehr Outside-Zone-Runs in ihr Repertoire aufgenommen, Lynch glänzt dahinter mit seinen aus besten Seattle-Tagen bekannten Runs durch Tackles.

Laut Pro Football Focus wurde er nur bei 50 Prozent seiner Carries bei erstem Kontakt getackelt, der beste Wert aller Running Backs 2017 und auch über die letzten Jahre zu diesem Zeitpunkt in der Saison betrachtet ein Spitzenwert. Im ersten Spiel gegen Tennessee etwa holte er bei 88 Prozent seiner Runs noch mindestens ein zusätzliches Yard nach erstem Gegnerkontakt raus.

Die Raiders: Carr, Crabtree, Cooper und Co.

Und die guten Kombinationen findet man auch im bisher äußerst produktiven Passing Game. So profitiert Carr von einer glänzenden Pass-Protection - gleichzeitig hat über die ersten beiden Wochen kein Quarterback den Ball im Schnitt schneller geworfen als Carr (durchschnittlich 1,97 Sekunden nach dem Snap).

Carrs Spiel ist dabei von Präzision geprägt. Mit 2,77 Touchdown-Pässen pro Interception rangiert er seit seinem NFL-Debüt 2014 auf dem sechsten Platz, umgekehrt bedeuten seine 7,43 Air Yards pro Pass den 27. Platz. Carr geht Risiken nur wenn nötig ein, hat vor allem in der vergangenen Saison aber gezeigt, dass er in dem Fall auch dazu bereit ist.

Und dann wäre da noch das Receiving-Corps. Die Raiders haben mit Amari Cooper und Michael Crabtree eines der besten Wide-Receiver-Duos in der NFL sowie zwei sehr gute Route Runner. Crabtree hat - während Amari Cooper seine Drop-Probleme im ersten Spiel zeigte - nach zwei Spielen nur einen fangbaren Pass nicht gefangen (12/13, 163 YDS, 3 TD). Selbst den in der Offseason für das Return Game verpflichteten Cordarrelle Patterson bindet Oakland in die Offense ein, wenn auch primär im Run Game (4 ATT, 62 YDS, TD). Er kann noch eine Art X-Faktor für die Offense werden.

"Wir haben jede Menge Talent, die Verantwortlichen und Coaches haben da großartige Arbeit geleistet", brachte es Carr unter der Woche auf den Punkt. "Aber natürlich bedeutet das nichts, wenn wir das nicht auch aufs Feld übertragen. Das ist für mich der coolste Part: Die Jungs sind in den Meetings aufmerksam und bereit, Dinge zu lernen. Wenn wir dann auf dem Platz stehen, spielen wir mit voller Geschwindigkeit."

Washington: Fortschritte im Run Game

Die Qualitäten in Oaklands Offense und vor allem die von Carr selbst sind selbstverständlich auch den Redskins nicht verborgen geblieben. "Er ist großartig. Er ist ein großartiger Spieler, hat die Offense toll im Griff. Er gibt seinen Receivern Bälle, die sie fangen können", lobte Skins-Coach Jay Gruden Carr im Vorfeld: "Ich bin von seiner Ruhe in der Pocket beeindruckt sowie davon, wie er das Spiel kontrolliert."

Während bei der eigenen Offense zumindest im Passspiel - Josh Doctson und Jordan Reed bei 100 Prozent wären eine nette Abwechslung - noch einiges an Sand im Getriebe ist, sah das Run Game beim Sieg gegen die Rams am Sonntag deutlich verbessert aus: Die Offensive Line dominierte hier die Rams-Front, 229 Rushing-Yards standen am Ende zu Buche. Dabei sorgten die Skins für die vielleicht beeindruckendste Statistik des ganzen Spieltags: 179 dieser 229 Rushing-Yards kamen vor (!) Gegnerkontakt zustande.

Oaklands größte Schwäche dürfte die Run-Defense und dabei vor allem die Linebacker sein (ähnlich wie bei den Rams), nach zwei Spielen stehen die Raiders bei 4,8 Yards pro gegnerischem Run. Zwar spielt Safety Karl Joseph bislang eine gute Saison, genau wie Rookie Eddie Vanderdoes in der D-Line. Abgesehen von Vanderdoes und natürlich Khalil Mack fehlen den Raiders aber echte Säulen in der Front. Umso beeindruckender war der Auftritt gegen die Titans in Week 1, perspektivisch betrachtet aber wohl eher ein Ausreißer nach oben als die Norm.

Das Spiel über den Run zu diktieren und so gleichzeitig Oaklands andernfalls nur schwer kontrollierbare Offense an der Seitenlinie zu halten dürfte die bevorzugte Vorgehensweise für Washington am Sonntagabend sein.

Redskins vs. Raiders - Preview im Kurzformat

Washington Redskins (1-1) - Oakland Raiders (2-0) (Mo., 2.30 Uhr live auf DAZN)

  • Washingtons Offense ist bislang alles andere als furchteinflößend - das gilt vor allem im Passing Game. Hier fanden über die Offseason die meisten Veränderungen statt, in der Folge stehen die Redskins nach zwei Spielen bei nur 6,3 Yards pro Pass. Lediglich fünf Teams haben weniger.
  • Eine schlechte "Ergänzung" dazu sind die Probleme in der eigenen Secondary: Washington lässt bisher 8,7 Yards pro Pass zu. Das liegt allerdings nicht an Josh Norman: Der Cornerback lässt eine Catch Rate von 36,4 Prozent zu, der zweitniedrigste Wert aller Cornerbacks, die mindestens zehn Targets gesehen haben.
  • Dazu kommen noch Verletzungssorgen: Running Back Rob Kelley (Rippen), Tight End Jordan Reed (Rippen) und Linebacker Mason Foster (Schulter) gehörten zu den Spielern, die unter der Woche nur eingeschränkt trainieren konnten.
  • Das größte Fragezeichen aufseiten der Raiders steht wohl hinter dem Einsatz von Cornerback Sean Smith (Nackenverletzung), Gareon Conley (Schienbein), Amari Cooper (Knie), Jared Cook (Schulter) und DeAndre Washington (Oberschenkel) können voraussichtlich spielen.
  • Immerhin: Washingtons Run-Defense überzeugt bisher, und das auf allen Ebenen der Defense. Nur 3,4 Yards pro gegnerischem Run, bislang haben die Redskins keinen Run von mehr als 18 Yards erlaubt.
  • Mit einem Sieg am Sonntag würde Carr die eigene NFL-Sieg-Bilanz auf 50 Prozent hochschrauben - Carr hatte seine ersten zehn Spiele als Quarterback der Raiders verloren. "Wenn man seine Karriere 0-10 startet, endet das meist nicht gut. Aber ich bin froh, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dieses erste Jahr war für alle hart. Dass wir seitdem einige Spiele gewinnen konnten ist eine gute Sache", erklärte er selbst im Vorfeld.
  • Die Ausbeute der Raiders-Offense gegen die Jets war in jedem Fall bemerkenswert: Sechs Touchdowns und nur drei Punts bei zehn Drives.

Das SPOX-NFL-Tippspiel, Week 2:

Florian RegelmannAdrian FrankeMarcus Blumberg

Pascal

De Marco

Rams @49ersRams49ersRamsRams
Ravens @JaguarsRavensRavensRavensRavens
Broncos @BillsBroncosBroncosBroncosBroncos
Saints @PanthersPanthersPanthersPanthersPanthers
Steelers @BearsSteelersSteelersSteelersSteelers
Falcons @LionsFalconsFalconsFalconsFalcons
Browns @ColtsColtsColtsColtsColts
Buccaneers @VikingsVikingsBuccaneersBuccaneersBuccaneers
Texans@PatriotsPatriotsPatriotsPatriotsPatriots
Dolphins @JetsDolphinsDolphinsDolphinsDolphins
Giants @EaglesEaglesEaglesEaglesEagles
Seahawks @TitansTitansTitansTitansTitans
Bengals @PackersPackersPackersPackersPackers
Chiefs @ChargersChiefsChiefsChiefsChiefs
Raiders @RedskinsRaidersRaidersRaidersRaiders
Cowboys @CardinalsCowboysCardinalsCowboysCowboys
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