NFL

Den Löwen zum Fraß vorgeworfen

Von SPOX
Colt McCoy wurde 2010 in der dritten Runde von den Cleveland Browns gedraftet
© Getty

Browns-Rookie-Quarterback Colt McCoy feiert sein NFL-Debüt ausgerechnet bei den Pittsburgh Steelers. Die Minnesota Vikings empfangen die Dallas Cowboys zum "Panic Bowl" - und Tom Brady wird von Justin Bieber angemacht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Game of the Week: Vikings (1-3) vs. Cowboys (1-3), Sonntag, 22.15 Uhr

Ach, was für ein herrliches Matchup. Okay, vielleicht nicht für die verzweifelten Anhänger der beiden Teams, aber für alle neutralen Beobachter ist dieses Spiel der Hit des Wochenendes.

Beide Mannschaften sind mit Super-Bowl-Ambitionen in die Saison gestartet und haben bisher brutal enttäuscht. Die logische Folge: Es kommt schon jetzt zum "Panic Bowl", wie das Duell in den USA bereits genannt wird.

Wer verliert, steht bei einer Bilanz von 1-4 und muss sein aktuelles Gefasel nach dem Motto "Wir sind doch eigentlich viel besser, wir kommen schon noch" mal ernsthaft überdenken.

Week 6: Die Spieltagsvorschau von mySPOX-User Korsakoff

Sowohl bei den Cowboys als auch bei den Vikings stellt man sich in diesen Tagen vor allem eine Frage: Warum? Warum zum Kuckuck ist Wade Phillips immer noch Head Coach in Dallas? Man weiß es nicht.

Genauso wenig, wie man weiß, was von dem angeblichen Skandal um Brett Favre zu halten ist. Soll der doch tatsächlich zu Jets-Zeiten Bilder seines besten Stücks an eine attraktive Reporterin geschickt haben... Und dann wird er jetzt im Training unglücklich in der Region von einem Football getroffen, wo es den Mann halt am meisten schmerzt.

Manchmal ist die NFL schon lustig. Sollte sich Favre von diesem Treffer rechtzeitig erholen und vor allem sein schmerzender Ellenbogen mitmachen, haben die Vikings ganz gute Chancen, das Spiel gegen die Cowboys zu gewinnen. Dallas hat sechs der letzten sieben Partien gegen Minny verloren.

Another Game of the Week: Patriots (3-1) vs. Ravens (4-1), Sonntag, 19 Uhr

So, jetzt mal zum echten Spiel der Woche. Bei "Patriots vs. Ravens" steht nämlich nicht nur Spitzenspiel drauf, da ist auch Spitzenspiel drin.

Es treffen sich ohne Zweifel zwei der besten Teams der NFL. Was die Patriots angeht, mögen sich viele Fans immer noch wundern, warum man Randy Moss für mehr oder weniger nichts zu den Vikings abgegeben hat, aber die Antwort ist denkbar einfach.

Auch wenn es über Moss' Qualitäten keine zwei Meinungen gibt, brauchen ihn die Patriots nicht wirklich, um Erfolg zu haben. New England war auch mit Moss kein Team, das auf weite Pässe angelegt ist.

Tom Brady hat Wes Welker. Tom Brady hat die beiden unfassbar starken Rookie-Tight-Ends Rob Gronkowski und Aaron Hernandez. Und Tom Brady hat nun auch wieder seinen alten Kumpel Deion Branch an seine Seite bekommen. Das reicht dem Tom locker.

Kleine Randnotiz: Was für eine Frechheit ist es eigentlich, dass sich Brady wegen seiner Frisur jetzt schon von Justin Bieber anmachen lassen muss. Geht gar nicht.

Über die Ravens wird auf der anderen Seite relativ wenig gesprochen, aber so viel gibt es zu denen auch gar nicht zu sagen. Die haben ein extrem toughes Auftaktprogramm jetzt schon bravourös gemeistert. Und es ist nicht so, dass die Ravens (Hallo Ed Reed) ohne Verletzungssorgen wären. Die sind einfach verdammt gut.

Cupcake of the Week: Colt McCoy

Quizfrage: Du bist Head Coach eines NFL-Teams und hast einen recht vielversprechenden Rookie-Quarterback in deinen Reihen. Was darfst du auf keinen Fall tun? Welchen Fehler darfst du jetzt auf keinen Fall machen?

a) Ihn in Gottes Namen nicht sein NFL-Debüt in Pittsburgh machen lassen!

b) Ihn in Gottes Namen nicht sein NFL-Debüt in Pittsburgh machen lassen!

c) Ihn in Gottes Namen nicht sein NFL-Debüt in Pittsburgh machen lassen!

d) Ihn in Gottes Namen nicht sein NFL-Debüt in Pittsburgh machen lassen!

Browns-Head-Coach Eric Mangini lässt es allem Anschein nach zu, dass Colt McCoy eine Erfahrung machen wird, die er besser nicht machen sollte. McCoy wird es mit der - nach einer Bye Week ausgeruhten - Steelers-Defense zu tun bekommen, die in dieser Saison die vielleicht beste der Liga ist und selbst erfahrene Star-Quarterbacks vor unlösbare Probleme stellen kann.

Dazu kommt die besondere Atmosphäre des Spiels, da Ben Roethlisberger nach seiner Sperre sein Comeback gibt. Und das ausgerechnet im Duell mit den Browns. Wo sich Pittsburgh und Cleveland doch auf den Tod nicht ausstehen können. Das Heinz Field wird kochen.

Es ist wirklich fast so, als würde der arme Junge in einen Käfig gesteckt und den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Hauptsache, er weiß Ende des Spiels noch, wer er ist und wo er ist.

Stat of the Week: 25,2

Wir machen weiter mit Quizfragen. Welches Team erzielt bislang in der NFC die meisten Punkte pro Spiel?

Alle, die jetzt die Hand strecken und so was wie Saints, Packers oder Eagles sagen wollen, können die Hand wieder runter nehmen. Die richtige Anwort heißt: Detroit Lions! 25,2 Punkte macht das Team, das nur alle Jubeljahre mal ein Spiel gewinnt, im Schnitt.

Klingt unfassbar, ist unfassbar. Das 44:6-Massaker gegen die St. Louis Rams verfälscht die Statistik natürlich, aber dennoch ist klar erkennbar, dass sich in Detroit was tut. So völlig abschreiben sollte man die Lions im Spiel bei den New York Giants nicht.

Upset Alert of the Week: Bucs (3-1) vs. Saints (3-2)

Eine Message an die Tampa Bay Buccaneers. SPOX ist noch nicht bereit, Euch als Spitzenteam zu deklarieren. Die 3-1-Bilanz ist nett, aber im Duell mit dem amtierenden Super-Bowl-Champion kann es trotz des besseren Records nur einen Underdog geben.

Einen Underdog, dem allerdings eine ganze Menge zuzutrauen ist. Josh Freeman hat sich im Verborgenen zu einem der besten jungen Quarterbacks der NFL gemausert und führt eine Bucs-Truppe an, die unglaublich solide daher kommt.

Ganz anders die Situation beim Champ. Noch ist die Bilanz positiv, aber angesichts der starken Konkurrenz in der Division (vor allem Atlanta) und angesichts der schwachen Darbietungen zuletzt, schrillen in New Orleams die Alarmglocken schon ein wenig.

Drew Brees macht uncharakteristisch viele Fehler, das Laufspiel findet aufgrund von Verletzungen fast nicht statt - es sind viele Punkte, die bei den Saints nicht stimmen. Kann es sein, dass wir wieder einmal ein Team mit dem berüchtigten Super-Bowl-Hangover erleben?

Quote of the Week: Aaron Rodgers

"Ich will ehrlich sein. Dieser Test ist schwierig. Egal ob man eine Gehirnerschütterung hat oder nicht. Man muss sich Wörter, Zahlen und schnörkelige Linien merken und sich an sie erinnern. Es testet definitiv, wie gut dein Gehirn so funktioniert."

Ganz Green Bay bangt um die Gesundheit ihres Star-QBs. Den neurologischen Test, den jeder Spieler nach einer erlittenen Kopfverletzung absolvieren muss, hat er bestanden. Es gibt also Hoffnung, dass Rodgers gegen die Dolphins auflaufen kann.

Wäre auch besser für die Packers, bei denen ein Schlüsselspieler nach dem anderen verletzt wegbricht - und damit auch ihre vor Saisonstart so guten Super-Bowl-Chancen immer ein bisschen weiter sinken. Gibt nicht wenige, die in diesem Spiel auf einen Miami-Sieg tippen. Und so dumm ist das gar nicht.

NFL: Ergebnisse und Tabellen