NFL

Steelers gewinnen Spitzenspiel bei Broncos

Von SPOX
Tyrone Carter brachte die Steelers mit seinem Touchdown 7:3 in Führung
© Getty

Die Indianapolis Colts und die New Orleans Saints bleiben weiter ungeschlagen. Die San Diego Chargers schaffen ein Last-Minute-Comeback gegen die New York Giants und die Dallas Cowboys nehmen Rache an den Philadelphia Eagles. Im Monday Night Game schlagen die Pittsburgh Steelers die Denver Broncos. Der neunte Spieltag im Überblick.

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Denver Broncos (6-2) - Pittsburgh Steelers (6-2) 10:28 (3:0, 0:7, 7:7, 0:14)

Der Sieg des Meisters in der Höhe Colorados hatte gleich mehrere Helden. Da war zum einen natürlich Quarterback Ben Roethlisberger, der 21 Pässe für 233 Yards warf und 3 Touchdowns an den Mann brachte. Dann war da Wide Receiver Hines Ward, der nach Pässen von Roethlisberger zwei Touchdowns erzielte. Weiter ging es mit Running Back Rashard Mendenhall, der 155 Yards erlief.

Und dann waren da noch die beiden Safetys Tyrone Carter und Ryan Clark. Carter sprang für Clark ein, der wegen der Höhenlage in Denver nicht spielen durfte. Vor zwei Jahren wäre er nach einem Spiel in Denver fast an einer seltenen Blutkrankheit gestorben, die durch Höhenluft verschlimmert wird. Trotzdem war er diesmal wieder dabei und drückte seinem Ersatzmann Carter die Daumen.

Und es half. Carter fing zwei Interceptions und trug eine davon sogar selbst über 48 Yards zum Touchdown für die Steelers. "Ich habe sehr mit ihm gefiebert", kommentierte Clark die Leistung von Carter. "Das war ein großer Sieg und er hat einen unglaublichen Job gemacht. Seine erste Interception hat uns erst so richtig ins Spiel gebracht."

Nach dem fünften Sieg in Folge haben die Steelers nun die gleiche Bilanz wie die Broncos, die nach ihrem perfekten 6-0-Start die zweite Pleite in Folge kassiert haben.

New York Giants (5-4) - San Diego Chargers (5-3) 20:21 (0:0, 7:7, 0:7, 13:7)

2:07 Minuten haben Chargers-Quarterback Philip Rivers gereicht, um die Partie bei den Giants im Endspurt noch zu drehen. 14:20 lag San Diego nach einem Field Goal der Giants zurück, Ball an der 20-Yard-Linie der Chargers. Doch Rivers behielt die Nerven und überbrückte die 80 Yards bis zur New Yorker Endzone in gerade mal 1:46 Minuten. Der entscheidende TD-Pass über 18 Yards landete in den Armen von Wide Receiver Vincent Jackson.

"Das ist ein unglaublich emotionaler Sieg", freute sich Rivers. Sein Gegenüber Eli Manning ärgerte sich darüber, die Chance zum entscheidenden Touchdown zwei Minuten vor Schluss vergeben und nur das Field Goal erzielt zu haben: "Wir hatten unsere Chance und hätten einfach nicht zulassen dürfen, dass die Chargers im Spiel bleiben."

Besonders bitter für die Giants: Nach vier Pleiten in Folge ist der großartige 5-0-Saisonstart endgültig dahin.

Philadelphia Eagles (5-3) - Dallas Cowboys (6-2) 16:20 (0:7, 6:3, 7:0, 3:10)

Rache ist Blutwurst, dachten sich die Cowboys und drehten im letzten Viertel dank eines 49-YD Touchdown-Passes von Quarterback Tony Romo auf Receiver Miles Austin das Spiel in Philadelphia.

Rache deshalb, weil Dallas im entscheidenden Spiel der Regular Season 2008/2009 gegen die Eagles eine üble 6:44-Klatsche kassiert und dadurch die Playoffs verpasst hatte. "Unsere letzte Niederlage gegen sie hat uns wirklich motiviert, diesmal unser Bestes zu geben", sagte Cowboys-Linebacker DeMarcus Ware.

Mit einer Bilanz von 6-2 sind die Cowboys diesmal deutlich auf Playoff-Kurs. Kein Wunder bei vier Siegen in Folge und einem glänzend aufgelegten Miles Austin. Er schaffte 6 Touchdowns in den letzten vier Spielen.

New Orleans Saints (8-0) - Carolina Panthers (3-5) 30:20 (0:14, 6:3, 14:3, 10:0)

Der sonst so überragende Drew Brees erwischte zu Hause gegen die Panthers einen Katastrophen-Start mit 2 Ballverlusten inklusive einer Interception. Doch nach dem 0:14 im ersten Viertel drehte nicht nur Brees (330 YD, 1 TD, 1 INT) auf, vor allem die Saints-Defense glänzte mit drei Ballgewinnen. Den entscheidenden trug Defensive End Anthony Hargrove zwei Minuten vor Schluss über 1 YD zum Touchdown.

Somit sind die Saints zum ersten Mal in ihrer Geschichte mit 8-0 in eine Saison gestartet. "Das ist großartig. Ich meine, seit 1967 sind wir das einzige Team, das das geschafft hat", freute sich Brees. "Wir haben eine ganz besondere Truppe zusammen und geben uns sicher nicht damit zufrieden, 8-0 in die Saison gestartet zu sein."

Seattle Seahawks (3-5) - Detroit Lions (1-7) 32:20 (0:17, 13:0, 9:0, 10:3)

Die Lions waren so nah dran am ersten Auswärtssieg seit Oktober 2007 - aber sie haben es wieder einmal nicht geschafft. Sogar eine 17:0-Führung nach dem ersten Viertel war zu wenig, danach wurde Detroit von den Seahawks überrollt.

Genauer gesagt von Quarterback Matt Hasselbeck. Trotz einer lädierten Schulter brachte Hasselbeck 39 von 51 Pässen an den Mann - Rekord für die Seahawks - und warf dabei 329 Yards und einen Touchdown.

"Er hat mir heute seine wahren Führungsqualitäten gezeigt. Er hat alles gezeigt, was ihn ausmacht", lobte Seattles Coach Jim Mora seinen Quarterback. "Ich weiß nicht, ob ich jemals mehr Respekt für einen meiner Spieler gefühlt habe."

San Francisco 49ers (3-5) - Tennessee Titans (2-6) 27:34 (3:3, 14:7, 0:7, 10:17)

Kaum ist Vince Young verantwortlich für die Offense, gewinnen die Titans plötzlich Spiele. Der Backup-Quarterback für Kerry Collins warf gegen die 49ers 12 Pässe für 172 Yards, leistete sich keinen einzigen Ballverlust - und erlief auch noch einen Touchdown. Ebenfalls maßgeblich am zweiten Sieg in Folge der Titans beteiligt war Running Back Chris Johnson mit zwei Touchdowns.

"Wir glauben wieder aneinander", erklärte Young das Erfolgsrezept der Titans nach dem katastrophalen 0-6-Start. "Das Vertrauen, das jeder einzelne in seine Mitspieler hat, ist enorm."

Indianapolis Colts (8-0) - Houston Texans (5-4) 20:17 (10:0, 3:3, 0:7,7:7)

Für die Colts war der 17. Sieg in Folge das Spiel der Rekorde. Und fast hätte ihnen Houston die Party vermiest. Aber: Knapp daneben ist eben auch vorbei. Und so bleibt die Siegesserie der Colts dank eines vergebenen Texans-Field-Goals in der letzten Sekunden intakt.

Doch daran wird man sich kaum erinnern. Ganz im Gegensatz zu den unzähligen Rekorden, die Indianapolis aufstellte. So ist Quarterback Peyton Manning (318 Yards, 1 Touchdown, 1 Interception) der erste Spieler der NFL-Geschichte, der mehr als 40.000 Yards in einer Dekade warf. Ganz nebenbei feierte er gegen Houston seinen 125. Karriere-Sieg - womit er mit dem legendären Fran Tarkenton gleichzog. Außerdem hat kein Spieler in der NFL-Geschichte mehr 300-YD-Spiele nach nur acht Partien.

Sein Coach Jim Caldwell ist zudem der erste Rookie-Trainer seit 1930, der die ersten acht Spiele in der NFL gewinnen konnte.

New England Patriots (6-2) - Miami Dolphins (4-4) 27:17 (7:3, 9:7, 8:7, 3:0)

Tom Brady auf Randy Moss = Spektakel. Erst fing Moss (147 Yards, 1 Touchdown) mit einer Hand einen spektakulären 36-Yard-Pass und bereitete damit New Englands ersten Touchdown vor, dann erzielte er im dritten Viertel den entscheidenden Touchdown selbst - nach einem 71-YD-Pass von Brady (332 Yards, 1 TD, 1 INT).

Dass das Spiel dennoch über weite Strecken spannend bleib, lag an Miamis Wildcat-Offense. Beide Touchdowns (durch Ricky Williams und Joey Haynos) fielen bei Wildcat-Spielzügen.

Chicago Bears (4-4) - Arizona Cardinals (5-3) 21:41 (7:14, 0:17, 0:3, 14:7)

Welcome back, 2008 Cardinals! Gegen die Bears lieferten Kurt Warner und Larry Fitzgerald eine Gala-Vorstellung ab, die stark an den Super-Bowl-Run der Vorsaison erinnerte. Warner (261 Yards, 5 Touchdowns) hatte bereits nach der ersten Halbzeit vier Touchdown-Pässe auf dem Konto. Fitzgerald (123 Yards) fing zwei davon. Halbzeitstand: 31:7 für Arizona.

Das Spiel war gelaufen. Da half Chicago auch ein Monster-Tag von Greg Olsen (71 Yards) wenig: Der Tight End der Bears fing alle drei Touchdown-Pässe von Quarterback Jay Cutler (369 Yards, 3 Touchdowns, 1 Interception). Kurios: Cardinals-Ersatz-Quarterback Matt Leinart warf bei seinem einzigen Pass-Versuch gleich mal eine Interception.

Tampa Bay Buccaneers (1-7) - Green Bay Packers (4-4) 38:28 (7:14, 10:7, 0:0, 21:7)

Gegen Tampa kann man nicht verlieren. Eigentlich. Wenn man es unbedingt möchte, dann muss man sich das Leben schon selbst unnötig schwer machen. Etwa drei Interceptions werfen. Oder sich ein geblocktes Field Goal plus Touchdown-Return leisten. Oder beides. Und den Gegner anschließend immer schön punkten lassen. So wie die Packers. Ach ja: Sich vom schlechtesten Team der Saison sechsmal sacken zu lassen, hilft auch.

Doch es lag nicht nur an den wackelig spielenden Packers, dass die Buccaneer-Fans nach elf Niederlagen in Folge endlich jubeln durften. Besonders Rookie Josh Freeman, der jüngste Starting-Quarterback der Buccaneers-Geschichte, steht für den Umschwung. In seinem ersten Start warf er 205 Yards und erzielte drei Touchdowns.

Cincinnati Bengals (6-2) - Baltimore Ravens (4-4) 17:7 (14:0, 3:0, 0:0, 0:7)

Die Bengals bleiben die Überraschung der Saison. Running Back Cedirc Benson (117 Yards, 1 TD) und Quarterback Carson Palmer (224 Yards, 1 TD) führten Cincinnati zu einem ungefährdeten Erfolg. Bereits zur Halbzeit stand es 17:0. Einziger Wermutstropfen: Receiver Chris Henry brach sich bei einem Catch im zweiten Viertel den Unterarm.

Die Ravens erzielten die wenigsten Punkte der Saison. Quarterback Joe Flacco (195 Yards) brachte keinen Touchdown-Pass an und leistete sich zwei Interceptions.

Atlanta Falcons (5-3) - Washington Redskins (2-5) 31:17 (14:0, 10:3, 0:7, 7:7)

Nach zwei Niederlagen in Folge zeigten die Falcons gegen Washington endlich wieder, was sie so erfolgreich macht: ein Michael Tuner in Topform. Der Running Back kam auf 166 Yards und zwei Touchdowns - Saison-Bestleistung.

Bei den Redskins kam es ganz dick: Running Back Clinton Portis musste das Spielfeld mit einer Gehirnerschütterung verlassen und auch Quarterback Jason Campbell (196 Yards, 1 Touchdown, 1 Interception)  musste sich nach fünf Sacks eine Auszeit gönnen.

Für Aufregung sorgte Redskins' Cornerback DeAngelo Hall. Der zettelte nach einem zurückgepfiffenen Hit seines Teamkollegen LaRon Landry an Falcons-Quarterback Matt Ryan fast eine Schlägerei an. Brisant: Hall hatte bis 2007 für die Falcons gespielt und sich zuletzt lautstark darüber ausgelassen, wie schlecht ihn das Team am Ende behandelt hatte.

Jacksonville Jaguars (4-4) - Kansas City Chiefs (1-7)  24:21 (7:3, 7:3, 3:0, 7:15)

Am Ende war es ganz schön knapp: Maurice Jones-Drew erzielte seinen elften Touchdown der Saison, Quarterback David Garrard warf 264 Yards und einen Touchdown und die Jaguars überstehen eine irre Aufholjagd der Kansas City Chiefs im vierten Viertel.

Bei den Chiefs lief es trotz der Niederlage besser. Im Schlussviertel zeigte Quarterback Matt Cassel (262 Yards, 2 Touchdowns), wie gut er in Zukunft mit dem gerade erst verpflichteten Receiver Chris Chambers (70 Yards, 2 Touchdowns) harmonieren könnte.

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