NBA

Odom weg - Mavs schaffen Platz für Williams

Von SPOX
Lamar Odom erzielte in der letzten Saison im Schnitt nur 6,6 Punkte
© Getty

Seit Tagen war der Trade im Gespräch, jetzt ist er perfekt. Die Dallas Mavericks traden Lamar Odom zu den Los Angeles Clippers und bereiten damit einen möglichen Deal für Superstar-Point-Guard Deron Williams vor. Der heimliche Gewinner des Trades sind die Utah Jazz.

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Die Dallas Mavericks, Los Angeles Clippers, Utah Jazz und Houston Rockets haben sich auf einen Four-Team-Trade geeinigt. Die Mavs schicken Lamar Odom zu den Clippers, die Clippers geben Guard Mo Williams an die Utah Jazz ab.

Dallas erhält außerdem von den Jazz die Draft-Rechte an Forward Tadija Dragicevic - von den Rockets gibt es Cash. Houston bekommt wiederum von den Clippers die Draft-Rechte am Zweitrundenpick Furkan Aldemir. Die Draft-Rechte an Shan Foster wandern von Dallas nach Utah. Dallas kreiert durch den Trade zudem eine Trade Exception über 8,9 Millionen Dollar.

Mavs sparen Geld

Alle Parteien hatten sich bereits am Donnerstag auf den Deal geeinigt - finalisiert konnte er aber erst werden, als sich Williams am Freitag dazu entschied, seine Spieleroption für die kommende Saison (8,5 Millionen Dollar) zu ziehen und damit den Weg frei zu machen für eine Rückkehr nach Utah. Williams hatte seine Karriere 2003 bei den Jazz begonnen.

Der entscheidende Part des Deals ist aber natürlich Odom. Es zeigt, was für eine totale Katastrophe Odoms Zeit in Dallas war, dass die Mavs jetzt unglaublich froh sind, ihn für absolut nichts hergegeben zu haben. Für absolut nichts. Der Schlüssel für die Mavs: Durch den Trade können sie die garantierten 2,4 Millionen Dollar von Odoms Vertrag (8,2 Millionen) streichen.

Zusammen mit dem Draft-Trade von Kelenna Azubuike (ca. 1 Million garantiert) geht Dallas jetzt mit einer Cap Space von 8,5 Millionen Dollar in die am 1. Juli beginnende Free Agency. Ein absolutes Muss, da die Mavs bekanntermaßen Super-Star-Point-Guard Deron Williams unter Vertrag nehmen wollen.

Nowitzki: "Es ist 50-50"

Dallas könnte sogar ohne Probleme doppelt so viel Platz unter dem Salary Cap schaffen. Brendan Haywood (8,3 Millionen) könnte per Amnesty-Klausel gehen, auch mit der Entlassung von Vince Carter (1,1 Millionen garantiert) oder Brandan Wright (1 Million) würde man Geld sparen. Auch das Weggeben von Talenten wie Dominique Jones und Rodrigue Beaubois (je 1,2 Millionen) könnte eine Option sein.

Auf jeden Fall sollten die Mavs am Ende genug Spielraum für einen Max-Contract für einen Free Agent haben. "Es macht keinen Sinn, zurück zu schauen. Aus Salary-Cap-Gesichtspunkten hat der Deal definitiv Vorteile für uns", meinte Mavs-Boss Mark Cuban.

Ob sich Williams aber tatsächlich für die Mavs, oder dann doch für die Brooklyn Nets entscheiden wird, bleibt abzuwarten. Auch Dirk Nowitzki ist sich nicht sicher, wohin D-Will tendiert. "Ich glaube immer noch, dass es 50-50 ist. Ich weiß es einfach nicht", sagte Nowitzki gegenüber "ESPN".

Nowitzki: "Wir brauchen ihn definitiv"

Eines ist klar: Williams' Entscheidung wird einen immensen Einfluss auf die Zukunft der beiden Franchises haben.

"Beide Organisationen sind großartig und haben super Besitzer, die das Geld und die Ressourcen haben, um wirklich etwas aufzubauen. Cuban hat das hier bewiesen. Es ist eine Frage, ob er lieber nach Hause kommen will, oder ob er lieber nach New York gehen will, wo er wahrscheinlich mehr Werbeverträge abschließen kann. Wenn er das im Sinn hat, ist New York definitiv die bessere Option", so Nowitzki.

Während die Nets Williams einen 5-Jahres-Vertrag für ca. 100 Millionen Dollar anbieten können, können die Mavs "nur" mit einem 4-Jahres-Vertrag für etwa 75 Millionen dagegenhalten.

Nowitzki weiß, wie wichtig Williams für Dallas wäre - gerade im Duell mit den Oklahoma City Thunder. "Wenn er kommt, sind wir wieder vorne mit dabei. Wir wissen ja, dass die Spitze im Westen sehr, sehr gut ist. Athletisch, jung, viele Playmaker. Wir brauchen ihn definitiv, wenn wir den nächsten Schritt machen wollen", sagte Nowitzki.

Starker Deal für Utah

Die Clippers hoffen, dass Odom durch eine Rückkehr nach L.A. wieder zu der Form findet, die ihn 2011 bei den Lakers zum Sixth Man of the Year machte. Die Jazz wiederum könnten der heimliche Gewinner des Deals sein.

Utah bekommt Mo Williams umsonst und hat damit der Point-Guard-Position in jedem Fall ein Upgrade verpasst. Williams kann außerdem auch auf der Zwei spielen und gibt den Jazz drigend benötigte Firepower von Downtown.

Möglich wurde der Deal für Utah durch den Trade von Mehmet Okur zu den Nets kurz nach dem Lockout, der ihnen eine Trade Exception über 10,9 Millionen bescherte. Diese konnten sie jetzt für Williams einsetzen. Zudem ist es nur ein Deal für ein Jahr. Nach aktuellem Stand hat Utah nach der nächsten Saison 40 Millionen Dollar Platz unter dem Salary Cap.

Für Utah ist der Trade also top, für die Clippers könnte er auch gut sein. Bei den Mavs hängt eben alles von der Deron-Williams-Entscheidung ab. "Vertraut mir, unser Game Plan für die Free Agency steht. Die erste Frontalattacke steht, die zweite Frontalattacke, Plan A, B, C, D - ich werde am Telefon hängen", sagte Cuban.

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