NBA

OT-Thriller! Mavericks triumphieren in Houston

Von SPOX
Auch 24 Punkte von Goran Dragic (r.) reichten gegen Nowitzki und Co. nicht aus
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Die Dallas Mavericks (28-22) sind nach zwei Pleiten in Folge wieder auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Gegen die Houston Rockets (26-23) fiel die Entscheidung allerdings erst in der Verlängerung. Dirk Nowitzki war mit 31 Punkten mal wieder Topscorer der Partie, trug jedoch auch einen Cut davon. Am Ende erreichte er trotzdem einen weiteren Meilenstein seiner Karriere.

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Man konnte sie fühlen. Man könnte sogar soweit gehen, zu sagen: Sie war allgegenwärtig. Die Playoff-Stimmung im Toyota Center von Houston, Texas. Passend dazu betonte auch Mavs-Coach Rick Carlisle, dass die Partie gegen die Rockets, die nur ein halbes Spiel Rückstand auf Dallas hatten, von immenser Bedeutung sei.

Und Carlisle sollte von seinen Team nicht enttäuscht werden. Der NBA-Champion nahm sein Herz ganz fest in beide Hände, zeigte sich gut erholt von der bitteren Pleite gegen den Erzrivalen aus San Antonio und behielten in der Verlängerung die Oberhand.

"Er hat uns gesagt, dass ein Playoff-Spiel auf uns warten würde. Und das war alles, was ich hören musste", so Jason Terry, der 14 seiner 24 Punkte im vierten Viertel und der Overtime erzielte.

Nowitzki mit Cut über rechtem Auge

Nach schweren Wochen startete der Jet also endlich wieder durch. Das war allerdings auch bitter notwendig. Ganze 17 Mal wechselte die Führung. 15 Mal stand es unentschieden. Und die Kulisse in Houston war auch aufgekratzter als sonst.

Wem das noch nicht reichte, um sich der Intensität des Spiels bewusst zu werden, genügte ein Blick auf Dirk Nowitzki. Der Finals-MVP musste nach einem Cut über dem rechten Auge genäht werden.

"In einer solchen Partie musst du dich einfach durchbeißen. Und genau das haben wir gemacht. Wir hatten den längeren Atem und haben es irgendwie geschafft, das Spiel zu gewinnen. Auch wenn es nicht gerade schön war", so Dirkules, der 31 Punkte (10/20 aus dem Feld) erzielte.

Overtime dank Parsons Dreier

Und es war auch dem Superstar vorbehalten, die letzten Punkte in der regulären Spielzeit zu erzielen und die Partie fast zu entscheiden. Mit zwei Freiwürfen 10,9 Sekunden vor dem Ende der Begegnung brachte Nowitzki Dallas mit drei Punkten in Front. Doch die Rockets ließen nicht locker. Chandler Parsons sorgte mit einem Dreier ins Gesicht von Jason Kidd für den Ausgleich.

Die Mavericks hatten jedoch noch eine letzte Chance, um die Overtime zu vermeiden. Doch weder Kidd's Lob-Anspiel auf Brandan Wright noch Terrys Buzzer Beater waren von Erfolg gekrönt.

Die Zuschauer bekamen also einen Nachschlag. Nachdem Dallas in der Verlängerung auf 97:93 weggezogen waren, kamen die Rockets dank Luis Scola (19 Punkte) und Courtney Lee (15 Punkte) erneut ins Spiel zurück und hatten 90 Sekunden vor Schluss sogar die Möglichkeit, in Führung zu gehen.

Nowitzki geht an Barkley vorbei

Bis Houstons Topscorer Goran Dragic (24 Punkte, 8 Assists) ein folgenschweres Offensiv-Foul gegen Nowitzki beging, bei dem sich der Deutsche die blutende Wunde zuzog. Nach Terrys Jumper und einem von sieben Wright-Blocks (Karriere-Bestwert) war es wiederum Nowitzki vorbehalten, mit zwei Freiwürfen den Sack zuzumachen.

Dirk schrieb mit seinen letzten Punkten zudem ein weiteres Mal Geschichte. Er überholte damit Charles Barkley auf der All-Time-Scoring-Liste und liegt nun mit 23.758 Punkten auf Platz 19.

"Das ist natürlich überragend. Charles war immer mein Held", so ein sichtlich gerührter Nowitzki, der mit Dallas 12 der letzten 16 Partien gegen Houston gewonnen hat.

Dallas verliert das Duell an den Brettern

Dementsprechend euphorisch zeigte sich auch Carlisle nach der Partie: "Das war eindeutig der größte Erfolg in diesem Jahr für uns."

Betrachtet man die nackten Zahlen, kam der erst zweite Erfolg aus den letzten zehn Auswärtspartien umso überraschender, da die Mavs das Duell an den Brettern klar verloren haben (38:52). Dallas kann sich auch bei der miserablen Quote der Rockets (38,5 Prozent) bedanken, dass sie trotzdem als Sieger das Parkett verließen.

"Wir haben alles gegeben, aber es hat nicht gereicht. Wir haben heute einfach nicht unseren Rhythmus gefunden", urteilte Houstons Coach Kevin McHale.

Odom weiter erschreckend schwach

Die Mavericks könnten derweil eine ganz einfache Formel vewenden. Sobald sie mehr als 100 Punkte erzielen, fahren sie auch fast immer den Sieg ein. 16 Mal war das in dieser Saison der Fall, 15 Mal dürfte man feiern.

Nach zwei Pleiten in Folge sind die Mavericks also wieder auf der Siegerstraße angekommen. Ein Sorgenkind gibt es allerdings weiterhin zu beklagen. Nachdem Carlisle Lamar Odom gegen die Spurs eine (kreative) Pause gönnte, war der Forward gegen Houston wieder mit von der Partie.

Seine Zahlen sprechen jedoch wieder mal für sich: 13 Minuten, 0 Punkte, 0/2, 0 Assist, 1 Turnover. Zwei Rebounds seinerseits waren schon das höchste aller Gefühle. Carlisle stärkte dem Ex-Laker trotzdem den Rücken: "Hey, er reißt sich den Arsch auf. Mehr können wir nicht von ihm verlangen."

Rematch gegen Houston

Auch wenn der Mavs-Coach betonte, dass die Bilanz ohne Odom bei 0-6 stehe, müssen die Erwartungen an den besten sechsten Mann des Vorjahres langsam aber sicher ad acta gelegt werden.

Seine nächste Bewährungsprobe erhält Odom vermutlich schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Dann geht es für die Mavericks erneut gegen Houston, dann allerdings im heimischen American Airlines Center. Ganz nach dem Motto: anderer Tag, gleicher Gegner. Wie in den Playoffs eben...

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