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NBA Playoffs: Gala von Nikola Jokic reicht nicht - Devin Booker und Kevin Durant führen Phoenix Suns zum Ausgleich

Von Nikolas Pfannenmüller
Durant und Booker erzielten jeweils 36 Punkte in Spiel vier gegen die Denver Nuggets
© getty

Die Phoenix Suns haben in Spiel 4 dank eines weiteren Offensiv-Feuerwerks die Serie mit den Denver Nuggets ausgeglichen. Devin Booker und Kevin Durant waren beim 129:124-Sieg wieder nicht zu stoppen und konterten dabei auch 53 Punkte des überragenden Nikola Jokic.

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Ein Offensivfeuerwerk vom Feinsten! Beide Mannschaften zeigten herausragenden Basketball und erzielten zusammengerechnet 253 Punkte. Zum tragischen Helden wurde Nikola Jokic, dessen 53 Punkte (20/30 FG, 11/13 FT) nicht zum Sieg reichten. Dazu verteilte der zweimalige MVP 11 Assists. Jamal Murray kam auf 28 Punkte (13/25 FG) und 7 Assists. Auch Aaron Gordon (11), Michael Porter Jr. (10, 4/13 FG) und Kentavious Caldwell-Pope (10) punkteten zweistellig.

Bei den Suns erzielten Devin Booker und Kevin Durant jeweils 36 Punkte. Booker gab 12 Assists und traf 14 seiner 18 Würfe, Durant 11 von 19. Außerdem vergab der 34-Jährige nur einen von 13 Freiwürfen. Anders als in Spiel zwei, als hinter Booker und Durant kein anderer Phoenix-Spieler zweistellig punktete, bekamen die beiden Superstars diesmal die Unterstützung durch Landry Shamet, der 19 Punkte (5/8 Dreier) verzeichnete.

Nach ausgeglichenen ersten sechs Minuten (15:14 für Phoenix) setzten sich die Denver Nuggets Ende des ersten Viertels mit einem 16:7-Lauf ein wenig ab (30:22). Das gute Zusammenspiel von Nikola Jokic und Jamal Murray führte immer wieder zum Erfolg. Angeführt von Devin Booker ließen sich die Suns aber nicht abschütteln. Mitte des zweiten Viertels waren die Suns wieder dran (45:45).

Suns gleichen aus - droht Nikola Jokic Ungemach?

Es entwickelte sich die erwartet spannende Partie, in der die beiden Suns-Stars wieder einmal ihr Team trugen. Im dritten Viertel war der Korb für Devin Booker so groß wie der Ozean. In diesem Abschnitt traf er alle seine sechs Feldwürfe (darunter drei Dreier) und war mit 17 Punkten fast allein verantwortlich, dass die Suns mit einer 98:92-Führung ins Schlussviertel gingen. Aber über weite Strecken schafften es weder die Nuggets noch die Suns, einen Vorsprung von mehr als fünf Punkten erspielen. Erst Anfang des vierten Viertels brachte Terrence Ross sein Team mit sechs Punkten (100:94) in Führung.

Denver begann das vierte Viertel mit Jokic auf der Bank. Der Serbe bekam aber nur eine kurze Verschnaufpause, denn die Nuggets mussten einem Rückstand hinterherlaufen. Als Landry Shamet die Führung auf 116:106 schraubte, deutete viel auf den vierten Heimsieg in dieser Serie und den zweiten Suns-Sieg in Folge hin. Shamet erzielte 14 Punkte im vierten Viertel. Jetzt war es nicht nur Durant oder Booker, die die Offensive am Laufen hielten.

Die Nuggets liefen jetzt unaufhörlich das Pick-and-Roll mit Murray und Jokic. Der Serbe stemmte sich gegen die drohende Niederlage; anders als in der regulären Saison entschied er sich auch dafür, schwierige Würfe oder Würfe gegen das Doppeln zu nehmen - und die meisten traf er. 68 Sekunden vor Spielende sorgte Murray nach einem Pass von Jokic für ein One-Possession-Game (120:123) Mit 25 Sekunden auf der Uhr hatte Denver noch mal die Chance, das Spiel eng zu machen. Doch Jokic vergab beim Stand von 120:125 einen relativ einfachen Korbleger. Kevin Durant machte an der Freiwurflinie alles klar.

Zu einem Aufreger kam es im zweiten Viertel, als Nikola Jokic bei einem Streit um den Ball an der Seitenlinie mit seinem Ellbogen Suns-Besitzer Mat Ishbia leicht an der Brust touchierte. Zuvor war Josh Okogie in die Zuschauerreihe gefallen, als er versuchte, einen verlorenen Ball zu retten. Er landete in einer Gruppe von Fans, zu der auch Ishbia gehörte. Daraufhin schnappte sich Ishbia zum Missfallen von Jokic den Ball. Jokic wollte den Ball schnell nehmen, damit die Nuggets ihren Angriff starten konnten. Der Schiedsrichter bestrafte Jokic mit einem technischen Foul.

Die wichtigsten Statistiken

Phoenix Suns (W4) - Denver Nuggets (W1) 129:124 (BOXSCORE), Serie: 2-2

  • Im ersten Spiel gegen die Nuggets spielte er 14 Minuten und erzielte 3 Punkte. Im zweiten Spiel durfte er gar nicht mitwirken. Im dritten Spiel waren es 4 Punkte in 25 Minuten und im vierten Duell erzielte er plötzlich 19 Zähler in 30 Minuten. Landry Shamet war an diesem Abend die dringend benötigte dritte Scoring-Option der Suns. Untypisch für einen Rollenspieler war zudem die Tatsache, dass er erst am Ende des Spiels Feuer fing. Im vierten Viertel erzielte Shamet vier Dreier.
  • Erneut war Deandre Ayton kein großer Faktor. 8 Rebounds und 8 Punkte in 27 Minuten lautete der Arbeitsnachweis des ehemaligen Nummer-1-Draftpicks. Aufgrund der unauffälligen Leistung Aytons bekam Jock Landale erstaunlich viel Spielzeit, die er in 21 Minuten für 8 Punkte und 5 Rebounds nutzte.
  • Immer wieder Jokic - immer wieder Points in the Paint. Am Ende des Spiels hatten die Nuggets 72 Punkte in der Zone erzielt, während es bei den Suns nur 46 waren. Doch dank ihrer starken Dreierquote (13/29) konnten die Suns dieses Defizit kompensieren. Die Nuggets trafen nur 7 Dreier, nahmen aber auch nur 22.
  • Jokic ist der erst dritte Center der Playoff-Geschichte, der mindestens 50 Punkte erzielte. Letztmals gelang dies Bob McAdoo in den 70ern, davor hatte das Wilt Chamberlain mehrfach geschafft.

Suns vs. Nuggets: Die Stimmen zum Spiel

Monty Williams (Head Coach Suns) über Nikola Jokic: "Er kann auf jede erdenkliche Weise punkten."

Devin Booker (Suns): "Ich versuche nur zu gewinnen. Die Effizienz ist mir egal. Einfach weitermachen, weiter angreifen, weiter aggressiv sein. Wenn ich offene Würfe bekomme und ich sie treffe, dann ist es das, was ich tun soll."

Der Top des Spiels: Devin Booker

Hier könnte auch Nikola Jokic stehen. Bei einem Sieg der Nuggets wäre es keine Diskussion gewesen. Doch Devin Booker zeigte eben auch eine überragende Vorstellung. In Transition, aus der Isolation oder als cleverer Passgeber - Booker war nicht zu stoppen. Seine Effizienz (14/18 FG) war das Sahnehäubchen.

Der Flop des Spiels: Michael Porter Jr.

Michael Porter Jr. ist an guten Tagen die dritte Option der Denver Nuggets. Doch in Spiel vier wollte dem 24-Jährigen nur wenig gelingen. Nur 4 getroffene Würfe standen bei 13 Versuchen für ihn zu Buche, von seinen neun Dreierversuchen brachte er zwei im Korb unter. Immerhin schnappte er sich 10 Rebounds. Sein überhasteter Dreier in Transition in der Schlussphase war ein absoluter Killer für die Nuggets.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Suns vs. Nuggets

KategorieSunsNuggets
PunkteBooker, Durant (je 36)Nikola Jokic (53)
ReboundsKevin Durant (11)Michael Porter Jr. (10)
AssistsDevin Booker (12)Nikola Jokic (11)
StealsKevin Durant (2)Bruce Brown (2)
BlocksDurant, Okogie, Ayton, Landale (j 1)Jokic, Porter Jr. (je 1)
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