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NBA News: Ehemaliger Mavs-General-Manager Donnie Nelson verklagt Franchise

Von Philipp Schmidt
Mavs-GM Donnie Nelson musste die Franchise nach insgesamt 24 Jahren verlassen.
© getty

Donnie Nelson, langjähriger General Manager der Dallas Mavericks, hat seine ehemalige Franchise verklagt. Dabei geht es um die Umstände seiner Entlassung im Juni 2021. Nelson behauptet, dass es sich dabei um eine Racheaktion von Mavs-Besitzer Mark Cuban gehandelt habe.

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Nelson erklärte in der Anklageschrift, dass sein Neffe von Jason Lutin, Cubans Stabschef, sexuell belästigt worden sei und sich Lutin gar an ihm sexuell vergangen habe. In der Folge habe Cuban Nelson 52 Millionen Dollar angeboten, um die Aussagen aus der Welt zu schaffen. Nelson sollte einen Verschwiegenheitsvertrag unterschreiben und sich von seinen Vorwürfen distanzieren.

All diese gewaltigen Anschuldigungen wies Cuban nun gegenüber ESPN zurück: "Das sind alles Lügen. Wir haben mehrere tiefgründige Untersuchungen durchgeführt und die einzige Person, die nicht den Standards der Dallas Mavericks entsprochen hat, war Herr Nelson. Deshalb wurde er gefeuert."

Nelson sei sich der Untersuchung bewusst gewesen, habe sich allerdings geweigert, daran mitzuwirken. "Ich sage es noch einmal: Alles, was er gesagt hat, ist eine Lüge." Ein offizielles Statement der Mavs bestätigte Cubans Worte.

Aus der Anklageschrift geht weiterhin hervor, dass Lutin die Situation ausgenutzt habe, dass Nelsons Neffe, der nicht namentlich genannt wird, sich eine Anstellung bei den Mavericks erhoffte. "Lutins zahllose Verletzungen der Regeln sowie Indiskretionen stellten einen klaren Bruch mit der von den Mavericks angestrebten Null-Toleranz-Politik dar", heißt es dort.

So habe Lutin Nelsons Neffen unter anderem am 16. Februar 2020 nach einem Essen in einer Gruppe, in dem Beschäftigungsmöglichkeiten besprochen wurden, auf sein Hotelzimmer eingeladen, um weitere Punkte zu erörtern.

Mavericks: Nelson war 24 Jahre für die Franchise tätig

Nelson selbst habe erst fünf Monate später vom Vorfall erfahren, als dieser bereits gegen eine Geldzahlung ausgeräumt wurde. Er habe daraufhin Cuban mit den Vorwürfen konfrontiert, als sich die beiden gerade in Gesprächen über eine zehnjährige Ausdehnung von Nelsons Vertrag befanden. Hierfür sollte er 66 Millionen Dollar kassieren. Dieses Angebot wurde aber angeblich zurückgezogen.

Im Juni 2021 endete die Zusammenarbeit von Nelson mit den Mavericks, 24 Jahre war er zuvor in der Organisation tätig. Damals kursierten Gerüchte, wonach Nelson mit Haralabos Voulgaris, seit 2018 Director of Quantitative Research and Development, nicht zurechtkomme. Dieser habe zunehmend an Einfluss bei Cuban gewonnen, der Owner würde auf niemanden sonst mehr hören.

Es sind nicht die ersten Berichte über ein toxisches Arbeitsklima bei den Mavericks in den vergangenen Jahren. 2020 vermeldete die Sports Illustrated, dass eine anonyme Frau dem Director of Player Personnel der Mavs, Tony Ronzone, sexuelle Übergriffe in Las Vegas während der Summer League 2019 vorgeworfen habe. Bereits im Jahr zuvor habe die Frau Cuban über die angeblichen Vorfälle informiert. Es folgten Untersuchungen.

Im gleichen Magazin wurde bereits 2018 geschildert, wie der frühere Präsident und CEO der Mavericks, Terdema Ussery, von mehreren weiblichen Mitarbeitern des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigt wurde. In der Folge entließ Cuban den bisherigen HR-Direktor Buddy Pittman und Reporter Earl Sneed, dem mehrere Fälle von häuslicher Gewalt angelastet wurden.