Weiter geht's mit der Preview-Serie von SPOX gut drei Wochen vor dem Start der neuen NBA-Saison! Die Clippers und Nuggets haben ein Übergangsjahr zu befürchten - sofern die Basketball-Götter nicht besonders gnädig sind. Für die Thunder sind die Prioritäten dagegen ganz andere.
Trade: Patrick Beverley (Timberwolves), Rajon Rondo (Lakers), Daniel Oturu (Grizzlies)
Free Agency: Patrick Patterson (Trail Blazers), DeMarcus Cousins, Yogi Ferrell
L.A. Clippers: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season
Offensiv-Rating
Defensiv-Rating
Net-Rating
47-25 (Platz 4 im Westen)
116,7 (3.)
110,6 (8.)
6,1 (2.)
L.A. Clippers: Die Strategie in der Offseason
Auf dem Papier können die Clippers mit ihrem Sommer mehr als glücklich sein. Nachdem Kawhi Leonard seine Vorgesetzten ein paar Tage hatte schwitzen lassen, willigte er zu einem neuen, langfristigen Arbeitspapier ein, das ihn für vier weitere Jahre zum Gesicht der Franchise macht.
Klingt alles gut, wäre da nicht ein kleines Problem. Von außen betrachtet ist es nur einige Zentimeter groß, doch es könnte alle Titelträume der Clippers in der kommenden Saison zerstören: die Narbe am rechten Knie der Klaue. Der 30-Jährige musste im Sommer unters Messer, Grund ist seine Kreuzbandverletzung aus der Postseason.
Dennoch hielten die Clippers an ihrem Plan fest, das erfolgreiche Grundgerüst der Vorsaison, das dank eines bestens aufgelegten Paul George auch ohne Leonard die Conference Finals erreichte, weitestgehend zurückzuholen. Mit den Verlängerungen von Reggie Jackson und Nicolas Batum hielt man wichtige Erfolgsgaranten, die einen großen Anteil an der ligaweit besten Team-Dreierquote (41,1 Prozent) hatten.
Mit dem Bledsoe-Trade sparte man nicht nur Luxussteuer, sondern sicherte sich auch einen guten Two-Way-Guard. Als Backup auf der Eins lastet nicht so viel Druck auf ihm wie zuvor in Milwaukee oder New Orleans, das könnte dem Rückkehrer guttun. Hartenstein sowie Giles dürfen sich im Training Camp empfehlen und auch Justise Winslow bekommt eine Chance. Doch ein Kawhi-Ersatz ist all das natürlich nicht.
L.A. Clippers: Die Schwachstellen
Die Clippers werden ihren besten Spieler natürlich schmerzlich vermissen. Doch es gibt auch andere Problemfelder, beispielsweise die Tiefe auf den großen Positionen. Der Status von Serge Ibaka ist nach einer Rücken-OP im Sommer ungewiss, hinter Ivica Zubac kämpfen im Training Camp Hartenstein und Giles um einen Kaderplatz.
Der Deutsche könnte L.A. wichtiges Rebounding geben und strahlt zusätzlich eine gewisse Gefahr in Ringnähe aus. Sollte Ibaka erstmal ausfallen, könnte er Minuten abgreifen. Allerdings wird Coach Tyronn Lue wohl wieder viel Small-Ball spielen lassen - dann ist die große Frage, ob die Clippers das heiße Shooting auf die neue Spielzeit übertragen können. Die drei besten Dreierschützen des Teams pulverisierten 20/21 ihren eigenen Karrierebestwert. Das riecht nach Regression.
NBA-Preview: Der Kader der L.A. Clippers
Point Guard
Shooting Guard
Small Forward
Power Forward
Center
Reggie Jackson
Terance Mann
Paul George
Marcus Morris
Ivica Zubac
Eric Bledsoe
Luke Kennard
Justise Winslow
Nicolas Batum
Serge Ibaka
Jason Preston
Keon Johnson
George King
Moses Wright
Isaiah Hartenstein
Brandon Boston Jr.
Kawhi Leonard*
Harry Giles
*fehlt verletzungsbedingt auf unbestimmte Zeit
L.A. Clippers: Der Hoffnungsträger
Am Kreuzband von Kawhi Leonard kommen wir hier nicht vorbei. Die Organisation hält sich seit der OP im Juli bedeckt, was den Zeitpunkt eines eventuellen Comebacks angeht. Faktisch weiß aktuell niemand, wann - oder ob überhaupt in 21/22 - Leonard wieder einsatzbereit ist. L.A. hofft natürlich, dass sich die Basketball-Götter gnädig zeigen und er sich pünktlich zu den Playoffs fit meldet.
Das ist der einzige Weg zum echten Contender-Status für die Clippers. Ansonsten stellen sie dank PG-13 und dem Gerüst um ihn herum zwar ein gutes, aber eben kein elitäres Team. Wobei auch der Rest des Kaders gesund bleiben muss, das war in der vergangenen Spielzeit nicht immer der Fall. Ibaka (32 Jahre), George (31) oder Marcus Morris (32) verpassten jeweils Teile der Saison.
L.A. Clippers: Fazit
George ist nach dem Kawhi-Ausfall in der Postseason auf einem hervorragenden Niveau in die Bresche gesprungen. Er wird sein Team nun auch in der kompletten regulären Saison als Nr.1-Option tragen müssen. Immerhin sollten auch die starken Rollenspieler L.A. zu einigen Siegen verhelfen - auch wenn Jackson erst noch beweisen muss, dass "Mr. June" auch im November abliefert.
Die Clippers sind weiterhin ein sicheres Playoff-Team, doch für den Sprung in das Top-Tier der Western Conference fehlt schlicht und einfach der zweite Superstar. Mit der Frage nach der Rückkehr von Leonard steht und fällt letztlich die komplette Clippers-Saison.