NBA, Rookie Watch: Der verrückteste Exot der NBA - und wird LaMelo Ball der nächste Embiid?

Robert Arndt
14. April 202111:00
Aleksej Pokusevski ist einer der spannendsten Spieler des Draft-Jahrgangs.SPOX
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Rookie of the Year wird Aleksej Pokusevski nicht, dafür ist der Serbe der womöglich aufregendste Spieler seines Jahrgangs. Die Rookie Watch blickt auf das einzigartige Skillset des Thunder-Forwards und beschäftigt sich zudem mit der Frage, ob LaMelo Ball trotz Saisonaus Rookie of the Year werden kann.

Es dauerte bis zum 18. Spiel der Saison, bis Aleksej Pokusevski im Spiel gegen Dallas erstmals an die Freiwurflinie marschierte. Über 315 NBA-Minuten hatte er dies vergeblich versucht. Es war ein Indikator dafür, dass der junge Serbe Probleme mit der Umstellung von der zweiten griechischen Liga auf die NBA hatte - nett ausgedrückt.

OKC schickte den 17. Pick zuvor in die G-League-Bubble und selbst dort fiel Pokusevski zunächst als Turnover-Maschine auf. Als das Turnier im Disney Ressort vorbei war, wirkte der Forward aber wie verwandelt. 16 Partien hat Pokusevski seitdem gemacht, im Schnitt legt er 12,2 Punkte, 6,1 Rebounds, 2,7 Assists und 2,5 Turnover in durchschnittlich 30 Minuten auf. Pokusevski hat seine Duftmarke gesetzt, spätestens seit seiner 19-Punkte-Performance gegen Detroit inklusive des anschließend legendären Post-Game-Outfits ist der Youngster ein Name in der NBA.

"Als Junge bewunderte ich Kobe Bryant und Magic Johnson", erklärte Pokusevski zuletzt Eurohoops in einem Interview, um aber sofort nachzuschieben: "Das heißt nicht, dass ich wie sie spielen will. Ich möchte meinen eigenen Stil haben und niemanden kopieren."

Aleksej Polusevski: Der Exot unter den Big Men

Das tut er wahrlich, vielmehr ist sein Skillset einzigartig und Vergleiche verbieten sich. Laut der NBA ist Pokusevski ein Seven-Footer, also 2,13 Meter groß, auch wenn dies auf dem Feld nicht so wirkt. Schaut man dem 19-Jährigen zu, hat er den Bewegungsapparat eines Guards, auch seine Spielweise zeigt diese Tendenzen.

Pokusevski ist vieles, aber kein Big Man. Er steuert das Spiel vom Perimeter, hat den Ball am liebsten selbst in der Hand, um Pick'n'Rolls zu laufen. 0,54 Points per Play sind dabei ein katastrophaler Wert, aber viele seiner Aktionen triefen nur so vor Potenzial. Da sind einhändige Pässe mit links, punktgenau für den Schützen in der rechten Ecke oder auch das geduldige Lesen der Defense.

Hier ein Beispiel. Der Passweg nach draußen ist zu, also wartet Pokusevski so lange, bis ein kleines Fenster für den Cutter offen ist. Es sind Plays, die man sonst eher selten von Rookies zu sehen bekommt, erst recht nicht wenn sie 2,13 Meter groß sind. Pokusevski ist mit seiner Spielweise ein Exot, der mit seiner erfrischenden Spielweise auch das Tanking der Thunder erträglich macht.

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Aleksej Pokusevski: OKC lässt ihn sich austoben

Gewinnbringend war das bisher nicht, seit der Installierung von Pokusevski in die Starting Five gingen 13 von 17 Spielen verloren. Der Serbe, der mit 86 Kilo gelistet wird, könnte wohl im Moment nicht einmal Brian Scalabrine vor sich halten, aktuelle Spieler ohnhin nicht. Hinzu kommen die vielen (zu) ambitionierten Pässe, in beiden Kategorien wird sich der Serbe steigern.

Interessant ist auch der Wurf, der etwas von einer beidhändigen Peitsche hat. Der Release ist dazu recht niedrig, das dürfte aber keine Rolle spielen, da Pokusevski meist größer als seine Gegenspieler ist. Auf die Quoten sollte man dennoch für den Rest der Saison ein Auge werfen.

OKC macht es mit Kalkül, kein Team hat weniger Druck zu gewinnen als die Thunder, die in Shai Gilgeous-Alexaner schon einen Spieler mit Star-Potenzial haben und dazu die Draft-Picks aller Teams bis 2026. "Pokuland" dürfte für den Rest der Saison geöffnet haben, was OKC trotz einer Rotation des Grauens zu League-Pass-Gold macht. Zum Schluss noch einmal der Appell an alle: Springt auf den Poku-Bandwagon, bevor es zu spät ist!

Aleksej Pokusevski: Seine Statistiken

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
Saison3323,57,633,328,94,81,9
seit 11.03.1630,012,237,635,56,12,7

Honorable Mentions

  • Theo Maledon (Oklahoma City Thunder), PG, 34. Pick
  • Chuma Okeke (Orlando Magic), F, 16. Pick (2019)
  • Kira Lewis Jr. (New Orleans Pelicans), PG, 13. Pick
  • Aleksej Pokusevski (Oklahoma City Thunder), F, 17. Pick
  • James Wiseman (Golden State Warriors), C, 2. Pick
  • Isaac Okoro (Cleveland Cavaliers), F, 5. Pick
  • Deni Avdija (Washington Wizards), F, 9. Pick

Defense ist oft nicht sexy, verdient sich aber bei uns zumindest einen Platz in den unteren Rängen der Rookie Watch.

Platz 10: Jaden McDaniels (Minnesota Timberwolves), F, 28. Pick

Letztes Ranking: nicht gerankt

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsBlocks
Saison4822,86,643,436,13,71,0
seit 11.03.18299,149,239,14,21,1

Für viele war McDaniels nur eine Randnotiz als 28. Pick, zu roh erschien der Forward, der zu Beginn der College-Saison noch als Top-5-Pick gehandelt wurde. Fehlender IQ, schwache Offense, zu leicht - das war der Konsens unter Draft-Experten. Und doch hat sich der 20-Jährige dank einiger Verletzungen von Rotationsspielern auf dem Flügel festgespielt.

Mit seinen langen Gliedmaßen ist er als Hilfe von der Weak Side eine Pest, gepaart mit der Athletik eine stetige Gefahr für Highlight-Blocks. Minnesota sucht dringend fähige Flügelspieler und McDaniels zeigte spätestens seit der Übernahme von Neu-Coach Chris Finch, dass er dabei ein Wörtchen mitreden könnte.

Hier und da fällt auch mal der Dreier, ansonsten scort McDaniels vornehmlich durch Hustle Plays oder in Transition. In einem Team voller Offense braucht es für den Moment gar nicht mehr, McDaniels füllt vielmehr ein Loch, das nun schon seit einigen Jahren bei den Wolves klafft.

Platz 9: Isaiah Stewart (Detroit Pistons), C, 16. Pick

Letztes Ranking: 9

SpieleMinutenPunkteFG%ReboundsBlocks
Saison5219,76,656,95,91,0
seit 11.03.1822,28,958,86,11,1

An dieser Stelle könnte auch James Wiseman stehen, durch das Saisonaus des Warriors-Centers sehen wir aber davon ab. Es gibt ohnehin einige Argumente dafür, dass Stewart bisher eine bessere Saison spielt. Während Wiseman noch auf der Suche nach seiner Rolle ist, gibt es bei Stewart keine Fragezeichen.

Der Pistons-Fünfer ist eine Rebound-Maschine, die leidenschaftlich verteidigt und ihre Fouls immer besser in den Griff bekommt. Mit seinem massiven Körper war sofort klar, dass Stewart NBA-ready ist und hinten im Eins-gegen-Eins seinen Mann stehen kann.

Überraschender ist dagegen die Offense. Stewart besitzt tatsächlich ein wenig Touch. Natürlich kann eine Defense mit einem Stewart-Sprungwurf leben, aber mit der Zeit sollte der Big Man durchaus verteidigt werden. Von 22 Würfen aus der Mitteldistanz fanden die Hälfte das Ziel, auch der Dreier fällt bisher zu 42,3 Prozent. Ist das nur ein Hot Streak? Wir werden das beobachten.

Platz 8: Jae'Sean Tate (Houston Rockets), F, undrafted (2018)

Letztes Ranking: Honorable Mention

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsSteals
Saison5428,710,951,731,05,41,2
seit 11.03.2030,912,649,230,15,61,6

Es hat auch gute Seiten, dass die Rockets nun seit einigen Wochen in den absoluten Tank-Modus umgeschaltet haben, zum Beispiel mehr Minuten und mehr Spielanteile für Tate. Gemäß allen relevanten Metriken ist Tate der beste Rookie in der Defense, doch das sollte auch mit bloßem Auge ersichtlich sein.

Luka Doncic wird sicherlich zustimmen, nicht viele Gegenspieler können den Slowenen so an die Kette legen, wie es Tate in einigen Phasen beim Überraschungssieg der Rockets tat. Der 25-Jährige kann aber nicht nur am Perimeter glänzen, auch Big Men wie Bam Adebayo wurden von Tate bereits vor enorme Probleme gestellt. Zur Erinnerung: Tate ist mit 1,93 Meter sogar kleiner als P.J. Tucker!

Im letzten Beispiel wurde noch ein Foul gepfiffen, das passiert noch zu oft. In bereits zehn Spielen sammelte Tate mindestens fünf Fouls, zweimal führte das sechste Foul zur Disqualifikation. Die andere Baustelle bleibt der Wurf, der zu wacklig ist. Aber: Kann er diesen stabilisieren und wie zum Beispiel Tucker ein Eckenspezialist werden, dann dürfte im Sommer 2023 ein warmer Geldregen auf den einst ungedrateten Flügelspieler warten.

Immanuel Quickley fällt, dafür leuchtet der Stern eines Scharfschützen aus Detroit immer heller.

Platz 7: Immanuel Quickley (New York Knicks), PG, 25. Pick

Letztes Ranking: 3

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison5019,711,838,537,02,10,5
seit 11.03.1721,511,137,735,21,60,6

Die Knicks haben sich im Playoff-Bild festgesetzt, der Hype um Quickley ist dagegen etwas abgeebbt. Teams haben sich besser auf das Ziehen von Fouls eingestellt, auch der Floater fällt nicht mehr so traumwandlerisch sicher wie noch vor einigen Wochen.

Trotzdem sind die Knicks mit Quickley auf dem Court ein besseres Offensiv-Team. Zusammen mit Derrick Rose und Alec Burks kann der Youngster in die Zone penetrieren, selbst wenn inzwischen jede Defense weiß, dass Quickley vermutlich nicht bis direkt vor den Korb durchbrechen wird.

Laut Cleaning the Glass hat der 21-Jährige nur 6 Prozent seiner Abschlüsse am Korb genommen. Von allen NBA-Rotationsspielern, die mindestens 500 Minuten absolviert haben, unterbieten dies nur die Wurfspezialisten J.J. Redick (2 Prozent) und Davis Bertans (5 Prozent). Bei den Point Guards kommt noch Oldie Chris Paul (8 Prozent) in Quickleys Nähe, aber wer ein solch elitäres Midrange-Game sein Eigen nennt und knapp 36 Jahre alt ist, darf das.

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Platz 6: Patrick Williams (Chicago Bulls), F, 4. Pick

Letztes Ranking: 6

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
Saison5228,59,447,538,04,61,3
seit 11.03.1928,57,947,735,54,31,4

Auch um Williams ist es ruhiger geworden, der Nr.4-Pick profitierte bislang nicht wirklich vom Trade für Nikola Vucevic. Stattdessen ist seine Rolle im Angriff noch kleiner geworden, zuletzt nahm er nur vier, drei und noch einmal drei Würfe. Das ist nicht optimal, wenn der Forward in der Zukunft womöglich die dritte Option hinter dem Center und Zach LaVine sein soll.

Der Fokus in dieser Spielzeit liegt weiter auf der Verteidigung von Starspielern, das wurde an dieser Stelle nun schon mehrfach angerissen. Doch offensiv bleiben viele Fragen offen. Ansätze sind da, Williams ist dabei fast schon ein bisschen Old School, wenn er den Dreier verweigert und stattdessen nach einem schnellen Dribbling einen langen Pull-Up-Zweier nimmt.

In der heutigen NBA ist das eher ein Wurf für die Stars oder Walking Buckets wie Jordan Clarkson, nicht für Rollenspieler wie Williams. Der nächste Schritt muss es sein, das Volumen aus der Distanz zu steigern und den Mitteldistanzwurf nur hier und da einzustreuen. Dafür bleibt aber Zeit, schließlich ist Williams nach Pokusevski der derzeit jüngste NBA-Spieler.

Platz 5: Desmond Bane (Memphis Grizzlies), SG, 30. Pick

Letztes Ranking: 4

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison4822,49,547,545,41,50,7
seit 11.03.1921,48,946,445,10,80,6

Zu verschiedenen Rookie-Shooting-Saisons kommen wir gleich noch, schon einmal vorneweg, die 45 Prozent von Bane bei knapp vier Versuchen pro Spiel suchen ihresgleichen. Inzwischen kommt der nominelle Shooting Guard wieder von der Bank, mit der Second Unit wird er aber meist als kleiner Forward eingesetzt.

Mit seinem massiven Körper kann er zumindest die fehlende Spannweite (nur 1,93 Meter bei 1,98 Meter Körpergröße) einigermaßen kaschieren. Wichtiger ist aber das Shooting-Element, was Bane zu einer wichtigen Ergänzung der Starting Five macht. Das Lineup mit Morant, Brooks, Bane, Clarke und Valanciunas steht bei einem Net-Rating von +23,6 in 55 Minuten, das ist (bei kleiner Stichprobe) eine echte Hausnummer.

Die Zahlen sind bei Bane zwar etwas nach unten gegangen, doch er besitzt inzwischen genug Gravity, dass gegnerische Teams ihn nicht mehr frei stehen lassen. Wie viele Rookies können das von sich behaupten? Und solche Stepbacks hat der Kollege übrigens auch in petto. Nasty (wir ignorieren Spielstand und Uhr)!

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Platz 4: Saddiq Bey (Detroit Pistons), F, 19. Pick

Letztes Ranking: 7

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
Saison5225,111,241,138,24,01,3
seit 11.03.1829,313,741,336,64,11,5

187 Dreier - das ist der Rookierekord, der von Donovan Michell (2017/18) gehalten wird. In einer vollen Saison hätte Bey mit einem guten Schlussspurt Chancen, diesen zu knacken, durch die Corona-bedingte Verkürzung auf 72 Partien wird er wohl unberührt bleiben. Bey ist der Gunslinger unter den Frischlingen, schon achtmal netzte der Pistons-Forward mindestens 5 Triples, insgesamt steht er bei 120 Treffern.

Über die Saison liegt der Schnitt bei 2,3 Triples pro Partie, historisch gesehen waren bisher nur Mitchell (2,4), Damian Lillard (2,3) und Luka Doncic (2,3) einen Ticken besser. Beys Quote ist besser als bei den anderen, nach Stephen Curry (2,1 Versuche, 43,7 Prozent) und dem angesprochenen Bane legt Bey eine der besten Rookie-Saisons in Sachen Dreier der Geschichte auf.

Kombiniert mit seiner soliden Verteidigung und einigen Ansätzen im Umgang mit dem Ball wirkt Bey wie der perfekte Rollenspieler in der heutigen NBA. Vor allem Boston und Dallas, die vor Detroit pickten, dürften sich ärgern, dass sie den früheren Villanova-Forward verschmähten und stattdessen Aaron Nesmith bzw. Josh Green zogen, die bei ihren ersten Gehversuchen in der Liga ihre Probleme haben.

Platz 3: Anthony Edwards (Timberwolves), SG, 1. Pick

Letztes Ranking: 5

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison5531,41839,831,22,61,1
seit 11.03.1935,62443,832,72,81,5

In der vergangenen Edition waren wir noch sehr kritisch mit Edwards, zumindest in Teilen wurden wir widerlegt. 24 Punkte im Schnitt klingen stark, gleiches gilt für die 7,8 Zähler im Schlussabschnitt. Gewissermaßen ist Edwards der Puls der Wolves, wenn es bei ihm läuft, läuft es auch für Minnesota, weil die Wolves sein Scoring benötigen.

Hier zeigt sich aber auch oft, dass er noch grün ist. Es gibt Phasen, in denen der Top-Pick komplett abtaucht, um dann im vierten Viertel entsprechend aufzudrehen. So laufen die Wolves oft einem Rückstand hinterher, um dann am Ende meist erfolglos ein Comeback zu starten.

Immerhin zieht Edwards unter Neu-Coach Chris Finch nun konsequenter zum Korb, laut Cleaning the Glass erfolgen so rund 40 Prozent seiner Abschlüsse. Das muss er mit seinen körperlichen Voraussetzungen beibehalten, erst recht wenn der Wurf weiter so wacklig ist. Über die Saison versenkt der 19-Jährige gerade einmal 30 Prozent seiner Sprungwürfe, das ist umso problematischer, da 60 Prozent seiner Würfe eben Jumper sind. Effiziente Offense ist etwas anderes, aber der Trend zeigt in die richtige Richtung.

Platz 2: Tyrese Haliburton (Sacramento Kings), G, 12. Pick

Letztes Ranking: 2

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison4830,313,047,841,05,11,2
seit 11.03.1830,812,545,436,34,60,9

Um mal einen Vergleich zu Edwards zu ziehen: Haliburton steht in der Saison bei rund 44 Prozent bei Sprungwürfen, entsprechend effizienter ist auch sein Spiel. In Sachen Wurfauswahl ist der Guard schon sehr weit und wählt seine Spots überlegt.

Auf dem College war Haliburton zum Beispiel nicht für sein Pick'n'Roll-Spiel bekannt, in der NBA seziert er dagegen Verteidigungen wie ein alter Hase, auch ohne großartige Explosivität. Auf 244 Assists kamen bisher erst 72 Ballverluste, dazu trifft der 21-Jährige fast die Hälfte seiner Versuche aus der Mitteldistanz, bei Floatern sind es sogar über 52 Prozent.

Das muss er auch halten, denn nicht einmal ein Freiwurf pro Partie sind alarmierend und setzen ein gewisses Limit. Zuletzt fehlten den Kings Harrison Barnes und Buddy Hield, Haliburton schafft es aber derzeit nicht, in deren Abwesenheit mehr zu machen. Womöglich ist es ein Anzeichen, dass er doch "nur" ein sehr kompetenter Rollenspieler ist, das macht ihn letztlich aber nicht weniger wertvoll.

Tyrese Haliburton wurde von den Kings an Position 12 gezogen.getty

Platz 1: LaMelo Ball (Charlotte Hornets), PG, 3. Pick

Letztes Ranking: 1

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
Saison3528,915,844,937,86,06,3
seit 11.03.627,316,546,235,54,85,0

Wir können uns jetzt schon darauf gefasst machen, dass eine Diskussion entflammen wird, ob Ball mit "nur" 41 Spielen Rookie of the Year werden kann. Bei einer Saison von 72 Partien sind dies immerhin 57 Prozent. Aller Voraussicht nach wird Ball wegen seiner Handgelenksverletzung nicht mehr eingreifen können, wir werden wohl einen Präzedenzfall erleben.

Der Rookie-Gewinner mit den wenigsten gespielten Partien ist bislang Patrick Ewing, der 1985/86 nur 50 Spiele absolvierte (58 Prozent). Die Knicks-Legende legte im Schnitt 20 Punkte sowie 8 Rebounds auf und wurde sogar gleich All-Star. Davon ist Ball dann doch etwas entfernt, auch wenn er das Spiel der Hornets positiv beeinflusste.

Zuletzt gab es eine ähnliche Diskussion vor vier Jahren, als Joel Embiid klar der beste Rookie war, aber eben nur 31 Partien machte und letztlich dem soliden Malcolm Brogdon (Bucks) unterlag. Das war verständlich, aber gleichzeitig auch eine Glaubensfrage. Gewinnt der beste Spieler den Award oder der, welcher klar schlechter war, aber dafür häufiger spielen kann?

Das dürfte in den kommenden Wochen in allen Talkshows heiß diskutiert werden, erst recht wenn Edwards weiter saftige Zahlen auflegt. Wir werden uns in dieser Hinsicht in der kommenden Rookie Watch entscheiden, für den Moment verbleibt der Hornets-Youngster auf der Eins.