Im Kampf um die direkte Qualifikation für die Playoffs haben sich die Boston Celtics gegen Oklahomy City blamiert. Besser präsentieren sich die Nets und Blazers, bei letzteren ist Anfernee Simons aus der Distanz nicht zu stoppen.
Giannis Antetokounmpo führt die Bucks zum Sieg in Charlotte. OKC überrascht die Celtics.
Boston Celtics (32-29) - Oklahoma City Thunder (20-41) 115:119 (BOXSCORE)
- Mit der 15. Niederlage in Folge hätte Oklahoma City den Franchiserekord eingestellt, gegen die dezimierten Celtics - neben Kemba Walker (Zerrung) fehlten auch Robert Williams (Knie) und Jayson Tatum (Sprunggelenk) in der ersten Nacht eines Back-to-Backs - wurde diese Negativmarke verhindert. Gegen die jungen Thunder sollten die fehlenden Spieler dennoch nur bedingt als Entschuldigung herhalten.
- Den besseren Start nach einer Schweigeminute für den verstorbenen College-Spieler Terrence Clarke erwischten die Gäste, die seit knapp einem Monat auf einen Sieg warteten. Mit einem 6-Punkte-Vorsprung ging es in die Halbzeitpause, bei den Celtics lieferte nur Payton Pritchard (17) Unterstützung für Jaylen Brown (18). Drittbester Scorer war bereits Marcus Smart (4!). Die Celtics trafen nur 19 Prozent ihrer Dreier.
- Auch im dritten Spiel nach seiner COVID-Pause hatte Evan Fournier (11, 4/14 FG) große Probleme mit seinem Wurf, Mitte des dritten Viertels schafften die Celtics mit einem 12:2-Lauf dennoch kurzzeitig den Turnaround, ausgeglichen ging es in den Schlussabschnitt. Dort sollten die Thunder in den finalen zehn Minuten führen, Boston fehlte es sichtlich an Optionen in der Offense, während sich bei OKC auch Darius Bazley (21 und 10) und Ty Jerome (15) in den Vordergrund spielten. Mit drei Sekunden auf der Uhr setzte Fournier beim Stand von 115:117 seinen zweiten Freiwurf absichtlich daneben, Isaiah Roby sicherte den Rebound und den Sieg.
- OKC ging mit einer Starting Five ins Spiel, die durchschnittlich 20 Tage und 185 Tage alt war, Baylor war bei seinem NCAA-Triumph zwei Jahre älter. Dies wurde in der Schlussminute deutlich, als es das Team durch mehrere Ballverluste knapper als notwendig machte. Die insgesamt 27 Turnover nutzten die Celtics zu 29 Punkten, dafür war OKC beim Rebounding überlegen (51:39).
- Während Boston vom überragenden Brown (39, 13/26 FG, 11 Rebounds) und Pritchard (28, 9/16 FG) angeführt wurden, aber nur 11 von 49 Dreiern trafen (22,4 Prozent), war Lu Dort Topscorer der Thunder (24, 5/14 FG, 11/13 FT). Roby steuerte 15 und 7 von der Bank bei, die Quote aus der Distanz (43,3 Prozent, 13/30) und die Mehrzahl der Trips an die Linie machten den Unterschied.
Charlotte Hornets (30-31) - Milwaukee Bucks (38-23) 104:114 (BOXSCORE)
- Die Hornets schafften es nicht, die Saisonserie gegen Milwaukee mit 3-0 abzuschließen. Insbesondere Giannis Antetokounmpo hatte etwas dagegen. Nach einem Viertel stand er bereits bei 11 Punkten, bei Charlotte gab Miles Bridges den offensiven Alleinunterhalter und beeindruckte auch mit einem Chasedown-Block. Im zweiten Viertel legte Bridges einen Dunk nach Halfcourt-Zuspiel von Grant nach, die Gäste setzten sich dennoch zunehmend ab.
- Zur Pause betrug die Führung bereits 17 Punkte, da neben Giannis auch Khris Middleton, Brook Lopez und Reservist Bryn Forbes gut aufgelegt waren. Jrue Holiday packte Bismack Biyombo aufs Poster, doch die Hornets steckten nicht auf. Mit dem Buzzer nach drei Vierteln verkürzte Graham auf -7, vier Minuten vor dem Ende traf er Freiwürfe zum 99:103, den Bucks wollte offensiv nichts mehr gelingen. Giannis beendete per Dunk die über drei Minuten dauernde Dürre Milwaukees, es sollte schließlich für den Sieg reichen.
- Giannis erzielte letztlich 29 Punkte (11/19 FG) und 12 Rebounds, Lopez kam auf 22, Middleton auf 17, Holiday steuerte ein Double-Double bei (12, 10 Assists). Forbes lieferte mit 15 Zählern seinen Beitrag von der Bank. Die Bucks waren in der Zone überlegen (48:38 Rebounds, 62:50 Punkte) und konnten es sich so auch erlauben, miese 25,7 Prozent der Würfe aus der Distanz zu treffen. Die Hornets machten es nur ein bisschen besser (34,3 Prozent, 12/35).
- Graham (25, 6/13 3FG) war im Backcourt auf sich alleine gestellt, weil Terry Rozier eine absolute Off-Night erwischte (8, 4/17 FG, 0/7 3FG). Bridges landete bei 21 Punkten (9/16 FG, 10 Rebounds), P.J. Washington bei 18, Brad Wannamaker bei 13. Für die Hornets steht bereits morgen das wichtige Spiel bei Tabellennachbar Boston an. Es dürfte eine der letzten Chancen für Charlotte sein, das Play-In-Turnier zu verhindern.
Indiana Pacers (29-32) - Portland Trail Blazers (33-28) 112:133 (BOXSCORE)
Mit fünf Niederlagen in Folge (neun aus elf) gingen die Blazers in die Partie, gegen die dezimierten Pacers (es fehlten Domantas Sabonis, Myles Turner und auch Jeremy Lamb) bot sich die Chance, die Wahrscheinlichkeit auf die direkte Playoff-Qualifikation zumindest zu erhöhen. Und dies gelang dem Team um den alles überragenden Anfernee Simons nach durchwachsenem Start auch.
Das erste Viertel ging knapp an die Pacers, die von Malcolm Brogdon angeführt wurden, im zweiten Durchgang schlugen die Blazers allerdings eindrucksvoll zurück (39:27) und setzten die Zeichen auf Sieg. Mit bis zu 16 Zählern führten die Gäste, zur Pause waren es nur 11, auch weil Lillard nur wenig gelingen wollte (3/10 FG, 12 Zähler) und er sich für zu heftiges Meckern auch noch ein technisches Foul abholte.
Im Anschluss wachte Dame auf (und versenkte als zehnter Spieler der NBA-Geschichte seinen 2.000. Dreier), bei Indiana wollte überhaupt nichts mehr funktionieren. Und dann war da noch Simons, der alle seine 7 Dreier verwandelt hatte. Als Konsequenz wuchs die Führung Portlands innerhalb von acht Minuten von 8 auf 29 Punkte an! Nach 36 Minuten stand es 113:78, Game Over Pacers, die zumindest noch Schadensbegrenzung betrieben.
Simons (27) scheiterte erst im zehnten Versuch erstmals von der Dreierlinie, Lillard (23, 6/14 FG) und C.J. McCollum (23, 9/13 FG) scorten nach ihm am besten. Jusuf Nurkic (11 und 10), Enes Kanter (12 und 14) und Robert Covington (15 und 11) steuerten Double-Doubles mit Rebounds bei. Bei den Pacers kam neben Brogdon (5/14 FG) auch Oshae Brissett (5/11 FG, 10 Rebounds) auf 18 Punkte, Caris LeVert landete bei 16. Die Blazers trafen dank Simons 57,1 Prozent aus der Distanz, Indiana nur 33,3.
Im Duell der beiden schlechtesten Team des Westens gelingt den Wolves ein Erfolg in Houston.
Toronto Raptors (26-36) - Brooklyn Nets (42-20) 103:116 (BOXSCORE)
- Die Eastern Conference hat ihr erstes offizielles Playoffteam! Durch den Sieg der Nets in Tampa Bay, der mit einem starken Schlussviertel unter Dach und Fach gebracht wurde, kann Brooklyn auch rechnerisch nicht mehr von einem der ersten sechs Plätze im Osten verdrängt werden. Grund für den Sieg war eine hervorragende Teamleistung. Kyrie Irving war von allen acht eingesetzten Spielern der schlechteste Scorer (9 Punkte, 3/13 FG)!
- "Es ist großartig, aber wir haben unsere Augen auf größere Dinge gerichtet", sagte Head Coach Steve Nash über die feststehende Playoffs-Teilnahme. "In Anbetracht all der Widerstände, die diese Gruppe hatte, ist die Position, in der wir zehn Spiele vor Schluss sind, sehr positiv."
- Nach 28 überragenden Minuten als Backup gegen die Suns durfte Kevin Durant in seinem zweiten Spiel nach einer kurzen Verletzungspause wieder starten. Die ersten zwei Würfe von KD fanden direkt ihr Ziel (mehr nahm er in HZ 1 nicht), dennoch hatten die Nets mit der aggressiven Defense der Kanadier anfangs ihre Mühe. Dank zunehmender Treffsicherheit aus der Distanz gelang es ihnen dennoch, sich einen kleinen Vorteil zu erspielen (56:52).
- Im dritten Viertel sorgten Dreier von Jeff Green, Tyler Johnson und Durant für eine zweistellige Führung, die Raptors erholten sich schnell. Auf einen dominanten Auftakt in das vierte Viertel (26:13 nach neun Minuten inklusive 4 erfolgreicher Dreier) hatten die Raptors aber keine Antwort mehr. Bei diesen zeigten zwar Kyle Lowry (24, 8/14 FG) und O.G. Anunoby (21, 9/15 FG) starke Vorstellungen, die Totalausfälle von Pascal Siakam (10, 2/16 FG) und Fred VanVleet (11, 4/17 FG) waren jedoch nicht zu kompensieren.
- Anders sah dies bei den Nets aus: Green (22, 8/16 FG) scorte am erfolgreichsten, gefolgt von Durant (17 und 10), Blake Griffin (17) und Joe Harris (16). 40 Prozent der Dreier fanden ihr Ziel, starken 30 Körben ging ein Assist voraus. Der verletzte James Harden reiste zwar mit dem Team und nahm in der morgendlichen Trainingseinheit ein paar Würfe, ein Comeback ist aber weiterhin nicht absehbar.
Houston Rockets (15-47) - Minnesota Timberwolves (19-44) 107:114 (BOXSCORE)
- Im ersten Spiel nach dem offiziellen Saisonaus von John Wall haben die Houston Rockets im Kellerduell der Western Conference die fünfte Niederlage in Folge kassiert. Gegen die nur 2,5 Spiele besser platzierten Timberwolves, die das dritte Spiel in Serie gewannen (Saisonrekord!), waren gute Leistungen von Kelly Olynyk (26, 11/16 FG, 9 Rebounds), Jae'Sean Tate (20, 9/12 FG) und Christian Wood (24, 9/16 FG, 18 Rebounds) nicht genug.
- Nach einem 9-Punkte-Rückstand zur Pause drehten die Texaner den Spieß mit einem starken dritten Viertel um (29:19) und sorgten für ein spannenden Schlussabschnitt - ohne Erfolg. Der Dominanz von Karl-Anthony Towns hatten die Rockets wenig entgegenzusetzen, sechs Minuten vor Ende stand es 98:89. Doch die Rockets hatten die Partie vier Minuten später mit einem 9:0-Lauf wieder ausgeglichen. Sekunden später foulte Towns aus. Minnesota hatte dennoch den längeren Atem, Houston leistete sich mehrere kostspielige Turnover.
- Bei den Timberwolves gab Towns (31, 12/22 FG, 7 Rebounds) zumeist den Alleinunterhalter. Juancho Hernangomez leistete von der Bank einen konstanten Beitrag (22). Anthony Edwards warf viel und steuerte zumindest in der Crunchtime gute Aktionen bei (19, 9/22 FG), die weiteren Starter (Jaden McDaniels 5, Ricky Rubio 3, Josh Okogie 2) waren kein Faktor. Reservist D'Angelo Russell (15, 5/17 FG) war eiskalt.
- Die Rockets schafften es, die 26,3 Prozent der Wolves aus der Distanz noch zu unterbieten (22,6 Prozent, 7/31). Abgesehen von den drei genannten Spielern scorten nur Kevin Porter Jr. (10, 2/12 FG) und Kenyon Martin (15) zweistellig. 17 Rockets-Turnover nutzte Minnesota für 25 Punkte. Die Gäste ließen dafür viel an der Linie liegen (14/25, 56,0 Prozent).
Golden State Warriors (31-31) - Dallas Mavericks (34-27) 103:133 (BOXSCORE)
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