Die Milwaukee Bucks überleben eine wilde Schlussphase in Memphis, weil Jrue Holiday den Gamewinner trifft. Die Portland Trail Blazers gewinnen einen weiteren Krimi und wieder ist Damian Lillard in den letzten Minuten zur Stelle.
Die Wizards feiern einen Comeback-Sieg gegen die Clippers, während die New York Knicks mit einem Erfolgserlebnis in die All-Star-Pause gehen.
Boston Celtics (19-17) - Toronto Raptors (17-19) 132:125 (BOXSCORE)
- Die Boston Celtics haben ihre Pflichtaufgabe gegen ein dezimiertes Raptors-Team erfüllt, trotzdem lieferte Toronto den Gastgebern bis in die Schlussminute einen großen Kampf. Am Ende setzte sich jedoch die individuelle Klase durch. Jayson Tatum war mit 27 Punkten (9/15 FG) und 12 Rebounds der Topscorer und brachte die Celtics mit einem schweren Midrange-Jumper spät auf die Siegerstraße.
- Toronto gab nach dem Debakel am Vortag gegen die Pistons die richtige Antwort und spielte lange gut mit. Kyle Lowry (14, 5/18 FG) war dabei überall zu finden und stellte mit 19 Assists den Franchise-Rekord der Kanadier ein. Unter anderem hatte Jose Calderon zweimal die gleiche Anzahl an direkten Vorlagen geliefert.
- Der Point Guard fand immer wieder die freien Schützen am Perimeter, die Raptors trafen 21 ihrer 50 Versuche aus der Distanz. Vor allem gegen das Pick'n'Pop mit Chris Boucher (30, 11/15 FG, 5/9 Dreier) hatten die Celtics keine Antwort, aber auch Norman Powell (25), Stanley Johnson (14, 4/7 Dreier) und Terence Daivs (22) hatten immer wieder Erfolg. Das Problem der Raptors hieß jedoch Defense, Toronto genehmigte den Celtics eine Wurfquote von knapp 61 Prozent aus dem Feld.
- Für Boston punkteten gleich acht Spieler zweistellig, wobei vor allem Bankspieler wie Grant Williams (17, 7/9 FG) oder Robert Williams (10, 3 Blocks) hervorstachen. Daniel Theis (5, 2/3 FG, 1 Rebound) spielte nur sieben Minuten, Coach Brad Stevens begründete dies mit dem ungünstigen Matchup, welches die Raptors darstellten. Jaylen Brown kam auf 21 Punkte (4/11 FG, 11/16 FT), Kemba Walker steuerte 15 Zähler zum Sieg bei.
Hier geht es zu den Highlights der Partie zwischen den Celtics und Raptors.
Washington Wizards (14-20) - L.A. Clippers (24-14) 119:117 (BOXSCORE)
- Es sprach lange nicht viel für die Wizards, die in Halbzeit eins bereits früh mit 16 Zählern hinten waren, am Ende fügten die Hauptstädter L.A. dennoch die sechste Niederlage aus den vergangenen neun Partien zu. Bradley Beal (33, 9/23 FG, 14/15 FT) sammelte mal wieder die meisten Punkte für sein Team, Mann des Tages war aber Russell Westbrook.
- Zunächst schien Westbrook jedoch zum Problem zu werden, als der Spielmacher in der Crunchtime gleich zwei Freiwürfe liegen ließ. Bei noch 7 Sekunden auf der Uhr und beim Stand von 119:117 ließ auch Rui Hachimura einen Freebie liegen, doch Westbrook warf sich ins Getümmel und sicherte seinem Team den Offensiv-Rebound. Die frustrierten Clippers verzichteten sogar auf ein weiteres Foul und fanden sich mit der Niederlage ab.
- Der Rebound wurde letztlich Beal zugeschrieben, sodass Westbrook (27, 9 Rebounds, 11 Assists, 4 Steals) sein nächstes Triple-Double knapp verpasste. Moritz Wagner glänzte mit 12 Punkten (3/10 FG, 3 Steals) in 19 Minuten hatte mit +26 das mit Abstand beste Plus-Minus-Rating aller Spieler. Isaac Bonga kam dagegen nicht zum Einsatz.
- Bei den Clippers meldete sich kurzfristig Paul George mit Schwindelgefühlen ab, dafür kehrte Kawhi Leonard (22, 7/14 FG) in die Starting Five zurück. Der Finals-MVP von 2019 tauchte jedoch nach einer starken Anfangsphase ab. Positiv aus Clippers-Sicht war die Produktion der vier Bankspieler, die alle zweistellig scorten - namentlich Terance Mann (14), Lou Williams (16), Ivica Zubac (13, 13 Rebounds) und auch Luke Kennard (14, 4/5 Dreier).
New York Knicks (19-18) - Detroit Pistons (10-26) 114:104 (BOXSCORE)
- Die Knicks gehen mit einer positiven Bilanz in die All-Star-Pause, wann hat es das zuletzt gegeben? Die Antwort lautet 2013, in diesem Jahr gelang dies dank dem achten Sieg aus den letzten elf Partien. Garant für den Erfolg bleibt Julius Randle, der All-Star überragte auch gegen Detroit mit 27 Punkten (11/19 FG), 16 Rebounds und 7 Assists.
- Detroit konnte dagegen das heiße Shooting vom Vortag in Tampa Bay nicht konservieren, auch wenn Wayne Ellington wieder vier Dreier traf und mit 17 Punkten Topscorer seiner Farben war. Alle neun eingesetzten Pistons-Akteure erzielten mindestens 5 Zähler, acht davon mindestens 10. Mason Plumlee (12, 13 Rebounds) verbuchte ein Double-Double.
- Eine knappe Halbzeit war die Angelegenheit ausgeglichen, doch in den letzten vier Minuten vor der Pause legten die Knicks einen 11:2-Lauf hin und führten zur Halbzeit plötzlich mit 13. Der Vorsprung wuchs auf bis zu 20 Zähler an, bevor Detroit diesen im vierten Viertel noch einmal halbierte. Mehr ließen die Knicks jedoch nicht mehr zu.
- Für New York kehrte Elfrid Payton (20) nach Verletzung zurück in die Starting Five, Derrick Rose (Corona-Protokoll) fehlte dagegen erneut. Dafür musste R.J. Barrett mit 21 Zählern zu gefallen, Rookie Immanuel Quickley blieb dagegen in knapp 13 Minuten ohne Punkte (0/4 FG).
Die Grizzlies werden für ein starkes Comeback gegen Milwaukee nicht belohnt, weil Jrue Holiday einen Gamewinner verbucht. Jimmy Buter trägt die Miami Heat in New Orleans.
Indiana Pacers (16-19) - Denver Nuggets (21-15) 103:113 (BOXSCORE)
- Vierter Auswärtssieg in Serie für Denver, denen diesmal auch eine eher durchschnittliche Vorstellung von Nikola Jokic (20, 9/18 FG, 12 Rebounds, 8 Assists, 7 Turnover) reichte. Die Nuggets funktionierten im Kollektiv, wobei Michael Porter Jr. mit 24 Punkten (5/9 Dreier) und 11 Rebounds der beste Schütze war.
- Die Gäste hatten nur zu Beginn Probleme, ein Run zu Beginn des zweiten Viertels bescherte Denver dann die erste Führung, welche sie in der Folge nicht mehr abgaben. Die Nuggets trafen 58 Prozent aus dem Feld und erzielten 26 Zähler nach 15 Ballverlusten der Gastgeber. Jamal Murray verbuchte 10 seiner 23 Punkte im vierten Viertel und sorgte dafür, dass der Vorsprung zwischenzeitlich auf +19 anwuchs.
- Auch Isaiah Hartenstein machte in seinen 11 Minuten mit 7 Punkten (3/3 FG), 3 Rebounds sowie 2 Assists auf sich aufmerksam, dazu stellte er einige harte Blöcke, wodurch unter anderem T.J. McConnell zu Boden ging. Der Backup-Guard blieb nach 10 am Vortag ohne einen Steal und erzielte 10 Zähler in 29 Minuten.
- All-Star Domantas Sabonis (je 10 Punkte, Rebounds und Assists) legte ein Triple-Double auf, Myles Turner war mit 22 Punkten, 12 Rebounds und 3 Blocks der beste Scorer der Gastgeber. Doug McDermott kam auf 20 Zähler.
Memphis Grizzlies (16-16) - Milwaukee Buks (22-14) 111:112 (BOXSCORE)
- Das war mal eine spektakuläre Schlusspahse in Memphis! In der letzten Minute der Partie trafen beide Teams einen Big Shot nach dem anderen, am Ende gingen die Bucks als glücklicher Sieger vom Feld. 7,3 Sekunden vor dem Ende hatte Ja Morant die Gastgeber per Drive in Führung gebracht, nahm dabei aber sich und Giannis Antetokounmpo aus dem Spiel, weil beide zu Boden gingen.
- Für Milwaukee, welches keine Auszeit mehr hatte, musste es dagegen schnell gehen und das tat es auch. Jrue Holiday trieb den Spalding in die Grizzlies-Hälfte und versenkte den entscheidenden Jumper von der Baseline zum Sieg. Ein Dreier von Rookie Desmond Bane verfehlte mit der Sirene dann sein Ziel deutlich.
- Die Bucks verspielten zuvor eine 18-Punkte-Führung aus der ersten Halbzeit. Das Grizzlies-Comeback hatte zwei Gründe, einer war beim Gegner zu verorten. Milwaukee verfehlte in Halbzeit zwei die ersten 13 Triples am Stück, erst Pat Connaughton brach 50 Sekunden vor Schluss den Bann. Grund Nummer zwei war Ja Morant. Der Point Guard hatte seine ersten sieben Würfe alle verfehlt, drehte dann aber gewaltig auf.
- In den zweiten 24 Minuten erzielte der Spielmacher 28 seiner 35 Punkte (11/25 FG) und brachte seine Farben fast im Alleingang wieder ins Spiel. Unterstützung gab es von Dillon Brooks (23, 7 Assists) und Jonas Valanciuinas (13, 12 Boards). Für Milwaukee waren Antetokounmpo (26, 11 Rebounds, 8 Assists) und Khris Middleton (22, 10 Rebounds) die besten Scorer. Connaughton und Holiday steuerten je 15 Zähler von der Bank bei und trafen dazu die wichtigsten Würfe im Spiel für die Bucks.
New Orleans Pelicans (16-21) - Miami Heat (18-18) 93:103 (BOXSCORE)
- Ohne Zion Williamson (Zehenverletzung) fehlte New Orleans der offensive Punch, sodass die Pelicans erstmals in dieser Saison keine 100 Punkte auf die Anzeigetafel brachten und fast das komplette Spiel einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Am Ende waren die Heat auch ohne Bam Adebayo (Knie) zu stark für die Gastgeber.
- Das lag vor allem an Jimmy Butler, der 29 Punkte (10/14 FG) und 9 Rebounds auflegte. Fast im Alleingang verhinderte er ein Comeback der Pelicans. Nickeil Alexander-Walker (13) hatte Mitte des vierten Viertels auf zwei Zähler verkürzt, doch in der Folge erzielte Butler 10 Zähler für Miami und brachte damit den Sieg ins Trockene.
- Die Heat führten bereits nach zwölf Minuten mit 31:15 und hielten in der Folge lange einen zweistelligen Vorsprung. Ein Dreier von der Mittellinie mit der Sirene von Josh Hart läutete dann noch einmal ein Comeback ein, bis eben Butler wieder auf das Feld kam. Neben dem Star wussten auch Kelly Oynyk (18, 10 Rebounds, 7 Assists) und Goran Dragic (13) zu gefallen.
- New Orleans kämpfte dagegen mal wieder mit den altbekannten Wurfproblemen (11/43), wobei hier vor allem Lonzo Ball (10, 2/11 Dreier) zu nennen war. Die besten Scorer waren Brandon Ingram (17, 9 Assists) und Steven Adams (15).
Und schon wieder Dame Time in Portland! Lillard führt die Blazers zum nächsten knappen Sieg, während dezimierte Warriors in Phoenix baden gehen.
San Antonio Spurs (18-14) - Oklahoma City Thunder (15-21) 102:107 (BOXSCORE)
- OKC hat die Spurs nun zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen geärgert und erneut fanden die Texaner keine Antwort auf Shai Gilgeous-Alexander. Das neue Gesicht der Franchise legte nach 42 Punkten im vergangenen Duell mit San Antonio diesmal 33 Punkte (11/19 FG) sowie 8 Assists auf und konnte auch durch pointiertes Doppeln nicht gestoppt werden.
- 20 Zähler erzielte SGA dabei nach der Pause und sorgte dafür, dass die Spurs einen 11-Punkte-Vorsprung verspielten. San Antonio beging nach dem Seitenwechsel 13 Ballverluste, die zu 25 Punkten für OKC führten. Das entlastete SGA, der die Offense zu großen Teilen, auch wegen der Schonung von Al Horford, im Alleingang schmiss.
- Unterstützung bekam der Guard von Mike Muscala (18), der im vierten Viertel gleich zwei wichtige Dreier versenkte. Luguentz Dort (15, 5/16 FG) glänzte dagegen wieder in der Defense und dämmte vor allem die Kreise von DeMar DeRozan (20, 8/21 FG) ein. Darius Bazley (11, 10 Rebounds) verbuchte ein Double-Double.
- Nach DeRozan war bei den Spurs schon Trey Lyles (15, 7/9 FG, 10 Rebounds) der fleißigste Punktesammler, Dejounte Murray verbuchte 14 Punkte und 9 Assists. Jakob Pöltl spielt als Starter knapp 23 Minuten, nahm aber mit 2 Zählern (1/3 FG), 5 Rebounds und 5 Fouls nur bedingt Einfluss auf das Spiel.
Phoenix Suns (24-11) - Golden State Warriors (19-18) 120:98 (BOXSCORE)
- Stephen Curry und Draymond Green wurden geschont und reisten gar nicht erst mit dem Team nach Arizona, trotzdem verkauften sich die Warriors mit einer Rumpftruppe lange Zeit teuer. Am Ende waren die Suns aber zu ausgeglichen und zu tief besetzt, als das Golden State ohne ihre Stars einen Sieg hätte klauen können.
- Das Problem waren gar nicht einmal die Stars der Suns, sondern die Bank. Cameron Payne (17, 10 Assists), Abdel Nader (14, 8 Rebounds) oder auch Dario Saric (13) initiierten zum Ende des ersten und dritten Viertels Runs, die Phoenix jeweils komfortable Führungen verschafften.
- Bester Scorer der Warriors war Jordan Poole mit 26 Punkten (10/16 FG, 5/10 Dreier), der Shooting Guard war erst vor einigen Tagen aus der G-League-Bubble in Orlando zum Team gestoßen. Das galt auch für Two-Way-Player Nico Mannion (9, 6 Assists), der erstmals in der Starting Five stand. Andrew Wiggins kam auf 16 Zähler.
- Bei Phoenix erzielten dagegen satte zehn Spieler mindestens acht Punkte. Chris Paul (10, 3/6 FG) hielt sich erneut zurück, während Devin Booker (16, 6/20 FG) ungewohnt schwache Quoten fabrizierte. Jae Crowder (14) versenkte vier Dreier, Deandre Ayton (11, 10 Rebounds) legte ein Double-Double auf. Gleiches gelang mit der gleichen Statline auf der Gegenseite Nr.2-Pick James Wiseman.
Hier geht es zu den Highlights der Partie zwischen den Suns und Warriors.
Portland Trail Blazers (21-14) - Sacramento Kings (14-22) 123:119 (BOXSCORE)
- Damian Lillard hat die Blazers mit einer weiteren Monstervorstellung zum nächsten Sieg gehievt. Der Point Guard erzielte 15 seiner 44 Punkte (12/24 FG, dazu 7 Assists) im vierten Viertel und sorgte dafür, dass die Blazers die Partie noch einmal drehten. Nach dem Sieg am Vortag gegen Golden State war es nun der dritte Erfolg in Serie, Portland zementiert so Platz fünf im Westen.
- Doch es war nicht nur Lillard, sondern auch die starke Verteidigung in den letzten Minuten. Die Blazers um den starken Enes Kanter (22, 11/15 FG, 21 Rebounds) forcierten drei vergebene Korbleger am Stück von den Gästen, auf der Gegenseite erzielte Lillard 10 Punkte in knapp zwei Minuten und machte aus einem 105:108 ein 115:108. Da war noch gut eine Minute zu spielen.
- Und doch war die Partie nicht vorbei. De'Aaron Fox traf zwei Dreier in Folge, dazwischen forcierten die Kings eine Backcourt Violation gegen Robert Covington. 6 Sekunden vor Schluss betrug der Vorsprung der Gastgeber plötzlich nur noch 1 Punkt. Gary Trent Jr. behielt die Nerven und die Kings hatten keine Auszeit mehr. Portland foulte absichtlich, aber die Kings bekamen nach einem absichtlich verworfenen Freiwurf von Fox nicht mehr die Finger an den Spalding.
- Fox (32, 12/26 FG, 12 Assists) wehrte sich zwar noch einmal, doch die Blazers trafen ihre Freiwürfe und schaukelten die Partie nach Hause. Carmelo Anthony war der dritte Blazer in Double Figures, Melo erzielte von der Bank kommend 16 Zähler. Die Kings setzten dagegen nur acht Spieler ein, sieben punkteten zweistellig. Buddy Hield (21) versenkte fünf Dreier, Richaun Holmes (12, 11 Rebounds) verbuchte ein Double-Double.