Was für eine Aufholjagd der Golden State Warriors! Stephen Curry und Co. schocken die Lakers, eine starke Performance von Dennis Schröder reicht nicht. Die Miami Heat holen ebenfalls einen Comeback-Sieg, Ja Morant bringt die Suns zu Fall und die Chicago Bulls trotzen dem starken Rockets-Debüt von Victor Oladipo. Und: Die San Antonio Spurs begeistern in Portland.
Die Atlanta Hawks gewannen derweil ein Fehlerfestival gegen die Minnesota Timberwolves und die New York Knicks gewinnen gegen Orlando.
Washington Wizards (3-8) - Cleveland Cavaliers (6-7): Verschoben
New York Knicks (7-8) - Orlando Magic (6-8) 91:84
- Zweiter Sieg in Folge für die Knicks! R.J. Barrett (22 Punkte, 9/19 FG, 10 Rebounds) und Julius Randle (21, 5/19, 17 Rebounds) führten das Team von Tom Thibodeau zum Sieg über Orlando und lieferten am Ende auch die entscheidenden Plays. Die Gäste um den starken Nikola Vucevic (24, 10/16, 14 Rebounds) sowie Aaron Gordon (18, 6/18, 17 Rebounds, 9 Assists) wachten offensiv zu spät auf und warfen die Chancen auf den Sieg am Ende selbst weg. Die Magic haben nun sechs Niederlagen in Folge kassiert.
- Nachdem die Knicks tags zuvor schon die Celtics bei nur 50 Punkten in drei Vierteln gehalten hatten, lief es defensiv auch gegen Orlando zunächst wieder prächtig: Im ersten Viertel erlaubte New York nur 13, in der ersten Hälfte insgesamt 38 Punkte. Das eigene Scoring war zwar auch nicht berühmt, reichte aber dank Barrett und dem abermals starken Rookie Immanuel Quickley (11) immerhin für eine 9-Punkte-Führung zur Pause.
- Diese wuchs im dritten Durchgang auf 12 Zähler an, da sich die Magic nach der Unterbrechung erneut in besorgniserregender Verfassung präsentierten. Miserable 20 ihrer 64 Würfe hatten die Magic zu diesem Zeitpunkt getroffen, 7 davon lieferte allein der gute Vucevic. Doch im letzten Viertel waren es dann auf einmal die Knicks, bei denen nichts mehr ging. Aus 14 Punkten Vorsprung wurde ein Gleichstand, als Orlando einen 19:7-Lauf hinlegte. Nun dümpelte das Ganze hin und her, bevor Terrence Ross (19) mit der Sirene bei 1:37 auf der Uhr erstmals wieder die Führung für die Magic besorgte - mit einem ganz wilden Wurf.
- Entschieden war aber noch nichts. Randle tankte sich für einen Layup durch, 56,8 Sekunden vor Schluss führten die Knicks wieder mit 2. Gordon warf den Ball beim Drive weg, Barrett erhöhte auf +4, und dann wurden die Magic erneut keinen richtigen Wurf los! In der Schlussminute verfehlte Gordon letztlich vier Versuche am Stück, Vucevic bekam keinen einzigen Wurf mehr. Das letzte Field Goal der Magic, ein Dreier von Ross zum 84:89, kam 5,9 Sekunden vor Schluss schon viel zu spät.
Hier geht es zu den Highlights der Partie zwischen den Knicks und Magic.
Atlanta Hawks (6-7) - Minnesota Timberwolves (3-9) 108:97
- Nach zwei Niederlagen am Stück sind die Hawks zurück in der Spur. Trotz etlicher eigener Fehler gewann Atlanta angeführt von einer bärenstarken Starting Five gegen die Timberwolves, bei denen nur D'Angelo Russell (31 Punkte, 7 Assists) und spät im Spiel Malik Beasley (15, 5/17 FG) so richtig dagegenhielten.
- Bei Atlanta war das anders: Topscorer war De'Andre Hunter mit 25 Punkten, Clint Capela kam auf 23 sowie 15 Rebounds und auch Trae Young (20, 13 Assists, 8 Rebounds) legte ein Double-Double auf. Kevin Huerter lieferte dazu 17 und 8 Assists, John Collins kam auf 15, 7 Rebounds und 5 Blocks.
- Schon in der ersten Hälfte führten die Hawks mit bis zu 13 Punkten, phasenweise sah die Offense angeführt von Young (11 Punkte, 9 Assists in Halbzeit eins) richtig gut aus und vor allem auf Capela hatten die Wolves unterm Korb keine Antwort. Für eine frühzeitige Vorentscheidung verteidigte Atlanta jedoch zu inkonstant; so hielt Russell Minnesota mit 16 Zählern in Schlagdistanz (51:58).
- Ähnlich lief es auch im dritten Viertel, als Young mit Foul-Problemen fast die ganze Zeit zusah. Atlanta schoss sich mit Ballverlusten (insgesamt 24!) immer wieder selbst in den Fuß und hielt die Gäste im Spiel. Gleichzeitig fehlte es den Wolves an der letzten Konsequenz und ohne Karl-Anthony Towns wohl auch Klasse, um das Spiel zu drehen.
- Mitte des vierten Viertels kassierte Young sein fünftes Foul, auf der Gegenseite versenkte jedoch Hunter den Dreier zur 93:78-Führung für die Hawks. Einen Run hatte Minnesota noch im Kreuz, nach 5 Russell-Punkten legte Beasley zwei Dreier nach - drei Minuten vor Schluss führten die Hawks nur noch mit +6. Enger wurde es aber nicht mehr, Capela und Young brachten den Sieg letztlich nach Hause.
Portland Trail Blazers (8-6) - San Antonio Spurs (8-6) 104:125
- Was für eine Auswärtsperformance der Spurs: Mit brandheißem Shooting und jeder Menge Tiefe holten sich die Texaner den Sieg bei den Blazers, der letztlich sogar richtig deutlich ausfiel. Gleich vier Spieler erzielten dabei mindestens 20 Punkte, insbesondere von der Bank konnte sich Coach Gregg Popovich über viel Produktion freuen. Als Team trafen die Spurs bärenstarke 53 Prozent aus dem Feld und 46 Prozent von der Dreierlinie.
- Topscorer war LaMarcus Aldridge mit 22 Punkten, Patty Mills und Rudy Gay folgten von der Bank mit jeweils 21 und DeMar DeRozan legte ein Double-Double auf (20, dazu 11 Assists). Auch Jakob Pöltl machte ein richtig gutes Spiel, der Wiener kam auf 11 Zähler, 7 Rebounds (6 offensiv) und 3 Blocks.
- In Abwesenheit der verletzten C.J. McCollum und Jusuf Nurkic fehlte den Blazers die Linie, wann immer Damian Lillard (35 Punkte, 10/23 FG) auf der Bank Platz nahm; die gute Spurs-Bank hatte in diesen Minuten vor allem dank Mills immer wieder Vorteile. Mit bis zu 9 Punkten ging San Antonio in Halbzeit eins in Führung, zur Pause lagen sie immerhin mit 59:54 in Front.
- Das dritte Viertel lief ausgeglichen, Anfang des vierten zog San Antonio abermals mit Lillard auf der Bank per 8:0-Run auf 13 Punkte weg. Dieser Stretch war die Vorentscheidung; zwar kehrte Lillard umgehend zurück und scorte noch einige Punkte, die Spurs jedoch waren im Rhythmus und Portland schaffte es schlichtweg nicht, genügend Stops zu generieren. Abgesehen von Rodney Hood (21) und Carmelo Anthony (14) ging bei den Blazers auch offensiv nicht allzu viel.
- Dreieinhalb Minuten vor Schluss nahm Blazers-Coach Terry Stotts seine Starter runter, zuvor hatte Anthony bei 17 Punkten Rückstand per Offensivfoul den Ball verloren. Einen Meilenstein gab es immerhin zu bejubeln: Lillard überholte während der Partie Kobe Bryant bei den getroffenen Karriere-Dreiern und belegt in diesem Ranking nun Platz 17.
Die Heat kämpfen sich nach einem Katastrophen-Start zurück und holen den Comeback-Sieg. Ja Morant bringt mit einigen Clutch-Plays die Suns zu Fall.
Miami Heat (5-7) - Detroit Pistons (3-10) 113:107
- Die Partie wurde um fünf Stunden nach hinten verlegt, um mehr Zeit für Corona-Tests zu haben. Damit kamen die Heat zunächst ganz offensichtlich nicht klar. Um nach drei Pleiten in Serie doch endlich mal wieder einen Erfolg einzufahren, benötigte Miami seinen größten Comeback-Sieg der bisherigen Saison und einen überragenden Bam Adebayo.
- Ohne Jimmy Butler, Avery Bradley (Corona-Protokoll), Tyler Herro (Nacken) und Meyers Leonard (Schulter) erwischten die Hausherren einen Katastrophen-Start. Die Pistons begannen mit einem 12:2-Lauf, der die ersten Heat-Auszeit nach sich zog. Wenig später sah sich Coach Erik Spoelstra bereits zur zweiten Auszeit gezwungen, Miami lag nun bereits mit 25:9 im Hintertreffen, im ersten Viertel betrug der Rückstand bis zu 19 Zähler.
- In dieser zweiten Auszeit knüpfte sich Goran Dragic seine Teamkollegen vor. "Ich war einfach ehrlich. Wir haben anfangs einfach einen Scheiß gemacht", erklärte der Guard seine Ansprache. Es wirkte offensichtlich, im zweiten Viertel kämpfte sich Miami wieder heran. Nach wenigen Minuten im Schlussabschnitt setzten sich die Hausherren sogar bis auf 12 Punkte ab. Dann starteten die Pistons ihrerseits ein Comeback und verkürzten auf -3.
- Enger wurde es aber nicht mehr, auch, weil Bam 30 Sekunden vor dem Ende einen Monsterblock gegen einen Layup-Versuch von Jerami Grant auspackte. Der Big sicherte Miami so den Sieg und avancierte spätestens da zum Matchwinner. Am Ende hatte Adebayo 28 Punkte, 11 Rebounds und 5 Assists (9/15 FG, 10/11 FT, aber 7 Turnover) auf dem Konto.
- Dragic lieferte mit 22 Zählern gute Unterstützung, auch Duncan Robinson (6/9 Dreier) und Kendrick Nunn (jeweils 18) machten positiv auf sich aufmerksam. Bei den Pistons war Grant mit 27 Zählern der fleißigste Punktesammler, Wayne Ellington (24, 7/11 Dreier) und Derrick Rose (21) knackten ebenfalls die 20-Punkte-Marke.
Memphis Grizzlies (7-6) - Phoenix Suns (7-5) 108:104
- Die Grizzlies haben einen Lauf, fünf Siege in Folge stehen nun bereits auf dem Konto. Dass die Erfolgsserie nicht gegen die Suns, die nach drei Corona-bedingten Spielverlegungen und einer Woche Zwangspause wieder ran durften, reißt, dafür sorgte Ja Morant. Nicht unbedingt mit seinem Scoring, dafür aber mit wichtigen Plays in den finalen Minuten.
- Die Grizzlies und Suns lieferten sich ein über weite Strecken ausgeglichenes Duell, entsprechend eng war es auch in der Schlussphase. Gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende lag Phoenix noch mit 98:94 in Front - dann startete Memphis aber einen 14:6-Lauf. Morant hatte dabei entscheidend seine Finger im Spiel, zunächst legte er die Führung durch einen Triple von Grayson Allen spektakulär auf. Anschließend vernaschte er Deandre Ayton beim Drive zum Korb und mit einem schönen Layup und schließlich zog er auch noch ein Offensiv-Foul gegen Chris Paul. Das alles in den letzten 1:06 Minuten.
- Morant beendete die Partie mit 17 Punkten und 10 Assists, auch Brandon Clarke erzielte 17 Zähler. Zudem kamen fünf weitere Grizzlies auf eine zweistellige Punkteausbeute. Allen (16) versenkte nicht nur den Triple zur Führung, sondern brachte mit vier Clutch-Freiwürfen den Sieg auch noch nach Hause.
- Auf Seiten der Suns war Ayton mit 18 Punkten und 16 Rebounds bester Mann, Chris Paul legte zwar 16 Zähler und 7 Assists auf, zeigte sich im Anschluss aber äußerst unzufrieden mit seinen 6 Ballverlusten. Devin Booker erwischte derweil einen gebrauchten Abend (12, 5/21 FG) und wurde auch noch bei einem Dunkversuch vom Ring geblockt, Mikal Bridges kam immerhin noch auf 17 Zähler.
Brooklyn Nets (9-6) - Milwaukee Bucks (9-5) 125:123
Den ausführlichen Spielbericht findet Ihr hier.
Toronto Raptors (5-8) - Dallas Mavericks (6-7) 116:93
Hier geht's zum ausführlichen Spielbericht.
Die Warriors sehen nach dem ersten Viertel gegen die Lakers fast schon wie der sichere Verlierer aus - drehen dann aber nochmal ordentlich auf. Die Bulls trotzen dem starken Rockets-Debüt von Victor Oladipo.
Chicago Bulls (6-8) - Houston Rockets (4-8) 125:120
- Licht und Schatten für die Rockets: Einerseits feierte Victor Oladipo ein starkes Debüt im Trikot der Texaner - seine 32 Punkte waren laut Elias Sports Bureau die zweitmeisten Punkte der Franchise-Geschichte in einem Rockets-Debüt -, andererseits reichte das nicht zum Sieg. Stattdessen schnappten sich die Bulls den zweiten Sieg in Folge.
- Der Start in die Partie lief alles andere als planmäßig aus Sicht der Gäste. Houston leistete sich im ersten Viertel mehr Turnover (9, Oladipo allein mit 4) als sie erfolgreiche Field Goals (6) verzeichneten. Entsprechend rannten die Rockets fast die komplette Partie über einem Rückstand hinterher, der zwischenzeitlich bis auf 17 Punkte anwuchs.
- Nach und nach fing Oladipo aber Feuer und Houston robbte sich an die Bulls heran. Am Ende stand der 28-Jährige bei 32 Punkten (13/23 FG), 9 Assists und 7 Ballverlusten. Vor allem das Zusammenspiel mit Christian Wood (30 und 9 Rebounds, 11/16 FG) sah bereits sehr vielversprechend aus. Eric Gordon streute zudem 21 Zähler ein.
- 1:50 Minuten vor dem Ende verkürzte Oladipo von Downtown schließlich auf -3, doch die Bulls fanden nach mehreren knappen Pleiten in der vergangenen Woche dieses Mal eine Antwort in der Crunchtime. Zach LaVine und eine Dreier von Lauri Markkanen brachte Chicago wieder etwas Abstand, Chicago brachte den Sieg letztlich von der Freiwurflinie nach Hause. LaVine war mit 33 Punkten (11/16 FG, 4/8 Dreier) und 7 Assists der überragende Mann auf Seiten der Bulls. Markkanen kam auf 18 Zähler und 7 Bretter, fünf weitere Bulls legten eine zweistellige Punkteausbeute auf.
Los Angeles Lakers (11-4) - Golden State Warriors (7-6) 113:115
- Was für ein Comeback-Sieg für die Warriors! Stephen Curry führte seine Farben mit 26 Zählern (8/22 FG, 3/12 Dreier) und 7 Assists trotz 19-Punkte-Rückstand zum Sieg. Sein Teamkollege Kelly Oubre Jr. (23) lieferte dabei eins seiner besten Spiele im Warriors-Trikot ab, Eric Paschall (19) und Andrew Wiggins (18) trugen ebenfalls ihren Teil zum Erfolg bei. Somit stach Golden State den starken Dennis Schröder aus, der die Lakers mit 25 Punkten (8/15 FG) anführte. Anthony Davis kam auf ein starkes Double-Double (17, 17 Rebounds und 7 Assists), LeBron James blieb dagegen blass (19, 6/16 FG).
- In den ersten zwölf Minuten sprach eigentlich alles für eine eindeutige Angelegenheit zugunsten der Hausherren. Vor allem Dennis Schröder war von der ersten Sekunde an richtig gut aufgelegt, 12 der ersten 23 Lakers-Punkte gingen auf sein Konto. Dank des deutschen Guards dominierte L.A. das erste Viertel (34:22) und lag zwischenzeitlich mit bis zu 19 Zählern in Front.
- Allerdings nahm der amtierende Champion im Anschluss den Fuß vom Gas, Golden State kämpfte sich zurück, bevor Los Angeles den Vorsprung bis zur Halbzeitpause doch wieder auf 16 Punkte ausbaute. Doch es blieb dabei, die Dubs ließen sich nicht abschütteln.
- In Halbzeit eins hatte L.A. Curry sehr gut im Griff (7 Punkte), dafür erlaubten sie den restlichen Warriors offene Würfe. Das bestrafte Golden State erst nach dem Seitenwechsel, beispielsweise in Person von Andrew Wiggins (3/4 Dreier im dritten Viertel). Gleichzeitig kam auch der Chefkoch besser in Fahrt, die Dubs robbten sich wenige Minuten vor dem Ende des dritten Viertels auf -2 heran.
- Zwar gab die Lakers-Bank um die starken Kyle Kuzma (15) und Montrezl Harrell (17) dem Team mehrfach einen wichtigen Push, doch im vierten Viertel ließ L.A. zu viele Möglichkeiten liegen (21:34). Golden State startete einen 13:2-Lauf und übernahm zweieinhalb Minuten vor dem Ende erstmals die Führung - auch begünstigt von mehreren Lakers-Turnover und zehn Fehlwürfen in Folge. Ein irrer Stepback-Dreier von Curry über AD brachte Golden State auf +5 weg. Sein Korbleger zum potenziellen Dagger landete jedoch nur am Ring, die Lakers bekamen eine letzte Chance. Der tiefe Dreier von LeBron fand aber nicht sein Ziel.
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