Bei seiner Rückkehr nach Cleveland zerlegt LeBron James die tapferen Cavs mit einem überragenden vierten Viertel. Dabei erzielt er in diesem Abschnitt mehr Punkte als das komplette gegnerische Team! James Harden befreit die schwächelnde Nets-Offense gegen Miami, die Philadelphia 76ers kassieren eine Pleite gegen das schlechteste Team der Liga. Und: Steph Curry läuft in drei Minuten so richtig heiß.
Ohne Joel Embiid müssen sich die Sixers den Pistons geschlagen geben. Den Indiana Pacers und den Orlando Magic gelingt eine Revanche.
Detroit Pistons (4-13) - Philadelphia 76ers (12-6) 119:104
- Vier Spiele hat Joel Embiid in der bisherigen Saison verpasst - viermal gingen die Sixers als Verlierer vom Parkett. Nachdem der Center sein Team am Wochenende noch zum Sieg im ersten Duell mit den Pistons gepowert hatte, vermisste Philly den potenziellen MVP-Kandidaten im zweiten Aufeinandertreffen schmerzlich. So machte ein Pistons-Trio kurzen Prozess mit den Gästen.
- Delon Wright schwang sich mit 28 Zählern (8/12 FG), 9 Assists und 7 Rebounds zum besten Mann der Hausherren auf, Wayne Ellington lieferte mit seinem fünften Spiel in Folge mit mindestens vier Dreiern hilfreiche Unterstützung. Am Ende standen 20 Zähler (6/9 Dreier) auf dem Konto des Guards, Jerami Grant steuerte 25 Punkte bei.
- Detroit machte von der ersten Sekunde an Druck und erarbeitete sich eine frühe 17:4-Führung. Anschließend gaben sie diese nicht mehr aus der Hand. Die Sixers schafften es im weiteren Spielverlauf nicht, einen gefährlichen Run zu starten. Zwar verkürzten die Gäste im dritten Viertel kurzzeitig auf -7, doch enger wurde es nicht mehr. In den finalen Minuten der Partie wuchs der Pistons-Vorsprung sogar bis auf 21 Punkte an.
- In Abwesenheit von Embiid war Tobias Harris bester Scorer seines Teams (25, 10/19 FG), ansonsten blieb aber vor allem die Starting Five blass. Ben Simmons war der einzige andere Starter mit einer zweistelligen Punkteausbeute, doch auch seine Produktion hielt sich in Grenzen (11, 4 Rebounds und 4 Assists). Simmons drückte sogar einmal von Downtown ab, das Ergebnis war aber ein Airball. Einziger Lichtblick war Rookie Tyrese Maxey mit 17 Punkten von der Bank.
Indiana Pacers (10-7) - Toronto Raptors (7-10) 129:114
- Revanche geglückt - sowohl für die Pacers als auch für Malcolm Brogdon ganz persönlich! Nach der Pleite im ersten Duell am Vorabend zeigte Indiana eine starke Reaktion, Brodgon machte dabei seinen schwachen Auftritt mit einem Career-High mit 36 Punkten (10/17 FG) wieder wett.
- Nach seinem wohl schwächsten Spiel der Saison gegen die Raptors am Sonntag telefonierte der Guard noch am selben Abend lange mit Pacers-Coach Nate Bjorkgren. "Ich war wirklich wütend nach dem letzten Spiel", so Brogdon, der offenbar eine Lösung gegen die Raptors-Defense fand. Der 28-Jährige machte sich nicht nur als Scorer bemerkbar, sondern setzte auch seine Teamkollegen stark ein (9 Assists), verteidigte und sammelte 7 Rebounds.
- Allein im Schlussabschnitt legte Brogdon 12 Zähler auf, eine tragende Rolle im spielentscheidenden Lauf spielte aber auch Myles Turner. Nach einer insgesamt ausgeglichenen Partie setzten sich die Hausherren Mitte des Schlussabschnitts mit einem 12:4-Lauf ab und brachten anschließend die Partie nach Hause. Turner erzielte dabei 11 seiner 21 Punkte in den letzten achteinhalb Minuten. Auch Jeremy Lamb (22) lieferte einen starken Auftritt ab, Sorgen machte dagegen eine Knieverletzung bei Domantas Sabonis, der bereits im ersten Viertel die Partie verlassen musste. Ein MRT am Dienstag soll mehr Klarheit über die Schwere der Verletzung liefern.
- Auf Seiten der Raptors waren Fred VanVleet (25, 6 Assists) und Norman Powell (24, 6 Assists) die beiden besten Akteure. Die restlichen Teamkollegen blieben derweil blass, so auch der am Vorabend heiße O.G. Anunoby (10) oder Kyle Lowry, der nach seiner Pause am Sonntag ohne Rhythmus zurückkehre (12, 2/11 FG). Pascal Siakam musste erneut mit Knieproblemen aussetzen.
Orlando Magic (8-10) - Charlotte Hornets (7-10) 117:108
- Genau wie die Pacers revanchierten sich auch die Magic für eine Pleite am Vorabend. Im ersten Duell dieser beiden Teams hatte Gordon Hayward noch die Gastgeber mit einem Gamewinner nach einem Comeback versenkt, dieses Mal ließ Orlando erst gar keine Spannung mehr aufkommen. Auch dank Rookie Cole Anthony.
- Der 15. Pick im Draft 2020 zauberte sein bisher bestes Spiel in der Association aufs Parkett und stellte mit 21 Punkten (8/12 FG, dazu 5 Rebounds und 3 Assists) seinen Rookie-Kollegen LaMelo Ball (9, 4/10 FG, 0/5 Dreier und 4 Assists) klar in den Schatten. Nikola Vucevic half mit 28 Zählern, 12 Rebounds und 7 Assists, wo er nur konnte, Evan Fournier erzielte 19 Punkte.
- Nachdem die Magic am Vorabend einen 14-Punkte-Vorsprung verspielt hatten, erarbeitete sich das Team nun sogar einen 20-Punkte-Vorsprung im dritten Viertel. Die Hornets versuchten sich angeführt von Hayward und Terry Rozier mit jeweils 24 und Devonte' Graham mit 21 Punkten zurückzukämpfen, näher als bis auf 7 Zähler kamen sie aber nicht mehr heran.
- Das lag auch daran, dass Orlando mit 19 Dreiern einen Franchise-eigenen Saisonbestwert aufstellte (bei 37 Versuchen, 51,4 Prozent). Anthony und Vucevic zeichneten jeweils für vier Dreier verantwortlich, Fournier versenkte sogar fünf. "Unser Shotmaking war heute großartig. Wir haben ein paar Dreier getroffen, das hilft immer", freute sich ein zufriedener Vucevic.
- Abseits des Sportlichen schrieben Natalie Sago und Jenna Schroeder Geschichte: Erstmals in der NBA-Historie kamen in einem Spiel zwei Frauen im dreiköpfigen Referee-Gespann zum Einsatz.
Die Brooklyn Nets fahren auf ungewöhnliche Art und Weise einen Sieg gegen die Miami Heat ein. LeBron James explodiert gegen sein Ex-Team.
Brooklyn Nets (11-8) - Miami Heat (6-10) 98:85
- Verkehrtes Bild in Brooklyn: Die Offense der Nets fand über drei Viertel so gut wie nicht statt, stattdessen waren nach der Partie lobende Worte zur bisher zurecht gescholtenen Defense zu vernehmen. "Unsere Defense hat das Spiel eng gehalten", sagte Kevin Durant. "Als wir im vierten Viertel endlich ein paar Würfe getroffen haben, sind wir davongezogen. Aber die Defense hat uns das Spiel gewonnen."
- Schon mit 20 Punkten waren KD (6/21 FG, 3/12 Dreier) und James Harden (7/10 FG) die beiden Topscorer der Hausherren, Kyrie Irving steuerte 16 Zähler bei. Das dreiköpfige Offensiv-Monster war von Beginn an auf der Suche nach einem Rhythmus, im ersten Viertel traf Brooklyn nur 19 Prozent aus dem Feld und 0/10 Dreier. Dass sich Miami dennoch zu keinem Zeitpunkt einen zweistelligen Vorsprung erspielte, lag in erster Linie an der Defense, die die Gäste über die komplette Partie bei einer Wurfquote von 36,9 Prozent hielten.
- Die Entscheidung brachten die finalen sechs Minuten der Partie. In dieser Phase nahm Harden nach nur 10 Punkten in den ersten drei Vierteln das Heft in die Hand. The Beard führte die Nets zu einem 15:0-Lauf, an 13 dieser 15 Zähler war er direkt beteiligt - sei es als Scorer (10 im Schlussabschnitt) oder als Playmaker (insgesamt 8). Dieser Run brachte die Nets bis auf +16 weg und damit den zweiten Sieg gegen die dezimierten Heat in Folge.
- Die Gäste aus Florida gingen erneut mit fünf Ausfällen in die Partie, darunter Jimmy Butler und Avery Bradley (Corona-Protokoll) oder Tyler Herro (Nackenprobleme). Zwar bestätigte Bam Adebayo mit 26 Punkten (10/19 FG), 10 Rebounds, 5 Assists und dem nächsten Buzzer-Beater seine starke Form, doch abgesehen von Goran Dragic (21, 6/9 Dreier) kam kaum Unterstützung.
Cleveland Cavaliers (8-9) - Los Angeles Lakers (14-4) 108:115
- Was für ein Auftritt von LeBron James! Erstmals seit zwei Jahren kehrte der King in seine Heimat zurück, bekam von seiner Mutter Gloria eine warme Mahlzeit zubereitet und erlegte dann im Handumdrehen sein Ex-Team aus Cleveland. "Es hat sich gut angefühlt, zurück zu sein", sagte James. Wie gut, belegt unter anderem ein Blick auf die nackten Zahlen: 46 Punkte, 7 Dreier und der zehnte Sieg im zehnten Auswärtsspiel.
- Bereits im ersten Viertel war LeBron richtig gut aufgelegt, seine 17 Zähler in diesem Abschnitt bescherten den Lakers eine 11-Punkte-Führung. Im Anschluss nahmen jedoch sowohl James als auch seine Teamkollegen den Fuß vom Gas. Die tapferen Cavaliers hielten sich angeführt von Andre Drummond (25 und 17 Rebounds), Cedi Osman (20, 5/8 Dreier) oder Collin Sexton (17 und 6 Assists, aber 6/17 FG) im Spiel und übernahmen im dritten Viertel sogar kurzzeitig die Führung.
- Und dann fing der King Feuer! Kurz zuvor, nachdem LeBron gegen Ende des dritten Viertels einen Dreier daneben gesetzt hatte, bemerkte er, wie ein Cavs-Executive den Fehlwurf feierte. "Ich fand, er hat sich ein bisschen zu sehr gefreut. Aber ich wusste, dass ich noch ein Viertel hatte", scherzte James. "Und das vierte Viertel ist mein Lieblingsviertel."
- Im Schlussabschnitt versenkte LeBron 9 seiner 10 Würfe (insgesamt 19/26 FG, 7/11 Dreier) und legte 21 Zähler auf - mehr als das komplette Cavs-Team im letzten Durchgang (19). Er traf tiefe Dreier vom Logo, tankte sich unwiderstehlich zum Korb durch und setzte schließlich den spektakulären Schlusspunkt mit einem Baseline-Fadeway über zwei Verteidiger. Dem hatte Cleveland nichts mehr entgegenzusetzen.
- Damit ist der 36-Jährige nun der älteste Laker mit einem 40-Punkte-Auftritt, seit Kobe Bryant dies in seinem letzten NBA-Spiel gelang. Kurz vor dessen ersten Todestag am Dienstag zeigten die Cavs zu Ehren der Black Mamba ein Tribute-Video. An der Seite von LeBron legte Anthony Davis ein Double-Double auf (17 und 10 Rebounds), Montrezl Harrell erzielte 15 Punkte. Dennis Schröder kam auf 10 Zähler (4/9 FG) und einen Assist.
Dallas Mavericks (8-9) - Denver Nuggets (10-7) 113:117
Hier geht es zum ausführlichen Spielbericht!
Chicago Bulls (7-10) - Boston Celtics (10-6) 103:119
- Nach fünf Spielen Pause nach einer Corona-Infektion feierte Jayson Tatum ein gelungenes Comeback. Auf dem Weg zum zweiten Celtics-Sieg in Serie erzielte der 22-Jährige 24 Punkte (10/21 FG), schnappte sich 4 Rebounds und verteilte 5 Assists. Doch letztlich war es die Geschlossenheit im Team-Verbund, die Boston den Sieg bescherte.
- So avancierte nicht Tatum, sondern Jaylen Brown (26, 10/21 FG) zum Topscorer der Partie und auch Daniel Theis lieferte mit 19 Zählern (dazu 3 Rebounds, 3 Assists, 3 Steals und 3 Blocks) erneut einen starken Auftritt ab. Sein Alley-Oop, gefolgt von einem Layup in den finalen 30 Sekunden der ersten Halbzeit brachten die Gäste bis auf 10 Zähler weg. Nach dem Seitenwechsel machte Boston dann mit einem 11:0-Start sofort Dampf.
- Der Vorsprung wuchs bis auf 22 Punkte an, wirklich spannend wurde es im Anschluss nicht mehr. Neben dem bereits erwähnten Trio wusste auch Marcus Smart (13 und 11 Assists) zu überzeugen. Zudem erzielten fünf Bank-Spieler mindestens 6 Zähler und Boston traf 50,6 Prozent aus dem Feld sowie 51,7 Prozent von Downtown.
- Da half den Bulls auch ein heißer Shooting-Abend von Zach LaVine nicht mehr viel. Der Guard kam auf 30 Punkte bei 11/19 aus dem Feld und 6/10 Dreiern. Auch Lauri Markkanen (18) und Thad Young (16, 9 Rebounds und 9 Assists) zeigten gute Leistungen, ansonsten kam von Chicago aber nicht viel.
Stephen Curry liefert gegen die Timberwolves eine weitere Gala ab. Die Oklahoma City Thunder holen sich den Auswärtssieg in Portland.
Golden State Warriors (9-8) - Minnesota Timberwolves (4-12) 130:108
- Erstmals in seiner noch jungen Karriere sah sich Wolves-Rookie Anthony Edwards dem zweimaligen MVP Stephen Curry gegenüber. Sein Fazit nach der Blowout-Pleite der Wolves? "Ich schaue ihm schon seit einer Weile im TV zu. Das sind keine Fake News. Das ist real!" Curry rechtfertigte diese Aussage mit einer weiteren Gala mit 36 Punkten bei 11/21 aus dem Feld und 7/12 Dreiern.
- Warriors-Coach Steve Kerr nahm nach den zahlreichen Diskussionen in den vergangenen Tagen eine Änderung in seiner Starting Five vor, anstelle von James Wiseman durfte Kevon Looney von Beginn an ran. Das machte sich bezahlt. Gegen zugegebenermaßen schwache Timberwolves startete Golden State mit 19:4 in die Partie und blickte nicht mehr zurück.
- Als es Mitte des vierten Viertels doch noch einmal ansatzweise spannend wurde (Minnesota auf -8), machte der überragende Steph den Deckel auf die Partie. Nach seiner Einwechslung erzielte der Splash Brother 15 Punkte innerhalb von drei Minuten und ließ damit alle Wolves-Hoffnungen im Keim ersticken.
- Eine starke Partie machte auch Andrew Wiggins in seinem ersten Spiel gegen sein Ex-Team seit dem Trade im vergangenen Jahr. Der 25-Jährige legte 23 Punkte (10/19 FG), 6 Rebounds (alle am offensiven Brett), 3 Steals und 3 Blocks auf. Wiseman kam von der Bank auf 13 Zähler und 4 Bretter in 16 Minuten.
- Auf Seiten der Gäste versuchte in Abwesenheit von Karl-Anthony Towns (Corona) und D'Angelo Russell (Quadrizeps) Malik Beasley mit 30 Zählern dagegenzuhalten. Edwards erzielte genau wie Jordan McLaughlin 15 Punkte (4/13 FG) und begeisterte mit einem Monster-Dunk.
Portland Trail Blazers (9-7) - Oklahoma City Thunder (7-9) 122:125
- Die Oklahoma City Thunder haben ihrem Negativ-Lauf ein Ende bereitet. Nach drei Pleiten in Serie setzten sich Shai Gilgeous-Alexander und Co. gegen ersatzgeschwächte Blazers durch. Zwar erzielten vier Spieler der Hausherren mindestens 22 Punkte, doch ein spätes Comeback war Portland nicht vergönnt.
- Die Blazers-Defense verschlief das erste Viertel und Portland sah sich schon früh einem 17-Punkte-Rückstand ausgesetzt. Immerhin stürmte Portland ohne drei Starter (C.J. McCollum, Robert Covington und Jusuf Nurkic) und mit nur acht fitten Spielern zurück, doch dauerhaft umbiegen konnten sie die Partie nicht.
- Ein Jumper von Carmelo Anthony (22) brachte Portland nach wenigen Minuten im Schlussabschnitt eine Führung, die war aber schnell wieder Geschichte. OKC setzte sich mit einem 12:2-Lauf schnell wieder ab, anschließend blieb Portland dank Lillard (26, 10 Assists), Melo, Anfernee Simons (26, 6/10 Dreier) und Gary Trent Jr. (22) bis zum Schluss zwar dran, den Bock umstoßen konnten sie aber nicht mehr.
- Das ausgeglichene Thunder-Team fand immer eine passende Antwort auf die Buckets der Hausherren. Gilgeous-Alexander führte sein Team dabei mit 24 Punkten (8/12 FG), 9 Rebounds sowie 6 Assists an. Mike Muscala streute 23 Zähler und 6 Dreier von der Bank ein. Einen wichtigen Triple versenkte kurz vor Schluss auch Darius Bazley (19, 3/6 Dreier), Isaiah Roby (16) und Hamidou Diallo (11) punkteten ebenfalls zweistellig.
Memphis Grizzlies - Sacramento Kings: Verschoben
New Orleans Pelicans - San Antonio Spurs: Verschoben
Erst wenige Stunden vor Tip-Off teilte die Liga mit, dass die Partie Pelicans vs. Spurs nicht stattfinden wird. Keinem der beiden Teams standen die notwendigen acht Spieler zur Verfügung aufgrund von anhaltender Kontaktverfolgung möglicher Corona-Infektionsketten. Auch das Duell zwischen Memphis und Sacramento konnte nicht stattfinden.