Kristaps Porzingis hat gegen die Indiana Pacers seine bisher beste Saisonleistung aufs Parkett gezaubert und mit Hilfe eines Triple-Doubles von Luka Doncic die Dallas Mavericks zum Sieg geführt. Daniel Theis macht ein bärenstarkes Spiel, muss sich aber dem dominanten Joel Embiid geschlagen geben. Cole Anthony versenkt die Wolves mit einem Buzzer-Beater, die Warriors machen kurzen Prozess mit San Antonio und die Clippers sind neuer Spitzenreiter im Westen.
Die Mavs starten dominant, schenken dann aber ihre Führung her. Ein starkes viertes Viertel sichert doch noch den Sieg in Indiana. Die Pistons kassieren trotz Career-High von Jerami Grant eine bittere Pleite, Trae Young führt die Hawks zum Comeback-Sieg in Overtime
Cleveland Cavaliers (7-7) - Brooklyn Nets (9-7) 147:135 2OT
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Indiana Pacers (8-6) - Dallas Mavericks (7-7) 112:124
- Die Mavs haben ihrer Niederlagenserie nach drei Spielen ein Ende gesetzt. Dabei erwischte Luka Doncic in Sachen Scoring nicht seinen besten Abend (13 Punkte, 5/15 FG), kam mit 12 Rebounds und 12 Assists dafür aber auf das 30. Triple-Double seiner Karriere - trotz kleinerer Knieprobleme. Von den teils spektakulären Pässen des Slowenen profitierte vor allem Kristaps Porzingis, der seine beste Saisonleistung ablieferte.
- Dank des Big Man, der 27 Punkte (12/15 FG), 13 Bretter sowie 4 Assists auflegte, dominierte Dallas die Zone (68:48 points in the paint). Die Gäste nutzten das verletzungsbedingte Fehlen von Myles Turner (Hand) gnadenlos aus und erspielten sich bereits im ersten Viertel eine 15-Punkte-Führung. Dafür gelang den Mavs von Downtown so gut wie nichts (8/27). Indiana versenkte doppelt so viele Dreier (16/39) und war schnell zurück in der Partie.
- Die Entscheidung brachte das vierte Viertel - und da fanden die Texaner endlich ihren Shooting-Touch. Angeführt von Tim Hardaway Jr. (10 seiner 19 Punkte im Schlussabschnitt) und Trey Burke (22, 9/16 FG, 4/8 Dreier) versenkten die Mavs vier ihrer acht Triples im letzten Durchgang. Ein 11:3-Lauf brachte Dallas auf die Siegerstraße, anschließend ließen sie nichts mehr anbrennen. Dabei lieferte auch Jalen Brunson (19) einige gute Plays, Willie Cauley-Stein durfte sich über den neu eingeführten "Defensive Player of the Game Championship Belt" freuen.
- Gegen die dezimierten Mavs, unter anderem Maxi Kleber und Josh Richardson befinden sich weiterhin im Corona-Protokoll, reichten Indy letztlich auch die 26 Zähler von Malcolm Brogdon oder das Double-Double von Domantas Sabonis (25 und 10 Rebounds) nicht. Erfreulich war dagegen die Rückkehr von Jeremy Lamb, der nach einer schlimmen Knieverletzung und fast einem Jahr Pause mit 10 Zählern ein gelungenes Comeback feierte.
Philadelphia 76ers (10-5) - Boston Celtics (8-5) 117:109
- Ist Joel Embiid der frühe Favorit auf den MVP-Award nach gut einem Monat in der neuen Saison? Gegen Boston lieferte der Center zumindest weitere Argumente, dass sein Name in dieser Konversation unbedingt auftauchen muss. Embiid dominierte die Zone und führte Philly mit 42 Punkten und 10 Rebounds zum Sieg.
- "Er hat nicht 'mehr oder weniger', sondern 'ziemlich sicher' MVP-Kaliber", freute sich Teamkollege Tobias Harris, der 22 Punkte zum Sieg beisteuerte, über den Auftritt des 26-Jährigen. Boston fand kein Mittel gegen Embiid, der 12/19 aus dem Feld traf, außer zu foulen. Der Sixers-Star versenkte 17 von 21 Freiwürfen und stand damit öfters an der Linie als das komplette Celtics-Team.
- Dennoch war die Partie bis in die Schlussphase eine ausgeglichene Angelegenheit. In Abwesenheit von Jayson Tatum (Corona-Protokoll) sprangen Jaylen Brown (26), Marcus Smart (25) und Daniel Theis in die Bresche. Der Deutsche verpasste sein Career-High (25) nur knapp und legte am Ende 23 Zähler bei 10/11 FG sowie 10 Rebounds auf. Auch Kemba Walker sah in der ersten Halbzeit richtig gut aus, saß allerdings im dritten Viertel aufgrund seines Minutenlimits lange auf der Bank und hatte im letzten Durchgang dann seinen Rhythmus verloren (19 Punkte, 6 Assists, 6/15 FG, 5/9 Dreier).
- Dennoch lag Boston sechs Minuten vor dem Ende mit 103:100 in Front. Dann kam jedoch Embiid, versenkte einen Fadeaway, schnappte sich einen Defensiv-Rebound und erarbeitete sich mehrere Trips an die Linie. Zwar hielt es Theis mit starken Plays spannend, doch letztlich gaben sich die Sixers keine Blöße an der Freiwurflinie. Ben Simmons kam noch auf 11 Punkte und jeweils 8 Rebounds und Assists, Shake Milton erzielte 16 Zähler von der Bank.
Atlanta Hawks (7-7) - Detroit Pistons (3-11) 123:115 OT
- "Wir kommen in diesem Spiel nicht noch einmal zurück, wenn Trae Young sich nicht am Ende in Trae Young verwandelt", sagte Hawks-Coach Lloyd Pierce und brachte damit die Partie recht gut auf den Punkt. Nach einer schwachen ersten Halbzeit drehte der Point Guard doch nochmal richtig auf und führte Atlanta erst zum Comeback, dann in die Overtime und schließlich zum zweiten Sieg in Serie.
- Nach den ersten 24 Minuten hatte Young magere 6 Pünktchen auf dem Konto. Nach dem Seitenwechsel fing der 22-Jährige Feuer, seine 21 Zähler in diesem Durchgang brachte die Hawks nach einem 14-Punkte-Rückstand wieder zurück in die Partie - nur, um nach wenigen Minuten im Schlussabschnitt doch wieder mit 17 Zählern ins Hintertreffen zu geraten.
- Im vierten Viertel brachten aber Young und John Collins (31 und 11 Rebounds) die Hawks gemeinsam zurück. Ein Dunk des ebenfalls starken Clint Capela nach Young-Assist sorgte 5,4 Sekunden vor dem regulären Ende für den Ausgleich und damit die Overtime. In der Verlängerung war es wieder Young, der eine Minute vor dem Ende mit einem eiskalten Dagger vom Parkplatz über Derrick Rose die Hausherren bis auf +6 weg brachte und damit für die Entscheidung sorgte.
- Am Ende hatte Young 38 Punkte (11/26 FG, 13/19 FT) sowie 10 Assists angesammelt. Capela legte mit 25 Punkten (10/18 FG), 26 Rebounds (Career-High) und 5 Blocks derweil historische Zahlen auf - ähnliches hat seit Shaquille O'Neal 2004 niemand mehr geschafft. Das war zu viel für tapfere Pistons, bei denen sich Jerami Grant mit 9 Punkten in der Overtime auf dem Weg zu einem Karrierebestwert (32) nach Kräften wehrte. Doch weder er noch Blake Griffin (17) konnten die Pleite verhindern.
Die Raptors finden weiterhin nicht in die Spur, selbst gegen dezimierte Heat setzt es eine Pleite. Cole Anthony setzt das Sahnehäubchen auf das Comeback der Magic in Minnesota.
Toronto Raptors (5-9) - Miami Heat (6-7) 102:111
- Kein Jimmy Butler, kein Tyler Herro, kein Avery Bradley, kein Meyers Leonard - kein Problem für die Miami Heat. Nachdem in der vergangenen Partie gegen die Pistons Bam Adebayo die ersatzgeschwächten Heat auf seinen Rücken genommen hatte, übernahm an diesem Abend Kendrick Nunn diese Aufgabe.
- Der Guard, der sich langsam aber sicher aus seinem durchwachsenen Saisonstart herausballert, erzielte 28 Punkte bei 9/12 aus dem Feld und 4/6 von Downtown. Damit führte er die Heat an, die sich vor allem auch mit ihrer Defense in der zweiten Hälfte den zweiten Sieg in Folge sicherten. Mit Hilfe einer Zonen-Verteidigung hielten die Gäste Toronto bei nur noch 30,2 Prozent Feldwurfquote in Halbzeit zwei.
- Die Entscheidung brachte der Schlussabschnitt, als Toronto sogar nur noch 6/21 aus dem Feld und 3/12 Dreier traf. Goran Dragic (17, 5 Assists) und Andre Iguodala (13, 3/4 Dreier) machten es auf der Gegenseite besser: Mit zwei Triples in Folge bauten sie den Heat-Vorsprung drei Minuten vor dem Ende auf +15 aus, davon konnte sich Toronto nicht mehr erholen.
- Neben dem bereits erwähnten Heat-Trio kamen auch Kelly Olynyk (15), Adebayo (14, 13 Rebounds und 7 Assists) sowie Duncan Robinson (13) auf eine zweistellige Punkteausbeute. Die Raptors wurden von Fred VanVleet (24, 7/18 FG) angeführt, Pascal Siakam und O.G. Anunoby legten jeweils 18 Zähler auf. Enttäuschend war der Auftritt von Kyle Lowry (8, 2/12 FG, 1/10 Dreier), trotz seiner 10 Bretter und 7 Vorlagen.
Minnesota Timberwolves (3-10) - Orlando Magic (7-8) 96:97
- Nach zuvor sechs Pleiten in Folge hat dieser Sieg den Magic sicherlich gut getan, vor allem wenn man berücksichtigt, wie er zustande kam. Zwischenzeitlich sah Orlando in Anbetracht eines 20-Punkte-Rückstands erneut wie der sichere Verlierer aus. Doch dann krönte Cole Anthony das Comeback mit einem spektakulären Buzzer-Beater zum Sieg.
- Doch von vorne: Ohne Karl-Anthony Towns und Ricky Rubio übernahm Minnesota im zweiten Viertel mit einem 24:1-Lauf die Kontrolle. Wolves-Topscorer D'Angelo Russell erzielte in dieser Phase 12 seiner 19 Zähler (7/17 FG, dazu 6 Assists). Doch nach dem Seitenwechsel verkürzten die Gäste nach und nach den Rückstand. Sechseinhalb Minuten vor dem Ende lagen die Wolves noch mit 13 Punkten in Front - dann brachten die Hausherren aber gut fünf Minuten lang keinen einzigen Punkt aufs Scoreboard.
- Die Chance auf den Sieg war dennoch gegeben, Jarred Vanderbilt ging bei +2 für die Wolves 4,6 Sekunden vor Schluss an die Linie, um alles klar zu machen. Er setzte aber beide Freiwürfe daneben. Der Rebound seines zweiten Versuchs landete bei Anthony, der sprintete in die gegnerische Hälfte, drückte kurz vor dem Buzzer aus dem vollen Lauf vom Perimeter ab und ... swish!
- "Ich habe mir gedacht, dass ich wahrscheinlich nicht mehr zum Korb kommen werde - aber ich kann diesen Dreier nehmen. Er hat sich gut angefühlt", sagte Anthony. Das war er auch. Anschließend wurde der Rookie von einer Spielertraube begraben. Es war das Sahnehäubchen auf seinen 13 Zählern, die besten Scorer in einer insgesamt schwachen Magic-Offense waren Nikola Vucevic (28) und Evan Fournier (24) bei seinem Comeback nach Verletzungspause.
Houston Rockets (4-9) - Phoenix Suns (8-5) 103:109
- Seit dem 9. Januar hatten die Suns nicht mehr gewonnen - dazwischen lagen aufgrund von mehreren Spielverlegungen allerdings auch nur zwei Partien. Dennoch war die Erleichterung im Lager der Suns nach dem Ende der Mini-Krise spürbar. Vor allem, da Phoenix fast noch einen 20-Punkte-Vorsprung herschenkte.
- Einen solchen Vorsprung hatten die Gäste nach wenigen Minuten im dritten Viertel inne, doch bis zum Ende des Durchgangs verkürzte Houston wieder bis auf -6. Im Schlussabschnitt zogen die Gäste erneut bis auf 15 Punkte davon, bevor das große Zittern begann. Ein 6:0-Lauf der Rockets gekrönt von einem Dunk von Jae'Sean Tate stellte eineinhalb Minuten vor dem Ende auf 101:103. Das reichte aber nicht mehr. Deandre Ayton behielt an der Freiwurflinie die Nerven, ein Layup von Devin Booker machte schließlich den Sack zu.
- Das Duo führte die Suns mit 24 (Booker) beziehungsweise 26 (Ayton, Saisonbestwert) an, der Center schnappte sich zudem 17 Rebounds, blockte 5 Würfe und traf 11/15 aus dem Feld (4/4 FT). Damit verdiente er sich ein Sonderlob von Head Coach Monty Williams: "Er war heute ein Monster für uns." Ayton erzielte sogar 10 seiner Zähler im Schlussabschnitt. Chris Paul steuerte zudem 13 Punkte, 4 Bretter und 4 Assists bei.
- Die Rockets mussten bereits in der ersten Halbzeit einen Dämpfer verkraften, als Christian Wood mit seinem rechten Knöchel umknickte. Der Big konnte aber weitermachen und war mit 20 Punkten und 11 Rebounds einer der besseren Texaner. Victor Oladipo (6 Assists und 5 Rebounds) und Eric Gordon erzielten jeweils 22 Zähler, ansonsten kam aber keiner der Rockets, die nun drei Spiele in Folge verloren haben, auf eine zweistellige Punkteausbeute.
Angeführt von einem erneut starken Stephen Curry machen die Warriors kurzen Prozess mit den Spurs. Die Clippers haben ebenfalls leichtes Spiel.
Golden State Warriors (8-6) - San Antonio Spurs (8-7) 121:99
- Zweiter beeindruckender Sieg für die Warriors in Folge, auch wenn dieses Mal kein Comeback wie noch zuletzt gegen die Lakers nötig war. Dafür machte Golden State mit starkem Shooting und einem überragenden Stephen Curry kurzen Prozess mit den Spurs, die ihrerseits kein Scheunentor trafen.
- San Antonio hielt angeführt von Dejounte Murray (22) und DeMar DeRozan (15) bis Mitte des zweiten Viertels noch ganz gut mit, dann starteten die Hausherren jedoch einen spielentscheidenden 18:2-Lauf. Der Chefkoch steuerte zu diesem Run 8 Punkte bei, insgesamt kam Curry auf 26 Zähler (10/17 FG, 4/8 Dreier), 11 Rebounds und 7 Assists bei einem Plus/Minus-Wert von +30.
- Teilweise führte er die Spurs-Defense regelrecht vor, zudem fanden die Gäste aus Texas kein Mittel gegen James Wiseman, der mit 20 Punkten (dazu 6 Rebounds und 4 Assists, 8/11 FG) einen neuen Karrierebestwert aufstellte. Auch Andrew Wiggins (18, 7/12 FG), Kelly Oubre Jr. (16 und 9 Rebounds) oder Draymond Green (9 und 6 Assists) hatten ihren Spaß auf dem Weg zu einer zwischenzeitlichen 25-Punkte-Führung und einem lockeren Sieg.
- Ein Problem der Spurs war das katastrophale Shooting, San Antonio traf nur 4 der 33 Versuche aus der Distanz (12,1 Prozent). "Wenn du nur 4 von 33 Dreiern triffst, dann sollte deine Defense besser perfekt sein. Und das war sie nicht", sagte Spurs-Coach Gregg Popovich. "Aber das passiert. Niemand geht ungeschlagen durch die Saison."
L.A. Clippers (11-4) - Sacramento Kings (5-10) 115:96
- Der Höhenflug der L.A. Clippers hält an. Gegen die Kings sicherten sich Kawhi Leonard und Co. dank einer dominanten zweiten Halbzeit den fünften Erfolg in Serie - und setzten sich damit an die Spitze der Western Conference. Die Klaue war dabei gegen Sacramento mit 32 Punkten, 5 Assists sowie 6 Steals der überragende Mann.
- Die Kings können derweil mit ihrem Auftritt in der ersten Halbzeit recht zufrieden sein. De'Aaron Fox erzielte 17 seiner 25 Punkte (dazu 7 Assists) vor dem Pausentee, Buddy Hield 11 seiner 13 Punkte und Glenn Robinson steuerte 14 Zähler von der Bank aus bei. Das Problem war nur, dass in der zweiten Hälfte von den beiden Topspielern nicht mehr viel zu sehen war.
- Nach dem Seitenwechsel verschafften sich stattdessen die Clippers mit einem 9:0-, gefolgt von einem 13:0-Lauf Abstand. Das dritte Viertel ging mit 34:19 an die Hausherren, die sich bis auf 22 Punkte absetzten und nichts mehr anbrennen ließen. Neben Leonard (12 im dritten Viertel) zeigte auch Paul George mit 19 Punkten und 12 Assists (Einstellung des Karrierebestwerts) eine starke Leistung. Ansonsten punkteten nur Nicolas Batum und Ivica Zubac (je 11) zweistellig, das reichte den Clippers aber auch, um den Kings die vierte Pleite in Folge anzuhängen.
Portland Trail Blazers - Memphis Grizzlies: Verschoben
Aufgrund anhaltender Kontaktverfolgung möglicher Infektionsketten bei den Grizzlies wurde die Partie verschoben. Es ist die insgesamt 16. Partie, die in dieser Saison in Verbindung mit dem Coronavirus verschoben werden musste.
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