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NBA - Power Ranking der Western Conference nach der Free Agency: Alle jagen LeBron James und die Los Angeles Lakers

Robert ArndtOTHER
01. Dezember 202009:45
Maxi Kleber und Luka Doncic wollen im Westen nach oben klettern.getty
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Die Free Agency der NBA ist vorbei, nun beginnen in den kommenden Tagen die Training Camps. Wo stehen die Teams nach Draft und Free Agency so kurz vor der neuen Saison? SPOX-Redakteur Robert Arndt blickt nach der Eastern Conference nun auf Situation der 15 Teams aus der Western Conference und ordnet sie ein.

Ein Playoff-Team aus der vergangenen Saison leitet den kompletten Umbruch ein und fällt gewaltig im Power Ranking. Wie weit geht es für die Timberwolves rauf?

Platz 15: Oklahoma City Thunder

Neuzugänge

  • Draft: Aleksej Pokusevski (Nr. 17), Theo Maledon (34), Vit Krejci (37)
  • Trade: Al Horford (Philadelphia 76ers), Ty Jerome (Phoenix Suns), Jalen Lecque (Phoenix Suns), Vincent Poirier (Boston Celtics), Trevor Ariza (Portland Trail Blazers via Houston Rockets and Detroit Pistons), Justin Jackson (Dallas Mavericks), George Hill (New Orleans Pelicans via Milwaukee Bucks), Darius Miller (New Orleans Pelicans), TJ Leaf (Indiana Pacers)
  • Free Agency: Frank Jackson (New Orleans Pelicans)

Abgänge

  • Trade: Chris Paul (Phoenix Suns), Dennis Schröder (Los Angeles Lakers), Terrance Ferguson (Philadelphia 76ers), Abdel Nader (Phoenix Suns), Steven Adams (New Orleans Pelicans)
  • Free Agency: Danilo Gallinari (Atlanta Hawks), Nerlens Noel (New York Knicks), Deonte Burton, Devon Hall, Kevin Hervey, Andre Roberson

Das Lineup bestehend aus Chris Paul, Dennis Schröder, Shai Gilgeous-Alexander, Danilo Gallinari und Steven Adams war in der vergangenen Saison das Beste der kompletten NBA. Übrig geblieben ist lediglich SGA, der nun endgültig das neue Gesicht der OKC-Franchise ist. Ansonsten machte GM Sam Presti Tabula Rasa und hortete Picks wie es die Knicks in der vergangenen Saison mit Power Forwards taten.

Insgesamt tätigten die Thunder satte zehn Trades mit 14 verschiedenen Teams, wodurch OKC nun bis 2027 16 Erstrunden- und 13 Zweitrundenpicks zur Verfügung hat. Der Preis ist, dass die Thunder in den Keller des Westens stürzen, was Presti aber billigend in Kauf nimmt.

Vermutlich werden auch Al Horford und George Hill bald eine neue Heimat finden, die Veteranen passen nicht auf den Zeitstrahl der Thunder. Stattdessen wird OKC alles dafür tun, so viele Pingpong-Bälle wie möglich zu bekommen, um eine Chance auf Cade Cunningham im kommenden Draft zu haben, der praktischerweise bei Oklahoma State direkt vor der Haustür spielt.

Platz 14: Sacramento Kings

Neuzugänge

  • Draft: Tyrese Haliburton (Nr. 12), Robert Woodard (40), Jahmi'us Ramsey (43)
  • Free Agency: Hassan Whiteside (Portland Trail Blazers), Frank Kaminsky (Phoenix Suns), Glenn Robinson III (Philadelphia 76ers)

Abgänge

  • Free Agency: Bogdan Bogdanovic (Atlanta Hawks), Harry Giles (Portland Trail Blazers), Kent Bazemore (Golden State Warriors), Corey Brewer, Yogi Ferrell, Kyle Guy, Alex Len (Toronto Raptors)

Ein Team, welches eigentlich keinen Neuanfang will, sind die Kings und doch sind die Chancen gering, dass die Kalifornier endlich ihre seit 2006 anhaltende Playoff-Dürre beenden. Um De'Aaron Fox, der eine Maximalverlängerung bekam, soll das Team gestaltet werden. Das neue Regime um Monte McNair matchte dagegen nicht bei Bogdan Bogdanovic, weil man auf der gleichen Position eben auch noch Buddy Hield besitzt.

Die Verlängerungen von Hield und Harrison Barnes unter Vlade Divac behindern die Kings, die stattdessen hoffen müssen, dass der frühere zweite Pick, Marvin Bagley, der noch vor Luka Doncic gezogen wurde, endlich mal verletzungsfrei bleibt und beweist, dass er der Co-Star von Fox sein kann. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg.

Hoffnung besteht bei Rookie Tyrese Haliburton, der Guard fiel den Kings etwas überraschend an Position 12 in den Schoß. Er dürfte viele der Bogdanovic-Minuten sehen. Trotz allem wirkt vieles noch unausgegoren. Barnes wird wieder viel auf der Drei spielen, weil sich im Frontcourt Bagley, Nemanja Bjelica, Hassan Whiteside und Richaun Holmes tummeln. So könnte Shooting ein großes Problem werden, erst recht wenn Fox seinen Pullup-Dreier (26 Prozent) nicht signifikant verbessert.

Platz 13: San Antonio Spurs

Neuzugänge

  • Draft: Devin Vassell (Nr. 11), Tre Jones (41)

Abgänge

  • Free Agency: Bryn Forbes (Milwaukee Bucks), Marco Belinelli

Die Spurs haben in der Bubble ihre Identität gefunden (Bilanz: 5-3). DeMar DeRozan blühte als neuer Power Forward auf und machte so Platz für junge Guards wie Keldon Johnson oder Lonnie Walker IV. In Devin Vassell drafteten die Texaner einen weiteren variablen Flügelspieler, der viele gute Anlagen besitzt.

Nicht mit in Orlando war dagegen LaMarcus Aldridge, dessen Zeit bei den Spurs sich mit 35 Jahren langsam dem Ende entgegen neigt. Vermutlich wird LMA wieder Center spielen und vermehrt an der Dreierlinie verweilen, um DeRozan mehr Platz zu geben. Im Mittelpunkt sollten aber weiter Dejounte Murray und Derrick White stehen, sie sind die Fixpunkte der neuen Spurs.

Bäume wird man damit nicht ausreißen, aber Coaching-Legende Gregg Popovich scheint Spaß an der Arbeit mit jungen Spielern gefunden zu haben. Damit wird es im Westen zwar nicht für die Playoffs reichen, aber dieses Team sollte Spaß machen, erst recht mit diesen extrem hübschen Retro-Jerseys, welche die Spurs nach Jahren mal wieder ausgegraben haben.

Platz 12: Minnesota Timberwolves

Neuzugänge

  • Draft: Anthony Edwards (Nr. 1), Leandro Bolmaro (23), Jaden McDaniels (28)
  • Trade: Ricky Rubio (Phoenix Suns via Oklahoma City Thunder)

Abgänge

  • Trade: James Johnson (Dallas Mavericks via Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Allen Crabbe, Kelan Martin (Indiana Pacers), Jordan McLaughlin, Evan Turner

Wie knüppelhart dieser Westen ist, dürften auch die Wolves zu spüren bekommen. Mit Karl-Anthony Towns und D'Angelo Russell hat Minnesota bereits zwei echte Stützpfeiler, um die beiden herum ist es jedoch noch sehr dünn. Trotz rechtlicher Probleme stattete man Malik Beasley mit einem großen Vertrag aus, gleichzeitig draftete das Front Office an Nummer eins mit Anthony Edwards einen Spieler, der die gleiche Position wie Beasley bekleidet.

Vermutlich wird Beasley vermehrt auf dem Flügel eingesetzt werden, da die Wolves schließlich auch Ricky Rubio zurück in den hohen Norden brachten. Der Spanier ist zwar ein genialer Spielmacher, der defensiv helfen, aber nicht das Wurf-Problem beheben wird.

Zwar ballerten die Wolves viel (Platz drei bei den Dreiern), jedoch trafen nur zwei Teams schlechter. Mit "D-Lo" dürfte das besser werden, doch auf dem Flügel fehlt es komplett an Waffen. Die Wolves basteln weiter an ihrer Zukunft, in dieser Saison hängen die Trauben trotz großer Ambitionen wohl noch zu hoch.

Platz 11: Memphis Grizzlies

Neuzugänge

  • Draft: Desmond Bane (Nr. 30), Xavier Tillman Sr. (35), Killian Tillie (ungedraftet, Two-Way), Jahlil Tripp (ungedraftet, Exhibit 10)
  • Trade: Mario Hezonja (Portland Trail Blazers)

Abgänge

  • Free Agency: Josh Jackson (Detroit Pistons), Anthony Tolliver, Yuta Watanabe

Ein ähnliches Szenario herrscht bei den Grizzlies vor. In Ja Morant und Jaren Jackson Jr. hat Memphis zwei richtig gute Bausteine, nun gilt es, die Lücken zu schließen, um ein Playoff-Team zu sein. Das hätte beinahe schon im vergangenen Jahr geklappt, in welchem die Grizzlies erst in einem dramatischen Play-In-Spiel gegen Portland scheiterten, doch die Konkurrenz ist größer geworden.

Im Vorjahr half insbesondere Jae Crowder auf dem Flügel, nach dessen Trade nach Miami geriet Memphis ins Wanken. Als Nachfolger holte man im Gegenzug Justise Winslow, doch der Forward plagt sich immer wieder mit Verletzungen herum und wartet noch immer auf seinen ersten Einsatz im Grizzlies-Trikot.

Für Morant und JJJ heißt es nun, weiter zu lernen und mit den anderen Youngstern zu wachsen. Das Shooting dürfte neben der Flügel-Situation ein Problem bleiben und die Grizzlies daran hindern, ernsthaft die Großen zu ärgern. Das Fundament ist jedoch gelegt, Grizzlies-Fans werden mit diesem Team in der Zukunft viel Spaß haben.

Die Warriors katapultieren sich aus dem Tabellenkeller des Westens ins Playoff-Rennen. Doch wie weit reicht es nach der Verletzung von Klay Thompson wirklich?

Platz 10: New Orleans Pelicans

Neuzugänge

  • Draft: Kira Lewis Jr. (Nr. 13)
  • Trade: Eric Bledsoe (Milwaukee Bucks), Steven Adams (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Willy Hernangomez (Charlotte Hornets), Wenyen Gabriel (Portland Trail Blazers)

Abgänge

  • Trade: Jrue Holiday (Milwaukee Bucks), Darius Miller (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Jahlil Okafor (Detroit Pistons), Derrick Favors (Utah Jazz), E'Twaun Moore (Phoenix Suns), Zylan Cheatham, Josh Gray, Frank Jackson (OKC Thunder), Kenrich Williams

Wie schon in der vergangenen Saison ist es schwer, dieses Pelicans-Team zu verorten. Der beste Spieler, Jrue Holiday, wurde für eine Wagenladung Picks nach Milwaukee geschickt, im Gegenzug holte man sich Steven Adams aus OKC und verlängerte mit dem Neuseeländer bis 2023.

Wie der Kiwi mit Zion Williamson funktionieren kann, ist schwer vorstellbar, beide agieren vornehmlich in Korbnähe. Dazu steht mit J.J. Redick nur ein wirklich guter Schütze im Kader, der aber vermutlich von der Bank kommen wird, weil Lonzo Ball neben Eric Bledsoe starten wird.

Der frisch mit einem Maximal-Vertrag ausgestattete Brandon Ingram und Zion sind die Pfeiler, um sie herum sind die Fragezeichen nach dieser Offseason nicht kleiner geworden. Das Potenzial ist groß und vielleicht startet ein fitter Williamson im kommenden Jahr so richtig durch. Dann werden die Pels auch mit diesem etwas komischen Team ein Wörtchen bei der Vergabe der Playoff-Plätze mitsprechen.

Platz 9: Golden State Warriors

Neuzugänge

  • Draft: James Wiseman (Nr. 2), Nico Mannion (48), Justinian Jessup (51)
  • Trade: Kelly Oubre (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Brad Wanamaker (Boston Celtics), Kent Bazemore (Sacramento Kings)

Abgänge

  • Free Agency: Dragan Bender
  • Entlassen: Ky Bowman (L.A. Clippers)

Spaß wollten auch die Warriors wieder vermitteln, die erneut schwere Verletzung von Klay Thompson macht dem jedoch einen Strich durch die Rechnung. Es ist der Besitzer-Gruppe hoch anzurechnen, dass dennoch ein Trade für Kelly Oubre Jr. eingefädelt wurde, was das Team enorm teuer macht.

Viel wird auf den Schultern von Stephen Curry lasten, der zu großen Teilen die Show schmeißen wird. Der zweifache MVP ist inzwischen aber 32 Jahre alt, dazu hat auch Draymond Green genügend Meilen auf dem Tacho. Mit Nr.2-Pick James Wiseman gibt es etwas frisches Blut, ob er aber sofort helfen kann, ist fraglich.

Golden State bleibt ein gefährliches Team, ist aber in der Tiefe weiter nicht gut besetzt. Vor allem im Angriff bleibt für Coach Steve Kerr die Frage, wer denn die Punkte machen soll und Curry zur Seite springen kann. Was nicht vergessen werden darf: Auch vor der Curry-Verletzung startete Golden State im vergangenen Jahr schwach, immerhin ist diese Warriors-Version etwas besser, aber womöglich nicht gut genug.

Klay Thompson wird nach seinem Achillessehnenriss auch die Saison 2020/21 komplett verpassen.getty

Platz 8: Phoenix Suns

Neuzugänge

  • Draft: Jalen Smith (Nr. 10)
  • Trade: Chris Paul (Oklahoma City Thunder), Abdel Nader (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Jae Crowder (Miami Heat), E'Twaun Moore (New Orleans Pelicans)

Abgänge

  • Trade: Ricky Rubio (Minnesota Timberwolves via Oklahoma City Thunder), Ty Jerome (Oklahoma City Thunder), Kelly Oubre Jr. (Golden State Warriors via Oklahoma City Thunder), Jalen Lecque (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Aron Baynes (Toronto Raptors), Cheick Diallo, Frank Kaminsky (Sacramento Kings), Tariq Owens

In Phoenix geht die Sonne auf - endlich. Nach zehn mehr oder weniger enttäuschenden Jahren sind die Suns mal wieder ein ernstzunehmender Playoff-Anwärter. Nicht nur gingen die Suns in der Bubble 8-0, sie legten in der Offseason auch gleich nach und fädelten einen Trade für Chris Paul ein.

Auch die Verpflichtung von Crowder (zuletzt Heat) darf als absoluter Steal angesehen werden. Die neue Starting Five liest sich wie folgt: Paul, Booker, Bridges, Crowder und Ayton - das ist ein Team, welches für Wirbel im Westen sorgen kann. Die Suns werden sehr variabel auftreten können, oft sogar mit fünf Schützen gleichzeitig auf dem Feld.

Es ist nicht garantiert, dass CP3 seine Form des Vorjahres halten kann, dennoch wird Booker enorm von der Ankunft des Point Gods profitieren und sich den einen oder anderen Kniff abschauen. Wenn dann auch noch Ayton, der sich vergangene Saison defensiv enorm verbesserte, den nächsten Schritt macht, sind die Suns auch mit einem alternden Paul für die Zukunft exzellent aufgestellt.

Platz 7: Houston Rockets

Neuzugänge

  • Draft: Kenyon Martin Jr. (Nr. 52)
  • Free Agency: Christian Wood (Detroit Pistons), Jae'Sean Tate (Sydney Kings), DeMarcus Cousins

Abgänge

  • Trade: Robert Covington (Portland Trail Blazers)
  • Free Agency: Jeff Green (Brooklyn Nets), Bruno Caboclo, DeMarre Carroll, Tyson Chandler, Michael Frazier, Gerald Green, Luc Mbah a Moute, Austin Rivers (New York Knicks), Thabo Sefolosha, William Howard

Die Zukunft in Houston bleibt dagegen unklar. Nach zahlreichen Trade-Gerüchten sind James Harden und Russell Westbrook noch immer da. Harden alleine garantiert den Rockets schon fast einen Platz in den Playoffs, auch wenn mit Robert Covington, Austin Rivers oder Jeff Green einige Rotationsspieler gingen.

Dafür gelang mit Big Man Christian Wood ein kleiner Coup, der Senkrechtstarter der vergangenen Saison kam via Sign-and-Trade aus Detroit und dürfte nun der neue Small-Ball-Center der Rockets sein. In DeMarcus Cousins holte der neue GM Rafael Stone sogar noch einen weiteren Big Man, ob "Boogie" nach zwei schweren Verletzungen aber auch nur ansatzweise sein All-Star-Niveau erreichen kann, scheint ausgeschlossen.

Aufgrund möglicher Trades sind die Rockets in diesem Power Ranking aber der Wackelkandidat. Ein echtes Spitzenteam sind sie wohl nicht, trotzdem kann man ihnen in dieser Besetzung wieder eine gute Rolle zutrauen. Es würde schon reichen, wenn Westbrook an seine Auftritte vor der Pandemie anknüpfen kann. "Why not?", wie der Abo-All-Star so gerne zu sagen pflegt.

Platz 6: Dallas Mavericks

Neuzugänge

  • Draft: Josh Green (Nr. 18), Tyrell Terry (31), Tyler Bey (36)
  • Trade: Josh Richardson (Philadelphia 76ers), James Johnson (Minnesota Timberwolves via Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Wes Iwundu (Orlando Magic)

Abgänge

  • Trade: Seth Curry (Philadelphia 76ers), Delon Wright (Detroit Pistons), Justin Jackson (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Michael Kidd-Gilchrist (New York Knicks), Courtney Lee, Josh Reaves, Antonius Cleveland, Ryan Broekhoff (Philadelphia 76ers)

Die Stärke des Westens bekommen auch die Mavs zu spüren. Die Offseason der Texaner war durchaus solide, doch auch andere Teams, vornehmlich die vor Dallas, machten ebenso einen guten Job. Das große Fragezeichen bleibt Kristaps Porzingis, der zum Saisonstart nicht zur Verfügung stehen wird. Vor allem dank Luka Doncic werden die Mavs ohne den Letten ihren Kopf über Wasser halten, der Raum für Fehler wird aber kleiner.

In Seth Curry wurde der beste Werfer abgegeben, durch Josh Richardson und mit Abstrichen James Johnson und Rookie Josh Green verbesserte sich Dallas dafür defensiv. Diese Moves waren richtig, weil Doncic dafür sorgen wird, dass die Mavs weiter ein elitäres Offensiv-Team sein werden.

Und was fehlt? Vermutlich weiter ein kreativer Guard, der den Slowenen über längere Strecken auch entlasten kann. Intern werden hier Hoffnungen auf Jalen Brunson ruhen, der in der Bubble wegen einer Schulterverletzung fehlte. J.J. Barea sollte dagegen nun wirklich keine Option mehr sein, aber vielleicht belehrt uns Coach Rick Carlisle einmal mehr eines Besseren.

Der Champion hat sich in der Offseason nochmals verbessert. Wer ist der ärgste Verfolger in der Western Conference?

Platz 5: Utah Jazz

Neuzugänge

  • Draft: Udoka Azubuike (Nr. 27), Elijah Hughes (39)
  • Free Agency: Derrick Favors (New Orleans Pelicans)

Abgänge

  • Trade: Ed Davis (New York Knicks), Tony Bradley (Philadelphia 76ers via Detroit Pistons)
  • Free Agency: Jarrell Brantley, Juwan Morgan, Emmanuel Mudiay, Justin Wright-Foreman

Wer weiß, wie weit es für die Jazz in den Playoffs gegangen wäre, wenn Mike Conley mit der Sirene in Spiel 7 gegen Denver getroffen hätte. So stand ein weiteres Ausscheiden in Runde eins, ein Umstand weswegen man sich am Salzsee nicht grämen muss. Es ist dennoch etwas beunruhigend, dass man sich bislang noch nicht auf eine Verlängerung mit Rudy Gobert einigen konnte, der Franzose wird im Sommer Free Agent.

Ansonsten wurde fast das komplette Team gehalten, mit Derrick Favors kehrte dazu ein alter Bekannter zurück, der womöglich auch eine Art Gobert-Versicherung darstellt. Donovan Mitchell bekam seine volle Rookie Extension bis 2025 und wird über Jahre der Fixpunkt bleiben. Neben Mitchell bleiben aber nur Mike Conley und der ebenfalls verlängerte Jordan Clarkson als Optionen im Backcourt, weswegen auch Joe Ingles wieder vermehrt den Ballvortrag übernehmen wird.

Mit dem genesenen Bojan Bogdanovic sollten die Jazz stärker sein als in den Playoffs. Der Ausfall des Kroaten machte vor allem wegen der mangelnden Tiefe des Kader zu schaffen, nun sind es immerhin wieder acht Akteure, denen Coach Quin Snyder bedenkenlos vertrauen kann. Das ist nicht viel und zeigt, dass die Jazz in der Spitze stark besetzt sind, sich aber kaum Ausfälle leisten können.

Platz 4: Denver Nuggets

Neuzugänge

  • Draft: Zeke Nnaji (Nr. 22), RJ Hampton (24)
  • Free Agency: Facundo Campazzo (Real Madrid), JaMychal Green (L.A. Clippers), Isaiah Hartenstein (Houston Rockets)

Abgänge

  • Free Agency: Jerami Grant (Detroit Pistons), Mason Plumlee (Detroit Pistons), Torrey Craig (Milwaukee Bucks), Tyler Cook, Troy Daniels, Noah Vonleh (Chicago Bulls)

Auch am Fuße der Rocky Mountains bestehen Zweifel an der Tiefe des Kaders. Denver musste mit Jerami Grant und Torrey Craig die beiden besten Verteidiger ziehen lassen. Das schmerzt vor allem im Hinblick auf mögliche Matchups mit Star-Forwards wie LeBron James und Kawhi Leonard. Neuzugang JaMychal Green fühlt sich eher gegen größere Gegenspieler wohl.

Ansonsten werden die Nuggets darauf hoffen, dass die Vorstellungen von Jamal Murray in der Bubble keine Eintagsfliege waren und der Kanadier tatsächlich über eine komplette Regular Season auf einem All-NBA-Niveau agieren kann. Diesen Beweis blieb er bislang schuldig.

Spannend ist die Verpflichtung von Campazzo. Der Argentinier war über Jahre einer der besten Spieler der EuroLeague und ist ein Genie mit dem Ball. Ob er aber auch in der NBA ein Faktor sein kann, wird sich zeigen. Schwer wird es für Isaiah Hartenstein, der wohl Center Nummer drei hinter Nikola Jokic und Green/Millsap sein dürfte. Die Verpflichtung des Deutschen ändert nichts daran, dass Denver wohl einen Tick schwächer einzuschätzen ist, sollte Michael Porter Jr. nicht endgültig explodieren.

Platz 3: Portland Trail Blazers

Neuzugänge

  • Draft: CJ Elleby (Nr. 46)
  • Trade: Robert Covington (Houston Rockets), Enes Kanter (Boston Celtics)
  • Free Agency: Derrick Jones Jr. (Miami Heat), Harry Giles (Sacramento Kings)

Abgänge

  • Trade: Trevor Ariza (Oklahoma City Thunder via Houston Rockets and Detroit Pistons), Mario Hezonja (Memphis Grizzlies)
  • Free Agency: Jaylen Adams (Milwaukee Bucks), Hassan Whiteside (Kings), Moses Brown, Wenyen Gabriel (New Orleans Pelicans), Jaylen Hoard, Caleb Swanigan

Überrascht? Die Blazers mauserten sich im Schatten der Lakers zum Gewinner im Westen. Über Jahre suchte Portland auf dem Flügel nach Spielern, die den Dreier treffen und auch Defense spielen können, nun fanden sie das via Trade in Robert Covington. "RoCo" ist natürlich kein Heilsbringer, ist aber genau das, was Portland in den Playoffs immer wieder abging.

Auch die Verpflichtung von Derrick Jones Jr. oder die Verlängerung von Rodney Hood waren gute Moves und sorgen für mehr Tiefe, sodass es selbst Carmelo Anthony schwer haben wird, viele Minuten zu bekommen. Enes Kanter und Harry Giles sind nette Ergänzungen auf den großen Positionen und werden vor allem in der Regular Season helfen.

Alles in allem machen die Blazers alles, um die Blüte von Damian Lillard zu maximieren. Mit diesem Team sollte der Star-Guard nicht mehr gezwungen sein alles zu machen, erst recht nicht, wenn Portland in dieser Saison vom Verletzungspech verschont bleibt. So ist es keine Spinnerei, die These aufzustellen, dass Portland wie 2019 eine Chance hat, in die Conference Finals einzuziehen.

Platz 2: L.A. Clippers

Neuzugänge

  • Draft: Daniel Oturu (Nr. 33), Jay Scrubb (55)
  • Trade: Luke Kennard (Toronto Raptors)
  • Free Agency: Serge Ibaka (Toronto), Ky Bowman (Golden State Warriors), Nicolas Batum (Charlotte Hornets)

Abgänge

  • Trade: Landry Shamet (Brooklyn Nets), Rodney McGruder (Detroit Pistons)
  • Free Agency: Montrezl Harrell (Los Angeles Lakers), JaMychal Green (Denver Nuggets), Reggie Jackson, Johnathan Motley

Die Conference Finals werden auch das Minimalziel der Clippers sein, auch wenn in den letzten Vertragsjahren von Paul George und Kawhi Leonard eigentlich nur der Titel zählen kann. Die Clippers kommen leicht verändert daher, allerdings nicht weniger stark - jedoch mit teils ähnlichen Schwächen.

Zunächst: Der Ibaka-Deal zählt zu den Besten der Offseason, vor allem da er im Prinzip Montrezl Harrell ersetzt und deutlich besser ins Team passt. Auch der Trade für Luke Kennard ergibt Sinn, solange der kreative Guard gesund bleiben kann. Ein klassischer Point Guard ist jedoch auch er nicht, was weiter das größte Manko im Clippers-Kader ist.

So dürfte erneut viel Last auf den Schultern von Kawhi Leonard liegen. In der Regular Season wird dies kaum ins Gewicht fallen, dafür sind die Kalifornier in der Breite zu gut besetzt. Allerdings: Nach der Regular Season wird im Nachgang niemand mehr fragen.

LeBron James und die Los Angeles Lakers wollen 2020/21 ihren Titel verteidigen.getty

Platz 1: Los Angeles Lakers

Neuzugänge

  • Free Agency: Montrezl Harrell (L.A. Clippers), Wesley Matthews (Milwaukee Bucks), Marc Gasol (Toronto Raptors)
  • Trade: Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder), Jordan Bell, Alfonzo McKinnie (beide Cleveland Cavaliers)

Abgänge

  • Trade: Danny Green (Philadelphia 76ers via Oklahoma City Thunder), JaVale McGee (Cleveland Cavaliers)
  • Free Agency: Rajon Rondo (Atlanta Hawks), Avery Bradley (Miami Heat), Dwight Howard (Philadelphia 76ers), Jared Dudley, J.R. Smith, Dion Waiters
  • Entlassen: Quinn Cook

Der Champion steht an der Spitze und sieht auf dem Papier sogar noch besser als im Vorjahr aus. Dennis Schröder und Harrell sind die Scorer, die den Lakers im vergangenen Jahr hinter LeBron James und Anthony Davis abgingen (Spoiler: AD wird nicht zum Minimum nach Cleveland wechseln, sondern in den kommenden Tagen einen neuen Vertrag bei den Lakers unterzeichnen). Das sollte gerade James die dringend benötigten Pausen bei der Terminhatz verschaffen.

Die Abgänge von Rajon Rondo, Danny Green oder auch Dwight Howard lassen sich so recht gut verschmerzen, weil diese ebenfalls mit guten Rollenspielern wie Wesley Matthews oder Marc Gasol ersetzt wurden.

Und am Ende des Tages besitzen die Lakers in LeBron und Davis zwei transzendente Superstars wie es kein anderes Team in dieser Liga besitzt. Es ist fast schon wie in unserer Gesellschaft: Die Reichen werden immer reicher! Unter diesem Motto steht auch die Offseason der Lakers.

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