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NBA Spielbericht: Raptors machen Rekordstart perfekt - starker Kleber reicht Mavericks nicht

Von Philipp Jakob
Kawhi Leonard und die Toronto Raptors legen den besten Saisonstart der Franchise-Geschichte hin.
© getty

Sechstes Spiel, sechster Sieg. Die Toronto Raptors (6-0) legen den besten Saisonstart der Franchise-Geschichte hin. Beim 116:107 (BOXSCORE) gegen die Dallas Mavericks (2-3) müssen die Kanadier aber lange zittern - auch, weil Maxi Kleber stark aufspielt.

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Nachdem sich Dennis Smith Jr. bei der bitteren Pleite gegen die Atlanta Hawks vor wenigen Tagen am Knöchel verletzt hatte, musste der Point Guard gegen Toronto pausieren. Dafür startete Jalen Brunson auf der Eins, gleichzeitig durften sich die Mavs über das Comeback von Harrison Barnes freuen, der sein Saisondebüt feierte.

Auch die Raptors hatten einige Ausfälle zu beklagen, allen voran Fred VanVleet (Fuß) und O.G. Anunoby (persönliche Gründe). Dennoch starteten die Raptors enorm stark in die Partie. Die Hausherren stürmten zu einer frühen 10:2-Führung, auch eine schnelle Auszeit von Mavs-Coach Rick Carlisle brachte keinerlei Besserung.

Stattdessen drückten die Raptors weiter aufs Gas, während Dallas vor allem von Downtown kein Scheunentor traf. So erarbeitete sich Toronto eine 39:22-Führung gegen Ende des ersten Viertels.

Doch Dallas kam zurück. Angeführt von Wesley Matthews und mit der Unterstützung eines starken Maxi Klebers verkürzten die Mavs Mitte des zweiten Abschnitts wieder auf 45:50. Auch anschließend blieben die Gäste in Schlagdistanz, Matthews hämmerte den Raptors mit der Sirene zur Halbzeitpause noch einen klasse Dreier zum 60:69 aus Mavs-Sicht um die Ohren.

Nach dem Seitenwechsel glich das Spiel dem aus der ersten Halbzeit. Toronto übernahm dank Kyle Lowry früh die Kontrolle, setzte sich erneut mit 17 Punkten ab, doch auch dieses Mal schlug Dallas zurück. Luka Doncic versenkte zwei Dreier in Folge, Brunson legte mit einem Pull-Up-Triple in der Transition noch einen obendrauf.

Trotz starkem Maxi Kleber - Raptors sichern sich Rekord-Sieg

Kleber steuerte zum 10:0-Lauf der Mavs einen Block sowie zwei Freiwürfe bei, die Mavs kämpften sich auf 84:87 heran. Mit einem 3-Punkte-Rückstand ging es für Dallas auch in den Schlussabschnitt, doch die Gäste ließen zunächst auch gute Chancen leichtfertig liegen. Auf der anderen Seite setzte sich Toronto mit einem 7:0-Lauf wieder leicht ab.

Davon konnte sich Dallas letztlich nicht mehr erholen. Die Raptors schalteten gerade defensiv einen Gang höher und nutzten die Fehler der Gäste gnadenlos aus. Am Ende sicherte sich Toronto so den sechsten Sieg im sechsten Spiel - so einen Saisonstart haben die Raptors in ihrer Geschichte noch nie hingelegt!

Überragender Mann war dabei Kyle Lowry, der auf 20 Punkte sowie 12 Assists kam, auch Kawhi Leonard spielte stark auf (21, 9 Rebounds und 5 Assists). Auf der Gegenseite avancierte Doncic mit 22 Zählern zum besten Scorer der Partie, Matthews steuerte zudem 21 Punkte bei. DeAndre Jordan holte sich mal wieder ein Double-Double (18 Punkte, 15 Rebounds, 5 Assists).

Ebenfalls eine starke Partie für die Mavs lieferte Kleber ab. Der Deutsche legte 8 Zähler sowie 8 Rebounds auf und feierte dabei mit 4 Rejections seine ganz persönliche Block-Party. Nur mit dem Dreier haperte es beim 26-Jährigen ein wenig (1/4).

Die wichtigsten Statistiken

Toronto Raptors vs. Dallas Mavericks 116:107 (BOXSCORE)

  • Die Dallas Mavericks führen die Liga mit durchschnittlich 42,5 Dreierversuchen pro Partie an und die Gäste schickten sich direkt in den ersten Minuten an, diesen Rhythmus beizubehalten. 5 der ersten 6 Feldwurfversuche kamen von Downtown - und landeten allesamt am Ring.
  • Offensichtlich erkannte auch Mavs-Coach Carlisle, dass es mit diesem Backsteinfestival nach dem ersten Viertel (2/9 Dreier) nicht unbedingt weiter gehen konnte. Also suchten die Mavs im Anschluss vermehrt den Weg in die Zone, und das mit Erfolg. Gerade mit Jonas Valanciuans als einzigem Big Man der Raptors auf dem Feld attackierte Dallas den Ring und sammelte insgesamt 48 points in the paint (TOR: 52). Das war ein wichtiger Faktor beim Comeback im zweiten Viertel.
  • Anschließend lief es auch mit dem Dreier deutlich besser. Gerade nach dem Seitenwechsel fingen die Mavs zwischenzeitlich Feuer und schraubten ihre Quote von Downtown immerhin auf 37,9 Prozent hoch (12/30 Dreier). Noch besser machten es jedoch die Raptors mit 11 von 27 aus der Distanz.
  • Auch innerhalb der Dreierlinie wusstn die Raptors zu überzeugen, die Hausherren trafen gegen Dallas knapp 50 Prozent Prozent aus dem Feld. Das lag unter anderem auch am starken Ball-Movement der Raptors. Immer wieder wurde der Extra-Pass gespielt und damit der offene Mitspieler gefunden. Den 44 erfolgreichen Field Goals gingen so 23 Vorlagen voraus.
  • Gegen Mitte des dritten Viertels schrieb DeAndre Jordan Mavs-Geschichte. Mit einem Offensiv-Rebound sicherte er sich das fünfte Double-Double der Saison - damit ist er der erste Spieler in der Franchise-Historie der Mavericks, der in jedem der ersten fünf Spiele zum Start einer neuen Saison ein Double-Double auflegte.

Toronto Raptors vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel

Rick Carlisle (Mavericks-Coach): "Unsere Defense zu Beginn der Partie war ... was ist ein jugendfreies Wort? Entsetzlich. Wir haben heute viele gute Dinge getan, aber wir müssen offensichtlich noch an ein paar Sachen arbeiten."

Nick Nurse (Raptors-Coach) über Kyle Lowry: "Er ist richtig gut. Jahr für Jahr pickt er sich Dinge heraus, die er verbessert."

Der Star des Spiels

Kyle Lowry. Der Point Guard der Raptors überzeugte als Floor General und dirigierte die Offense seines Teams mit seinem vierten Double-Double in Folge stark durch die Partie. Zusätzlich versenkte er auch noch den ein oder anderen Dreier vom Parkplatz - starker Auftritt von Lowry.

Der Flop des Spiels

Harrison Barnes. Gegen Ende des dritten Viertels hatte der Small Forward die Möglichkeit, Dallas mit zwei Freiwürfen erstmals in der Partie in Führung zu bringen - doch Barnes setzte beide Freebies an den Ring. Das passte zur durchwachsenen Leistung des 26-Jährigen, der bei seinem Comeback noch viel Rost zeigte (14 Punkte, 5/17 FG).

Coaching Move des Spiels

Die Defense ist eines der Aushängeschilder der Raptors, das stellten die Hausherren vor allem im vierten Viertel unter Beweis. Das Team von Head Coach Nick Nurse schaltete in der entscheidenden Phase der Partie vor allem in Sachen Intensität einen Gang höher und erzwang dadurch 6 Steals allein im vierten Durchgang. Die münzte Toronto dank starker Transition zumeist in direkte Punkte auf der Gegenseite um.

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