All-Star Weekend in der NBA: Der Zirkus ist in der Stadt!

SPOX
19. Februar 201806:00
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Das All-Star Weekend hat mit einem spektakulären All-Star Game sein Ende gefunden! Welche Spieler waren dabei und wie funktioniert der Modus? SPOX hat alle Infos!

Der neue Modus des All-Star Games

Die Unzufriedenheit war groß nach dem All-Star Game 2017 in New Orleans, nichts Neues, Kritik gab es schon in den Jahren zuvor reichlich - und auch zurecht. Mit 192:182 gewann der Westen das Show-Spiel und schon auf den ersten Blick wurde klar, was das große Problem war: Es wurde keine Defense gespielt, niemand schien die Partie ernst zu nehmen. Dazu bestimmte der Trade von DeMarcus Cousins von den Sacramento Kings zu den New Orleans Pelicans, der im Lauf des Spiels durchsickerte, die Schlagzeilen.

Es musste also etwas passieren und Commissioner Adam Silver scheute sich nicht, Veränderungen vorzunehmen, wie er es auch mit anderen Themen wie dem Draft oder der Resting Policy getan hatte. Das alte Format, bei dem der Westen auf den Osten traf, ist im Prinzip Geschichte. Während des Votings existierte diese Aufteilung zwar noch, doch die Spieler mit den meisten Stimmen aus ihrer Conference, Stephen Curry und LeBron James, durften danach ohne Restriktionen ihre Teams auswählen.

Es ist die große Änderung und sorgte für einen kleinen Hype, da das Konzept an sich eine gute Idee ist. Zwei Kapitäne wählen wie auf dem Freiplatz ihre Teams aus einem Pool der besten Spieler der Welt aus? Das sollte jedem einleuchten und bringt den Basketball zurück auf die Asphalt-Plätze dieser Welt mit rostigen Ketten als Netzen und Unebenheiten wegen Baumwurzeln und dergleichen.

Es ist aber auch noch ein wenig unausgegoren. Die Spieler verhinderten wohl, dass der Wahlprozess der Kapitäne live übertragen wurde. Eine verpasste Chance für die Liga, die so exzellentes Fernsehen hätte produzieren können. Wen wird LeBron als Erstes wählen? Wer muss bis zum Schluss warten? Allein schon für das Thema Trash-Talk hätte eine Live-Übertragung enorm viel bedeutet und nicht zuletzt LeBron forderte, dass die Auslese in Zukunft eben doch gezeigt wird.

Aller Unkenrufe zum Trotz entwickelte sich das wohl beste All-Star Game seit langer Zeit. Schon zu Beginn war zu sehen, dass die Spieler deutlich ernster an die Angelegenheit heran gingen. Es wurde Defense gespielt und es gab sogar taktische Fouls zu sehen. Seinen Höhepunkt fand das Spiel in der Schlussphase, als das Team von LeBron James in der Verteidigung die Intensität noch einmal deutlich erhöhte und das Spiel noch ihrem Gunsten entscheiden konnte.

Der Kapitän persönlich war es auch, der letztlich den Gamewinner traf. Das Team um Stephen Curry hatte zwar noch knapp 11 Sekunden Zeit, um die Partie in die Overtime zu bringen, doch LBJ und Co. verteidigten so stark, dass der Gegner keinen Wurf mehr erspielen konnte. James wurde danach zum dritten Mal in seiner Karriere zum MVP gekürt. Die komplette Zusammenfassung des Spiel gibt es hier.

Team Steph: Die Teilnehmer am All-Star Game

StarterReserve
Stephen Curry (Golden State Warriors)Damian Lillard (Portland Trail Blazers)
James Harden (Houston Rockets)Jimmy Butler (Minnesota Timberwolves)
DeMar DeRozan (Toronto Raptors)Draymond Green (Golden State Warriors)
Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks)Kyle Lowry (Toronto Raptors)
Joel Embiid (Philadelphia 76ers)Klay Thompson (Golden State Warriors)
Karl-Anthony Towns (Minnesota Timberwolves)
Al Horford (Boston Celtics)

Team LeBron: Die Teilnehmer am All-Star Game

StarterReserve
Kyrie Irving (Boston Celtics)LaMarcus Aldridge (San Antonio Spurs)
Kevin Durant (Golden State Warriors)Andre Drummond (Detroit Pistons)
LeBron James (Cleveland Cavaliers)Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder)
Anthony Davis (New Orleans Pelicans)Victor Oladipo (Indiana Pacers)
Paul George (Oklahoma City Thunder)Bradley Beal (Washington Wizards)
Kristaps Porzingis (New York Knicks)
Kemba Walker (Charlotte Hornets)

Der Samstag mit dem Dunk Contest und dem Three Point Contest

Der Samstag hat dem eigentlichen Event, dem All-Star Game, in den letzten Jahren ein wenig die Show gestohlen. Mit Stephen Curry, Klay Thompson und Eric Gordon gewannen beim Dreiercontest auch wirklich die absoluten Sniper der Liga und nahmen diesen Contest auch sehr ernst. Mit Ausnahme von Curry ist auch dieses Jahr wieder die Elite vertreten.

Und der Bewerb hielt, was er versprach. Titelverteidiger Gordon war chancenlos, während Thompson zumindest noch in die Finalrunde einzog. Dort musste er aber einem wie entfesselt werfenden Devin Booker von den Phoenix Suns den Vortritt lassen. Hier geht es zur ausführlichen Zusammenfassung.

Das Highlight des Abends war aber natürlich der Dunk Contest, der durch frühere epische Battles zwischen Michael Jordan und Dominique Wilkins oder den Shows von Vince Carter oder Zach LaVine noch immer ein Prestigeobjekt der Liga ist.

Der Wettbewerb im vergangenen Jahr war zwar erneut hochklassig, doch mit Glenn Robinson III (Indiana Pacers) und Derrick Jones Jr. (damals Phoenix Suns) kämpften nicht gerade die größten Namen um den Titel. Ein echter Superstar hat auch diesmal nicht seine Zusage gegeben, dennoch liest sich das Feld in dieser Ausgabe um einiges besser.

Die Teilnehmer am Dunk Contest und am Dreiercontest

Teilnehmer Dunk ContestTeilnehmer Dreiercontest
Donovan Mitchell (Utah Jazz)Devin Booker (Phoenix Suns)
Dennis Smith Jr. (Dallas Mavericks)Wayne Ellington (Miami Heat)
Victor Oladipo (Indiana Pacers)Paul George (Oklahoma City Thunder)
Larry Nance Jr. (Cleveland Cavaliers)Bradley Beal (Washington Wizards)
Klay Thompson (Golden State Warriors)
Tobias Harris (Los Angeles Clippers)
Kyle Lowry (Toronto Raptors)
Eric Gordon (Houston Rockets)

Im Vordergrund stand das Duell der Rookies zwischen Dennis Smith Jr. von den Dallas Mavericks und Donovan Mitchell von den Utah Jazz. Beiden wird nicht zu Unrecht eine große Zukunft nachgesagt und sie machten mit einigen spektakulären Dunks in der Saison bereits auf sich aufmerksam.

Mit Victor Oladipo nahm sogar ein aktueller All-Star teil und auch Larry Nance Jr. hat nun schon einige Jahre bewiesen, dass er vor allem über Ringniveau agiert. Damit wandelt er auf den Spuren seines Vaters, der 1984 den ersten Slam Dunk Contest der NBA-Geschichte für sich entscheiden konnte.

Und es ging spektakulär zu. Viermal wurde die volle Punktzahl von 50 gezückt, allein zweimal für Slams von Mitchell, der letztlich auch gewann. Den besten Dunk des Tages zeigte aber wohl Nance, der im Finale gegen den Jazz-Rookie knapp unterlag. Hier geht es zur Zusammenfassung.

Die Highlights des Dunk Contests im Video

Rising Stars Challenge: Der Auftakt zum Wochenende

Bevor sich am Wochenende die "erwachsenen" Stars die Ehre geben, wurde bereits in der Nacht auf Samstag das Wochenende mit der Rising Stars Challenge eröffnet, die ehemals als Rookie Challenge bekannt war. Auch hier wurde das Format jedoch in den letzten Jahren angepasst. Zwar spielen immer noch Erst- und Zweitjahresprofis in diesem Spiel, mittlerweile werden sie aber nicht mehr so gruppiert, sondern in ein "U.S. Team" und ein "World Team".

Das Team der Internationalen zeigte sich dabei bestens aufgelegt und schoss das Team USA mit 155:124 aus der Halle. Überragender Mann war Bogdan Bogdanovic, der sich für 26 Punkte und 7 Dreier verantwortlich zeigte. Wie zu erwarten spielte die Defense nur eine untergeordnete Rolle, beide Teams freuten sich über eine Menge Freiräume, die wiederum für ein krasses Dunk-Spektakel genutzt wurden.

Donovan Mitchell läutete die Show mit einem Alley-Oop übers Brett eindrucksvoll ein, aber auch Jaylen Brown - der Kelte hämmerte insgesamt sieben Dunks durch die Reuse - oder Dennis Smith Jr. ließen sich nicht lumpen und steuerten den ein oder anderen spektakulären Dunk bei. So kamen die Fans im Staples Center bereits zum Auftakt des All-Star Weekends voll auf ihre Kosten.

Die Teilnehmer an der Rising Stars Challenge

Team WorldTeam USA
Bogdan Bogdanovic (Kings)Lonzo Ball* (Lakers)
Dillon Brooks (Grizzlies)Malcolm Brogdon* (Bucks)
Joel Embiid (76ers)Jaylen Brown (Celtics)
Buddy Hield (Kings)John Collins (Hawks)
Lauri Markkanen (Bulls)Kris Dunn (Bulls)
Jamal Murray (Nuggets)Brandon Ingram (Lakers)
Frank Ntilikina (Knicks)Kyle Kuzma (Lakers)
Domantas Sabonis (Pacers)Donovan Mitchell (Jazz)
Dario Saric (76ers)Dennis Smith Jr. (Mavericks)
Ben Simmons (76ers)Jayson Tatum (Celtics)
Taurean Prince (Hawks)
De'Aaron Fox (Kings)

*verletzt