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Wann wollen wir Contender sein?

Die Boston Celtics haben viele Optionen
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Was passiert mit Isaiah Thomas?

Der letzte Pick des Draft 2011 hat eine unfassbare Saison hingelegt. Mit 28,9 Punkten pro Spiel schaffte er den Sprung zum All-Star und bewies sich in vielen Situationen als einer der besten Clutch-Scorer der Liga.

Mit seinem Salär von 6,5 Millionen Dollar ist er neben Steph Curry der wohl unterbezahlteste Spieler der Association, zumal es nächste Saison um 300.000 Dollar sinkt. Dann wird er Unrestricted Free Agent.

Bemühungen, den Vertrag von IT4 vorzeitig zu verlängern, sind bis dato noch nicht zu erkennen. Aus finanzieller Sicht macht es für Ainge auch durchaus Sinn, damit zu warten, denn Thomas Wert war nie höher als diesen Sommer und wird auch vermutlich nie höher sein. Ein langfristiger Maximal-Vertrag ist äußerst riskant, denn: IT4 ist auch schon 29. Und ein Blick in die Vergangenheit verrät, dass die Prime von besonders kleinen Spielern, die von ihrem Antritt leben, viel schneller vorbei ist das die der größer gewachsenen Kollegen.

Tritt dieser Fall auch bei Thomas mit einem Max-Deal ein, steht im Jahre 2020 im schlechtesten Fall ein Spieler mit 30 Millionen Dollar in den Büchern, der das Niveau von einem Nate Robinson in den Dreißigern nicht unbedingt übertrifft.

Was die Entscheidung rund um Thomas auch noch beeinflusst, ist der Draft 2017. In diesem besitzen die Celtics bekanntlich den ersten Pick in einem Jahrgang, in dem es vor talentierten Point Guards praktisch wimmelt. Behält man den Pick und draftet beispielsweise Markelle Fultz, dann könnte Thomas im nächsten Sommer verzichtbar sein, sofern Fultz die an ihn gesetzten hohen Erwartungen erfüllt.

Bleibt die Option eines Trades in diesem Sommer. Ein solcher ist mehr als unwahrscheinlich. Denn Ainge weiß, dass er der unglaublichen Euphorie in der Stadt einen Dämpfer setzen und sich selber unbeliebt machen würde. Thomas ist - gerade nach der Tragödie um seine Schwester und die Art und Weise, wie er damit umgegangen ist - unangefochtener Publikumsliebling.

Aus Sicht der Franchise ist es also die sinnvollste Variante, einfach ein Jahr abzuwarten und dann eine Entscheidung zu treffen. Denn so "billig" bekommt man im Sommer 2017 keinen Ersatz - und Thomas dürfte mit dem Wissen, weiterhin um einen dicken Vertrag zu spielen, nicht unbedingt weniger motiviert sein.

Er selber übt sich auch in Geduld und soll der Franchise mitgeteilt haben, dass ein neuer Vertrag warten kann - die Akquirierung von hochkarätigen Spielern sei wichtiger. "Ich werde der Organisation helfen, wo ich kann. Ich möchte einen Ring gewinnen. Wir waren dieses Jahr nah dran, weswegen ich es nun noch mehr möchte", erklärte er.