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Harden 1 - Westbrook 0

James Harden war mit 37 Punkten Topscorer der Partie
© getty

Die Houston Rockets sind ihrer Favoritenstellung gerecht geworden und haben das erste Spiel gegen die Oklahoma City Thunder klar gewonnen. Das direkte Duell zwischen den MVP-Kandidaten James Harden und Russell Westbrook ging beim 118:87-Erfolg der Rockets ebenfalls deutlich an Harden.

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Das Duell zwischen Russell Westbrook und James Harden stand besonders im Rampenlicht, doch nur einer der beiden MVP-Anwärter spielte auch wie einer: Harden. Der Mann mit dem wild wuchernden Gesichtshaar drehte nach einem langsamen Start in Hälfte zwei auf und kam auf 37 Punkte (13/28 FG), 7 Rebounds, 9 Assists und 3 Steals.

Westbrook hingegen wurde vom starken Patrick Beverley komplett abgemeldet. Er traf lediglich 6 seiner 23 Würfe, dazu leistete er sich bei 7 Vorlagen satte 9 Ballverluste. 22 Punkte und 11 Rebounds standen am Ende im Spielberichtsbogen hinter seinem Namen.

Die Thunder nahmen den Rockets mit den Würfen von Downtown zwar ihre stärkste Waffe, doch in der Zone dominierten Harden und Co. ihren Gegner nach Belieben. So zog Houston nach der Pause davon und feierte einen verdienten Blowout-Sieg.

Spiel zwei der Serie findet in der Nacht auf Donnerstag ebenfalls in Houston statt.

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Die Reaktionen:

James Harden (Rockets): "Wir predigen das gesamte Jahr, dass wir eine Menge Dreierschützen haben, aber auch wenn wir nicht so gut treffen, finden wir Wege, um zu gewinnen. Heute war ein weiteres Beispiel dafür. Wenn sie unsere Schützen eng verteidigen, dann zerstören wir sie eben in der Zone."

Russell Westbrook (Thunder): "Wir müssen besser darin sein, auf den Ball aufzupassen und Würfe zu treffen. Uns es fängt mit mir an. Außerdem ist es mein Job, den Jungs den Ball zu geben."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Westbrook, Andre Roberson, Victor Oladipo, Taj Gibson und Steven Adams begannen für OKC. Ihnen gegenüber standen Harden, Patrick Beverley, Trevor Ariza, Ryan Anderson und Clint Capela.

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1. Viertel: Hui! Der Einlauf-Nebel in der Arena hatte sich kaum verzogen, da ließ Houston die Colts rauchen. Beverley traf zweimal von Downtown, anschließend klaute er Russ den Spalding für den Fastbreak-Dunk. Dann war auch OKC wach. Roberson profitierte von Westbrook-Pässen und traf seine beiden ersten Würfe vom Perimeter. Die Rockets überdrehten jetzt und ballerten ohne Rücksicht auf Verluste drauf los. Airball Nummer drei in Minute sechs? Puh. Während Harden seine Dreier-Range noch nicht gefunden hatte, scorten die Thunder mehrfach in Transition. Aber der Drive vom Bärtigen funktionierte, vor allem gegen die Bigs - 29:27 OKC.

2. Viertel: Ohne die beiden Superstars machten vor allem Enes Kanter und Nene die Plays, Defense war in dieser Phase kaum zu sehen. Westbrook kam als erstes aufs Parkett zurück - und wurde gleich noch einmal von Beverley entnervt. Verkehrte Welt in Houston: OKC traf richtig gut von Downtown (6/13 Dreier), Harden zog und zog und zog. Und er punktete, punkte und punktete (18 Zähler). Capela verwandelte einen Circus Shot, während Gibson auf seinem Rücken hing - 59:54 Houston zur Pause.

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3. Viertel: Beverley stellte sich Westbrook in Transition in den Weg und nahm das Charge auf, gefolgt von einem weiteren Steal. Es war bereits Turnover Nummer acht von Westbrook. Kettenhund Beverley machte gerade den Unterschied, während die Thunder dreieinhalb Minuten ohne Punkte blieben. Die Konsequenz folgte auf dem Fuß: Adams streckte ihn mit einem harten Screen an der Grenze zum Illegalen auf die Bretter. Autsch! Kopfschmerzen hatte er danach mit Sicherheit, doch es hinderte ihn nicht daran, zwei weitere Longballs durch die Reuse zu schicken! Erstmals hatte Houston eine zweistellig Führung (73:62), OKC wurde zunehmend nervöser und Houston hatte jetzt das Visier eingestellt. 89:74 Rockets.

4. Viertel: Beverley übernahm den Aufbau von Harden und machte da weiter, wo er aufgehört hatte. Auch ohne den Bart auf dem Feld wuchs die Führung auf 20 Zähler an (98:78). Capela war Nutznießer mehrerer Alley-Oops, Harden tanzte noch ein paar Mal mit Kanter und Jerami Grant - es waren seine Punkte 35, 36 und 37. Als der Drops gelutscht war, ließ sich Beverley dann doch darauf ein, sich in der Kabine durchchecken zu lassen. Billy Donovan hisste vier Minuten vor dem Ende die weißte Flagge, Houston siegte mit 118:87.

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Der Star des Spiels: Patrick Beverley. Was für ein Teufelskerl! Wenn jemand Westbrook mit seiner Intensität nicht nur beeindrucken, sondern gar übertrumpfen kann, dann ist das eine seltene Leistung. Patrick Beverley war vom Start weg der aggressivste Spieler auf dem Court - und er sorgte für die Winning Plays. Dass er nach dem Beinahe-Knockout einfach weitermachte, spricht noch mehr für ihn. Seine 21 Punkte (8/13 FG) waren ein Playoff Career High, dazu lieferte er 10 Rebounds, 3 Assists und 2 Steals. Ebenfalls stark: die zweite Hälfte von James Harden.

Der Flop des Spiels: Russell Westbrook. Das Triple-Double-Biest hatte sich ein wenig zu viel vorgenommen und verzettelte sich das ein oder andere Mal bei seinen Angriffen (9 Ballverluste). Im Gegensatz zu Harden machte er seine Mitspieler nicht besser, hatte zudem gegen Beverley offensiv wie defensiv das Nachsehen. Ebenfalls schwach: Victor Oladipo (1/12 FG).

Das fiel auf:

  • Die Thunder hatten ihre Hausaufgaben gemacht und verteidigten die Dreierlinie mit dem Messer zwischen den Zähnen. Jedes Closeout zu den Shootern war hart und kompromisslos, doch sie erreichten damit ihr Ziel. Das beste Dreier-Team der Liga traf vor allem in der ersten Hälfte schwach, nach der Pause stieg die Quote noch auf 30 Prozent.
  • Es dauerte allerdings nicht lange, bis sich Houston darauf eingestellt hatte und den Spalding vermehrt nach innen gab. Vor allem Nene und Capela wüteten in der Zone und sorgten für die deutlichen Unterschied bei den Points in the Paint (62:38).
  • OKC ist normalerweise eine Macht unter den Brettern, doch in Sachen Offensivrebounds war dieses Mal Houston besser (14:7). Besonders mit ihrer Effizienz - sie münzten die 14 zweiten Chancen in 31 Punkte um - taten sie den Thunder weh.
  • Wie zu erwarten, verteidigte Roberson jede Minute gegen Harden, Westbrook kümmerte sich dagegen um Beverley. Auch im Frontcourt setzte OKC auf Cross-Matchups: Gibson spielte meiste gegen Ariza, Oladipo gegen Anderson.
  • Thunder-Coach Billy Donovan hatte die Marschroute ausgegeben, jedes Pick-and-Roll zu switchen. Das nutzten die Rockets clever und verwickelten vor allem Ariza mit Verteidiger Gibson in Pick-and-Rolls. Hin und wieder gab es auch einen Double Screen auf der gleichen Seite, um Adams oder Kanter zu zwingen, Harden aufzunehmen. Das Resultat war fast jedes Mal das gleiche: ein bärtiger Mann, der nach seiner Aktion mit einem imaginären Löffel in einem imaginären Kochtopf rührte.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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