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LeBron-Show - Cavs überleben wilden Auftakt

LeBron James
© getty

Die Cleveland Cavaliers haben ihr Auftaktspiel in der Erstrundenserie gegen die Indiana Pacers gewonnen. Beim 109:108 hatte der Titelverteidiger lange alles im Griff, musste am Ende dann aber doch mächtig zittern. Ein potenzieller Gamewinner von C.J. Miles verfehlte sein Ziel.

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Was für eine konfuse Schlussphase! Es war nicht wirklich souverän, wie sich die Cavaliers zum Auftakt der Playoffs 2017 präsentierten, insbesondere defensiv offenbarte das Team wie in der Regular Season eklatante Schwächen. Die Offense dafür war stark - und deswegen wurde Spiel 1 letztendlich auch gewonnen, obwohl am Ende einiges Glück im Spiel war.

LeBron James lieferte mit 32 Punkten, 13 Assists und 6 Rebounds über weite Strecken eine Glanzleistung ab, auch Kyrie Irving (23 Punkte, 11/27 FG) und Kevin Love (17, 5/9) punkteten fleißig. Channing Frye steuerte noch 11 Punkte von der Bank bei. Bei den Pacers wartete Paul George (29, 6/8 Dreier) lange auf Unterstützung, am Ende bekam er sie in Person von Rückkehrer Lance Stephenson (16) und Jeff Teague (15).

Spiel 2 der Serie findet in der Nacht auf Dienstag ebenfalls in der Quicken Loans Arena in Cleveland statt.

Die Reaktionen:

Paul George (Pacers) über den letzten Wurf: "In solchen Situationen muss ich den letzten Wurf bekommen. CJ (Miles) hat die Verantwortung auf sich genommen. Ich vertraue meinen Teammates mit ihren Würfen - das ist nicht das Problem. In dieser Situation muss ich aber den Ball haben."

LeBron James (Cavs): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg. Sehr zufrieden mit unserer Energie - wie emotional wir waren."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Der Champion eröffnete die Postseason in Bestbesetzung: Irving und Smith im Backcourt, dazu James, Love und der wiedergenesene Thompson. Bei den Pacers durften Teague, Ellis, George, Young und Turner die Partie eröffnen.

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1. Viertel: Beide Teams hatten zu Beginn keine Probleme mit der Offense - von Playoff-Intensität war in der Defense zumindest nicht viel zu sehen. Für Cleveland markierte allein Love 10 der ersten 16 Punkte, während die Pacers zunächst vor allem von Young und Turner angeführt wurden. Auch George beteiligte sich mit zwei schnellen Dreiern. Es ging zwölf Minuten rauf und runter - Irving und James verschafften den Cavs am Ende eine 34:29-Führung.

2. Viertel: Ein Highlight direkt zu Beginn: LeBron wurde kurzzeitig von seinem alten "Kumpel" Lance Stephenson verteidigt und schloss direkt im Post mit Foul gegen ihn ab - böser Blick natürlich inklusive. Überhaupt war der King nun deutlich mehr im Spiel, es blieb jedoch dabei, dass die Cavs-Defense nicht sattelfest war, weshalb man sich nie wirklich absetzte. 66:59 Cleveland.

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3. Viertel: George und James lieferten sich in den ersten Minuten ein Privatduell. Indiana kam bis auf 2 Punkte ran, aber einige starke Plays von LeBron und Irving (und einige Minuten gute Defense) sorgten wieder für mehr Entspannung. Ein brutaler Slam von James zur 90:78-Führung zwei Minuten vor Schluss setzte das Ausrufezeichen. 92:84 vor dem letzten Viertel.

4. Viertel: Wer hauchte den Pacers auf einmal wieder Leben ein? Lance Stephenson! 4:26 Minuten vor Schluss war die Cavs-Führung auf 2 Punkte geschmolzen. Cleveland stockte und ein weiterer Teague-Dreier brachte Indiana auf einmal die Führung, die LeBron und Irving aber sofort konterten. In der Folge machten die Pacers minutenlang keine Punkte, bevor George 40 Sekunden vor Schluss den Dreier zum 108:109 traf. LeBron schoss eine Fahrkarte. Die Pacers hatten noch 20 Sekunden für den Sieg, aber Cleveland forcierte den Ball weg von George - am Ende versuchte es Miles mit einem wilden Wurf, der jedoch sein Ziel verfehlte. Großes Glück für die Cavs!

Cavaliers vs. Pacers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. In seinem 200. Playoff-Spiel zeigte der King einmal mehr, dass er das Spiel stärker kontrollieren kann als jeder andere - zumindest offensiv. Er sezierte geduldig die Defense der Pacers und glänzte entweder als Vorbereiter oder als Scorer mit brutaler Effizienz. Am Ende musste aber auch er sich fragen, warum die Pacers überhaupt zurück ins Spiel kommen konnten. Sein Dreier-Versuch als Antwort auf George in der Schlussminute war keine ideale Entscheidung.

Der Flop des Spiels: Myles Turner. Es macht keinen Spaß, hier einen 21-Jährigen herauszustellen - aber Fakt ist, dass die Pacers viel mehr von ihrem Center brauchen, wenn sie eine Chance haben wollen. Turner agierte in der Offense ängstlich und in der Defense häufig konfus, zudem ließ er sich vom deutlich kleineren Thompson beim Rebound die Butter vom Brot nehmen. Immerhin: Im letzten Viertel steigerte er sich merklich.

Das fiel auf:

  • LeBron hielt sich zunächst vornehm zurück, konzentrierte sich aufs Passen und nahm erst nach fast zehn Minuten seinen ersten Wurf. Das ist für James nicht zwingend ungewöhnlich - und es zahlte sich aus. LeBron involvierte erst alle anderen in die Offense, insbesondere Love, der im ersten Viertel schon 10 Punkte machte, und übernahm dann im zweiten Viertel mehr und mehr selbst das Scoring, als sich das Feld für ihn auseinandergezogen hatte. Mit seinen Passfähigkeiten hatte er die Pacers da schon völlig durcheinandergewirbelt.
  • Defensiv übernahm er derweil nur relativ selten George, der primär von Smith und Jefferson verteidigt wurde. James selbst verteidigte zumeist Ellis und Stephenson, wobei er sich über das Duell mit Letzterem sichtlich freute. Das direkte Superstar-Duell sah man daher zumeist nur auf der einen Seite: George ließ sich die Aufgabe James nicht nehmen.
  • Die Pacers spielten über weite Strecken mit einem Lineup, in dem George der einzige wirklich kompetente Shooter war. Durch die Hereinnahme von Ellis hatte Indiana dafür noch einen weiteren Ballhandler, der die schwache Pick'n'Roll-Defense der Cavs attackieren konnte. Durch die vielen Penetrationen ergaben sich daher viele gute Würfe in Korbnähe. George nahm die Rolle als einziger Shooter derweil bestens an und schweißte den Cavs gleich 6 Dreier rein. Der Rest des Teams schaffte 5.
  • Man muss dazu allerdings auch sagen: Von der Intensität her spielten beide Teams absolut keine Playoff-Defense. Natürlich standen teilweise limitierte Individualverteidiger wie Ellis, Teague, Irving oder Love auf dem Court, dass aber häufig die simpelsten Switches verpennt wurden, war dann doch eher unentschuldbar. In der zweiten Halbzeit wurde es zumindest etwas besser - aber gerade den Pacers muss klar werden, dass sie in dieser Serie über 48 Minuten voll konzentriert auftreten müssen.
  • A propos Konzentration: Die Cavs trafen peinliche 51,9 Prozent von der Freiwurflinie (14/27). Diese Partie hätten sie andernfalls viel früher entscheiden können.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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