NBA

Dwight, der Gute-Laune-Bär

Von Jan Dafeld
Nicht nur einmal wurden Dwight Howard Probleme mit seinen Teamkollegen nachgesagt
© getty

Dwight Howard stellt sich ESPN zum Kreuzverhör und beweist, dass er doch eigentlich ein lieber Kerl ist. Kevin Durant und Tyronn Lue kramen derweil tief in der Motivationskiste. Die Sixers sorgen endlich mal wieder für Schlagzeilen. Und: Latrell Sprewell > Stephen Curry.

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Gute-Laune-Bär der Woche: Die Saison geht in die ganz heiße Phase! In den Conference Finals fliegen die Fetzen! Die Finals stehen vor der Tür! Um welchen Spieler muss sich da natürlich die NBA-Newswelt drehen? Ist doch klar: Dwight Howard, den fleischgewordenen Erfolgshunger. Der stellte sich unter der Woche in heldenhaftem Wagemut nämlich dem ESPN'schen Inquisitionsverfahren - und zeigte sich dabei ähnlich selbstkritisch und einsichtig wie - Achtung, GoT-Spoiler!!! - Stannis Baratheon nach der Opfergabe der eigenen Tochter.

Das schlechte Verhältnis zu James Harden? Für ihn unerklärlich, wahrscheinlich auf äußere Einflüsse zurückzuführen. Das schlechte Verhältnis zu Kobe? Er habe von Anfang an gesagt, man müsse die Egos zurückstellen und er wollte unbedingt mit Kobe spielen, aber der wohl leider nicht mit ihm. Seine Intrige gegen Stan van Gundy? Ein großes Missverständnis, er wollte nur das Beste für sein Team.

Da fällt uns jetzt aber ein Stein vom Herzen! Dwight, wir hatten zwischenzeitlich tatsächlich leichte Zweifel, dass Du vielleicht gar nicht der Gute-Laune-Bär ist, der du zu sein vorgibst. Schön, dass diese nach diesem Interview nun für alle Zeiten vom Tisch sind.

Motivationstricks der Woche: A propos Gute-Laune-Bär: Bei den Oklahoma City Thunder herrscht auf dem Feld ganz Rockets-like zeitweise offenbar auch eine Stimmung, wie man sie sonst wohl höchstens auf einer gemeinsamen Geburtstagsfeier von DeAndre Jordan und Mark Cuban finden könnte. In der ersten Halbzeit der 91:118-Pleite der Thunder führte Dion Waiters den Spalding nach einem Warriors-Turnover, Kevin Durant forderte ein Alley-Oop-Anspiel, bekam es nicht, wurde dann aber an der Baseline angespielt und traf per Jumper über Draymond Green hinweg.

Der Dank für den Assist von Waiters? Während der anschließenden Auszeit lief KD zu seinem Teamkollegen hin und erklärte ihm, dass er sich mal gehörig "effen" könnte. Der obligatorische Schulter-Rempler folgte natürlich prompt. Zu den weiteren Motivations-Kniffen der Thunder in engen Spielen gehören übrigens die aufmunternden "Ich habe mit deiner Freundin geschlafen", "Ich hätte lieber Dwight Howard als Teamkollege" und - Achtung, GoT-Spoiler!!! - "du wolltest doch heute mit der neuen Staffel anfangen - Jon Snow ist gar nicht tot!"

"Halt mal kurz die Fresse" der Woche: Dass es in der NBA nicht immer zugeht wie bei Oma Elfriedes Kaffekränzchen, bewiesen neben den Thunder auch die Cavaliers. Mehreren Medienberichten zufolge griff Coach Tyronn Lue dort nämlich auf eine ganz besondere Methode zurück, um sich, anders als sein Vorgänger, innerhalb seines Teams sofort Respekt zu schaffen. Zum Einstand des Trainers gab es in Cleveland nämlich keinen Kuchen, sondern einen echten Affront für den King.

Als sich James während Lues erster Ansprache zu Wort meldete, fauchte dieser: "Halt die Fresse, ich weiß was ich tue." Und James so: Hallo? Bin ich vor dem Spiel vielleicht nicht in meine eigene Kabine gegangen? Wir würden unsere gesamte Swaggy-P-Trikotsammlung dafür geben, um James' verdutzten Gesichtsausdruck miterlebt zu haben.

Aber: Erfolg scheint die Methode ja gehabt zu haben. Auch wenn es für LeBron wohl die größte Abfuhr war, seit... ja, wahrscheinlich nur seit dem 12. April. Damals veröffentlichte Instagram-Model Rachel Bush nämlich den Screenshot eines versuchten Anbandelns seitens Lebron. Ihr Kommentar: "Haha wut?" Schwere Zeiten für den King. Zum Glück hat er zuletzt ja wenigstens den ein oder anderen Playoff-Win, der ihn ablenken konnte, gefeiert.

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