Rockets feiern Harden-Comeback

SPOX
30. März 201609:43
James Harden und seine Rockets fuhren einen wichtigen Sieg eingetty
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Die Houston Rockets sehen bei den Cavs wie der sichere Verlierer auf, ehe James Harden aufdreht und für ein grandioses Comeback sorgt. Auch die Bulls dürfen dank Jimmy Butler weiterhin auf die Playoffs hoffen, während OKC ohne Kevin Durant bei den Pistons verliert. Und: Charlotte souverän, Orlando furios.

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Indiana Pacers (39-35) -Chicago Bulls (37-37) 96:98 (BOXSCORE)

Ein Blick auf die Tabelle vor dem Tip-Off verriet: Wollen die Bulls noch eine realistische Chance auf die Playoffs haben, musste nach zuletzt vier Niederlagen in Folge unbedingt ein Sieg her. "Wir müssen die Hoffnung aufrecht erhalten und jedes Spiel als ein Endspiel betrachten", gab Derrick Rose die entsprechende Marschroute vor.

Wer allerdings mit einem nervösen Duell gerechnet hatte, sah sich zunächst getäuscht. Beide Teams fanden früh ihren Wurfrhythmus und hatten ihre Runs - es blieb aber stets eng. So musste die Entscheidung im Schlussviertel her, das die Pacers unglücklicherweise ohne Paul George beginnen mussten. Der Forward hatte sich zum Ende des dritten Viertels verletzt. Bis dato kam er auf 20 Punkte und war Dreh- und Angelpunkt der Offensive seines Teams. Nach seiner intensiven Behandlung und der Rückkehr 7 Minuten vor Schluss war PG-13 allerdings nicht mehr auf der Höhe und erzielte keinen weiteren Zähler.

Dadurch kam es zum Bruch bei den Hausherren, die im letzten Viertel nur noch 12 weitere Punkte erzielten (22 Prozent FG). Allerdings konnten die Bulls daraus nicht wirklich Kapital schlagen, da sie auch jede Menge offene Würfe liegen ließen und zudem sechs Mal den Ball herschenkten. Es kam zum Showdown in den Schlusssekunden. Dort war es dann Jimmy Butler, der per Jumper aus dem Dribbling für den Endstand sorgte, da im Gegenzug C.J. Miles den Buzzerbeater von Downtown auf den Ring setzte.

Die Bulls (Rang neun) haben nun noch zwei Spiele Rückstand auf die Pacers (Rang 8), durch diesen Sieg aber den Tiebreaker auf ihrer Seite. Großen Anteil daran hatte neben Butler (14 Punkte, 4 Rebounds) Nikola Mirotic, der von der Bank kommend 28 Punkte (7/13 3FG, Highlights im Video) und 10 Rebounds auflegte. Für die Pacers streute Ian Mahinmi 18 Zähler ein, George kam neben seinen 20 Punkten auf 9 Rebounds, 5 Assists und 4 Steals.

Orlando Magic (31-43) - Brooklyn Nets (21-53) 139:105 (BOXSCORE)

Auch wenn die Playoffs keine Rolle mehr spielen, wollen es die Magic noch einmal wissen. "Es wäre schön, wenn wir die Saison mit einem positiven Run beenden. Dann geht jeder von uns mit einem guten Gefühl in den Sommer und dann können wir ganz in Ruhe schauen, woran wir arbeiten müssen", erklärte Victor Oladipo vor dem Tip-Off.

Dieser Abend lief für dieses Anliegen definitiv in die richtige Richtung und brachte zudem die Erkenntnis, dass effizientes Shooting anscheinend nicht zu den Dingen gehört, an denen gearbeitet werden muss. Denn die Jungs aus Disneyland schossen mit 61,5 Prozent aus dem Feld alle Lichter aus und führten zwischendurch mit 37 Punkten Differenz. So hatten die Zuschauer im Amway Center trotz fehlender Spannung jede Menge Spaß.

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Letzteres ließ sich von Nets-Coach Tony Brown sicherlich nicht behaupten, der an der Seitenlinie fast schon resigniert mit ansehen musste, wie sein Team auf jegliche Verteidigungsmaßnahmen verzichtete. Immerhin im Angriff lief es (etwas) besser, aber da muss man sich ja auch nicht anstrengen.

Für die Magic kamen sieben Spieler in dern zweistelligen Punktebereich, darunter vier Akteure der Bank-Formation (Andrew Nicholson: 24 Punkte). Topscorer der Starter war mit einer überragenden Trefferquote von 9 von 11 aus dem Feld Highflyer Aaron Gordon mit 20 Punkten nebst 4 Rebounds.

Philadelphia 76ers (9-66) - Charlotte Hornets (43-31) 85:100 (BOXSCORE)

Die Playoffs sind für die Hornets beinahe schon sicher (am Freitag geht es erneut gegen Philly), nun geht es laut Kemba Walker darum, "den Rhythmus aufrecht zu erhalten" - was gegen mal wieder harmlose Sixers zweifelsfrei eine leichte Aufgabe war. Denn das Schlusslicht der Liga traf im ganzen Spiel nur 31 Prozent seiner Würfe, ohne, dass sich Charlottes Defense besonders strecken musste.

So war es kein Wunder, dass der Vorsprung der Gäste zur Pause bereits 16 Punkte betrug und bis zum Ende hielt. Zwar kam Philly im vierten Viertel noch einmal auf 78:88 heran, doch ein Dreier von Walker ließ die Hoffnung auf ein Comeback im Keim ersticken. Den Assist spielte übrigens Nicolas Batum, der ein überragendes Spiel ablieferte und sein zweites Triple-Double der laufenden Saison auflegte (Highlights im Video).

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Der Franzose kam auf 19 Punkte (8/16 FG), 12 Rebounds und 12 Assists und heimste Lob von den Head Coaches beider Seiten ein: "Immer wenn wir ein Big Play brauchten, hat er eins geliefert", so Steve Clifford von den Hornets. Sein Gegenüber Brett Brown fügte an: "Er hat gezeigt, dass er zur Elite auf dem Flügel gehört."

Tatkräftig unterstützt wurde er unter anderem von Walker (16 Punkte, 5 Rebounds) und Cody Zeller, der mit 18 Punkten (7/8 FG) und 11 Rebounds auf ein Double-Double kam. Bei den Sixers, denen derzeit nur zehn gesunde Spieler zur Verfügung stehen, sorgten Robert Covington (18 Punkte, 7 Rebounds) und Ish Smith (15 Punkte, 6 Assists) für Lichtblicke.

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Detroit Pistons (40-35) - Oklahoma City Thunder (52-23) 88:82 (BOXSCORE)

Kein Kevin Durant, kein Problem? Von wegen! Der MVP von 2014 erhielt eine wohlverdiente Pause und musste hilflos mit ansehen, wie seine Thunder eine etwas unerwartete Niederlage kassierten und damit ihren Lauf von zuletzt acht Siegen in Folge beendeten. Der Vorsprung auf die viertplatzierten Clippers beträgt allerdings noch fünf Spiele - am Freitag kommt es zum direkten Duell.

Die Pistons hingegen sitzen noch nicht ganz so fest im Playoff-Sattel, haben ihre Ambitionen dank einer starken Defensiv-Leistung aber unterstrichen. Das Team von Head Coach Stan van Gundy verteidigte vor allem im dritten Viertel auf hohem Niveau und ließ in diesem nur 9 Punkte zu - bei einer Thunder-Wurfquote von nur 15 Prozent! Die Folge: Ein 20:2-Lauf der Pistons, der einen knappen Rückstand in eine recht deutliche Führung ummünzte.

Allerdings bewies OKC Moral und verkürzte im vierten Viertel noch einmal auf einen Punkt, doch Detroit behielt die Nerven und zog wieder davon. Bester Mann bei Motor City war Marcus Morris mit 24 Punkten und 7 Rebounds, Andre Drummond schnappte sich bei 13 Zählern 15 Boards.

Auf der anderen Seite legte Russell Westbrook 24 Punkte, 4 Rebounds und 6 Assists auf, erwischte mit 8 von 28 Treffern aus dem Feld aber einen schwachen Tag. Da war er allerdings nicht der einzige: "Wir haben heute alle schreckliche Wurfentscheidungen getroffen und sind schlampig mit dem Ball umgegangen", so Randy Foye (9 Punkte, 3/9 FG).

Cleveland Cavaliers (52-22) - Houston Rockets (37-38) 100:106 (BOXSCORE)

Auch bei den Cavs bekam mit LeBron James ein Ex-MVP eine Pause - was zunächst allerdings ohne nennenswerte Auswirkungen zu bleiben schien. Denn die Cavs erarbeiteten sich gegen schwach startende Rockets eine 20-Punkte-Führung (62:42) - hatten sich aber anscheinend zu früh auf ein lockeres Auslaufen eingestellt.

Denn die Rockets, die im Kampf um die Playoffs jeden Sieg brauchen, starteten ein grandioses Comeback. Oder besser gesagt: James Harden startete ein grandioses Comeback. Nachdem "The Beard" drei Viertel lang nur ein Schatten seiner Selbst war und kaum Würfe traf, übernahm er im vierten Viertel das Kommando und streute innerhalb von 12 Minuten mal eben 18 Punkte ein - und damit zwei mehr als die komplette Cavs-Mannschaft im besagten Durchgang (35:16).

"Die ersten drei Viertel waren nur dafür da, herauszufinden, wie der Gegner spielt. Wir waren trotz des hohen Rückstands immer optimistisch, weil sie nie gut getroffen haben", so Harden zur "Taktik" der Texaner. Am Ende hatte er übrigens 27 Punkte, 6 Rebounds und 8 Assists auf dem Tacho stehen, während auf der anderen Seite Kyrie Irving (31 Punkte, 8 Assists) vergeblich versuchte, die Abwesenheit des Königs zu kompensieren.

Der Spielplan im Überblick