NBA

Kettenhund killt fahrlässige Cavs

Von SPOX
Tony Allen (m.) stellte Kyrie Irving und LeBron James dieses Mal in den Schatten
© getty

Kettenhund Tony Allen springt für die etlichen verletzten Kollegen ein und so sorgen die Grizzlies mit einer Rumpftruppe für den Überraschungssieg gegen die Cavs, die ihren angeschlagenen Gegner komplett unterschätzen. Auch die Spurs müssen sich überraschend geschlagen geben, während die Warriors sich zum Sieg zittern und dabei den nächsten NBA-Rekord aufstellen.

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Charlotte Hornets (34-28) - Minnesota Timberwolves (20-44) 108:103 (BOXSCORE)

Es ist noch gar nicht allzu lange her, das sorgten Zach LaVine und Aaron Gordon beim All Star Weekend für die Wiederbelebung des Slam Dunk Contests. Nicht wenige Experten beschwerten sich nach dem Spektakel aber darüber, dass LaVine zu Unrecht gewonnen habe.

In Charlotte wollte der Timberwolves-Guard anscheinend noch einmal beweisen, warum er der Slam Dunk Champion ist. So haute LaVine, im Fastbreak einen unglaublichen 360-Grad-Dunk durch die Reuse. Selbst das Publikum in Charlotte war beeindruckt. Am Ende stand LaVine bei 19 Punkten (7/20 FG). Die Niederlage konnte er aber durch seine spektakuläre Szene nicht verhindern.

Auf der Gegenseite hatte LaVine seinen Widersacher in Kemba Walker. Charlottes Spielmacher erwischte mal wieder einen sehr starken Abend und führte sein Team vorbildlich mit 34 Punkten (6/9 Dreier), 6 Assists und 7 Rebounds an. Gemeinsam mit Al Jefferson (20 Punkte, 9/14 FG) bildete er ein höchst effektives Duo.

Das sorgte schließlich auch dafür, dass die Hornets besser aus der Halbzeit kamen und im dritten Viertel den Grundstein für den Sieg legten, indem sie den bärenstarken Karl-Anthony Towns (28 Punkte, 11/18 FG, 14 Rebounds) zumindest kurzzeitig in Schach hielten und sich den Abschnitt mit 35:26 holten. Minnesota kämpfte zwar vorbildlich, kam am Ende aber nicht mehr ran.

Cleveland Cavaliers (44-18) - Memphis Grizzlies (38-25) 103:106 (BOXSCORE)

Als Grizzlies-Coach Dave Joerger vor dem Spiel erfuhr, dass sein Point Guard Mike Conley aufgrund einer Fußverletzung nicht spielen könne, entschloss er sich gleich komplett den Schongang einzulegen. So ließ er mit Zach Randolph und Matt Barnes zwei weitere Starter im Back-to-Back-Game auf der Bank, Chris Andersen fehlte ebenfalls verletzt. Gegen Memphis Rumpftruppe sahen die Cavs also schon wie der sichere Sieger aus.

Genau so trat Cleveland dann auch auf. Die Cavaliers schienen sich schon vorher zu sicher zu sein, unterschätzten den Gegner und spielten nicht mit dem nötigen Fokus. Sie leisteten sich einen fürchterlichen Saisonrekord von 25 Ballverlusten und luden Memphis dank schlampiger Defensive immer wieder zu einfach Punkten ein. Die Grizzlies-Reservisten dagegen gingen ans Limit und fügten den Cavs am Ende eine ganz bittere Niederlage zu.

"Kein Spieler ist ohne Grund in dieser Liga. Wir haben sie heute nicht respektiert und deswegen haben sie uns geschlagen", stellte ein erboster LeBron James fest. Clevelands Superstar war mit 28 Punkten (11/19 FG) und 9 Rebounds der beste Mann seines Teams und brachte die Cavs mit einem Dreier drei Sekunden vor Schluss sogar noch einmal ganz dicht ran, ehe Vince Carter (15 Punkte) schließlich von der Freiwurflinie alles klar machte.

Auf der Gegenseite drehte ein Spieler auf, den James eigentlich vor allem in der Defense fürchtet. Kettenhund Tony Allen nutzte seine Chance als Starter und stellte einen persönlichen Saisonrekord von 26 Punkten (11/17 FG) auf. In der Defensive war er zudem mit 5 Steals gewohnt stark. Gemeinsam mit Jamychal Green (16 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists) nutzte Allen die Fehler von Kyrie Irving (27 Punkte, 7 Turnover) gnadenlos aus und schenkte Memphis so den Überraschungserfolg.

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Indiana Pacers (34-30) - San Antonio Spurs (53-10) 99:91 (BOXSCORE)

Das nächste Kapital im Upset-Wahnsinn. Nicht nur die Cavaliers sondern auch die Spurs kassierten eine überraschende Niederlage. Der Abend hatte für die Texaner schon nicht gut angefangen, schließlich gab das Team kurz vor dem Spiel bekannt, dass Coach Gregg Popovich aufgrund einer medizinischen Situation in seiner Familie zuhause blieb und nicht mit nach Indiana reiste.

So war Popovichs Assistent Ettore Messina verantwortlich an der Seitenlinie und der Italiener sah ein von der Defense geprägtes Spiel, in dem die Pacers vom Start weg die Oberhand besaßen. Dank eines starken ersten Viertels, das Indiana mit 25:13 für sich entschied, konnten die Pacers San Antonio auf Abstand halten. Für Paul George war das der Schlüssel. So betonte der Flügelspieler: "Wir wussten, dass wir nur dann eine Chance haben, wenn wir von der ersten Minute an perfekt spielen. Das hat uns motiviert."

Vor allem George selbst schien motiviert. Er glänzte mit starker Verteidigung und 23 Punkten (7/20 FG) in der Offensive, wobei Monta Ellis mit 26 Punkten und 8 von 13 verwandelten Feldwürfen der Topscorer der Pacers war, die San Antonio bei lediglich 35,4 Prozent verwandelten Feldwürfen (4/28 Dreier) hielten.

Popovich-Vertretung Messina wollte die Niederlage nachher aber nicht zu hoch hängen. "Wir waren heute einfach nicht so gut in Form wie sonst. Wir hatten einige gute Gelegenheiten und haben sie nicht genutzt. Das passiert manchmal", meinte Messina, der in LaMarcus Aldridge (23 Punkte, 12 Rebounds) und Kawhi Leonard (23 Punkte, 9/23 FG) seine Topscorer hatte.

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