NBA

Rockets siegen in Foul-Festival

Von Jan Dafeld
Dwight Howard gewann das Duell in der Zone gegen DeAndre Jordan früh für sich
© getty

Die Houston Rockets haben ihr erstes Heimspiel in dieser Saison gegen die Los Angeles Clippers mit 107:97 gewonnen. Die Gäste verpassten somit die Chance, sich für ihr Playoff-Aus im Sommer zu revanchieren.

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Die Partie wurde über weite Strecken von der Hack-a-Taktik dominiert. Dwight Howard (22 Punkte, 16 Rebounds), Clint Capela (7 Punkte, 10 Rebounds), DeAndre Jordan (16 Punkte, 11 Rebounds) und Josh Smith (6 Punkte, 2 Rebounds) wurden allesamt absichtlich an die Linie geschickt. Insgesamt kamen beide Teams zusammen auf 78 Freiwürfe.

James Harden ging zehnmal an die Linie und traf jeden seiner Versuche. Der Shooting Guard beendete die Partie mit einem Double-Double und kam auf 18 Punkte und 11 Assists. Trevor Ariza war bei 3 seiner 4 Dreierversuche erfolgreich und beendete das Spiel mit 17 Punkten.

Bei den Clippers war Blake Griffin mit 22 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists bester Akteur. Chris Paul kam auf 12 Punkte, 10 Assists und 7 Steals, JJ Redick erzielte 19 Punkte (4/9 Dreier), drehte aber erst spät auf.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Überraschungen auf beiden Seiten. Ohne den gesperrten Lawson starten Patrick Beverley und Harden im Backcourt, Ariza beginnt als Small Forward. Capela und Howard bilden den Frontcourt. Die Clippers setzen wie gewohnt auf Paul, Redick, Mbah a Moute, Griffin und Jordan als erste Fünf.

6.: Start nach Maß für die Rockets. Howard dominiert die Zone nach Belieben, Harden geht immer wieder an die Linie. Mbah a Moute sammelt derweil Foul um Foul, nach gutem Start geht bei den Clippers nun auch offensiv nur noch wenig. 21:9 Houston.

12.: Brutales erstes Viertel für die Clippers. 24 Prozent aus dem Feld, 11 Prozent von Downtown, bei den Gästen läuft absolut gar nichts. Auf der Gegenseite hat Harden mit 11 Punkten und 5 Assists ein gutes erstes Viertel hingezaubert. 38:17 für die Rockets.

18.: Zum Unmut des Publikums setzt L.A. jetzt auf die Hack-a-Howard-Taktik. Der macht seine Sache von der Linie aber gar nicht so schlecht, sodass die Clippers den Rückstand trotz verbessertem Zusammenspiel in der Offensive nicht wirklich verringern können. 48:29 Houston.

21.: Das Spiel geht nun hin und her. Erst wird statt Howard Capela an die Linie geschickt, als die Clippers dann aber auf 14 rankommen, dreht Bickerstaff den Spieß um und lässt nun Jordan foulen. 54:36 Rockets.

24.: Die Clippers spielen ihren besten Basketball des Abends und verkürzen tatsächlich nochmal. Redick vergibt jedoch einen offenen Dreier, dann legt Paul den Spalding mit dem Buzzer daneben, so bleibt es bei der zweistelligen Rockets-Führung, mit 57:46 geht's in die Pause.

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31.: Die Clippers und vor allem DeAndre Jordan kommen defensiv engagierter aus der Kabine. Dank eines verbesserten Redick verkürzt Los Angeles so auf sechs Zähler. Ariza ist jedoch zur Stelle und trifft zwei schnelle Dreier. 67:58 Houston.

38.: Die Clippers bleiben zu inkonstant und schaffen es einfach nicht, mal einen echten Run hinzulegen. Defensiv läuft bei L.A. nun auch wieder wenig zusammen. 91:74 Houston, die Zeit wird knapp.

44.: Prigioni, Rivers, Stephenson, Johnson, Aldrich - die Clippers werfen das Handtuch und bringen ihr Garbage-Time-Lineup. Bei einem Stand von 101:87 verständlich, das Spiel heute wird an die Rockets gehen.

48.: Die Clippers-Reservisten verkürzen nochmal ein klein wenig, anbrennen tut hier aber nichts mehr. Mit 107:97 behalten die Rockets die Oberhand,

Rockets vs. Clippers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Dwight Howard zeigte sich von der Linie mit 6 von 16 zwar mal wieder nicht gerade eiskalt, legte mit seinem dominanten Start ins Spiel aber den Grundstein für den Erfolg der Rockets. D12 dominierte früh die Zone und pflückte sich anfangs Rebound um Rebound. Jordan sah gegen den Center erst Land als L.A. schon mit 20 Punkten im Rückstand lag. Am Ende kam Howard in 26 Minuten auf 22 Punkte und 14 Rebounds.

Der Flop des Spiels: Die Clippers-Bank. Die Reservisten der Gäste bleiben eine klare Problemzone. Vom erwarteten Upgrade gegenüber der Vorsaison ist viel zu selten etwas zu sehen. Ob Austin Rivers (1/5 FG), Jamal Crawford (1/8 FG), Lance Stephenson (5 Fouls, 0 Punkte) oder Paul Pierce (1/4 FG) - keiner der Reservisten, die länger ran durften, konnte auch nur annähernd überzeugen.

Das fiel auf:

  • Im generell desolaten ersten Viertel trat bei den Clippers ein altbekanntes Problem besonders extrem auf: 21 Rebounds ließen die Gäste zu und schnappten sich derer selbst nur sechs. Howard und Capela dominierten Jordan und Griffin nach Belieben und griffen sich mehr Offensivrebounds als die Clippers als Team Rebounds überhaupt.
  • Das von vielen befürchtete Hack-a-X-Spielchen ließ etwas auf sich warten, dominierte dann aber im zweiten Viertel. Rivers und die Clippers fuhren zunächst gut mit den Fouls an Howard und Capela, ihr kleiner Run wurde dann jedoch durch die schwachen Freiwürfe von Jordan zunichte gemacht. So neutralisierten sich die miesen Freiwerfer praktisch gegenseitig.
  • In Abwesenheit des gesperrten Lawson übernahm Harden die Rolle des Ballführenden noch häufiger als ohnehin schon. Die Clippers reagierten darauf immer wieder mit plötzlichem Doppeln im Backcourt und zwangen die Rockets so zu mehr Ball Movement.
  • Ähnliches Bild auf der Gegenseite: Nachdem Griffin in Halbzeit eins praktisch noch als einziger Clipper Wege fand, den Ball im Korb unterzubringen, war der Forward im zweiten Durchgang mehr und mehr als Passer im Einsatz. Nur zwei Punkte, aber vier Assists verbuchte Griffin im dritten Viertel.

Der Spielplan im Überblick