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Rekord-Duncan reicht nicht

Boris Diaw (l.) gegen DeAndre Jordan - beide Teams lieferten sich heiße Duelle
© getty

In der mit Abstand besten Serie der ersten Runde haben die Los Angeles Clippers den wichtigen Auswärtssieg bei den San Antonio Spurs landen können und damit zum 2:2 ausgeglichen. Beim 114:105 rehabilitierte sich vor allem Point Guard Chris Paul für seine schwache Leistung in Spiel 3, auch Blake Griffin glänzte.

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Nach nur 73 Punkten im ersten Auswärtsspiel funktionierte die Offense der Clippers. Paul legte trotz Foulproblemen 34 Punkte und 7 Assists auf, Griffin schnappte sich neben 20 Punkten auch noch 19 Rebounds. Für die Spurs punkteten Kawhi Leonard (26) und Tim Duncan (22) am besten.

In einer unglaublich engen ersten Hälfte konnte sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen, die Spurs und Clippers waren absolut gleichwertig. Weil bei den Clippers jedoch insgesamt mehr Würfe fielen (über 50 Prozent), gingen die Gäste mit einem knappen 51:47 in die Kabine.

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Diesen Rückstand machten die Spurs im dritten, durch viele Fouls und Unterbrechungen geprägten Viertel jedoch wieder wett, und als DeAndre Jordan gleich vier Freiwürfe in Folge vergab und Kawhi Leonard einen Midrange-Jumper traf, schien sich das Momentum gewendet zu haben - San Antonio führte mit 70:69. Danach legte L.A. jedoch prompt einen Run hin und führte in den ersten Minuten des Schlussviertels sogar mit 11, weil Austin Rivers und Jamal Crawford aufdrehten. Die Spurs bemühten sich nach Kräften, kamen in der Schlussphase jedoch nicht mehr ran.

Damit fahren beide Teams wieder nach Los Angeles, wo die Clippers am Dienstag ihr drittes Heimspiel bestreiten.

Die Reaktionen:

Chris Paul (Los Angeles Clippers): "Ich war einfach aggressiver [als in Game 3]. Alle haben mir gesagt, dass ich zu passiv war, also wollte ich angreifen. Niemand hat das Momentum, es steht 2:2. Den Spurs ist es egal, ob sie daheim oder auswärts spielen. Wir müssen uns jetzt ausruhen und für Dienstag bereit sein."

Gregg Popovich (Coach San Antonio Spurs): "Wir sind nicht so gut und sie nicht so schlecht wie es am Freitag aussah, ganz sicher nicht."

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Der Star des Spiels: Chris Paul. So rehabilitiert man sich für 7 Punkte und 6 Turnover. Paul war an diesem Abend einfach meisterhaft: 34 Punkte, 7 Assists, 10/10 von der Linie, nur zwei Ballverluste. Immer wieder fand er die weiche Zone zwischen Korb und Dreierlinie und versenkte den Midrange-Jumper. Als er sich sein fünftes Foul einhandelte, ließ ihn Doc Rivers nur kurz draußen, und es funktionierte. Die Spurs konnten das sechste Foul nicht ziehen - und CP3 bestrafte sie.

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Der Flop des Spiels: Danny Green. Da lief absolut gar nichts zusammen beim Scharfschützen der Spurs. 28 Minuten spielte er, nahm sechs Dreier - und verwarf sechs Dreier. Kein einziger Zähler, dazu nur 2 Rebounds und 2 Assists - das war nix!

Das fiel auf:

  • Die so oft kritisierte Bank der Clippers spielte an diesem Abend groß auf - so sie denn durfte. Doc Rivers' Sohn Austin legte die beste Playoff-Performance seiner noch jungen Karriere hin. Auch Jamal Crawford versorgte die Gäste immer wieder mit wichtigen "Buckets", darunter auch im Schlussviertel, als er einen wunderschönen Driving Layup mit richtig viel English versenkte. 16 Punkte für Rivers, 15 für Crawford, und auch Big Baby Davis konnte sich nützlich machen. So ging das Duell der Benches mit lediglich 39:33 an die Hausherren.
  • Hack-a-Jordan durfte sich im dritten Viertel kurz zeigen: Nachdem DeAndre Jordan zwei Freiwürfe vergeben hatte, ließ ihn Gregg Popovich prompt foulen - es folgten zwei weitere Backsteine. Rivers reagierte und nahm Jordan aus dem Spiel. Als er später jedoch zurückkehrte, setzte Pop die Taktik nicht weiter um - bis noch knapp sechseinhalb Minuten zu spielen waren. Foul gegen Jordan - und DJ musste wieder runter.

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  • Trotzdem eine durchaus diskussionswürdige Taktik von Pop, der sein Team mehrfach näher an oder sogar in die Penalty schickte, nur um Jordan aus dem Spiel zu bekommen. Resultat: Jedes Foul schickte die Clips an die Linie.
  • Es war kein Spiel für Scharfschützen: Los Angeles versenkte nur 5/18 von Downtown, die Spurs wiesen bei 6/25 eine noch schlechtere Quote auf. Das zeigt auch: Man ist sich der enormen Wirkung des Dreiers mittlerweile mehr als bewusst und tut alles, um diese zu verhindern - selbst wenn sich dafür bessere Möglichkeiten unter dem Korb auftun.
  • Tim Duncan ist ein Cyborg. Anders kann man sich seine Leistung nicht erklären. Am Samstag war der Big Man 39 Jahre alt geworden - auch wenn er verschmitzt erklärt hatte, seinen Geburtstag diesmal ausfallen zu lassen. Egal! Timmy knackte in diesem Spiel die unglaubliche 9.000-Minuten-Marke in der Postseason. Als erster Spieler überhaupt. Und legte zum Jubiläum einfach mal 22 Punkte, 14 Rebounds, 2 Steals und 3 Blocks auf. Wer kann, der kann!

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