NBA

"Dachte, ich sei der Beste der Welt"

Von Max Marbeiter
O.J. Mayo kam von den Dallas Mavericks zu den Milwaukee Bucks
© getty

Trash-Talk gegen Michael Jordan? O.J. Mayo erzählt im Gespräch mit SPOX, weshalb er His Airness provozierte und was dann geschah. Außerdem: Ein Leader in jungen Jahren, hohe Erwartungen an Talente und Training mit Kobe Bryant und Kevin Garnett.

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SPOX: O.J. Mayo, Sie sind 27 und zählen dennoch zu den erfahrensten Spielern der Milwaukee Bucks. Bekommt man manchmal das Gefühl, zu jung zu sein für die Veteranenrolle?

O.J. Mayo: Nein, das nicht. Ich habe bereits so viel erlebt, war bei einigen wirklich guten und bei einigen schlechten Teams. Hier in Milwaukee sind wir sehr gut aufgestellt und werden immer besser. Und dank meiner Erfahrung kann ich diesen Prozess gut unterstützen.

SPOX: Teil dieses Prozesses ist grundsätzlich auch Jabari Parker, der sich ja leider das Kreuzband gerissen hat. Wie ging er vor seiner Verletzung mit all dem Druck als Nummer-2-Pick um?

Mayo: Er hört sehr genau zu, wenn man mit ihm spricht. Dazu trainiert und spielt er hart. Jabari ist ein echter Arbeiter. Zudem sehr ehrlich und einfach ein guter Junge. Die Verletzung ist natürlich bitter, in meinen Augen aber nur ein kleiner Rückschritt vor einem großartigen Comeback. Er wird noch große Dinge erreichen in dieser Liga.

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SPOX: Als damals bester Highschooler des Landes wurden Sie in jungen Jahren beinahe so sehr gehypt wie LeBron und andere Superstars, kennen also die Drucksituation. Können Sie Parker da im Besonderen helfen?

Mayo: Im Endeffekt ist es einfach wichtig, fokussiert zu bleiben, sich selbst und allem, was man tut, zu vertrauen. Der nächste Sommer wird da ganz besonders wichtig werden für Jabaris Selbstbewusstsein. Er muss durch eine Reha - und das mit 19. In dem Alter fühlt man sich eigentlich noch unbesiegbar, da kann so eine Verletzung mental schon herausfordernd sein. Andererseits ist das Alter aber auch ein Vorteil. Er ist jung und hat noch viel Zeit vor sich. Jetzt muss er einfach gesund werden.

SPOX: Haben Sie manchmal das Gefühl, dass der Druck, die Aufmerksamkeit und er Rummel seitens der Öffentlichkeit zu viel wird für junge Spieler - gerade für Teenager?

Mayo.: Das denke ich nicht - jedenfalls, so lange die Leute um sie herum sie auf dem Boden und bescheiden halten. Man muss einfach hungrig bleiben, darf sein Ziel nie aus den Augen verlieren. Gleichzeitig ist es wichtig, bereit zu sein, auch Opfer zu bringen. Du musst einfach wahnsinnig viel investieren und fokussiert bleiben.

SPOX: Es gibt diese Anekdote aus Ihrer frühen Zeit. Als Highschooler nahmen Sie an einem von Michael Jordans Basketballcamps teil, spielten direkt gegen MJ und packten ein wenig Trash Talk aus. Erzählen Sie uns, was dann geschah?

Mayo: Tja, eigentlich lief es für mich bis dahin ganz gut, deshalb habe ich mit dem Trash Talk begonnen. Ich dachte wohl, ich sei der Beste der Welt (lacht). Das hat bei ihm dann irgendwie einen Schalter umgelegt und er hat mir angetan, was er auch der übrigen Basketballwelt angetan hat (lacht).

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SPOX: Wie kommt man darauf, ausgerechnet gegen Michael Jordan Trash Talk auszupacken?

Mayo: Ich war noch etwas jung. Trash Talk gehört zu meinem Spiel, das mache ich immer. Es war vorher einfach zu gut für mich gelaufen, wir hatten bereits zwei Spiele gewonnen. Dann habe ich eben angefangen (lacht).

SPOX: Später - noch bevor Sie Ihr erste NBA-Spiel absolviert hatten - trainierten sie unter anderem mit Kobe und Garnett. Wie gehen all die Superstars mit einem Nachwuchsspieler in ihrer Mitte um?

Mayo: Eigentlich sehr positiv, aber sie wollen einen natürlich schon wissen lassen, dass sie nicht ohne Grund zu den Besten gehören. Da musst du dich ordentlich reinhängen, um mithalten zu können.

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