LeBron vs. Durant! Mehr geht nicht!

Marc-Oliver Robbers
25. Januar 201513:52
Kevin Durant und LeBron James spielten bislang 18 Mal in der NBA gegeneinandergetty
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Es ist angerichtet! Die beiden besten Basketballer der Welt treffen aufeinander. LeBron James vs. Kevin Durant, Cleveland Cavaliers vs. Oklahoma City Thunder(21.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE). Beide verspüren so viel Druck wie lange nicht. Es gilt, endgültig den Sand aus dem Getriebe zu bekommen. Verlieren verboten - für beide!

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Ausgangslage:

Die Saison der Cleveland Cavaliers (24-20) würde jedem Jahrmarkt-Betreiber die Freudentränen in die Augen schießen lassen. Mit "rasanter Achterbahnfahrt" ist die Spielzeit noch zurückhaltend beschrieben. Zuletzt folgten auf sechs Pleiten fünf Siege. Und so geht es im Grunde die ganze Saison.

Aktuell ist die Stimmung in Ohio also mal wieder prächtig. Die Cavs scheinen gerade noch mal rechtzeitig, ihre Problemzonen beseitigt zu haben. Mit Timofey Mozgov hat Cleveland endlich einen Rim-Protector und der Trade von J.R. Smith und Iman Shumpert gegen Dion Waiters zahlt sich bisher auch aus. Stinkstiefel Waiters spielt nun beim Gegner und Smith, immerhin auch ein Stinkstiefel in spe, erweist sich aktuell als äußerst produktive Ergänzung.

Und dennoch traut man dem Braten in Cleveland noch nicht so richtig. Das Team befindet sich weiter in der Findungsphase, ist immer noch ein sehr fragiles Gebilde. LeBron James ist derjenige, der alles zusammenhält. Nur mit ihm sind sie ein Topteam. Durch die aktuelle Serie haben sich die Cavs wieder auf Platz fünf im Osten vorgearbeitet, müssen aber eher nach hinten als nach vorne schauen.

Bei den Oklahoma City Thunder ist der Blick einzig nach vorne gerichtet. OKC befindet sich mitten in einer Aufholjagd. Nachdem die Stars Russell Westbrook und Kevin Durant beide den ersten Saisomonat verpassten, gilt es jetzt das Feld von hinten aufzurollen.

OKC Thunder: Zum Siegen verdammt

Oklahoma City steht auf Platz 10, die Playoff-Teilnahme ist längst nicht in Stein gemeißelt. Dafür ist der Westen einfach zu stark. Phoenix liegt drei Spiele vor OKC, die Pelicans sind gleichauf. Das Front Office setzt alles daran, mindestens die Playoffs noch möglich zu machen. Mit Waiters kam bereits ein potenter Scorer, zusätzlich zeigt man Interesse an Center Brook Lopez. Die Thunder sind zum Erfolg verdammt.

Die Stars der Teams:

Es ist wohl das prickelndste Aufeinandertreffen in der ganzen NBA! LeBron James vs. Kevin Durant. Die beiden besten Basketballer auf diesem Planeten im direkten Duell gegeneinander. Auch wenn beide Spieler schon krassere Zahlen in ihrer Karriere aufgelegt und in dieser Saison mit Verletzungen zu kämpfen haben, bleiben sie doch das Maß aller Dinge.

LeBron musste sieben Mal aussetzen, den Cavs gelang nur ein Sieg. Durant fehlt sogar 23 Partien. Ohne den amtierenden MVP hagelte es 15 Pleiten. Trotz des imposanten Supporting Casts, den beide um sich gescharrt haben, machen sie nun mal den Unterschied.

Beide werden im direkten Matchup besonders motiviert sein. Es gilt schließlich wieder einmal darum, auszuloten, wer denn aktuell der Bessere ist. 18 Mal trafen sie bislang in der NBA aufeinander. Die Bilanz spricht dabei klar für King James, der 14 Begegnungen für sein Team entschied - darunter die Finals 2012. Seine Stats damals: 28,6 Punkte, 10,2 Rebounds und 7,4 Assists.

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Das Schlüsselduell:

Natürlich steht das Duell zwischen James und Durant im Mittelpunkt, das Spiel entscheiden, dürfte aber das Matchup auf der Point-Guard-Position. Russell Westbrook spielt eine überragende Saison. Rost nach seinem Handbruch sucht man vergebens. Das Energiebündel nimmt keine Rücksicht auf sich und gibt immer alles. Das kann dann auch mal zu viel sein, aber im Schatten Durants steht Westbrook längst nicht mehr.

Einen Schatten hat sich dagegen Kyrie Irving vor der Saison gewünscht. Er wollte endlich nicht mehr tagtäglich das Team alleine schultern müssen. Muss er jetzt nicht mehr und dennoch hat Irving immer noch Probleme, sein Spiel an seine neuen, hochkarätigen Mitspieler anzupassen.

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Das geht so weit, dass sich die Experten fragen, ob aus Uncle Drew überhaupt noch ein Spielmacher wird, oder ob er nicht als Shooting Guard besser aufgehoben wäre. Aktuell trifft Irving noch zu häufig die falschen Entscheidungen. Sein Scoring ist in der Elite anzusiedeln, die Courtvision aber längst nicht.

Westbrook kennt diese Diskussion nur zu Genüge. Ihm haftete ein ähnlicher Makel an, den er spätestens in dieser Saison nahezu abgelegt hat. Der Thunder-Guard wirkt erwachsener, die drei Verletzungen haben ihn reifen lassen. Daher wird es für Cleveland vor allem darauf ankommen, Westbrook zu kontrollieren.

Auch das Duell zwischen Serge Ibaka und Kevin Love dürfte interessant werden. Love hat ebenfalls noch Probleme, sich im System der Cavs zurechtzufinden. Was vor der Saison häufig vermutet wurde, tritt bisher ein. Der offensivstarke Power-Forward verkommt zum Spot-up-Shooter und ist so etwas wie das fünfte Rad am Wagen.

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Geschichte:

Es ist gerade mal ein Jahr her, da trafen Durant und James in Miami aufeinander. KD pflügte zu diesem Zeitpunkt durch die Liga und untermauerte mit einer grandiosen Performance nach der anderen seinen Anspruch auf die MVP-Trophäe. Premium-Defender Andre Iguodala schenkte er zwölf Tage zuvor 54 Punkte ein, Nicolas Batum und die Blazers bekamen 46 Zähler serviert. Vor dem Spiel gegen die Heat mussten die Hawks noch 41 Punkte schlucken.

Jetzt war also der King dran. Der amtierende MVP, mit dem Selbstanspruch der beste Basketballer der Welt zu sein. Es wurde die erwartete Show. "Es wäre ein Spaß, alle vom Court zu holen und die beiden einfach 1-on-1 spielen zu lassen", sagte OKC-Coach Scott Brooks nach der Partie. Gerade im dritten Viertel schaukelten sich beide hoch und versuchten die Aktion des Gegenübers immer noch zu toppen.

"Mir kam der Rucker Park in den Sinn. Es hat Spaß gemacht. Ich bin mir sicher, dass die Fans das bekommen haben, was sie sehen wollten", freute sich Durant, denn an diesem Abend gelang ihm einer der selten Siege gegen seinen Rivalen. Zwar hielt ihn LeBron bei "nur" 33 Punkten, aber die Thunder gewannen deutlich mit 112-95. Da halfen auch James' 34 Zähler nichts.

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Rookies:

Ihn hatte vor der Saison ganz sicher niemand auf dem Zettel, doch Zweitrundenpick Joe Harris hatte sich zwischenzeitlich einen festen Platz in der Rotation der Cavs ergattern. Teilweise stand der 33. Pick über 20 Minuten auf dem Feld, gegen die Sixers Anfang Januar durfte Harris sogar für Waiters starten.

Die Idee dahinter war einfach. Im Gegensatz zu Waiters braucht Harris nicht den Ball in seinen Händen, um effektiv zu sein. Mit der Ankunft von Smith sind seine Minuten allerdings auf ein Minimum geschrumpft. Die Cavs haben ihn aktuell in die D-League zu den Canton Charge abgeschoben.

Für Thunder-Rookie Mitch McGary verlief der Start in Oklahoma alles andere als rosig. Im Oktober brach sich der Forward den Fuß. Nach sechs Wochen Pause gab er sein Debüt in der D-League, für die Thunder kam er erst einmal zum Einsatz. Danach setzte ihn eine Entzündung am Schienbeinknochen außer Gefecht.

Im Roster von OKC befindet sich mit Grant Jerrett noch ein weiterer Rookie. Der Power Forward wurde bereits 2013 in der zweiten Runde gedraftet, verbrachte aber die gesamte letzte Spielzeit in der D-League bei den Tulsa 66ers. Es dauerte bis zum November 2014, ehe er sein Debüt feiern durfte. Vier Mal kam Jerrett bislang zum Einsatz.

Stimmen:

Russell Westbrook (Thunder) über den Aufschwung: "Es fühlt sich gut an. Es macht richtig Spaß, wenn du endlich wieder jede Nacht rauskommen und wirklich um den Sieg kämpfen kannst. Das hebt die Stimmung im Team. Jeder ist dann ganz anders drauf, ist glücklich - und dann läuft es auch sportlich. Diese Mentalität müssen wir jetzt beibehalten. Egal was auch passiert."

Kevin Durant (Thunder) über die Defense: "Es gelingt uns immer besser, den Gegner zu frustrieren und dann selbst in der Transition zu punkten. Ich selbst versuche eigentlich nur, meinen Teamkollegen das Leben so einfach wie möglich zu machen. Wenn ich vor dem Ball bleiben kann und einen Weg finde, den Gegner zu stören, dann macht das unsere gesamte Defense besser, weil meine Teamkollegen sich besser auf ihre Gegenspieler und den Ball konzentrieren können. So bekommen wir mehr Rebounds und Breaks."

Kevin Love (Cavaliers): "Wir sind immer noch dabei, alle Jungs auf ein Level zu bringen. Es ist so etwas wie ein Neustart. Wenn die Dinge so gut laufen wie jetzt, müssen wir versuchen, es zu konservieren. Wenn ein kleiner Rückschlag kommt, müssen daran wachsen und wieder die richtige Richtung einschlagen. Aktuell ist alles gut, aber wir spielen gegen ein richtig gutes Team am Sonntag."

Cleveland Cavaliers: Den Reset-Button gedrückt

Prognose:

Es ist angerichtet zum Gigantenduell! Beide Teams befinden sich aktuell in guter Form, haben ihre Probleme vorerst überwunden. Das erste Aufeinandertreffen vor rund sechs Wochen ging an die Thunder. Allerdings musste LeBron aufgrund von Knieproblemen passen. Dieses Mal ist er fit.

Beide Teams stehen unter Zugzwang, OKC noch mehr als Cleveland. Doch die Cavaliers werden sich am Ende durchsetzen, James das Team zum Sieg führen. Ich lege mich fest, die Cavs machen es in Overtime.

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Die Partie in der Statistik