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Harden dominiert die Overtime

Von Philipp Jakob
James Harden (l.) führt die Houston Rockets mit 44 Punkten zum Sieg
© getty

Quasi im Alleingang führt James Harden die Houston Rockets (17-5) zum 113:109-Overtime-Sieg (BOXSCORE) gegen die Sacramento Kings (11-12). Nachdem die Defense der Kings lange Zeit überragt, können sich die Rockets im vierten Viertel erstmals eine Führung sichern. In der Overtime nimmt "The Beard" das Spiel dann allerdings in die Hand und sichert den Sieg für Houston.

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Dabei schrammte James Harden mit 44 Punkten (14/32 FG) nur knapp an seinem Karrierebestwert (46) vorbei. In Anbetracht des hart erkämpften Sieges wird ihm das allerdings herzlich egal sein. Nachdem die Defense von Sacramento den Rockets über weite Strecken der Partie extreme Probleme bereitet hatte, stand Houston nach drei Vierteln bei einer mageren Dreierquote von 22,2 Prozent.

Erst im Schlussabschnitt zeigten sich die Rockets aus der Distanz verbessert und konnten sich so erstmals eine Führung erspielen. Dabei spielte natürlich Harden die wichtigste Rolle, der allein im vierten Viertel 8 Punkte erzielte, nur um dann in der Overtime die Kings mit 12 Zählern im Alleingang zu zerstören.

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Besonders viel Unterstützung bekam der 25-Jährige über die komplette Partie gesehen nicht. Zwar kamen Donatas Motiejunas (14), Trevor Ariza (15), Patrick Beverley (15) sowie Jason Terry (13) auf zweistellige Punkteausbeuten, der Blick auf die Dreierquote der drei letztgenannten ist allerdings verheerend (zusammengenommen 9/30 3FG).

Insofern dürfen sich die Rockets auch ein wenig bei Sacramento für den Sieg bedanken. Immerhin hielten die Kings ihre Gäste mit 22 Turnover und 11 verworfenen Freiwürfen netterweise immer im Spiel, was am Ende bitter bestraft wurde.

Bester Spieler bei den Kings war Ben McLemore, der mit 21 Punkten und (klingt komisch) phasenweise guter Defense gegen Harden überzeugen konnte. Derrick Williams steuerte 17 Zähler bei, Darren Collison kam auf 24 Punkte und 7 Assists (allerdings auch 6 Ballverluste), während Rudy Gay einen Abend zum Vergessen erlebte (13 Punkte, 4/18 FG).

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Die Reaktionen:

James Harden (Rockets): "Ich wusste, dass ich noch einiges zu bieten hatte. Ich wollte einfach attackieren und Chancen kreieren. Ich habe in den ersten vier Vierteln nicht gut getroffen, wollte die Verlängerung aber dennoch aggressiv angehen."

Jason Thompson (Kings): "Solche Niederlagen sind hart. Wir müssen einfach Wege finden, das Spiel auch zu Ende zu spielen. Wir müssen einfach herausfinden, wie man Führungen bekommt und sich keine Sorgen um das Scoreboard macht"

Mike Malone (Kings): "Wir haben uns nicht gut auf James Harden eingestellt. Er hat uns heute den Hintern versohlt und bekommen, was auch immer er wollte."

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Vor dem Tip-Off: Beide Teams müssen weiterhin auf ihre Starting Center verzichten. DeMarcus Cousin (Hirnhautentzündung) und Dwight Howard (Knie) sitzen somit nur auf der Bank. Für die Kings stehen Darren Collison, Ben McLemore, Rudy Gay, Jason Thompson und Reggie Evans auf dem Parkett. Bei den Rockets starten Patrick Beverley, James Harden, Trevor Ariza, Donatas Motiejunas und Tarik Black.

3.: Kein allzu guter Start für die Rockets, die ihre ersten 7 Würfe daneben setzen. Besser läuft es bei den Kings, bei denen McLemore, Collison und Thompson für eine frühe 7:0-Führung sorgen.

10.: Houston bekommt die Offense der Kings bisher nicht so wirklich unter Kontrolle - vor allem Ben McLemore macht einige Probleme. Immerhin läuft es für die Rockets mittlerweile am anderen Ende ein wenig besser. Jason Terry verkürzt auf 14:22.

17.: Die Defense der Kings steht extrem gut und ermöglicht auf der anderen Seite immer wieder einfache Punkte. Derrick Williams nutzt den nächsten Fastbreak für einen krachenden Dunk - 31:20 für Sacramento.

20.: Zwar können sich die Rockets kurzzeitig bis auf 6 Punkte herankämpfen, Sacramento findet aber sofort die richtige Antwort. Carl Landry und Collison erhöhen wieder auf 37:27.

24.: Immer, wenn die Rockets näher kommen, liefern die Kings eine Antwort. Erst versenkt Williams einen Dreier, dann sorgt Reggie Evans mit dem Ablauf der ersten Hälfte für den wohlbekannten 10-Punkte-Vorsprung - 46:36 Kings.

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26.: Jetzt müssen die Kings gewaltig aufpassen. Houston startet mit einem 6:0-Lauf in die zweite Hälfte und verkürzt auf 46:42. Kings-Coach Mike Malone nimmt sofort die Auszeit, um sein Team neu zu ordnen.

31.: Und da ist sie wieder, Sacramentos Antwort. Ein kleiner 6:0-Lauf verschafft den Kings wieder etwas Luft zum Atmen. Nach zwei Dreiern in Folge der Rockets war das auch bitter nötig - 61:53 für Sacramento.

38.: Nachdem Jason Terry einen Dreier nach dem anderen an den Ring gesetzt hat, trifft er endlich mal wieder von Downtown. Dann hämmert Nick Johnson einen Putback-Dunk über Ramon Sessions durch die Reuse - nur noch 73:69.

42.: Trevor Ariza verwandelte seinen ersten Versuch aus der Distanz am heutigen Abend und gleicht damit die Partie aus. Kurz darauf sichern sich die Rockets die erste Führung der Partie, doch McLemore antwortet mit einem Dreier und Williams legt einen krachenden Alley-Oop-Dunk hinterher - wieder 83:80 für die Kings.

47.: Derrick Williams ist eiskalt! Ohne zu zögern versenkt der 23-Jährige seinen zweiten Dreier der Partie. Damit bringt er die Kings wieder mit 93:90 in Front.

48.: Der ansatzlose Dreier von Gay will nicht fallen - dafür trifft Harden den gleichen Wurf auf der anderen Seite. Ausgleich! Die Kings wollen möglichst viel Zeit von der Uhr nehmen, doch Gay kann sich aus der Isolation heraus keinen guten Wurf erarbeiten. Aber die noch übrig gebliebenen 0,9 Sekunden sind auch für die Rockets zu wenig. Es geht in die Overtime!

50.: Es geht gut los für Houston. James Harden sorgt mit 7 Punkten am Stück gleich mal für die 102:95-Führung für die Rockets. Können sich die Kings davon noch erholen?

52.: Offenbar nicht. Sacramento hat die letzten 6 Würfe allesamt an den Ring gesetzt, während das Team von Mike Malone Harden auf der anderen Seite einfach nicht in den Griff bekommt. Von der Freiwurflinie erhöht "The Beard" auf 105:96.

53.: Oder geht hier doch noch was? Nik Stauskas setzt mit einem Wahnsinns-Dreier das Ausrufezeichen auf einen 7:1-Lauf der Kings. Doch Terry und Harden bringen das Spiel letztlich von der Linie nach Hause.

Sacramento Kings vs. Houston Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: James Harden. Die Rockets haben es allein Harden zu verdanken, dass sie sich einerseits in die Overtime retten und andererseits schließlich den Sieg nach Hause fahren konnten. "The Beard" war klar der dominante Mann auf dem Parkett, der besonders im vierten Viertel und in der Overtime das Heft in die Hand nahm. Mit 44 Punkten und 8 Assists führte er die Rockets quasi im Alleingang zum Sieg. Einziges Manko: Die schwache Dreierquote (3/10 3FG).

Der Flop des Spiels: Rudy Gay. Da DeMarcus Cousins nicht dabei war, setzte Rockets-Coach Kevin McHale seinen Fokus in der Defense auf Rudy Gay - mit Erfolg. Houston schaffte es, den 28-Jährigen mehr oder weniger aus dem Spiel zu nehmen. Gay kam gerade mal auf 13 Punkte, verstand es aber zumindest in der ersten Halbzeit sehr gut, sich dem Druck der Rockets zu entziehen, indem er seine Mitspieler intelligent einsetzte (8 Assists). In Hälfte zwei war allerdings nur noch sehr, sehr wenig von Gay zu sehen. Die miserable Wurfquote von 22,2 Prozent (4/18 FG) sowie die schlechte Wurfauswahl in den letzten Minuten der regulären Spielzeit werfen ebenfalls kein gutes Licht auf die Leistung des Forwards.

Das fiel auf:

  • In der kompletten ersten Halbzeit konnten die Houston Rockets kein einziges Mal die Führung übernehmen. Das lag vor allem an der hervorragenden Defense der Kings, die die Texaner nach 24 Minuten bei einer Wurfquote von 31,1 Prozent aus dem Feld und nur 36 Punkte hielt. So wenige Zähler haben die Rockets in diesem Jahr in einer Hälfte noch nie erzielt.
  • Obwohl Houston ums verrecken keinen Dreier treffen konnte, hielten Harden, Terry und Co. dennoch munter drauf. Ganze 19 Mal drückten die Rockets allein in der ersten Halbzeit aus der Distanz ab - so oft werfen einige Teams noch nicht mal im ganzen Spiel von Downtown. Im vierten Viertel konnten die Rockets dann ihre Bilanz noch ein wenig aufhübschen, sodass sie am Ende 15 von 44 Dreiern verwandelten (34,1 Prozent).
  • Eines dieser Teams, das nur selten aus der Distanz feuert? Die Sacramento Kings. Durchschnittlich halten die Kalifornier nur knapp 14 Mal von Downtown drauf und diesem Motto blieben sie auch gegen Houston lange Zeit treu. Am Ende verwandelte das Team von Mike Malone aber immerhin 8 von 18 Versuchen und konnte sich außerdem bei den Fastbreak-Punkten (27:18) einen Vorteil verschaffen.
  • Diesen Vorteil gaben die Kings aber "dank" der 22 Turnover leichtfertig aus der Hand. Nur durch die vielen Fehler von Sacramento konnten die Rockets (14 Ballverluste) die komplette Partie über im Spiel bleiben - obwohl so gut wie kein Wurf fallen wollte.
  • Ebenfalls problematisch aus Sicht der Kings ist die schwache Freiwurfquote. Sacramento verwandelte nur 23 von 34 Versuchen von der Linie (67,6 Prozent) und ließ so einige wichtige und (theoretisch) einfache Punkte liegen. Auch durch die (nicht vorhandenen) Spielzüge in den letzten Minuten der regulären Spielzeit - als man sich fast komplett auf die Isolation von Gay verließ - sind verbesserungswürdig.

Der Spielplan im Überblick

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