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Duncan nimmt OKC auseinander

Spurs-Star Tim Duncan dominierte gegen die Oklahoma City Thunder nach Belieben
© getty

Die San Antonio Spurs haben zum Auftakt der Western Conference Finals einen deutlichen Sieg eingefahren. Beim 122:105 (BOXSCORE) gegen die Oklahoma City Thunder war Veteran Tim Duncan der überragende Akteur auf dem Feld.

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Es war abzusehen, dass der Ausfall von Thunder-Forward Serge Ibaka schmerzen würde und so kam es dann auch. Die Spurs nutzten das Fehlen des Spaniers gnadenlos aus und dominierten die gegnerische Zone. Vor allem Tim Duncan konnte sich richtig austoben und war mit 27 Punkten bester Werfer.

Tony Parker war von seinen Oberschenkelproblemen nichts mehr anzumerken. Der Franzose zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung und beendete die Partie mit 14 Punkten und 12 Assists. In der engen Phase im dritten Viertel sorgte einmal mehr Manu Ginobili als Energizer von der Bank für Stabilität. Der Argentinier steuerte 18 Zähler bei.

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Kevin Durant (28 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists) und Russell Westbrook (25 Punkte, 7 Assists, 5 Rebounds) zeigten einmal mehr starke Leistungen, aber wie so oft fehlte den beiden Superstars die Unterstützung der Teamkollegen. Gerade unter den Brettern waren die Thunder völlig harmlos. Da nutzten auch 16 Bank-Punkte von Derek Fisher nichts.

Die Reaktionen:

Tony Parker (Spurs): "Wir wollen immer versuchen zu attackieren. Wir wollen unser Spiel mit Ball Movement durchbringen. So spielen wir nun mal. Es ist natürlich schon ein bisschen besser für uns, dass Ibaka nicht in der Zone wartet, wir werden weiter versuchen, den Korb zu attackieren."

Scott Brooks (Coach Thunder): "Wir suchen keine Ausreden. Serge ist nicht dabei und er wird auch nicht zurückkommen. Wir müssen besser spielen. Wenn wir von uns erwarten, eines der besten Basketball-Teams zu schlagen. Wir müssen einfach spielen und nicht irgendwelche Ausreden finden."

Gregg Popovich (Coach Spurs): "Man kann Durant nicht stoppen, aber unser Plan ist es, ihm die Sache so schwer wie möglich zu machen. Diesen Plan hat jeder, egal gegen wen er spielt. Sie alle wollen es ihm schwer machen. Ich denke, Kawhi war gut. Er hat nicht gefoult, aber auch die anderen haben ihm gut geholfen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen bei den Spurs. Parker ist fit und kann spielen. Dazu gesellen sich Green, Leonard, Duncan und Splitter. Thunder-Coach setzt nach dem Ausfall von Ibaka nicht auf eine Small-Ball-Aufstellung, sondern nimmt Power Forward Collison in die Starting Five. Dazu beginnen die bewährten Starter Westbrook, Sefolosha, Durant und Perkins.

5.: Guter Start der Spurs! Erst punktet Duncan nach dem Pick'n'Roll mit Parker, dann macht es der Franzose gleich selber. Cut zum Korb und Abschluss per Floater. 14:7 für San Antonio.

9.: Jetzt übernimmt Durant. Der MVP nagelt den offenen Dreier rein und geht im nächsten Angriff ins 1-on-1 gegen Leonard. Der Midrange-Jumper sitzt. Nur noch 18:22 aus Sicht der Thunder.

15.: Wow! Green trifft erst den offenen Dreier aus dem Pick'n'Pop heraus, nach Fishers direkter Antwort nimmt er den wilden Dreier aus dem Dribbling heraus und trifft erneut. 43:35 für San Antonio.

21.: Von Parkers Verletzung ist aber mal gar nichts zu sehen. Erst lässt er Butler einfach stehen und legt den Ball rein, dann macht er den Korbleger gegen Fisher und zieht noch das Foul. Nachdem auch der Freiwurf sitzt, holt er sich in der Defensive den Steal und bedient Leonard, der die nächsten Punkte erzielt. 63:48 für die Spurs.

30.: Die Superstars übernehmen jetzt bei OKC! Westbrook dreht richtig auf und erzielt die ersten neun Thunder-Punkte im Viertel. Dann findet er Durant, der den Dreier reinnagelt. OKC ist wieder dran. Nur noch 73:75!

36.: Die Spurs haben sich wieder gefangen. Ginobili führt San Antonio zu einem 10:0-Lauf. 87:78 für die Texaner.

37.: Durant bekommt erst in der Offense das Foul nicht gepfiffen und kassiert dann sein viertes gegen Green. Nach ein paar weniger netten Worten kassiert er dann noch ein technisches Foul. Belinelli macht den Freiwurf rein. 90:82.

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42.: Der Small Ball ist zurück und wieder kommen die Spurs damit besser zu recht. Diaw darf sich am gegnerischen Brett austoben. Butler gibt mit einem Dreier die Antwort. 101:90 für San Antonio.

46.: Ginobili macht endgültig den Deckel drauf! Einen Meter hinter der Dreierlinie steigt der Argentinier hoch und nagelt den Ball rein. 118:97 für San Antonio. Das war's!

San Antonio Spurs vs. Oklahoma City Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Tim Duncan. Er läuft und läuft und läuft...Dieser Mann ist unglaublich. Duncan lieferte mal wieder eine blitzsaubere Vorstellung ab und legte die Schwächen der Thunder gnadenlos offen. Gerade in der ersten Halbzeit dominierte er die Zone und punktete nach Belieben. Kein Spieler von OKC konnte Duncan verteidigen und so kam er trotz einiger längerer Pausen auf 27 Punkte, 7 Rebounds und 3 Assists. Die Thunder werden sich etwas einfallen lassen müssen.

Der Flop des Spiels: Thabo Sefolosha. Der Schweizer erlebte keinen guten Abend. In der Defensive hatte er Probleme mit Green und Parker und offensiv fand er überhaupt nicht statt. Natürlich ist das eigentlich nicht seine Aufgabe, aber in Abwesenheit von Ibaka sind die Thunder daruf angewiesen, dies im Kollektiv aufzufangen. Wenn Sefolosha dann mal einen Wurf nahm, waren es ausnahmslos gruselige Fahrkarten. Seine Bilanz: 0 Punkte (0/4), 1 Rebound, 0 Assists, 0 Steals.

Das fiel auf:

  • Ohne Ibaka war Coach Brooks fortlaufend auf der Suche nach einem Lineup, das funktioniert. Und so probierte er munter durch. Das führte zu krassen Small-Ball-Aufstellungen mit Durant als Center oder auch drei Guards + Butler als Power Forward. Eine wirklich befriedigende Lösung fand er nicht. In der zweiten Halbzeit ließ er vornehmlich eine große Aufstellung spielen, sobald Brooks wieder auf Small Ball wechselte, profitierte San Antonio in der Offensive.
  • Denn die Spurs haben nun mal Duncan in ihren Reihen. Und der wohl beste Power Forward aller Zeiten nutzte die Matchup-Probleme der Thunder gnadenlos aus. Egal ob Perkins, Durant oder Adams - keiner konnte ihn wirklich halten. Duncan punktete am Brett, aus der Mitteldistanz oder aus dem Pick'n'Roll.
  • Coach Popovich machte das muntere Lineup-Wechseln mit und reagierte zeitweise auf die Small-Ball-Aufstellung von OKC mit einer noch kleineren Fünf. So standen mit Parker, Mills, Green und Belinelli vier Guards gleichzeitig auf dem Feld. Das führte natürlich dazu, dass auf beiden Seiten die Zonen verwaist waren. Die Spurs nutzten dies effizienter als Oklahoma City.
  • Vor dem Spiel ließ Jackson verlauten, dass er Parkers Fitness testen werde, aber dazu kam es erst gar nicht. Der Franzose zeigte von Beginn an, dass er keine Probleme mehr mit seinem Oberschenkel hat und diktierte die Partie. Parker cuttete wie eh und je zum Korb und stellte die Thunder so vor Probleme.
  • Ibaka fehlte OKC auf beiden Seiten. Nicht nur, dass keiner Duncan halten konnte, auch die Zone war viel zu offen. Zur Halbzeit hatte San Antonio 40 der 67 Punkte direkt am Korb erzielt. Ein wahnsinnig hoher Wert! Im Schnitt erzielen die Spurs 45,6 Punkte in der Zone - pro Spiel! Am Ende waren es 66 Punkte in der Zone.
  • Und offensiv fehlte die Präsenz und die Punkte des Spaniers ebenfalls. Ersatzmann Collison blieb ohne Punkt und auch Sefolosha und Perkins sind nicht gerade für ihre Offensivkünste bekannt. Brooks steht vor dem Dilemma, dass er mit den beiden Big Men Collison und Perkins spielen muss, um die Spurs-Offensive zu kontrollieren, aber offensiv mit ihnen keinen Blumentopf gewinnen kann und daher zwangsläufig die kleine Aufstellung bringen muss. In Spiel 1 fand er nicht die richtige Balance.

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