NBA

Es hagelt Showdowns!

Von SPOX
Wenn Chris Paul (l.) auf Stephen Curry (r.) trifft, ist Action garantiert
© getty

Während die NBA in der letzten Nacht ruhte und höchstens die Kinder in den Vereinigten Staaten einen Basketball unter den Weihnachtsbäumen des Landes in den Händen hielten, geht es am ersten Weihnachtstag in der besten Basketballliga der Welt so richtig rund. Innerhalb von nur 12 Stunden steigen gleich fünf absolute Gipfeltreffen. Wir sind per LIVE-TICKER dabei und stellen euch schon jetzt die spektakulären Begegnungen des Christmas Day vor.

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Brooklyn Nets (9-18) - Chicago Bulls (10-16) -:- (18 Uhr)

Den Auftakt macht der Osten. Während in den USA viele Menschen nach den Weihnachtsfeiern gerade erst verschlafen aus den Betten taumeln, erleben wir in Europa gleich am späten Nachmittag den Ost-Kracher zwischen zwei strauchelnden Riesen. Vor der Saison wurden beide Mannschaften noch als ernstzunehmende Konkurrenz für die Miami Heat angesehen, doch gut 25 Spiele später treffen zwei der größten Enttäuschungen der Saison aufeinander.

Die Bulls straucheln seit der erneuten Verletzung von Superstar Derrick Rose und können sich momentan nicht so ganz entscheiden, ob sie auf den Tanking-Zug aufspringen oder trotzdem um die Playoffs im bislang schwachen Osten mitspielen wollen. Sieben der letzten zehn Spiele gingen verloren. Das letzte Spiel gewannen die Bulls allerdings gegen die Cleveland Cavaliers, wobei Neuzugang D.J. Augustin stark spielte und zumindest ein Hoffnung darauf machte, dass ein halbwegs fähiger Ersatz-Point-Guard verpflichtet wurde.

Die Nets plagen sich in der Breite sogar mit noch mehr Verletzungsproblemen herum. Andrei Kirilenko hat mit Rückenproblemen bislang 23 Spiele verpasst, Jason Terry mit einer Knieverletzung 15, Deron Williams 11 und Brook Lopez fällt nun mit einem Fußbruch wohl bis zum Ende der Saison aus.

Und dann noch eine erschreckende Statistik: 6,5 Punkte, 37,9 Prozent verwandelte Feldwürfe, 7,1 Rebounds - das sind nicht die Quoten irgendeines Reservisten, sondern die von Kevin Garnett. Zudem herrscht bei beiden Teams auch an der Seitenlinie Unruhe. Bulls-Coach Tom Thibodeau wird aktiv von den Knicks umworben, Jason Kidd hat in seinem ersten Jahr als Coach mit sich, seinem Team und Assistant Coach Lawrence Frank zu kämpfen. Einen Sieg hätten also beide Teams bitter nötig.

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New York Knicks (9-18) - Oklahoma City Thunder (22-5) -:- (20:30 Uhr)

Zur besten Sendezeit in Europa treffen zwei Teams aufeinander, deren Saison unterschiedlicher kaum laufen könnte. Auf der einen Seite die Thunder, die nach kurzem Stotterstart konstant durch die Liga pflügen, auf der anderen Seite die Knicks, die wohl größte Enttäuschung der Saison. Der weihnachtliche Empfang für die Truppe um Carmelo Anthony und Amare Stoudemire im altehrwürdigen Madison Square Garden wird wohl nicht besonders warm ausfallen, obwohl ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen ist.

Es ist allerdings nicht der Anspruch der Knicks, sich über drei Erfolge (gegen die Hawks, Bucks und Magic) in den letzten fünf Spielen zu freuen. Zu allem Überfluss hat sich Superstar Carmelo Anthony auch noch den Knöchel verstaucht und ist für das Spiel fraglich. Der Forward will aber unbedingt mitwirken. "Hoffentlich werde ich dabei sein. Ich will dieses Spiel auf keinen Fall verpassen. Es ist Weihnachten im Garden", gab sich der Knicks-Top-Scorer (26,3 Punkte pro Spiel) kämpferisch. Schlechter sieht es bei Raymond Felton aus, der sich bei seinem Comeback nach Verletzungspause gleich wieder verletzte und wohl nicht auflaufen kann.

Die Thunder dagegen kommen mit viel Selbstbewusstsein nach New York. Zwar verloren sie ihr letztes Spiel gegen die Raptors und erleideten die erste Heimspielniederlage der Saison, davor gab es aber 18 Siege in 19 Spielen. Kevin Durant und Russell Westbrook bilden bereits im dritten Jahr in Folge das derzeit beste Scoring-Duo der NBA. 49,7 Punkte pro Spiel erzielen die beiden Thunder-Stars. Nur ein Scoring-Duo holte viermal hintereinander zusammen die meisten Punkte in einer Saison: Michael Jordan und Scottie Pippen.

Los Angeles Lakers (13-15) - Miami Heat (21-6) -:- (23 Uhr)

Bis vor wenigen Tagen konnte man sich noch auf einen Showdown zwischen LeBron James und Kobe Bryant freuen, doch der Lakers-Guard verletzte sich bekanntermaßen erneut und wird weitere Monate ausfallen. James dagegen spielt weiterhin eine beeindruckend effektive Saison. Für seine 25,4 Punkte pro Spiel braucht er durchschnittlich nur 15,6 Würfe, er weist über die Saison gesehen eine Wurfquote von 60 Prozent auf. Im letzten Spiel, beim Overtime-Sieg über Schröders Hawks, brannte er mit 38 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists eine weitere Monsterleistung aufs Parkett.

Bryant dagegen kann seinen persönlichen Rekord nicht weiter ausbauen. Der Shooting Guard stand bislang schon in 15 Christmas-Day-Spielen auf dem Parkett, das ist absoluter Bestwert in der NBA-Geschichte. Vielleicht springt dafür Nick Young wieder ein. Der Bryant-Vertreter legte in den letzten drei Spielen ohne den alternden Star 21,3 Punkte auf, die Lakers verloren trotzdem zweimal.

Sowieso wären die Fronten auch mit Bryant klar. Die Heat kommen als Champion mit einer Bilanz von 21 Siegen bei nur 6 Niederlagen ins Staples Center, während die Lakers mit 15 Niederlagen derzeit nichts mit der Playoff-Vergabe im Westen zu tun haben. Dementsprechend kleinlaut ist auch Lakers-Coach Mike D'Antoni. "LeBron spielt auf einem sehr, sehr hohen Niveau und wird jedes Jahr noch besser. Das ist unheimlich. Wir versuchen natürlich, so gut es geht, ihn unter Kontrolle zu bekommen", so der Lakers-Coach.

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San Antonio Spurs (22-6) - Houston Rockets (18-11) -:- (2 Uhr)

Texas-Derby die Zweite! Nach der bitteren Niederlage gegen die Dallas Mavericks wartet gleich der nächste Kontrahent aus dem Süden der Staaten auf die Houston Rockets.

Die San Antonio Spurs geben sich dabei gewohnterweise wieder als Meister des Understatements. "Das letzte Mal als wir gegen sie gespielt haben, führten sie die Liga sowohl was die Punkte in der Zone wie auch von der Dreierlinie betrifft, an. Ich weiß nicht, ob das noch immer so ist, aber wir wissen wie gut sie sein können", warnte Shooting Guard Danny Green schon einmal vor.

Was die Punkte von Außen betrifft, führt Portland mittlerweile die Liga an und auch was die Punkte in der Zone angeht, liegen die Rockets ligaweit nur noch auf Rang 3. Unterschätzen sollte man sie deswegen ganz sicher nicht. Das liegt derzeit vor allen Dingen an Dwight Howard, der momentan wieder an den Über-Center vergessen geglaubter Tage in Orlando erinnert. 22,6 Punkte, 15,1 Rebounds und 2 Blocks legte der Riese in den letzten 10 Spielen auf. Dafür macht James Harden ein wenig Sorgen. Die letzten beiden Spiele fehlte er mit einer Knöchelverletzung, sein Einsatz gegen die Spurs ist fraglich.

San Antonio hat dagegen weniger Sorgen. Gregg Popovich kann ständig seine Stars schonen, weil sein Team sich perfekt ergänzt. Insbesondere der Italiener Marco Belinelli erweist sich von der Bank kommend als Verstärkung. Dabei hat der Shooting Guard keine guten Erinnerung an den Christmas Day und Houston. "Letztes Jahr habe ich mit Chicago an Weihnachten gegen sie gespielt und mit 25 Punkten Differenz verloren. Dieses Jahr will ich das besser machen, aggressiver sein. Dann schauen wir morgen mal", so Belinelli.

Golden State Warriors (16-13) - Los Angeles Clippers (20-9) -:- (4:30 Uhr)

Im letzten Duell am Christmas Day kommt es wohl zum spektakulärsten Matchup aller fünf Spiele: Chris Paul gegen Stephen Curry. Zwei der derzeit besten Point Guards des Planeten treffen aufeinander. Auf der einen Seite der stets umsichtige Paul, der Alleskönner, der immer erst ein Auge für den Mitspieler hat, ehe er selbst den Abschluss sucht. Auf der anderen Seite mit Curry der beste Scorer unter den Spielmachern unserer Zeit.

Doch auch ansonsten verspricht die Abschlussbegegnung absolutes Spektakel. Die Clippers befinden sich derzeit in grandioser Verfassung. Der Handbruch von J.J. Redick scheint Los Angeles eher zu beflügeln denn zu hemmen. Das liegt vor allen Dingen daran, dass Jamal Crawford den Shooting Guard in der Starting Five blendend vertritt und richtig gut drauf ist. Unter Anderem deswegen sind die Clippers seit fünf Spielen ungeschlagen. Der eigene Punkteschnitt in den letzten fünf Spielen? 113,6! Der offensive Motor von Rivers Team läuft wie geschmiert.

Die ebenfalls enorm offensivstarken Warriors gehen die ganze Sache von einer ganz anderen Seite an und glänzen seit dem Comeback von Andre Iguodala wieder mit einer grundverbesserten Defensive. Ausgerechnet gegen die Punktemaschinerie der Denver Nuggets gewannen sie das erste Mal in dieser Saison mit weniger als 95 eigenen Punkten. Mit 89:81 ging das unerwartete Low-Scoring-Duell nach Oakland.

"Genau das sagt dir, wie gut wir wirklich sein können, denn über die Tatsache, dass unsere Jungs gut werfen und punkten können, gibt es keinen Zweifel", sprach Warriors-Coach eine Kampfansage aus. Das letzte Duell beider Teams gab es übrigens an Halloween. Paul erzielte 42 Punkte, Curry deren 38. Die Clippers gewannen 126:115. Spektakel garantiert.

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