NBA

"Geschichte fasziniert mich"

Otto Porter wurde im Draft von den Washington Wizards gezogen
© getty

Otto Porter wurde im NBA-Draft 2013 an dritter Stelle von den Washington Wizards ausgewählt. Im SPOX-Interview spricht "Bubba" über seinen History Club, seine Herkunft und seinen Lieblingsspieler in der NBA.

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SPOX: Otto, Sie sind gerade mal 20 Jahre alt, waren aber schon mal Präsident, nicht schlecht.

Otto Porter: (lacht) Sie meinen bestimmt den History Club, den wir in der High School hatten. Das stimmt, da war ich der Präsident. Geschichte fasziniert mich einfach. Es hat mir immer großen Spaß gemacht, in der Historie zu forschen und zu erfahren, wie die Menschen früher gelebt haben. Mich interessieren die früheren Generationen. Und ich finde es toll, wenn man sich so Wissen aneignen kann, das viele andere nicht haben. Mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit zu reisen, wäre sicher aufregend, aber ich habe keine Ahnung, für welche Zeit ich mich dann entscheiden würde.

SPOX: Sie kommen aus einer sehr kleinen Stadt aus Missouri, Basketball ist dort aber eine ganz große Nummer, oder?

Porter: Ja, auf jeden Fall. Ich komme aus Morley, wir haben vielleicht 700 Einwohner, mehr sind es nicht. Basketball und Religion sind die beiden wichtigsten Themen für die Menschen in Morley. Gerade Basketball hat eine immense Bedeutung. Es gab viele Spieler, die eigentlich besser waren als ich, die aber nie eine Chance bekommen haben. Und jetzt bin ich in der NBA - das ist schon Wahnsinn. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich sagen kann, dass ich aus Morley komme. Und es bedeutet viel für die Region, dass ich es in die NBA geschafft habe.

SPOX: Warum ist Ihr Spitzname eigentlich Bubba?

Porter: Bubba ist ein familieninterner Spitzname. Meine Großmutter hat ihn mir gegeben, als ich noch ganz klein war. Jedes Mal, wenn ich zu Ihr kam, musste ich den Kühlschrank sauber machen, daran erinnere ich mich noch gut. (lacht)

SPOX: Sprechen wir über Basketball. Sie waren der 3rd Overall Pick im Draft, welche Erinnerungen haben Sie an den Draft-Abend im Barclays Center?

Porter: Als ich meinen Namen hörte, war das ein unglaublicher Moment. Es war so schön, das Lachen im Gesicht meiner Eltern zu sehen. Sie haben sehr viel Arbeit reingesteckt, mich großzuziehen und mir die richtigen Werte mitzugeben, das hat sich jetzt alles für sie ausgezahlt. Ich bin in der NBA angekommen. Ich bin jetzt auch in NBA-Videospielen, das ist verrückt. Das hätte ich mir auch nie erträumen lassen. Ich weiß noch, wie ich bei NBA 2K13 als Michael Jordan gezockt habe.

SPOX: Wer ist denn Ihr Lieblingsspieler?

Porter: Mein Lieblingsspieler heute ist Kevin Durant. Als ich aufgewachsen bin, habe ich vor allem die Lakers mit Kobe und Shaq und die Spurs verfolgt.

SPOX: Sie haben am College in Georgetown gespielt, wo es bekanntermaßen eine riesige Basketball-Tradition gibt. Hatten Sie mit Ex-Hoyas-Jungs Kontakt?

Porter: Ob es Greg Monroe war, Roy Hibbert oder Jeff Green, ich habe mit allen gesprochen. Sie haben mich ein bisschen darauf vorbereitet, was ich zu erwarten habe, was für eine Umstellung auf mich zukommt. Ich glaube, dass ich gut gerüstet bin. In Georgetown wird Defense großgeschrieben, deshalb bin ich davon überzeugt, dass ich in der Defense in der NBA sofort ein Faktor sein kann. Aber nicht nur da. Ich werde dem Team Energie geben und ich denke, dass mir die Anpassung an die NBA mit meinem Spiel viel leichter fallen wird als anderen, weil ich so vielseitig einsetzbar bin. Das heißt nicht, dass es leicht für mich wird. Es wird tough. Aber ich fühle mich zu hundert Prozent bereit.

SPOX: Allerdings werden Sie sich vom System schon umstellen müssen. In Georgetown war es mehr eine Princeton-Style-Offense, das ist ja bei den Wizards schon ganz anders.

Porter: Klar, das System, aus dem ich komme, ist viel langsamer. Jetzt spiele ich in einer Mannschaft, die ständig ins Laufen kommen will. Es geht viel den Court rauf und runter. Das Gute ist, dass ich das aus der High School noch kenne. Ich bin dabei, alles wie ein Schwamm aufzusaugen und zu lernen, lernen, lernen.