NBA

Hack-An-Asik? Nicht mit Ömer!

Von SPOX
Ömer Asik behielt in der Schlussphase gegen Oklahoma City von der Freiwurflinie die Nerven
© Getty

Angeführt von einem heißen James Harden und einem nervenstarken Ömer Asik gelingt den Houston Rockets ein Überraschungssieg bei den Oklahoma City Thunder, der dem krassen Außenseiter große Hoffnung auf eine Sensation gibt. Die Indiana Pacers gehen in ihrer verrückten Serie gegen die Atlanta Hawks wieder in Führung.

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Oklahoma City Thunder - Houston Rockets 100:107 (3-2) (BOXSCORE)

Da könnte es noch mal richtig spannend werden! Houston, die jüngste Mannschaft der Liga, kommt nach Oklahoma City, und klaut in einem Do-or-Die-Spiel tatsächlich den Sieg.

Und wenn man sich anschaut, wie die Thunder seit der Verletzung straucheln, ist nicht auszuschließen, dass die Rockets auch im Spiel sechs im Toyota Center gewinnen und die Serie erneut verlängern.

Kein Team hat je ein 0-3 noch gedreht, aber soweit muss man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht schauen. Die Tatsache, dass Kevin McHales Truppe gegen den Topfavoriten im Westen so stark mithält - Houston hatte auch bei den Pleiten in Spiel zwei und drei alle Chancen -, ist beeindruckend genug.

Anders als in einigen Spielen zuvor waren die Rockets diesmal von Anfang an hellwach und lagen nur ein einziges Mal zurück (16:17). Die meiste Zeit trugen sie eine leichte Führung vor sich her. Und die wuchs im Verlauf des zweiten und dritten Viertels stetig an.

Die Gäste punkteten ausgeglichen, sechs Spieler erreichten zweistellige Zahlen. James Harden (31 Punkte, 8 Rebounds) war in seiner ehemaligen Heimat besonders heiß und versenkte seine ersten sieben Dreier.

Mitte des vierten Viertels war Houston auf Kurs, in ihrer Verzweiflung versuchten sich die Thunder an einer Hack-An-Asik-Taktik, unterbanden jeden Angriff des Gegners nach wenigen Sekunden mit einem Foul am Türken Ömer Asik in der Hoffnung, dass der seine Freiwürfe nicht trifft.

Was bei Dwight Howard von den Lakers in dieser Spielzeit schon für viele Teams eine erfolgreiche - wenn auch unschöne - Taktik war, ging für OKC gründlich in die Hose.

Denn Center Asik ist zwar auch kein begnadetes Wurftalent (58,9 Prozent Freiwürfe in den Playoffs), in diesem Spiel aber gab er sich nur wenig Blöße. Asik traf in den letzten Minuten grundsolide 11 von 16 Versuchen (insgesamt 13 von 18), hielt damit die Rockets in Führung und nahm Coach McHale die Entscheidung ab, den wichtigsten Defensivspieler eventuell vom Feld nehmen zu müssen.

"Er übt jeden Tag und hat die meisten seiner Versuche heute gemacht", lobte Harden die Nervenstärke seines Teamkollegen. "Darauf kommt es in so einer Situation an."

Die Thunder versuchten alles, um den Abstand zu verkürzen, doch außer Reggie Jackson (20) strahlte kaum ein Spieler Gefahr aus. Auch Kevin Durant nicht, der 36 Punkte nach drei Vierteln hatte, im vierten aber völlig leer ausging.

Der Frust über einige No-Calls und die drohende Pleite wuchs stetig an bei Durant, sodass dieser sich in den finalen Sekunden sogar noch ein technisches Foul abholte. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel allerdings schon gelaufen.

Insgesamt gestaltete Houston den Kampf an den Brettern ausgeglichen (42:43 Rebounds), beging verhältnismäßig wenig Turnover (12) und demonstrierte eine Ruhe, die für so eine junge Truppe bemerkenswert ist.

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Indiana Pacers - Atlanta Hawks 106:83 (3-2) (BOXSCORE)

Was für eine verrückte Serie zwischen Indiana und Atlanta. Bisher gab es fünf Spiele - und fünf Blowouts. Die jeweilige Auswärtsmannschaft hatte praktisch nie etwas zu bestellen, und genauso war es auch bei der Rückkehr ins Bankers Life Fieldhouse.

Mitte des zweiten Viertels rissen die Pacers die Partie endgültig an sich, David West (24) und Paul George (21 Punkte, 10 Rebounds) marschierten voran.

Dazu kamen Roy Hibbert auf 18 Punkte, George Hill auf 15 Punkte und 10 Assists sowie Lance Stephenson auf 8 Punkte und 12 Rebounds.

D.J. Augustin trug 11 Zähler von der Bank bei. Bei den Hawks erreichten lediglich Al Horford, Josh Smith (je 14), Devin Harris (13) und Kyle Korver (10) zweistellige Punktzahlen.

Die Niederlage stand schon nach einem 12:3-Lauf eingangs der zweiten Halbzeit fest, ehe Atlanta kollektiv die Fassung verlor. Eine physische Serie, bei der man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass es um etwas Persönliches geht, gipfelte in einem dritten Viertel, dass aufgrund zahlreicher Fouls satte 57 Minuten dauerte.

18 persönliche Fouls, drei technische wegen einer Defensive Three Second Violation, drei technische gegen Smith, Jeff Teague und Ivan Johnson sowie eins gegen Indianas Coach Frank Vogel machten einen Blowout zu einer spannenden und intensiven - wenn auch langatmigen - Angelegenheit.

Während die Heat und Spurs seit einer gefühlten Ewigkeit auf ihren Zweitrundengegner warten, sind alle anderen Duelle in der ersten Playoff-Runde eng, spannend und werden enorm bissig geführt. Man darf gespannt sein, wie es in Spiel sechs in Atlanta wird. Denn dort hat Indiana 13 Mal in Folge verloren.

Der NBA-Spielplan im Überblick