NBA

Die Enttäuschten formieren sich neu

Von Marc-Oliver Robbers
Bradley Beal (l.) und John Wall sind die Stützen der Washington Wizards in dieser Saison
© getty

Die Regular Season neigt sich dem Ende entgegen. Während im Westen das Rennen um die Playoffs noch in vollem Gange ist, stehen die Teilnehmer im Osten im Grunde fest. Aber wie geht es bei den Lottery Teams weiter? SPOX fasst die Situation zusammen und gibt einen Ausblick.

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Charlotte Bobcats (Platz 15, 16-54)

Saisonverlauf: Eigentlich sollte in dieser Saison alles besser werden bei den Bobcats. Nach der desaströsen letzten Saison mit nur 7 Siegen in 66 Spielen und 26 Niederlagen in Serie hoffte man mit Nummer-2-Pick Michael Kidd-Gilchrist an bessere Zeit anknüpfen zu können. Anfangs lief es auch gar nicht so schlecht. Der Saisonstart verlief mit 7-5 durchaus ordentlich, aber dann folgte ein Rückfall in alte Zeiten. Die peinliche 69:114-Klatsche in Oklahoma City war der Startschuss einer Serie von 18 Niederlagen am Stück. Rookie Kidd-Gilchrist konnte die Erwartungen bislang nicht erfüllen und erzielt nur 8,9 Punkte im Schnitt. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass der Small Forward erst 19 Jahre alt ist und zwischendurch aufgrund einer schweren Gehirnerschütterung einige Spiele pausieren musste.

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Ausblick: Schaut man sich die Topverdiener bei Charlotte an, bekommt man eine Ahnung, wo die Probleme liegen. Von den drei Topverdienern Ben Gordon (12,4 Mio.), Tyrus Thomas (8 Mio.) und DeSagana Diop (7,37 Mio.) spielt nur Gordon eine übergeordnete Rolle. Diops Vertrag endet nach der Saison, Gordon besitzt eine Player Option, die ihm ein weiteres Jahr 13,2 Mio. Dollar sichert. Eine Summe, die der Shooting Guard nirgendwo anders auch nur annähernd bekommen würde. Daher wird er sie ziehen. Thomas' Arbeitspapier läuft noch bis 2015, aber die Bobcats haben ihre Amnesty Klausel noch nicht genutzt und könnten den Power Forward, der nur 15,5 Minuten im Schnitt zum Einsatz kommt, entlassen. Durch seinen letzten Platz im Osten ist Charlotte ein weiterer hoher Draft-Pick sicher. Als Primus im Draft wird Shooting Guard Ben McLemore gehandelt. Doch im Backcourt sind die Probleme eher gering. Kemba Walker macht einen guten Job und Ramon Sessions und Gerald Henderson liefern ebenfalls gute bis solide Zahlen ab. Daher haben die Bobcats zwei Möglichkeiten. Entweder schauen sie sich nach einem Big Man um, Kandidaten dürften der am Kreuzband verletzte Nerlens Noel und Cody Zeller sein, oder aber sie geben Henderson per Sign-and-Trade in der Off-Season ab, holen dafür einen Big Man und draften Ben McLemore.

Orlando Magic (Platz 14, 18-53)

Saisonverlauf: Es war klar, dass die Saison eins nach dem Abgang von Dwight Howard schwer werden würde, aber Verletzungen von Leistungsträgern erschwerten die Spielzeit zusätzlich. Glen Davis fiel erst mit einer Schulterverletzung vier Wochen aus und brach sich Ende Januar den Fuß. Al Harrington fehlte bis Ende Februar aufgrund einer Knieverletzung und Topscorer Arron Afflalo fällt mit einem Muskelriss im Oberschenkel nun auch den Rest der Saison aus. J.J. Redick war lange einer der wenigen Lichtblicke im Kader der Magic. Orlando gab den Shooting Guard zusammen mit Ish Smith und Gustavo Ayon aber am Deadline-Tag ab, um noch vor Ablauf des Vertrags am Saisonende einen Gegenwert zu bekommen. Tobias Harris, Beno Udrih und Doron Lamb kamen im Gegenzug. Die Saison ist längst gelaufen und wenn die Magic so weiterspielen, könnte Orlando am Ende der Saison noch von Charlotte abgefangen werden.

Ausblick: Coach Jacque Vaughn nutzt bereits den Rest der Saison, um sein junges Team für die neue Spielzeit einzuspielen. Nikola Vucevic beweist bereits die ganze Saison, dass er vor einer glorreichen Zukunft steht, auch Tobias Harris blüht in Orlando richtig auf. Maurice Harkless besitzt ebenso Talent. Afflalo und Jameer Nelson sind langfristig gebunden und könnten die nötige Erfahrung mitbringen. Allerdings plagt sich Nelson immer wieder mit Verletzungen herum und könnte daher ein Tradekandidat sein. Marcus Smart wäre ein Draft-Pick, der seinen Spot übernehmen könnte. Ein weiterer Kandidat wäre Shabazz Muhammad, der auf der 2 die erste Scoring-Option der Magic werden könnte. Auf jeden Fall muss man sich um Orlando wenig Sorgen machen. Das Team ist für die Zukunft gut aufgestellt und wird schon in der kommenden Saison wieder eine bessere Rolle spielen.

Cleveland Cavaliers (Platz 13, 22-47)

Saisonverlauf: Ähnlich wie Orlando haben die Cavaliers bereits die gesamte Saison mit Verletzungen zu kämpfen. Center Anderson Varejao fehlt seit Mitte Dezember mit einer Knieverletzung und musste später sogar aufgrund eines Blutgerinsels in der Lunge behandelt werden. Auch Franchise Player Kyrie Irving und Dion Waiters fehlten immer mal wieder für mehrere Spiele. Dabei sah es zwischenzeitlich gar nicht so schlecht aus. Den Monat Februar schloss man mit einer positiven Bilanz ab und Irving zeigte sich in absoluter Topform. Spätestens seit den Ausfällen der beiden Guards geht es aber wieder bergab bei den Cavs.

Ausblick: Die Cavs sind absolut talentiert. Mit Irving besitzen sie einen kommenden Superstar und auch Waiters hat bereits angedeutet, dass er in wichtigen Momenten Verantwortung übernehmen kann. Auch im Frontcourt besitzen sie mit Tristan Thompson und Tyler Zeller eine Menge Talent. Zudem wird Varejao mit seiner Energie und Erfahrung dem Team einen Schub geben. Zudem dürfen die Cavaliers gleich vier Mal im Draft zuschlagen. Neben ihren beiden eigenen Picks haben sie zudem die Rechte an Miamis First-Rounder und am Zweitrundenpick der Magic. Der Pick der Heat könnte sich zudem noch als Glücksfall erweisen. Sollten die Lakers nämlich die Playoffs erreichen, kann Cleveland Miamis Pick gegen den der Lakers eintauschen und somit um einiges früher ziehen. Mit ihrem eigenen Erstrundenpick könnten die Cavs sich einen Small Forward angeln. Otto Porter, Swing Man Shabazz Muhammad und Anthony Bennett gelten da als Kandidaten. Vier weitere Rookies für das schon jetzt drittjüngste Team der NBA könnten jedoch etwas zu viel sein. Daher ist es durchaus möglich, dass die Cavs am Draft-Abend noch einen Trade einfädeln. Egal, wie sie sich entscheiden, Cleveland wird wohl vorerst das letzte Mal einen hohen Lottery Pick ergattern.

Detroit Pistons (Platz 12, 24-47)

Saisonverlauf: Die Saison fing gar nicht gut an für die Pistons. Detroit startete mit 8 Pleiten. Danach spielten sie eigentlich eine solide Saison, bis der März die Bilanz weiter verhagelte. Dabei kamen die Pistons eigentlich größtenteils ohne größere Verletzungen durch die Spielzeit. Einzig der vielversprechende Rookie Andre Drummond fehlt mit einer Rückenverletzung seit Anfang Februar. Mit den Playoffs hatten die Pistons aufgrund des miesen Saisonstarts ohnehin nichts zu tun, aber die Pleitenserien sind schon verwunderlich.

Ausblick: Die bestimmende Frage im Sommer wird sein, ob sie Playmaker Jose Calderon halten können und wollen. Der hochdotierte Vertrag (11 Mio.) des Spaniers läuft aus. Das Interesse am Pass-First-Guard dürfte groß sein. Mit Brandon Knight und Rodney Stuckey besitzt man zudem Alternativen. Der Vertrag von Will Bynum läuft ebenfalls aus. Zudem wird Detroit nach der Saison endlich den fetten Vertrag von Corey Maggette los. Das bedeutet in jedem Fall massig Cap Space. Sollte Calderon nicht gehalten werden, brauchen die Pistons einen Guard. Außerdem muss auf der Small-Forward-Position nachgebessert werden. Otto Porter, Shabazz Muhammad und Anthony Bennett dürften auch in Motor City auf dem Zettel stehen.

Seite 2: Toronto, Washington und Philadelphia

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