NBA

Medien: LeBron geht nach Miami

Von SPOX
Was macht LeBron James? Der D-Day ist gekommen...
© Getty

Carlos Boozer geht nach Chicago, aber was macht LeBron? In der Nacht zum Freitag fällt endlich die Entscheidung. Cleveland und New York sind in der Verlosung, angeblich aber habe Miami schon das Rennen gemacht. Die Mavs sind sich derweil mit Brendan Haywood einig.

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Die letzten LeBron-News: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (3 Uhr deutscher Zeit) ist es also endlich soweit. LeBron James gibt in einem einstündigen TV-Special auf "ESPN" zur Prime-Time bekannt, wo er in Zukunft Basketball spielen will. Inzwischen sind nach den wildesten Spekulationen einige Details klar.

LeBrons TV-Special: Am Fr. LIVE um 3 Uhr (Wdh. um 15.30 Uhr) auf ESPN America

James wird sich im Boys & Girls Club in Greenwich, Connecticut befinden, wenn er - in den ersten zehn Minuten der Übertragung - seine Entscheidung mitteilen wird. Danach wird es mehrere Interviews geben. Alle Einnahmen kommen dem Boys & Girls Club America zugute.

Trotz dieser noblen Geste steht James, egal wie seine Wahl aussehen wird, schon jetzt heftig dafür in der Kritik, so einen unfassbaren Zirkus um seine Person zu veranstalten. Was die Teams angeht, die noch im Rennen um James sind, steht wohl fest, dass genau drei Teams als Möglichkeit bleiben.

Chicago werden trotz der Boozer-Verpflichtung nur Außenseiter-Chancen eingeräumt. New Jersey und die Clippers scheinen sowieso raus. Bleiben drei heiß gehandelte Klubs: Cleveland, Miami, New York.

Ein kurzer Blick auf die drei Top-Szenarien:

Miami: Diese Dream-Team-Variante, dass LeBron sich Wade und Bosh in Miami anschließt, macht aktuell die ganze NBA verrückt. Ohne Frage: Es wäre der komplette Wahnsinn - und doch sieht es so aus, als sollte es dazu kommen.

Wie "ESPN" am Donnerstagvormittag unter Berufung auf gleich mehrere Insider berichtet, habe sich James bereits für die Heat entschieden. Letztes Indiz: James plant eine riesige Party in Miami und hat ab heute bereits 25 Zimmer in einem Hotel in South Beach gebucht, wie die "New York Post" erfahren hat.

Finanziell wäre die Miami-Variante durchaus machbar und gar nicht mal so kompliziert, wie man meinen möchte.

Selbst, wenn alle drei Superstars Maximum-Deals bekommen, ist es möglich, ein Team zusammenzustellen, das unter den Salary Cap passt. Folgende Variante: Die Heat traden Michael Beasley, entweder nach Toronto im Sign-and-Trade für Bosh oder zu einem anderen interessierten Klub, und haben dadurch genug Raum für drei Maximum-Deals. Den Rest des Kaders müsste Miami mit vielen Leuten auffüllen, die praktisch für nichts spielen.

Aber warum nicht? Die Heat haben im Draft in der zweiten Runde mit Dexter Pittman, Da'Sean Butler (momentan noch verletzt) oder Jarvis Varnado Jungs gepickt, die alle das Potenzial haben, in der nächsten Saison sofort eine Rolle zu spielen und eben fast nichts kosten. Dazu sollte es einige Veteranen geben, die gerne für das Minimum-Gehalt in so einem Team mit Championship-Chancen spielen.

Außerdem gut für die Heat und andere Teams: Wie jetzt bekannt wurde, liegt der Salary Cap für die nächste Saison bei 58 Millionen Dollar. Die Teams waren von 56,1 Millionen Dollar ausgegangen und haben also unerhofft mehr Spielraum als gedacht.

Cleveland: Auf der einen Seite herrscht in der NBA weiter die Meinung vor, dass ein Verbleib von LeBron bei den Cavs ziemlich wahrscheinlich ist, aber andererseits muss die Frage erlaubt sein, warum genau er das tun sollte? Warum würde er so eine TV-Show inszenieren, wenn alles beim Alten und er in Cleveland bleibt? Es erschließt sich einem nicht.

Und warum sollte er in Cleveland bleiben, wenn er doch unbedingt Titel gewinnen will? Nach den letzten Entwicklungen, vor allem mit der neuen Wade/Bosh-Combo bei den Heat, sind die Cavs meilenweit von einer Championship entfernt.

Nicht nur Miami hat Cleveland überholt, auch Boston, Orlando und Chicago (mit Boozer) sind besser. Es gibt außer Loyalitätsgründen im Prinzip keinen Grund, der für Cleveland spricht. Sieht nicht gut aus für die Cavs.

New York: Die meisten Experten geben den Knicks irgendwie nur eine kleine Chance, aber sie könnten alle eine Überraschung erleben. Mit Amare Stoudemire ein Duo zu bilden, das es mit Wade und Bosh aufnehmen und das im nächsten Jahr Carmelo Anthony noch als Verstärkung dazubekommen könnte, ist und bleibt sehr attraktiv für James. Mal ganz abgesehen vom New Yorker Flair.

Und es gibt auch auf jeden Fall einen NBA-Spieler, der zu wissen glaubt, dass die Knicks das LeBron-Race gewonnen haben. "Breaking News!!! Meine Quellen sagen mir, dass LeBron verkünden wird, dass er zu den Knicks geht. Das ist ernst. WOW!!!", schrieb Jared Dudley in seinem Twitter-Account.

Dudley spielte in der letzten Saison gemeinsam mit Stoudemire für die Suns - wer mag wohl seine Quelle sein...

Mavs halten Haywood: Den ganz großen Coup werden die Mavs nicht landen können, aber immerhin haben sie nach Prio 1 (Dirk Nowitzki) auch Prio 2 (Brendan Haywood) erfolgreich gemeistert.

Wie eine Liga-Quelle "Yahoo! Sports" bestätigte, haben sich die Mavs mit Haywood auf einen Sechs-Jahres-Vertrag über 55 Millionen Dollar geeinigt. Der 30-Jährige war in der letzten Saison per Trade aus Washington nach Dallas gekommen und hatte im Schnitt 8,1 Punkte, 7,4 Rebounds und 2,0 Blocks erzielt.

Dallas gehörte auch zu den Favoriten von einem weiteren Center: Jermaine O'Neal. O'Neals Top 3 waren Dallas, Denver und Boston. Jetzt haben die Celtics das Rennen gemacht. In Boston erhält O'Neal einen Zwei-Jahres-Vertrag über 12 Millionen Dollar.

Damit ist auch klar, dass für Shaquille O'Neal zwei mögliche Klubs weggefallen sind. Bleiben für ihn nach den letzten Berichten wohl noch Atlanta und San Antonio.

Ein möglicher Neuzugang für die Mavs heißt derweil Raja Bell. Der Guard, der in der Saison 2002/03 schon mal für die Mavs spielte, könnte in Dallas landen, wie er in einem Radio-Interview verriet. Neben Dallas sind wohl Miami und Orlando interessiert.

Dirk Nowitzki hat sich derweil noch einmal zu Wort gemeldet. Was eine mögliche WM-Teilnahme angeht, sieht er Vor- und Nachteile - er will sehr bald entscheiden, ob er in der Türkei mit dabei ist.

Außerdem machte er klar, dass es nicht sicher ist, dass er seine ganze Karriere in Dallas spielt. Sollten die Mavs auch in den nächsten vier Jahren nicht den Titel holen, "wird vielleicht dann der Zeitpunkt gekommen sein, für ein oder zwei Jahre woanders hinzugehen".

Boozer wohl nach Chicago: Das Gerücht hält sich schon lange, jetzt scheint es endlich konkret zu werden: Nach Informationen von "ESPN" wechselt Free Agent Carlos Boozer von den Utah Jazz zu den Chicago Bulls. Offenbar haben sich die Parteien auf einen Fünf-Jahres-Vertrag über 80 Millionen Dollar geeinigt.

Boozer gehört zu den besten fünf Power Forwards der Liga und wurde 2007 sowie 2008 ins All-Star-Team berufen. Gemeinsam mit Spielmacher Deron Williams bildete er eines der besten Duos der Liga.

Im vergangenen Jahr lieferte der 28-Jährige 19,5 Punkte und 11,2 Rebounds und führte Utah in die zweite Playoff-Runde, in der jedoch gegen die Los Angeles Lakers das Aus setzte.

Interessanter Randaspekt des Boozer-Deals: Trotz der 80-Millionen-Unterschrift sind die Bulls in der Lage, einem Top-Spieler wie Wunschkandidat LeBron James einen Maximum-Vertrag anzubieten.

Angeblich hat Boozer nun auch vor, James direkt zu kontaktieren, um ihn von einem Umzug nach Chicago zu überzeugen, bevor dieser in der Nacht auf Freitag seine Entscheidung bekanntgibt.

Ray Allen bleibt in Boston: Doc Rivers macht weiter, Paul Pierce bleibt in Boston - und auch Ray Allen wechselt nicht. Der Shooting Guard bestätigte, dass er sich mit den Celtics auf einen Zwei-Jahres-Vertrag über 20 Millionen Dollar geeinigt hat. Das zweite Jahr ist eine Player Option.

Chicago, Cleveland, Miami und New York hätten Allen nur zu gerne verpflichtet, aber der 34-Jährige will mit Boston noch einen weiteren Anlauf auf die Meisterschaft unternehmen.

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