NBA

Lakers machen Traumfinale gegen Celtics perfekt

SID
Mit traumwandlerischer Sicherheit verwandelte Kobe Bryant auch schwierigste Würfe für die Lakers
© Getty

Mit einem 111:103-Sieg bei den Phoenix Suns haben die Los Angeles Lakers die Finals erreicht. Dort trifft der Titelverteidiger zum zwölften Mal auf Rekordmeister Boston Celtics.

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Phoenix Suns (3) - L.A. Lakers (1) 103:111

Da haben wir es: das Traumduell, den Klassiker, das vor den Playoffs kaum für möglich gehaltene Endspiel zwischen den beiden erfolgreichsten Franchises der NBA-Historie!

Die Celtics treffen ab Donnerstagnacht, 3. Juni, auf den amtierenden Champion. Es ist bereits das zweite Aufeinandertreffen der beiden jahrzehntelangen Rivalen in den letzten drei Jahren. 2008 gewannen die Celtics die Serie mit 4-2 und sicherten sich den 17. Titel der Vereinsgeschichte.

Damals lief es seit Saisonbeginn darauf hinaus, diesmal ist das Duell eine echte Überraschung. Denn mit Boston spielte sich ein Team in einen wahren Rausch, das die letzten Wochen doch ziemlich enttäuschte und von vielen Experten als zu alt und zerstritten abgestempelt wurde.

Ganz anders dagegen die Lakers. Seit Beginn der regulären Saison waren die Männer von der Westküste das Nonplusultra der Liga und führten das Tableau souverän an. Zwar wurden sie am Ende noch von den Cleveland Cavaliers ein- und überholt, aber LeBron James und Co. sind seit geraumer Zeit nicht mehr dabei.

Die Lakers gehen also mit dem Heimvorteil in die Serie gegen Boston, und das allein ist schon ein wesentlicher Unterschied zu 2008. Der andere ist Kobe Bryant, der sich in der Postseason bislang in überragender Verfassung präsentiert und auch im entscheidenden sechsten Spiel gegen Phoenix nicht zu stoppen war.

Mit 37 Punkten war er der Topscorer der Partie und einmal mehr der Hauptgrund für einen Lakers-Sieg. Auch der Gegner zeigte sich von der Leistung der Black Mamba beeindruckt: "Was er verwandelt, sind nicht die Würfe eines guten Shooters", so Steve Nash (21 Punkte, 9 Rebounds). "Das sind die Würfe eines Scorer, Treffer von der Art, wie sie nur der beste Spieler der Welt macht."

Lamar Odom fügte bei: "Er lässt das extrem Schwere so einfach aussehen."Vor zwei Jahren dagegen stand Bryant in den Finals neben sich. Ohne ihren besten Spieler in Topform waren die Lakers chancenlos.

Fairerweise muss man betonen, dass Bryant den kaum gefährdeten Sieg nicht allein besorgte. Denn Ron Artest machte zwei Tage nach seinem Game-Winner in Spiel fünf sein bestes Spiel der diesjährigen Playoffs: Der Exzentriker machte 25 Punkte und traf dabei 10 seiner 16 Würfe.

Dank Bryant haben die Lakers übrigens eine überragende Quote in Spielen, in denen sie den Sieg in einer Serie perfekt machen konnten: Von den letzten neun Spielen gewannen sie acht, achtmal in Folge erzielte Bryant dabei 30 oder mehr Punkte - NBA-Rekord.

Für die Suns geht eine durchaus überraschend erfolreiche Saison zu Ende, die allerdings mit einer bitteren Enttäuschung endete. Denn Phoenix scheiterte nicht zum ersten Mal in den Conference Finals, Nash ist mit 118 Playoff-Spielen ohne Finalsteilnahme sogar der alleinige Rekordhalter in dieser traurigen Statistik.

Die Lakers haben nun die Chance, ihrem Coach Phil Jackson den elften Titel seiner Trainerkarriere zu bescheren, sich selbst den 16. und damit auf einen an die Celtics heranzurücken.

Bryant kann seiner ohnehin schon exquisiten Via noch einen weiteren Meilenstein hinzufügen: Denn mit einem Sieg gegen Boston den Titel zu verteidigen, würde den Superstar endgültig unsterblich machen in Kalifornien.

"Wir werden sehen, wie sehr wir seit damals gereift sind", erinnerte sich Bryant an 2008. "Da haben sie uns herumgeschubst. Jetzt bekommen wir die Chance, uns zu revanchieren."

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