NBA

Teambasketball eliminiert One-Man-Show

Von SPOX
Mit ihrer uneigennützigen Spielweise kreierten sich die Celtics (Kendrick Perkins) viele freie Punkte
© Getty

Für die Cleveland Cavaliers ist die Saison beendet. Nach der 85:94-Pleite in Boston haben die Celtics die Best-of-Seven-Serie mit 4:2 gewonnen. Auch LeBron James' Triple-Double brachte nicht den erhofften Erfolg.

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Boston Celtics (4) - Cleveland Cavaliers (1) 94:85

Die Cavaliers sind raus, LeBron James' Saison ist beendet. War dies das letzte Spiel des Kings in einer Cavs-Uniform? Man weiß es nicht, James scheint es derzeit nicht einmal selbst zu wissen.

Was man jedoch weiß, ist, dass der Messias Ohios nach seinem Stinker-Auftritt in Spiel fünf stark verbessert spielte - aber dennoch nicht alle Restzweifel beseitigen konnte, wie fit und wie sehr bei der Sache er überhaupt noch war.

"Ein Freund sagte kürzlich zu mir, dass man erst die schlimmsten Albträume überstehen muss, bevor man sich seinen Traum erfüllen kann", so James anschließend. "Genau so fühle ich mich im Moment. Die Tatsache, dass alles vorbei ist, ist für mich eine riesen Überraschung."

Klar, James Triple-Double (27 Punkte, 19 Rebounds, 10 Assists) liest sich auf den ersten Blick verdammt stark und klingt nach typischen James-Zahlen. Aber ganz nebenbei verbuchte der Superstar auch noch 9 Turnovers und wirkte auf dem Feld erneut längst nicht so entschlossen, wie man das von ihm gewohnt ist.

All Star Jamison ein Totalausfall

Kaum einmal zog James mit Dampf zum Korb, viel zu oft verließ er sich auf seine Mitspieler. Die jedoch ließen ihn brutal im Stich. Mo Williams etwa spielte eine famose erste Hälfte und hielt sein Team mit 20 Zählern im Spiel, aber im zweiten Durchgang, als es drauf ankam, tauchte er völlig ab und fügte seinem Konto nur zwei weitere Punkte hinzu.

Shaquille O'Neal (11 Punkte) war der einzige andere Cavalier, der zweistellig scorte. Antawn Jamison (2 von 10 aus dem Feld) war eine einzige Enttäuschung.

Ganz anders präsentierte sich Boston, dass ohne Frage auch seine Schwächephasen durchmachte. Ray Allen erlebte gar einen rabenschwarzen Abend und traf nur 2 seiner 8 Würfe für 8 Punkte. Aber beim Rekordmeister fand sich immer wieder jemand, der in wichtigen Momenten ein Ausrufezeichen setzte.

Zumeist waren das entweder Rajon Rondo (21 Punkte, 12 Assists, 5 Steals) oder Kevin Garnett (22 Punkte, 12 Rebounds), aber auch Paul Pierce, der nur 4 Würfe versenkte, wusste mit wichtigen Dreiern Durftmarken zu setzen.

James' Zukunft noch völlig offen

Von der Bank hinterließen Rasheed Wallace (13) und Tony Allen (10) einen sehr starken Eindruck. Allen machte James in der Verteidigung das Leben schwer, vorne brachte er die Halle mit einem krachenden Dunk zum Kochen. Mit ihrem Teambasketball kontrollierten die Gastgeber fast über die gesamte Spielzeit das Geschehen.

Boston steht damit wie zuletzt 2008 wieder in den Conference Finals und trifft auf die Orlando Magic, aber Garnett dachte in der Stunde des Erfolges auch an den Gegner: "Ich habe LeBron gesagt, dass er den Kopf oben behalten soll. Ich habe das auch schon erlebt. Wenn er weiter hart arbeitet, ist es bei seinem Talent nur eine Frage der Zeit, bis der Erfolg kommt."

Auch in Bezug auf James' Zukunft hatte der Power Forward einen Rat: "Er sollte auf seine Herz hören und an seine Familie denken."

James, der ab dem 1. Juli der begehrteste Free Agent der NBA-Geschichte sein wird, denkt selbst aber vor allem an den sportlichen Aspekt: "Ich will gewinnen, keine Frage. Ich habe schon das Gefühl, dass sich die Cavaliers dem Erfolg verschrieben haben. Dennoch bin ich froh, dass ich mir alle Optionen offen gehalten habe."

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