NBA

Orgasmus für jeden Basketball-Fan

Von SPOX
Der Moment der Entscheidung: Nur noch 0,4 Sekunden auf der Uhr, Kobe geht zum Wurf hoch...
© Getty

Los Angeles Lakers vs. Miami Heat. Kobe Bryant vs. Dwyane Wade. Oder einfach nur: Das perfekte Basketball-Spiel. Außerdem: Hip-Hop-LeBron, der türkische Michael Jordan, und die New Jersey Nets können doch gewinnen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Los Angeles Lakers (15-3) - Miami Heat (10-9) 108:107

Kann man sich ein besseres Basketball-Spiel vorstellen? Eigentlich nicht. Es war alles dabei: artistisch erzielte Körbe, spektakuläre Dunks, mit Kobe Bryant (33 Punkte) und Dwyane Wade (26) zwei Superstars in Superform, ein Streit auf dem Parkett zwischen Lamar Odom sowie Jermaine O'Neal - und natürlich ein unfassbares Finish.

Nach zwei Wade-Freiwürfen führt Miami 4 Sekunden vor dem Ende mit 106:102. Lakers-Point-Guard Derek Fisher verkürzt aber mit einem grandiosen Dreier auf 105:106. Ballbesitz Miami, Kobe foult Wade, der an die Freiwurflinie geht. Der erste: vorbei. Der zweite: drin. 107:105 Miami.

Die Lakers nehmen die Auszeit, noch 3,2 Sekunden auf der Uhr. Einwurf auf Kobe, der von Wade im Grunde perfekt verteidigt wird. Die Zeit ist fast abgelaufen, Kobe wirft aus dem Dribbling heraus einen wilden Dreier, der Ball ist zu hoch, prallt gegen das Brett - und von da doch noch in den Korb! Buzzerbeater! Die Lakers gewinnen! 108:107! Wahnsinn!

Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN

Cleveland Cavaliers (14-5) - Chicago Bulls (7-10) 101:87

Muss ein König Manieren haben? Die Bulls finden: ja - und waren dementsprechend empört, als LeBron James extrem aufreizend während der zweiten Halbzeit an der Seitenlinie zur Belustigung seiner Cavs-Kollegen mehrere Hip-Hop-Tanzschritte zeigte.

Vor allem Chicagos Center Joakim Noah fand die Moves des Superstars (23 Punkte) zu den Klängen von House of Pains "Jump Around" despektierlich und diskutierte lautstark mit James. "Ich habe viel Respekt vor LeBron, aber wenn man derart hoch verliert und das auch noch vom Gegner ins Gesicht gerieben wird, ist es frustrierend", sagte Noah nach der Klatsche. Bei den Bulls erzielte Taj Gibson mit 14 Punkten die meisten Zähler.

Washington Wizards (7-11) - Toronto Raptors (8-13) 107:109 (OT)

In Toronto regierte in den letzten Tagen der Pessimismus. Die Saison verläuft enttäuschend, die Defense ist ein Witz, Trainer Jay Triano wird kritisiert, zudem die offensichtlichen Gräben im Team. Doch könnte ein Sieg womöglich die Trendwende bedeuten?

Denn in Washington verteidigte Toronto nach langer Zeit engagiert und hielt den Gegner nach 48 Minuten unter 100 Punkten. Eine Rarität. Symbolisch, dass mit Hedo Turkoglu die Inkonstanz in Person zum Matchwinner avancierte.

Der Forward erzielte die letzten 6 Raports-Punkte, darunter auch den entscheidenden Sprungwurf 8,1 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung.

"Es war ein schwieriger Wurf. Aber er ist der türkische Michael Jordan", sagte Gegenspieler Caron Butler. Topscorer Gilbert Arenas (34) vergab beim letzten Washington-Ballbesitz den Korbleger zum möglichen Sieg.

"Wir haben zusammengehalten. So müssen wir weitermachen, um erfolgreich zu sein", sagte Chris Bosh, mit 31 Punkten und 16 Rebounds bester Raptor.

New Jersey Nets (1-18) - Charlotte Bobcats (7-11) 97:91

Herzlichen Glückwunsch, liebe Bobcats! Als erstes Team der Saison habt ihr es geschafft, gegen die Nets NICHT zu gewinnen. "New Jersey hat den Sieg verdient. Dennoch hätte es nicht heute passieren sollen", sagte Charlottes Center Tyson Chandler.

Kiki Vandeweghe feierte damit einen Traumeinstand. Der General Manager übernahm erst zu diesem Spiel den Nets-Trainerposten und beendete sogleich die historische Niederlagenserie von 0-18 seit dem Saisonstart. Garant dafür waren Brook Lopez (31 Punkte, 14 Rebounds) sowie Courtney Lee (27 Zähler). Da halfen Charlotte auch je 28 Punkte von Stephen Jackson und Raymond Felton nicht weiter.

Kurios: Der letzte Nets-Sieg überhaupt, datiert vom 13. April (!), gelang ebenfalls gegen Charlotte.

New Orleans Hornets (8-11) - Minnesota Timberwolves (2-17) 98:89

Andere Basketballer wären froh, wenn sie nach drei Wochen Pause beim Comeback einigermaßen wieder Fuß fassen. Und was macht Chris Paul? Der Spielmacher der Hornets legt nach seiner Auszeit gleich mal beinahe ein Triple-Double auf: 16 Punkte, 15 Assists und überragende 8 Steals.

"Das war wohl das Adrenalin. Ich war vor dem Spiel nervös", sagte Paul. Eine starke Rückkehr feierte auch Kevin Love bei seinem Saisoneinstand nach einem Handbruch in der Preseason. 11 Punkte und 11 Rebounds für Minnesotas Nummer-fünf-Pick von 2008.

Die Topscorer waren Devin Brown (19, Hornets) sowie Al Jefferson (20, Wolves).

Die weiteren Spiele der Nacht:

Detroit Pistons (7-12) - Milwaukee Bucks (9-9) 105:96

Topscorer: Rodney Stuckey (19), Ben Gordon, Jonas Jerebko (beide 16) - Luke Ridnour (21), Brandon Jennings, Carlos Delfino (beide 15)

Top-Rebounder: Ben Wallace (11), Jonas Jerebko (7) - Carlos Delfino (8), Brandon Jennings (5)

Atlanta Hawks (13-6) - New York Knicks (5-15) 107:114

Topscorer: Joe Johnson (29), Marvin Williams (17) - Al Harrington (27), Chris Duhon (25)

Top-Rebounder: Al Horford (14), Joe Johnson (8) - David Lee (17), Wilson Chandler (6)

Utah Jazz (11-7) - Indiana Pacers (6-11) 96:87

Topscorer: Carlos Boozer (35), Wes Matthews (18) - Danny Granger (26), Troy Murphy (16)

Top-Rebounder: Carlos Boozer (13), Paul Millsap (12) - Troy Murphy (10), Danny Granger (8)

Oklahoma City Thunder (10-9) - Boston Celtics (16-4) 87:105

Topscorer: Kevin Durant (36), Russell Westbrook (15) - Kevin Garnett (23), Paul Pierce (21)

Top-Rebounder: Kevin Durant, Thabo Sefolosha, James Harden (alle 5) - Kevin Garnett, Kendrick Perkins (beide 8)

Ergebnisse und Tabelle