NBA

Mavericks in Extremo

Von Haruka Gruber
Dirk Nowitzkis Bilanz: 20 Punkte, 4 Rebounds, 0 Assists, 1 Steal, 1 Block
© Getty

Das ewige Mysterium Mavs: Dallas antwortet mit einer Gala-Leistung auf die Klatsche in Boston. Dirk Nowitzki kennt das Erfolgsgeheimnis - und darf sich ausgiebig schonen.

Cookie-Einstellungen

Der schnöde Begriff "Achterbahn" trifft es schon längst nicht mehr. Wie wäre es mit "Kingda Ka", um die bisherige Saison der Dallas Maverichs zu beschreiben? Kingda Ka scheint angemessen, immerhin ist die in New Jersey aufgebaute Achterbahn mit einer Geschwindigkeit von 206 km/h und einer Höhe von 139 Metern die extremste der Welt.

Die letzten fünf Partien der Mavs im Kingda-Ka-Durchlauf: Sieg in Philadelphia dank Dirk Nowitzkis Buzzerbeater, eine 34-Punkte-Klatsche in Milwaukee, ein 21-Punkte-Kantersieg in Detroit, eine 24-Punkte-Klatsche in Boston - und nun ein 24-Punkte-Kantersieg gegen Golden State.

"Wir müssen endlich konstant spielen und jeden Abend so spielen wie heute, um die Playoffs zu erreichen", sagte Jason Kidd nach dem 117:93 über die Warriors.

Defense als Schlüssel

Den Grundstein für den Sieg legten die Mavs im zweiten Viertel, als sie in weniger als fünf Minuten von 37:36 auf 61:41 wegzogen. In dieser Phase stark: Nowitzki, Josh Howard (jeweils 8 Punkte) sowie Brandon Bass (6).

"Ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr kämpfen", sagte Golden States Topscorer Stephen Jackson (25). "Wir haben nicht mit der gleichen Intensität gespielt wie Dallas." Besonders in der Verteidigung.

Während die Warriors sechs Mavericks gestatteten, zweistellig zu punkten, agierte Dallas am eigenen Korb deutlich konzentrierter als noch in Boston.

Nowitzki: 20 Punkte im Schongang

"Wir haben uns gegenseitig ausgeholfen, gut gereboundet und waren insgesamt flinker. Die Defense hat das Spiel gewonnen", sagte Nowitzki, der angesichts des deutlichen Vorsprungs nach 20 Punkten (8 von 20) in 28 Minuten geschont wurde.

Auffällig: Anders als in den letzten Partien verließ sich Nowitzki nicht nur auf seinen Jumpshot, sondern suchte aktiv das Duell in Korbnähe. Im Anfangsviertel erzielte der 30-Jährige die ersten drei der vier erfolgreichen Feldwürfe per Korbleger oder Tipin.

Kidd macht alles - außer das Punkten

Der erfolgreichste Werfer bei Dallas war von der Bank kommend Jason Terry (22 Punkte, 7 von 10), zudem überzeugten Howard (19), Brandon Bass (16), James Singelton mit einem Saisonrekord (14) sowie Erick Dampier (10).

Spielmacher Kidd verzichtete weitgehend aufs Scoren (3 Zähler) und konzentrierte sich aufs vorbereiten (9), rebounden (7), klauen (2) und blocken (2). Dampier und Bass griffen sich zudem jeweils 11 Rebounds ab.

Auf Seiten der Warriros enttäuschte beim dritten Spiel nach seinem Comeback Monta Ellis (7 Punkte), neben Stephen Jackson stach lediglich Corey Maggette (21) hervor.

Nelson: "Ein bisschen enttäuscht"

Mit 26 Siegen und 19 Niederlagen rangiert Dallas weiterhin auf Platz acht der Western Conference, der Rückstand auf den Fünften Portland (28-17) beträgt jedoch nur zwei Spiele.

Golden State (14-32) hingegen ziert die hinteren Plätze. Unter anderem deshalb, weil die Warriors von 25 Auswärtspartien 21 verloren haben. Gegen Teams aus der Southwest Division wie Dallas lautet die Bilanz 0-7.

Warriors-Coach und Ex-Mavericks-Trainer Don Nelson: "Dallas war einfach besser und hat den Erfolg verdient. Deswegen bin ich ein bisschen enttäuscht, aber damit hat sich es."

Auch eine Form des Kingda Ka. Statt extrem sprunghaft eben extrem desinteressiert.

NBA: Ergebnisse und Tabellen im Überblick