NBA

Sieg gegen Phoenix - Nowitzki in MVP-Form

Von Haruka Gruber
Dirk Nowitzki und die Mavericks gewannen acht der vergangenen neun Spiele
© Getty

Dirk Nowitzki führt die Dallas Mavericks mit einer MVP-reifen Leistung zum 112:97-Erfolg gegen Phoenix - dennoch wird der Mavericks-Star von einem NBA-Experten kritisiert. Ausnahmsweise ist es diesmal aber nicht Charles Barkley.

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Es ist ja nichts Neues, aber die NBA-Experten in den USA haben immer irgendetwas zu bemängeln an Dirk Nowitzki. So auch bei der Partie der Dallas Mavericks gegen die Phoenix Suns.

"Dirk spielt gut, aber er müsste sich trauen, häufiger zum Korb zu ziehen. Er nimmt zu viele Sprungwürfe", kritisierte Ex-Bulls-Coach Doug Collins mehrmals während der landesweiten TV-Übertragung des Spiels.

Fast schon absurd, bedenkt man, dass Nowitzki eine nahezu perfekte Leistung gegen Phoenix ablieferte und die Mavericks mit 39 Punkten bei einer starken Wurfquote (17 von 25) zu einem ungefährdeten 112:97-Erfolg führte.

Nowitzki, seit Mitte November in MVP-Form, griff sich beim achten Sieg in den vergangenen neun Partien zudem 9 Rebounds ab.

Carlisle: "Nowitzki ist fantastisch"

"Am Anfang der Saison haben wir Dinge versucht, die nicht auf Anhieb geklappt haben. Aber mittlerweile fühlen wir uns auf dem Parkett deutlich wohler", sagte Nowitzki.

Und damit meinte er auch sich selbst. Zwar penetrierte der 30-Jährige gegen Phoenix in der Tat nicht so häufig in die Zone, wie es Collins anmerkte. Aber warum auch, wenn sein Wurf die Gegner derart vor Probleme stellt wie zuletzt.

"Für unsere Fans muss es immer wieder etwas Besonderes sein, Dirk jeden Abend bei uns spielen zu sehen. Er ist ein fantastischer Spieler", sagte Coach Rick Carlisle. "Er allein hat uns gegen Phoenix auf ein höheres Niveau geführt. Mir war klar, dass er uns nicht verlieren lassen würde."

Keine Antwort auf Nowitzki

Die Suns mühten sich redlich, den Deutschen zu stoppen. Boten mit dem großen Amare Stoudemire, dem massigen Shaquille O'Neal, dem wendigen Raja Bell oder dem unbarmherzigen Matt Barnes Basketball-Typen aller Couleur gegen Nowitzki auf. Teilweise hingen drei Gegenspieler gleichzeitig an seinem Wurfarm.

Doch der Mavs-Star punktete dennoch nach Belieben und hatte bereits nach dem ersten Viertel 14 Punkte auf dem Konto. Bezeichnend die Szene kurz vor dem Halbzeit-Pfiff, als Nowitzki von Bell ins Grundlinien-Aus gedrängt wurde, Nowitzki aber mit Ablauf der Shotclock aus fast unmöglicher Position doch noch per Jumpshot traf.

"Bisher hatte ich zwar schon das eine oder andere gute Spiel, aber eine Trefferquote von gerade einmal 44 Prozent ist nicht gerade toll. Gegen Phoenix hatte ich endlich wieder ein richtig gutes Gefühl", sagte er.

Wäre er die letzten Minuten des einseitigen Spiels nicht geschont worden, Nowitzki hätte vermutlich erstmals in der Saison die 40-Punkte-Marke geknackt.

Carlisle vertraut Barea

Der zweite Matchwinner des Abends: Rick Carlisle. Wegen des erneuten Ausfalls von Josh Howard modelte der Mavs-Coach erneut die Rotation durcheinander und beförderte überraschend den 1,83 Meter kleinen J.J. Barea als Shooting Guard in die Starting Five.

Der Puertoricaner bedankte sich mit 18 Punkten und 4 Assists. "Josh ist ein Superstar, aber J.J. hat ihn toll vertreten", sagte Jason Terry.

Terry selbst lieferte von der Bank 19 Punkte, am Brett räumten Erick Dampier (9 Zähler, 14 Rebounds, 3 Blocks) sowie Shawne Williams (12 Rebounds) auf.

Phoenix in der Krise

Mit dem 10. Saisonsieg verdrängte Dallas (10-8) die Suns (11-9) vom siebten Rang der Western Conference. Nowitzki: "Wir spielen defensiv besser als zum Saisonstart. Vor allem bei den Rebounds haben wir einen Sprung gemacht."

Einen defensiven Offenbarungseid hingegen leistete Phoenix, das nach der vierten Niederlage in Serie aufpassen muss, nicht noch weiter abzurutschen. Bester Spieler war Nowitzkis bester Freund Steve Nash mit 20 Punkten und 10 Assists.

Barkley kritisiert Stoudemire

Enttäuschend verlief die Vorstellung von Amare Stoudemire, der zwar die meisten Zähler für die Suns erzielte (28), aber in den entscheidenden Situationen völlig untertauchte - was ihm eine verbale Ohrfeige von Charles Barkley einbrachte.

"Stoudemire will der Boss des Teams sein. Aber dann muss er verdammt noch mal auch so spielen wie ein Boss!", echauffierte sich Sir Charles.

Nowitzi und die Mavericks hingegen blieben von Barkley ausnahmsweise mal verschont. Immerhin etwas.

Die Ergebnisse aus der vergangenen Nacht