NBA

46 Punkte! Soldaten beflügeln Nowitzki

Von Florian Regelmann
Dirk Nowitzki blieb nur sieben Punkte unter seine Karrierebestleistung
© Getty

Die Dallas Mavericks haben auch ihre nächste Pflichtaufgabe gelöst. Im heimischen American Airlines Center besiegte Dallas angeführt von einem überragenden Dirk Nowitzki die Oklahoma City Thunder mit 103:99 und verbesserte damit die Bilanz auf 13-9. Für die Mavs war es der elfte Sieg in den letzten 13 Spielen.

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Was für eine Dirk-Nowitzki-Show! Der deutsche Superstar erzielte beim Sieg gegen die Thunder 46 Punkte (17/30 aus dem Feld). Es war Nowitzkis drittbeste Punktausbeute seiner Karriere. Mit 17 Field Goals stellte er seinen persönlichen Rekord ein.

"Der Korb sah einfach riesengroß aus heute. Ich bin immer aggressiv geblieben und habe nach meinen Würfen gesucht", meinte Nowitzki.

Außer Nowitzki überzeugte Jason Terry mit 28 Zählern, kein anderer Maverick punktete zweistellig.

Mavs im Pflichtsiege-Modus

Im jungen Oklahoma-Team ragten Jeff Green (25 Punkte) und Kevin Durant (22 Zähler) heraus.

"Ihre zwei besten Spieler mussten Monster-Spiele abliefern, um uns zu schlagen. Leider haben sie es gemacht", so Thunder-Interimscoach Scott Brooks.   

Die Mavericks befinden sich in den letzten Tagen im Pflichtsiege-Modus. Nacheinander bescherte ihnen der Spielplan die Charlotte Bobcats und nun die Oklahoma City Thunder.

Spiele, die man in einer so langen Saison einfach nur gewinnen und abhaken will. Gegen Charlotte tat man sich viel schwerer, als man dies erhofft hatte. Die Mavs waren müde und uninspiriert, und mussten kräftig um den Sieg zittern.

Stevie Wonder als Coach?

Würde es auch gegen Oklahoma City eine anstrengende Sache werden? Kann es gegen die Franchise, die ehemals in Seattle beheimatet war und dort große Zeiten erlebte, überhaupt anstrengend sein?

Wenn die Thunder (2-22) nämlich in ihrer ganz eigenen "Schnelligkeit" bis zum Saisonende weiter Siege einfahren, werden sie nach 82 Spielen sieben Siege auf dem Konto haben. Würde bedeuten: 7-75. Ohne Worte.

Oder wie es Charles Barkley kürzlich so treffend verkündete: "Es ist mir egal, ob Stevie Wonder dein Coach ist, du musst doch besser sein als 2-21."

Trotz allem lief es für Dallas fast genau gleich wie im Charlotte-Spiel. Wieder verweigerten die Mavs gegen einen kämpferisch überzeugenden Underdog lange die Defensiv-Arbeit.

Thunder lange auf der Siegerstraße

Oklahoma City lag über weite Strecken der Partie in Führung. Die Thunder erwischten den besseren Start (15:6), erarbeiteten sich eine Halbzeit-Führung (54:50) und waren auch im dritten Viertel noch auf der Siegerstraße (78:69).

Ein 10:0-Lauf brachte Dallas dann zurück ins Spiel. Es entwickelte sich eine spannende Partie. Erst knapp drei Minuten vor Ende konnten sich die Mavs durch einen Nowitzki-Dreier (98:93) etwas Luft verschaffen.

150 Soldaten in Reihe eins

Dass die Mavs in der entscheidenden Phase doch noch das Feuer fanden, um die Partie zu drehen, lag vielleicht auch an etwa 150 besonderen Männern, die in der ersten Reihe saßen.

Dauerkarteninhaber hatten ihre teueren Plätze an US-Soldaten, die in Kriegen verwundet wurden, abgegeben. Ein Zeichen, um sich für den Einsatz des Militärs zu bedanken.

"Wenn du diese Männer siehst, merkst du erst, wie glücklich du sein solltest, dass du Basketball spielen kannst und das machen darfst, was du liebst", meinte Jason Terry.

Den Pflichtsiege-Modus müssen die Mavs nun übrigens wieder schnell verlassen. Es muss hoch geschaltet werden. Am Montag kommen die Denver Nuggets nach Dallas. Dann wird es nicht reichen, wenn man über weite Phasen des Spiels nicht voll da ist.

Denver vor der Brust

Seit dem Trade für Chauncey Billups muss man unbedingt mit Denver rechnen. Mit Billups haben sie einen der absolut besten Leader der NBA in ihren Reihen.

Und dann gibt es ja auch noch Carmelo Anthony, der zuletzt mit unfassbaren 33 Punkten in einem Viertel gezeigt hat, dass er wieder in Form ist. Die Nuggets sind extrem gefährlich, aber die Mavs werden sich auf das Spiel freuen.

Nach Charlotte und Oklahoma City wird es mal wieder Zeit für ein Topspiel. Gegen eine nächste Nowitzki-Show hätte sicher niemand etwas.

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