Russland und Kanada mit Mühe

Von SPOX
Russland mit Alexander Radulov (2.v.l.) schlug Slowenien zum Auftakt mit 5:2
© getty

Der Gastgeber gewann sein erstes Spiel beim Olympischen Eishockey-Turnier mit 5:2 gegen Slowenien. Während Finnland einen standesgemäßen Sieg gegen Österreich einfuhr, zerlegten die USA die Slowakei mit einem brutalen Run im zweiten Drittel. Zum Abschluss hatte Team Canada so seine Probleme mit den Norwegern.

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Gruppe A

Russland - Slowenien 5:2 (2:0, 1:2, 2:0)

Tore: 1:0 Ovechkin (2.), 2:0 Malkin (4.), 2:1 Jeglic (22.), 3:1 Kovalchuk (38.), 3:2 Jeglic (39.), 4:2 Nichushkin (44.), 5:2 Belov (48.)

Es dauerte gerade mal 77 Sekunden, da fegte der erste Orkan durch den Bolshoy Ice Dome. Mehr als 11.000 russische Fans bejubelten den ersten Treffer ihrer Sbornaja im Turnier. Superstar Alex Ovechkin besorgte nicht nur das Führungstor, sondern legte wenig später für Evgeni Malkin zum 2:0 auf.

Trotz des perfekten Starts hatten die Russen aber mehr Mühe als erwartet mit Slowenien. Der Olympia-Neuling, der in Sotschi nur mit einem NHL-Spieler (Anze Kopitar/Los Angeles Kings) antritt, verkürzte im zweiten Drittel zweimal auf einen Ein-Tore-Rückstand.

Ein Spieler aus der DEL war dafür verantwortlich. Ziga Jeglic, seit Dezember Stürmer beim ERC Ingolstadt, schnürte einen Doppelpack. Im letzten Drittel musste Russlands Torhüter Semyon Varlamov sein ganzes Können bei einem Schuss von Kopitar zeigen, erst danach entschieden Valeri Nichushkin und Antopn Belov mit ihren Toren die Partie.

Slowakei - USA 1:7 (0:1, 1:6, 0:0)

Tore: 0:1 Carlson (15.), 1:1Tatar (21.), 1:2 Kesler (22.), 1:3 Stastny (23.), 1:4 Backes (29.), 1:5 Stastny (34.), 1:6 Kessel (35.), 1:7 Brown (36.)

Was für eine Demonstration der US-Boys - vor allem im zweiten Drittel. 24 Sekunden nach Drittelbeginn erzielte Tomas Tatar den Ausgleich, 15 Minuten später stand es 7:1 für den zweimaligen Olympiasieger.

Paul Stastny von den Colorado Avalanche traf doppelt, jeweils nach Pass von T.J. Oshie.Die Slowaken, die ohne die verletzten Marian Gaborik und Lubomir Visnovsky in Sotschi antreten, präsentierten sich vor allem defensiv desolat und körperlich sehr zurückhaltend. Lediglich vier Strafminuten kassierten die Slowaken, bei den USA musste nur Phil Kessel für zwei Minuten in die Kühlbox.

"Wenn wir so verteidigen, wie im zweiten Drittel, gewinnen wir kein Spiel bei Olympia", sagte Slowakeis Trainer Vladimir Vujtek senior.

Im letzten Drittel schalteten die USA zwei Gänge zurück. Torhüter Jonathan Quick von den Los Angeles Kings kam bei seinem Olympia-Debüt auf 22 Saves. Erst am Mittwoch hatte sich Coach Dan Bylsma entschieden, Quick Ryan Miller, der 2010 in Vancouver zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt wurde, vorzuziehen.

Gruppe B

Kanada - Norwegen 3:1 (0:0, 2:0, 1:1)

Tore: 1:0 Weber (27.), 2:0 Benn (36.), 2:1 Thoresen (41.), 3:1 Doughty (42.)

Aller Anfang ist schwer. Das hat auch Team Canada erfahren müssen. Die Superstars aus der NHL um Captain Sidney Crosby taten sich gegen die Norweger lang Zeit schwer. Im ersten Drittel ärgerte der Underdog die Favoriten, erst im Mitteldrittel erzielte Shea Weber mit einem ordentlichen Pfund von der blauen Linie den erlösenden Führungstreffer.

Doch auch danach tat sich der Olympiasieger von Vancouver schwer, vor allem Lars Hauge (35 Saves) brachte die Kanadier zur Verzweiflung. Allerdings spielten Crosby und Co. in der Offensive auch teilweise viel zu umständlich und wenig konsequent.

Erst nach dem 2:0 durch Jamie Benn wirkte Kanada konzentrierter. Drew Doughty setzte nach dem Anschlusstreffer der Norweger den Schlusspunkt. Superstar Crosby zeigte sich dennoch zufrieden: "Wir wussten, dass wir im Laufe des Spiels besser werden. Wenn wir demnächst 60 Minuten so spielen wie heute in den letzten beiden Dritteln, können wir zufrieden sein", sagte Sid the Kid.

Finnland - Österreich 8:4 (4:2, 2:0, 2:2)

Tore: 0:1 Grabner (1.), 1:1 Granlund (6), 1:2 Hundertpfund (10.), 2:2 Lepisto (12.), 3:2 Maatta (20.), 4:2 Immonen (20.), 5:2 Jokinen, 6:2 Kontiola (33.), 6:3 Grabner (42.), 7:3 Immonen (52.), 7:4 Grabner (55.), 8:4 Granlund (59.)

Selbst eine Galavorstellung von Michael Grabner konnte die klare Pleite der Österreicher nicht verhindern. Der 26-Jährige von den New York Islanders erzielte gegen die klar favorisierten Finnen drei Tore.

Bereits nach 36 Sekunden traf Grabner zum 1:0. Nach dem Ausgleich durch Mikael Granlund sorgte Thomas Hundertpfund sogar für eine erneute Führung der Österreicher. Anschließend drehte Finnland aber mächtig auf und dominierte die Österreicher nach Belieben.

Besonders bitter: In der letzten Minute des ersten Drittels klingelte es gleich zwei Mal im österreichischen Kasten. "Die unglücklichen Tore am Ende des ersten Drittels, die haben dieses Spiel entschieden", meinte ÖEHV-Sportdirektor Alpo Suhonen. Fortan geriet der finnische Sieg nicht mehr in Gefahr.

Bei Finnland stellte Superstar Teemu Selänne mit seiner sechsten Olympia-Teilnahme einen Eishockey-Rekord auf. Der 43-Jährige von den Anaheim Ducks verletzte sich allerdings am Oberkörper und mischte bereits nach 20 Minuten nicht mehr mit. Seine Herausnahme sei aber nur eine Vorsichtsmaßnahme gewesen.

Der Olympia-Zeitplan