Freitag hinterfragt Fördermitteleinsatz

SID
Dagmar Freitag im Gespräch mit Reinhard Rauball
© getty

Dagmar Freitag (SPD) hat nach dem durchwachsenen Abschneiden der deutschen Olympiamannschaft bei den Winterspielen den Einsatz der Fördermittel hinterfragt und erneut den Deutschen Olympischen Sportbund kritisiert.

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"Ich erwarte, dass diejenigen, die die Gelder verteilen, auch so fachkundig sind, dass die Gelder richtig verteilt werden", sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im deutschen Bundestag im "WDR 5 Morgenecho".

In Sotschi hatte die Delegation des Deutschen Olympischen Sportbundes den sogenannten Korridor von 27 bis 42 Medaillen mit insgesamt 19 Medaillen (8 Gold/6 Silber/5 Bronze) klar verfehlt. "Man muss fragen, warum es dazu gekommen ist", sagte Freitag: "Nach London 2012 müssen wir glaube ich erkennen, dass das, was der DOSB von seinen Verbänden fordert, völlig illusorisch ist." Man müsse fragen, ob die Strukturen stimmten, die Trainer gut genug seien und genug für den Nachwuchs getan werde.

Lücke im Nachwuchsbereich

Als Negativbeispiel erwähnte die 60-Jährige die Lage bei der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft ein. Bei den Frauen herrsche "ganz offensichtlich eine große Lücke im Nachwuchsbereich. Allein das Ganze auf eine Person auszurichten, ist sicher nicht der richtige Weg", sagte Freitag und spielte auf die Unterstützung der 42-jährigen Claudia Pechstein an.

Freitag forderte ein Umdenken und drohte mit Konsequenzen. "Wir müssen einfordern, dass da, wo ganz erkennbare Lücken sind, verstärkt etwas für den Nachwuchs getan wird. Oder man muss entscheiden, dass man sich von einer Sportart verabschiedet", sagte Freitag. Dies könne aus ihrer Sicht "aber nicht die Antwort sein".

Der Medaillenspiegel der Olympischen Spiele im Überblick

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