Olympia-Gegner kündigen Proteste an

SID
Der olympische Fackellauf durch Kanada zog Schaulustige, aber auch Proteste an
© Getty

Anti-Olympia-Aktivisten haben Proteste während der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Vancouver am 12. März angekündigt.

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Die Olympia-Gegner machen mobil. Zehn Tage vor Beginn der Winterspiele in Vancouver haben Anti-Olympia-Aktivisten Proteste für den Tag der Eröffnungsfeier am 12. Februar angedroht.

Wie die Zeitung "Vancouver Sun" berichtet, wollen etwa 800 Personen bei einer Demonstration von der Vancouver Art Gallery bis zum BC Place Stadium marschieren.

Verkehrschaos droht

Sollten die Protestler ihr Vorhaben in die Tat umsetzen, könnte das zu einem Verkehrskollaps und Chaos ungeahnten Ausmaßes führen. Zum Zeitpunkt der Demonstration am Nachmittag des 12. Februar werden sich mehrere Zehntausend Besucher auf den Weg zur Eröffnungsfeier im BC Place Stadium machen.

Einen kleinen Vorgeschmack hatten Polizei und Sicherheitskräfte bereits am 22. Januar erhalten, als 200 Olympia-Gegner am Victoria Square im Herzen Vancouvers mit "No 2010"-Transparenten und Fackeln gegen die Winterspiele protestierten.

Laut "Vancouver Sun" handelte es sich überwiegend um jugendliche Krawallmacher aus der linken Szene. "Anarcho-Punks regieren", schrieb das Blatt.

Anti-Olympia Bewegung ORN

Man wolle keine Mega-Veranstaltung in der Stadt und dulde keine Unterdrückung durch die Polizei, sagte Alissa Westergard-Thorpe (35), Sprecherin der Anti-Olympia-Bewegung ORN.

Die Aktivistin hofft, dass die Demonstranten am Tag der Eröffnungsfeier genauso weit Richtung Stadion vordringen können wie all jene, die nicht im Besitz einer Eintrittskarte sind. "Das ist jedenfalls der Plan", sagte Westergard-Thorpe.

Fackellauf wurde gestört

Störmanöver hatte es schon beim Fackellauf im Oktober gegeben. Damals nutzen rund 400 Gegner die Olympia-Bühne, um ihr Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen.

Am 30. Oktober 2009 begann in Kanada der längste inländische Fackellauf der Geschichte. Insgesamt tragen 12.000 Läufer die Flamme an 106 Tagen über 45.000 Kilometer quer durch das Gastgeberland.

Orga-Team gelassen

Die Organisatoren gehen (noch) gelassen mit der Situation um. Vancouver will für Proteste bei den Winterspiele sogar spezielle Demonstrationszonen zur Verfügung stellen.

Zudem werde man Menschenrechtsgruppen nicht daran hindern, auch innerhalb der Wettkampfstätten ihre Botschaften zu verbreiten, sagte Organisations-Vize-Chef David Cobb.

"Jede Situation ist anders. Wenn jemand einen Slogan auf seinem T-Shirt hat, wird das kaum unsere Aufmerksamkeit erregen. Sollte aber jemand ein Schild hochhalten und damit die Meinung anderer Menschen herabsetzen, werden wir ein Auge darauf haben", sagte Cobb.

"Alles hängt davon ab, wie sich die Polizei verhält"

Westergard-Thorpe deutete im Gespräch mit der "Vancouver Sun" allerings an, dass die Proteste am Tag der Eröffnungsfeier auch außer Kontrolle geraten könnten. "Alles hängt davon ab, wie sich die Polizei verhält. Wenn sie uns schlagen, während wir friedlich demonstrieren, könnten die Dinge auch eskalieren", sagte die 35-Jährige.

Nach den zum Teil gewalttätigen Ausschreitungen auf der ganzen Welt beim Fackellauf vor den Sommerspielen 2008 in Peking hatte Vancouver frühzeitig auf die nationale Karte gesetzt.

"Bis zum 12. Februar wird die Flamme über 1030 kanadische Gemeinde besuchen, den Segen von 119 Eingeborenen erhalten, an drei Ozeanen vorbeikommen und getragen werden von einer Auswahl von Menschen, die für alle Altersgruppen, Kulturen, Religionen und Sprachen stehen", sagte VANOC-Chef John Furlong.

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