Nie zuvor hat dies eine Turnerin erreicht - und es könnte ein Rekord für die Ewigkeit werden. Die einzige, die daran nicht glaubt, ist Oksana Chusovitina selbst. "Mein Ziel ist es, bis 2012 in London weiter zu machen." Allerdings sagt sie dies mit einem verschmitzten Lächeln, und niemand weiß, wie ernst sie es wirklich meint.
In Peking gilt sie als eine der Favoritinnen beim Sprung. Nach ihrem Sieg bei der Europameisterschaft im April hat sie als zweiten Satz den Tsukahara mit zwei Schrauben ins Programm genommen und damit den Ausgangswert von 5,7 auf 6,0 Punkte erhöht.
Ziele bleiben geheim
"Der sitzt jetzt", berichtete sie. Mit einer Medaille könnte sie die nun schon 20 Jahre anhaltende Olympia-Flaute im deutschen Frauen-Turnen beenden. "Jeder hat Ziele, aber ich verrate meine nicht", kommentierte sie.
Als Chusovitina 1991 als 16-Jährige im Trikot der Sowjetunion Weltmeisterin am Boden wurde, begann für das "Sprung-Wunder" eine Karriere, wie sie das Turnen zuvor nicht kannte. 17 Jahre turnt sie inzwischen in der Weltelite, insgesamt neun Medaillen bei Weltmeisterschaften krönten ihren Weg.
Unvergessen ist für die nur 1,53 Meter große Athletin noch immer ihr einziges Olympia-Gold im Team-Wettbewerb vor 16 Jahren in Barcelona. "Alles war dort anders, wir waren damals wie Kinder.
Wir haben im Olympischen Dorf gebowlt, geflachst und uns amüsiert. Heute habe ich ganz andere Interessen", erzählte die "Grande Dame", die in ihrer langen Laufbahn nicht weniger als vier verschiedene National-Trikots trug.