Christian Süß steht in Runde drei

SID
Suess, Tischtennis, Olympia
© DPA

Peking - Als Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble seinen Dienst in Peking antrat, hatte Tischtennis-Profi Christian Süß sein Tagwerk fast schon beendet.

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Mit einem 4:1-Sieg über den Ungarn Janos Jakab qualifizierte sich der Düsseldorfer als drittes Mitglied aus dem deutschen Silber-Team nach Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov für die dritte Runde.

Der für den Sport zuständige Politiker kam etwas zu spät. Er sah zum Auftakt seines Olympia-Besuches nur die letzten drei Sätze. Alle endeten mit 11:8 für den 23 Jahre alten Rechtshänder. In Jiaduo Wu (Kroppach) schied die letzte DTTB-Dame aus.

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"Den Heckenschützen gut im Griff"

"Ich glaube, ich habe einen guten Job gemacht. Als Favorit ist es nicht so einfach", freute sich Süß über den gelungenen Einstand in das Einzel-Turnier. Herren-Bundestrainer Richard Prause war mit der Leistung von Süß zufrieden: "Der Ungar ist für sein hohes Risiko bekannt. Wir hatten aber den Heckenschützen gut im Griff." Nächster Gegner von Süß ist der EM-Zweite Wladimir Samsonow aus Weißrussland.

Europameister Boll, der an seinem spielfreien Tag Süß über den Minister-Besuch informiert hatte, trifft in seiner ersten Partie an diesem Donnerstag auf den unbekannten Nordkoreaner Kim Hyok Bong. Die Nummer 101 der Weltrangliste bezwang den favorisierten Taiwanesen Chiang Peng Lung mit 4:2 Sätzen.

Richard Prause und Boll verfolgten die Begegnung im Fernsehen im olympischen Dorf. "Wir kennen Kim nicht. Die Nordkoreaner spielen wenig Turniere. Timo muss aufpassen", sagte Prause. Der EM-Dritte Ovtcharov, wie Boll für die dritte Runde gesetzt, hat es mit Adrian Crisan (Rumänien) zu tun.

Alle deutschen Spielerinnen raus

Das negative Kontrastprogramm zu den erfolgreichen Herren lieferte Jiaduo Wu (Kroppach) im Damen-Einzel. Trotz einer 9:5-Führung im letzten Satz verlor sie gegen Li Qiangbing (Österreich) und schied als letzte Spielerin des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) aus.

Damit machte die gebürtige Chinesin das Olympia-Debakel für die Damen komplett. "Ich habe zu hektisch gespielt und wollte unbedingt den Punkt machen", erklärte Wu, den Tränen nahe, ihren Blackout.

"Da werden sechs Bälle gespielt, die man vorher nicht gesehen hat. Das ist für mich unerklärlich", schimpfte Jörg Bitzigeio über den Einbruch. Der Damen-Coach zog ordentlich vom Leder. "Wir haben genug Katastrophenergebnisse gespielt. Dafür kriegen wir jetzt Haue", sagte Bitzigeio. Personelle Konsequenzen für die EM im Oktober in St. Petersburg schloss er aus: "Wir haben keine besseren Spielerinnen."

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